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Der Umgang mit krebskranken Menschen.

Q

Querdenker

Gast
Diesen Artikel meiner Frau habe ich in der falschen Rubrik veröffentlicht. Hier glaube ich, ist er richtig.

Hier mal mein Schiksal !
Im Monat 02.2006 wurden bei mir 2 Mamatumore in der rechten Brust festgestellt. Ich wurde mehrfach operiert. Es wurde eine gewebeerhaltende OP durchgeführt. Die Narbe eiterte ständig. Die Brust wurde mehrfach geöffnet, um Eiter abzulassen. Ich erhielt die die doppelte Dosis Chemotherapie und Bestrahlung. Durch diese Bestrahlungen (doppelt, da 2 Mamatumore)verbrannten die Haut der Brust und der angrenzenden Hautregionen. Die Schäden sieht man noch heute. Da die Wunde ständig entzündet war, nicht verheilte und aus Brustwarze und Narbe ständig Eiter austrat, wurde die Brust mehrmals aufgeschnitten, um diese Flüssigkeiten abzulassen. Unter der Achsel befand sich ein hühnerei großes Loch. Seit der 1. OP lebe ich nur noch unter Einwirkung verschreibungspflichtiger, starker Schmerzmittel. Die Schmerzen sind bis zum heutigen Tag unerträglich und die Entzündung der Narbe geht nicht weg. Als mein ehemaliger Betrieb nicht mehr zahlen brauchte, erhielt ich das Krankengeld . Dieses Krankengeld wurde sporadisch und in ständig geringer Höhe gezahlt. Dieser geringe Betrag wurde sogar noch geteilt und zum Monatsanfang und Ende überwiesen. Also konnten wir nicht eine anstehende Rechnung damit begleichen. Es gab deswegen ständig Streit mit der damaligen Krankenkasse. Es ging sogar soweit, dass das Geld für die 2 orthopädischen BHs und für einen Badeanzug von mir zurückverlangt wurde. Und das nach ca. 3 Monaten. Mein Mann drohte dann, über Rechtsanwalt die Angelegenheit klären zu lassen. Da verzichtete die Krankenkasse auf Rückzahlung. Im Monat.09.2007 wurde ich ausgesteuert. Wir haben 3x auf dringendes Anraten von mehreren Ärzten einen Rentenantrag auf begrenzte Arbeitsunfähigkeit gestellt. Dieser Antrag wurde, obwohl wir mehrfach eine Begutachtung durch einen Amtsarzt forderten und dies nicht erfolgte, abgelehnt.Arbeitsfähig ! Keine der Personen, die die Ablehnung unterschrieben hatten, haben mich je angesehen, geschweige untersucht. Genau das Gleiche geschah auch durch die Krankenkasse und einem anderen, bekannten Amt. Im September 2007 wurde ich ausgesteuert. Mir wurde eindeutig gesagt, ich könne Einspruch beim Sozialgericht einlegen, aber dann werden alle Unterlagen zusammengeklappt, nicht weiter bearbeitet, weil es sich um ein schwebendes Verfahren handeln würde. Ich würde durch keines dieser Ämter Geld bekommen. Ich wurde faktisch gezwungen, mit der offenen und eiternden Brust arbeiten zu gehen. Da war die Brust noch dran. Wir haben ständig den Ämtern gesagt, dass ich auf eine Begutachtung durch einen Amtsarzt bestehe. Dies wurde jedoch mehrfach abgelehnt und die Herrschaften schickten mich unbesehen zur Arbeit. Ich musste jeden Tag 220 Km mit dem Auto fahren. dies hielt sie nur kurze Zeit durch. Ich habe den Ämtern mit meinen Rechtsanwälten gedroht und siehe da, eine Amtsärztin hat mich untersucht. Die war so vom Zustand der Brust negativ überrascht, dass sie sie nicht mal anfassen wollte. Als meine Hausärztin die Brust sah, wurde ich sofort ins Krankenhaus eingewiesen. Die Chefärztin des Krankenhauses war sprachlos. Sie sagte, so etwas habe sie noch nie gesehen. Die Brust war schwarz, verbrannt, zur hälfte geschrumpft, vereitert und entzündet. Sie machte Bilder, um das ihren Kollegen zu zeigen. In einer OP wurde mir noch am gleichen Tag die Brust amputiert. Wie sie sagte, war das eine schwere OP. Seit dem bin ich wieder krankgeschrieben. Ich erhalte kein Krankengeld, kein ALG, keine Sozialhilfe und die Rente wurde 3-mal abgelehnt. Seit 4 Monaten habe ich bereits kein Geld mehr bekommen! Ich bin krank geschrieben und kein Amt zahlt. Krankenkasse zahlt schon seit letztem Jahr nicht, weil ich ausgesteuert bin. Ab September 2008 wurde mir eine Zeitrente für 1 Jahr bewilligt. Die Rente kann nicht vorgezogen werden, weil es so im Gesetz verankert ist. Keine Möglichkeit an Geld zu kommen. Niemand kann oder will uns helfen. Und da besitzt die Redaktion BRISAND noch die Frechheit, eine jammernde junge, gesunde Frau mit 3 Kindern, Harz 4 Empfängerin mit 900!!!!!! Euro Harz 4 Geld zu zeigen, die so wenig Geld hat, das es hinten und vorne nicht reicht ! Na wo leben die denn? Die Frau hat jeden Monat 900 Euro Taschengeld! Kindergeld dazu, keine Miet- und Nebenkosten ! Die kann doch ihre großen Kinder in den Kindergarten bringen und arbeiten gehen. Aber nein, andersrum ist es doch bequemer, sich hinter den Kindern zu verstecken und den Leuten, die das Geld viel nötiger gebrauchen, wie zum Beispiel ich, staatlich gefördert wegzunehmen.


Wir sind ohne eigene Schuld in diese Schuldenfalle geraten.
Die gewährte Rente wird ab September gezahlt. Was machen wir bis dahin?
Ich habe mir diese Krankheit nicht ausgesucht. Mein Mann ist Invalidenrentner mit 100%GDBH und Pflegestufe 1. Er sitzt im Rollstuhl, kurze Strecken kann er nur auf Krücken gehen.
Er hat das Merkzeichen G und RF. Er ist fast blind und fast taub.

Ich selber habe ebenfalls einen Schwerbehindertenausweis mit 60%GDBH, der jetzt nach der Amputation auf 80 erhöht wird.

Wir sind fast 30 Jahre verheiratet, aber wir sind noch nie von den Ämtern so unmenschlich behandelt worden, wie jetzt, hauptsächlich nach der Wende. Wir waren noch nie verschuldet, aber jetzt, und das auch noch unverschuldet.

Zwischen Wort und Tat liegen in der heutigen Zeit Welten. Das bestätigt sich hauptsächlich darin, wie dieser Staat mit kranken, krebskranken Menschen umgeht und welchen Ungerechtigkeiten
uns zugemutet werden.

Bitte entschuldigen Sie, dass ich hier anonym poste, aber ich möchte durch dieses Schreiben nicht weiteren Repressialien gewisser Ämter ausgeliefert werden.
PS:Wir haben auch 3 Kinder. ARBEITSLOS ! Antrag bei Krebshilfe.de/Härtefallfond wurde gestellt, wie verlangt von einem Zuständigen Amt(z.B.AWO) und mit ärztlichem Gutachten hingeschickt. Wir warten,....warten....warten....warten...
 
L

Lilyan

Gast
Meine Schwester und ich hatten für meinen Bruder der schon in einem Hospitz lag die Pflegestufe beantragt . Als unser Bruder verstarb verlangte das Pflegeheim die Kosten von uns Schwestern weil wir ja die Betreung unseres Bruders übernommen hatten . Die Rente unseres Bruders reichte natürlich nicht für den Pflegeplatz . Nach einem Monat im Hospitz ist unser Bruder verstorben und mit der Pflegestufe hat sich immer noch nichts getan . Erst 3 Monate nach dem Tod unseres Bruders wurde die Pflegestufe genehmigt . Auch um eine Vakuumatratze mußten wir kämpfen den durch die Knochenmetastasen hatte unser Bruder starkeSchmerzen und die Matratze war bitter nötig. So wird in unserem so sozial ungerechten Land mit Menschen in unverschuldeter Not umgegangen .Als unser Bruder noch gesund war hat er als braver Bürger geschuftet und fleißig in die öffentliche Hand gezahlt .
 
Q

Querdenker

Gast
Hallo Lilyan !
Erstmal mein Beileid zum Verlust Eures Bruders !
Ist das nicht eine Schande ? Und da behauptet dieser Staat, er sei ein "SOZIALSTAAT" ! Wo bitteschön ist er sozial ? Ja, für die Reichen dieses Landes, für Politiker !
Meine Frau ist 46 und ich 53 Jahre alt. Wir haben seit unserem 14.Lebensjahr hart und schwer gearbeitet und haben es nie auf den grünen Zweig gebracht. Im Gegenteil. Wir kleinen Leute können schindern bis zum umfallen, unsere Gesundheit ruinieren, bis hin zum bitteren Ende ! Wir sind das notwendige Übel in diesem Staat ! Gnade uns Gott, wenn wir mal krank, alt und gebrechlich werden und § VATER § Staat etwas wiedergeben soll.

Dann bist Du verraten und verkauft, stehst alleine im Regen.
Euer leidvolles Schicksal, Euer Kampf für das notwendigste, dass der Staat ohne Wiederrede geben sollte und der schwere Leidensweg meiner Frau sind keine Einzelfälle. Es gibt tausende Menschen, die im guten Glauben an den Staat verlassen dastehen und genau wie wir, Ihr bitter Hilfe bräuchten.

Eine Schande für diesen Staat !

Wir drücken Euch die Daumen, damit Ihr voll zu Eurem Recht kommt.

NfG
Der Querdenker
 
L

Lilyan

Gast
Hallo Ouerdenker, Deiner Frau möchte ich von ganzem Herzen wünschen das alles gut werten kann . Wie Du schon schreibst habt ihr euch bis fast zum Krüppel geschuftet und bestimmt mit euren Abgaben und Steuern mehr wie genug gezahlt . Mir fehlen so die Worte wie mit euch seitens der kalten herzlosen Bürokratie die sehr Weltfremd agiert umgegangen wird . Man darf bei uns im Land kein Kind , kein kranker oder alter Mensch sein . Auch ich hoffe das ihr beide zu euren Recht kommt und das ihr den Mut und die Kraft habt dafür zu kämpfen .
 

puschl

Mitglied
Hallo Querdenker,

da fehlem einem die Worte bei deinem Beitrag :mad:
Klar den Reichen immer mehr in den Rachen schieben und die armen (es gibt nämlich keinen Mittelstand mehr so wie unsere tollen Politiker immer sagen) können sehen wie sie rum kommen.
Weg sehen oder hören ist ja so einfach :mad:
Ich kann dir eine gute Seite mit einem Forum empfehlen.
Dort würde ich deinen Beitrag auch mal posten.

www.recht.de - Forum Deutsches Recht

Wünsche euch für die schwere Zeit sehr viel Kraft.

LG
Puschl
 
Q

Querdenker

Gast
Hallöchen !

Nun ist seit meinem letzten Besuch dieser Seite mächtig viel Zeit vergangen.
Ich möchte nur den neusten Stand der Dinge mitteilen.
Die Narbe meiner Frau ist, nach all den Jahren noch immer nicht zugeheilt.
Da sie ab der Operation ihren rechten Arm kaum bewegen kann, haben wir jetzt, gegen den Rat des behandelnden Arztes verstoßen und haben einen Termin, also eine dritte Meinung bei einem „plastischen Chirurgen“, vereinbart und wahrgenommen. Der wollte einfach nicht glauben, was er da sah. Eine nach Jahren noch immer offene Operationsnarbe. Bei der weiteren Untersuchung stellte sich heraus, dass ein Muskel- Nervenstrang des rechten Armes zerschnitten und teilweise entfernt wurde. Daher die Unbeweglichkeit des Armes und vor allem die ständigen Schmerzen. Sie nimmt noch immer täglich 6 - 10 der stärksten, verschreibungspflichtigen Schmerztabletten. Nur die Sorte wird von Zeit zu Zeit gewechselt, damit sie sich nicht an eine Sorte gewöhnt, also süchtig wird.
Dem Arzt ist es völlig unverständlich, was mit meiner Frau gemacht wurde. Er bat uns, Unterlagen, Berichte Bilder u.s.w. von den Kliniken zusammen zu tragen, damit er tätig werden kann. Also zum Beispiel die Dosis der Bestrahlung, der Chemo, und deren Verabreichungszeit.
Es ist doch schon recht eigenartig und spricht für sich, wenn die angesprochenen Ärzte einen wahren „Eiertanz“ hinlegen, nur um diese Daten geheim zu halten. Erst nach Androhung rechtlicher Schritte willigten sie wiederwillig ein, nachdem sie auch noch erfuhren, wer diese Daten benötigt.
Ja, nun ist das Jahr der Invalidenrente meiner Frau vorbei gewesen. Wir haben die Krankenkasse gewechselt. Zum Glück!!! Nach Ablauf des Jahres erhielt meine Frau ein Schreiben der Krankenkasse und der Rentenstelle. Der Inhalt: Rente erlischt in 3 Monaten, bitte am ...in....erscheinen zwecks Prüfung Weiterzahlung der Rente ! Wir hin, die
Untersuchung erfolgte ohne Wartezeit und dauerte etwa 30 Minuten. Resultat : Arbeiten unmöglich, Zahlung der Rente für 2 !!! weitere Jahre bewilligt, danach wird wieder entschieden.
Damit hatten wir nach dem Theater, den wir in unserem 1.Beitrag schilderten, absolut nicht gerechnet!
Leider folgt nun ein Wehrmutstropfen.
Die Folgeerscheinungen der Bestrahlung und der Chemo. Seit längerem verliert meine Frau einen Zahn nach dem anderen. Sie hat einen lückenlos geführten Zahnarzt – Bonus – Ausweis. Ihre Zähne waren nachweislich in Ordnung. Jetzt fallen sie seit längerer Zeit einfach aus. Es blutet nicht mal. Alle übrigen Zähne sollen gezogen werden, weil sie sich lockern und ausfallen. Sie leidet zu dem noch unter sehr starken Zahnschmerzen, obwohl ihre Zähne in Ordnung sind. Alternative: Zahnprothese. Und das kostet Geld ! Die Augen verschlechtern sich. Die Augenpupille eines Auges ist immer ganz weit geöffnet. Und das verursacht ständige Augen – Kopfschmerzen. Epilepsie – ähnliche Anfälle, fast täglich. Ich bin selber Invalidenrentner, 100%GdB, Pflegestufe, Rollstuhlgebunden nach Bruch von Hals und Lendenwirbel nach Unfall, ich weiß, was Schmerzen sind. Aber was meine Frau aushalten muss, und das nun schon seit mehreren Jahren, und unsere ständige Angst, was passiert als nächstes, und die finanziellen Angelegenheiten der Spätfolgen, ist der absolute Wahnsinn.

Muss man eigentlich für die auftretenden Nachfolgen (z.b. Zahnprothesen oben und unten) selber aufkommen?

Mit freundlichen Grüßen
Der Querdenker
 
D

doof

Gast
Hallo Querdenker,

was ihr versuchen könntet..
wenn der Zahnverlust eine Folge der Bestrahlungen ist, laßt euch ein Attest diesbezüglich vom Arzt geben. Ebenso ein Kosten und Heilplan von Eurem Zahnarzt für die Behandlung und beides zusammen reicht ihr dann bei deiner Krankenkasse ein.

Ich poste dir noch mal zwei link. Das könnte bei deiner Frau auch greifen. Wenn sie als Härtefall eingestuft wird, wird das von der KK komplett übernommen. Die Befreiung von Zuzahlung müsste bei deiner Frau auch möglich sein, somit wären vielleicht ein paar kostentechnische Sachen abgedeckt und macht eure sowieso schon schwierige Situation etwas einfacher.

Links für den Härtefall:
Härtefallregelung Zahnersatz
Härtefall, Zahnersatz, Härtefallregelung, Regelung

und nochmal ein Informationslink speziell für Krebskranke:
INKA - das Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige

Weiterhin wünsche ich euch alles Gute und viel Kraft.
 
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