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Depressionen?

lissandra

Mitglied
Hallo, ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich hab Angst, Depressionen zu haben, weil viele Symptome auf mich zutreffen, aber das eben nicht immer. Meistens ist das abends. Ich mache mir dann ständig Gedanken darum, was das Leben für einen Sinn hat, fühle mich, als würde ich alles falsch machen egal was ich anfange, habe Angst, Entscheidungen zu treffen, weil sie falsch sein könnten, bin ohne Grund angespannt und fühle mich traurig, verzweifelt und hoffnungslos, obwohl es für das alles keinen Grund gibt. Ich weiß nicht, ob das vielleicht einfach nur eine Phase in meinem Leben ist, die nach einer Weile vorüber geht, aber ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Manchmal war es schon so schlimm, dass ich dachte Selbstmord wäre die einzigste richtige Lösung bis ich mich wieder zusammengerissen habe. Und falls es wichtig ist, ich bin 16 und weiblich. Liebe Grüße und ich hoffe auf Hilfe 🙂
 
Das wirst Du nicht hören wollen, aber Du scheinst ziemlich eindeutig an Depressionen zu leiden.

Schildere Dein Problem Deinem Hausarzt.
Er wird mit Dir zusammen besprechen was zu tun ist.

Und bitte tu das auch. Man macht sich mit Depressionen selbst das Leben schwer.
Was ist das denn für ein Aufwand einmal am Tag eine Tablette zu schlucken, wenn es einem dadurch viel besser geht.
Antidepressiva sind nicht Persönlichkeitsverändernd, sondern sie bringen nur den Serotoninhaushalt im Gehirn wieder in normale Bahnen.

Ich weiß nicht, weshalb es einem Depressiven solche Überwindung kostet, seine Krankheit einzugestehen und dagegen ärztliche Hilfe zu suchen.
Du wirst hinterher sehen, dass die Sache viel weniger schlimm ist als sie Dir erscheint.
 
Zuerst mal danke für die schnelle Antwort 🙂
Ich würde sehr gerne zu einem Arzt gehen, aber ich war mir wie schon gesagt nicht sicher, weil das alles nicht immer so ist. Und ich weiß nicht wie ich zu einem Arzt gehen soll, ich möchte meiner Mutter davon nichts erzählen. Lg
 
Musst Du auch nicht.
Du bist 16, Du darfst selbst einen Termin machen und Deine Eltern müssen auch nichts davon wissen.
Such Dir die Telefonnummer Deines Arztes raus und vereinbare einen Termin.
Deine Krankenkassenkarte nicht vergessen.
 
Werde ich auf jeden Fall. Ich hoffe ich traue mich auch. Keine Ahnung warum, aber wenn ich mir sowas vornehme hab ich immer wieder Angst, dass doch nichts ist und ich mir das alles nur einrede.
 
Man kann sich Depressionen nicht einreden.
Das würde ja bedeuten, dass Du in Wahrheit gut gelaunt bist und Du Dir Deinen Trübsinn einbildest. Hä ?
Gibt keinen Sinn. Also los !
 
Also ich war jetzt schon ein paar mal bei der Schulpsychologin an unserer Schule wegen Problemen mit meiner Mutter und dann hab ich ihr heute einfach mal davon erzählt mit der Depression und sie glaubt nicht, dass das eine ist. Jetzt bin ich total unsicher. Wahrscheinlich bilde ich mir das wirklich nur ein.
 
Hallo lissandra,

es ist so, dass es Depressionen in allen möglichen Ausprägungen gibt, z.B.: leichte, mittelschweren und schwere Depressionen. Da Du erst 16 Jahre alt bist, können depressive Verstimmungen jedoch auch entwicklungsbedingt sein, da sich im Körper eines Jugendlichen gewaltige Veränderungen abspielen, die solche Gefühlslagen mit sich bringen. Eine solche Phase kann, sofern sie eben nur entwicklungsbedingt ist, von selbst wieder abklingen.

Wenn Du allerdings anhaltend traurig bist und Selbstmordgedanken verstärkt auftreten, dann könnte mehr dahinterstecken und Du solltest dann am besten damit zum Arzt gehen. Eine Depression im medizinischen Sinn ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Sie zu ignorieren ist sehr riskant, ja kann sogar lebensgefährlich sein. In manchen Fällen kann der Hausarzt weiterhelfen, vielleicht ist es aber auch nötig, einen Spezialisten heranzuziehen. Oft ist es ja so, dass man Rat von verschiedenen Seiten bekommt. Wichtig ist, sich zu vergewissern, ob der Rat aus einer zuverlässigen Quelle stammt.

Wenn Du Dich dazu entschließt, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, dann sind vielleicht folgende Informationen ganz hilfreich: Medikamente können sehr hilfreich sein und werden oft als Begleitung zu einer Psychotherapie eingesetzt. Meistens werden Antidepressiva gegeben, die stimmungsaufhellend und antriebssteigernd wirken und nicht abhängig machen. Besonders in der ersten Einnahmephase muss man mit Nebenwirkungen rechnen, die in der Regel jedoch nach 2-3 Wochen abnehmen. Viele empfinden die Einnahme eines Antidepressivums als sehr wirkungsvoll, da es außerdem dabei hilft, Konzentrationsprobleme zu überwinden.
Beachte bitte: Die medikamentöse Behandlung sollte unbedingt von einem Facharzt (Nervenarzt oder Psychiater) durchgeführt werden, da er sich am besten mit der Wirkung und Anwendung von Psychopharmaka auskennt.

Da Medikamente allein nicht dazu geeignet sind, eine Depression zu heilen, lass Dich unbedingt auch an einen Psychotherapeuten überweisen.

Ein sehr gutes und bewährtes Verfahren zur Behandlung einer Depression ist die sog. "kognitive Verhaltenstherapie", bei der Du lernen kannst, negative Gedanken und Gefühle zu überwinden. Sie wird in der Regel von einem psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. Allerdings musst Du mit einer gewissen Wartezeit rechnen, bis Du mit der Therapie beginnen kannst.

Über die eben beschriebenen fachlichen Hilfen hinaus, kannst Du selbst einiges tun, um Deine Depression zu überwinden. Wenn man eine Depression hat, dann saugt man negative Gedanken quasi wie ein Staubsauger in sich auf. Außerdem drehen sich Deine Gedanken wahrscheinlich ständig um Deine eigene schlimme Situation und immer wieder kommt Dir Negatives in den Sinn. Was könntest Du gegen die Negativspirale tun, in der Du gefangen bist?

Versuche doch einmal ganz bewusst über Folgendes nachzudenken: Gibt es etwas in Deinem Leben, wofür Du dankbar sein kannst? Welche Menschen sind für Dich da und lieben Dich? Gibt es weitere Menschen, die Dir helfen könnten? Gibt es etwas, was Dir guttun würde, um Dich für eine gewisse Zeit von Deinen negativen Gedanken abzulenken?


Manchen hilft es, wenn sie im Laufe des Tages mehrmals etwas Schönes und Angenehmes tun und es ganz bewusst wahrnehmen. Ein Beispiel: die geliebte Tasse Tee oder Kaffee in Ruhe trinken und versuchen, die damit verbundene Freude bewusst wahrzunehmen. Oder: In einer sonstigen angenehmen Situation verweilen und das Schöne daran eine ganze Zeitlang bewusst auf sich wirken lassen. Das wirkt wie Streicheleinheiten für Deine Seele! Probiere es doch einmal aus!

Bei der Behandlung einer Depression hat es sich sehr bewährt, sich möglichst mehrmals am Tag körperlich zu bewegen. Anfangs kann das ein kurzer Spaziergang sein, den Du im Laufe der Zeit etwas ausdehnen könntest. Das Laufen schafft das Gefühl, etwas geleistet zu haben und baut Dein Selbstwertgefühl auf. Ganz abgesehen davon, was die frische Luft und das Licht in Deinem Körper bewirken, wirst Du feststellen, dass beim Laufen Deine Grübeleien über Negatives nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Andere Möglichkeiten der Bewegung wären z.B. Radfahren, Schwimmen oder Gartenarbeiten. Auch wenn es Dich anfangs große Überwindung kostet Dich in Bewegung zu setzen, wirst Du feststellen, dass sich Deine Stimmung mehr und mehr aufhellt.

Wenn man depressiv ist, dann sucht man verständlicherweise Hilfe und Trost bei anderen. Leider sind in unserer hektischen Zeit viele mit ihren eigenen Problemen und Sorgen beschäftigt und haben nicht immer die Gedanken frei, einem anderen mitfühlend und geduldig zuzuhören. Wenn Du das schon erlebt hast, dann kann das für Dich sehr verletzend sein.

Da ich in meinem Leben auch schon viele schlimme Dinge erlebt habe und nicht immer jemand da war, der mir hilfreich zur Seite stand, konnte ich dennoch erfahren, dass es jemanden gibt, der um den Schmerz des Herzens weiß und auf jeden Fall mit den Leidenden mitfühlt. Ja, ich spreche von Gott. Heutzutage haben viele den Gedanken an ihn verloren und erwarten keine Hilfe aus dieser Richtung. Wenn man sich jedoch mit seinem Wort, der Bibel, ein wenig beschäftigt, findet man dort viele sehr trostreiche Gedanken, die einem echt wieder Auftrieb geben können. Ein Text, der mir besonders gut gefällt und mir sehr zu Herzen geht ist dieser:

"Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Blicke nicht gespannt umher, denn ich bin dein Gott. Ich will dich stärken. Ich will dir wirklich helfen. Ja, ich will dich festhalten mit meiner Rechten der Gerechtigkeit" (Jesaja 41🤐0)

Ich habe darin auch entdeckt, dass es schon zu biblischer Zeit Personen gab, die depressive Gedanken kannten, wie z.B. der Prophet Jeremia, der einmal sagte:

" Unheilbarer Kummer ist in mir aufgekommen. Mein Herz ist krank" (Jeremia 8🤐8).

Mir ist auch aufgefallen, dass es Gott nicht gleichgültig ist, wie es uns geht und dass er besonders für Niedergedrückte da ist. So wird er in der Bibel auch der "Gott allen Trostes" genannt (siehe 2. Korinther 1:3,4). Ich selbst habe in meinem Leben, in dem es viele Höhen und Tiefen gab, immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Gott mir zur rechten Zeit geholfen hat, nicht zu verzweifeln und oft haben sich Wege aufgetan, die zuvor nicht zu sehen waren. Daher ist für mich mein enges persönliches Verhältnis zu Gott von unschätzbarem Wert, denn es gibt meinem Leben auch Sinn und Zweck.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir gelingt, Dein seelisches Tief wieder zu überwinden und wieder Freude in Dein Leben zurückkehrt!

Liebe Grüße

Finn
 

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