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Depressionen und Phobie - Ausweg?

Melingo: Die Formulierung "Sechser im Seelischen" gefällt mir seht🙂

🙂

Ich meine das durchaus ernst; auch wenn es rein von der (mathematischen) Wahrscheinlichkeit her natürlich nicht stimmt. Aber es gibt wirklich nicht sehr viele sehr gute Psychotherapeuten.
Es ist auch nicht einfach. Alleine mit einer Ausbildung ist es oft nicht getan.

Oft allerdings braucht es auch nicht unbedingt einen sehr guten Psychotherapeuten. Je nachdem, worum es geht, kann schon ein "durchschnittlicher" Therapeut einem sehr helfen. Je schwieriger aber die Probleme sind, umso mehr werden die menschlichen Fähigkeiten eines Therapeuten gefragt. Die Ausbildung reicht dafür nicht aus; es geht dann um die Psyche des Therapeuten selbst
Und da Therapeuten auch "nur" Menschen sind, gibt es eben welche, die manches nicht mitbringen, was aber doch in manchen Fällen sehr hilfreich sein kann.

Ich weiß, es klingt jetzt zu abstrakt, aber das soll ja auch keine Abhandlung zum Thema werden.
Ich will aber unbedingt den falschen Eindruck vermeiden, der vielleicht bei manchen entstehen könnte, dass, wenn man es nicht schafft an so einen der relativ seltenen sehr guten Therapeuten zu geraten, dass dann einem nicht geholfen werden kann - das ist falsch.
Erstens kommt es, wie gesagt, auf die schwere der Probleme an und zweitens ist "Hilfe" ein Begriff, über den Einigkeit erzielt werden müsste.

Vielen Menschen genügt schon eine Unterstützung, um aus der Tiefe einer Sackgasse herauszukommen und dann kommen sie schon im Leben zurecht.
Außerdem: Bei weitem nicht alle Betroffenen sind willens, ihre eigene Wahrheit zu entdecken!
 
Ich stimme in jedem Wort zu.

P.S. Habe übrigens das Glück gehabt 🙂

Bin unendlich dankbar für die Erfahrung, Ermutigung und Begleitung auf dem Weg.

Ich kann daher auch nur ermutigen, immer wieder weiter zu gehen auf dem eigenen Weg. Und wenn nötig einen neuen Anlauf zu nehmen und wenn hilfreich auch öfter Unterstützung und Begleitung zu suchen. Aber gehen, die Schritte setzen, muß am Ende jeder selbst. Das tut kein anderer für Dich. Und das ist auch ok so.
 
Eine Beziehung kann sehr wichtig sein, ja manchmal äußerst wichtig - es kommt aber darauf an.

Die Tatsache, dass ich in einer Beziehung lebe, scheint bei Therapeuten und vielleicht auch hier zu der Frage zu führen, weshalb ich dann leide. Vor allem scheint man dann nicht einschätzen zu können, wie sehr ich unter der Phobie leide. Vielleicht erwartet man auch, dass mein Partner mich heilt - kann er nicht.

Ich habe gestern einen Therapeuten kontaktiert und warte noch auf Antwort.

Danke für eure Antworten.
 
Vor allem scheint man dann nicht einschätzen zu können, wie sehr ich unter der Phobie leide. Vielleicht erwartet man auch, dass mein Partner mich heilt - kann er nicht.

Im psychischen Bereich sind Begriffe wie "krank" und
"gesund" sehr kritisch zu sehen. Auch die weit ver-
breitete Erwartung, Therapeuten könnten "heilen"
halte ich für schädlich, da sie Fähigkeiten suggerieren,
die in aller Regel nicht vorhanden sind.

Paul Watzlawick hat in den 1960er-Jahren erforscht,
wie Problemlösungen zustande kommen (er war Psycho-
analytiker) und überraschenderweise herausgefunden,
dass es eine sehr simple Gemeinsamkeit der Lösungen
gibt: Irgendwie entsteht ein Unterschied in der Situa-
tion, die als Problem erlebt wird. Und dieser Unterschied
wird meist nicht durch aufwändige Therapien ausgelöst
sondern kann "irgendwie" passieren - durch einen Satz,
ein Wort, ein Buch, eine Begegnung, einen Menschen,
eine Begegnung, ein Aha-Erlebnis.

Andere Therapeuten und Forscher haben seitdem diese
(lösungsorientierte) Sichtweise aufgenommen und in
die Praxis umgesetzt (Milton Erickson, Steve de Shazer)
und die Ergebnisse dieser "Lösungsorientierten Kurz-
therapie" sind so gut, dass Universitäten sie den Thera-
peuten nicht beibringen, "weil davon niemand leben
kann" (Originalzitat aus der Uni Münster, wo ein solcher
Lehrgang wieder abgeschafft wurde, als man begriff,
dass die Therapien dann nur noch 3-6 Stunden dauern
würden).

Kurzum: Es ist wichtig, zu Beginn einer Therapie zu de-
finieren, welcher Unterschied genau entstehen soll. Man
kann sich etwa fragen: wann war es zum letzten Mal so
gut, dass ich sage "so hätte ich es gerne wieder"? Und
eben nicht auf das Problem (die Phobie) fokussieren,
sondern darauf, was (wieder) da ist, wenn sie weniger
wird oder weg ist. Und dann einfach alles versuchen,
was diesen Unterschied wahrscheinlicher macht und
alles unterlassen, was das Problem am Leben hält oder
stärkt (Aufmerksamkeit zum Beispiel).

Statt also nach einem "Ausweg" zu suchen kannst du
mehr in Richtung "Ziel" (wo will ich hin) gehen. Denn
wenn du auf ein neues Ziel zugehst, kommst du im
Erfolgsfall automatisch aus dem bisherigen raus, wobei
der Ausweg meist erst rückblickend erkannt wird, wes-
halb Therapeuten in der Tradition Watzlawicks eher auf
"Lösungsdiagnosen" setzen (was hat geholfen?) als auf
Problemdiagnosen (was läuft schief?).

Oder sie fragen: Woran wirst du merken, dass es dir
wieder gut geht? Was tust du dann (wieder), was du
derzeit noch nicht machst? usw.

Wenn dir dieser Ansatz sinnvoll erscheint, schau mal
auf diese Webseite: www.loesungssammlung.de - da
wird er weiter ausgeführt und mit Beispielen illustriert.

Viele Grüße,
Werner
 
Die Tatsache, dass ich in einer Beziehung lebe, scheint bei Therapeuten und vielleicht auch hier zu der Frage zu führen, weshalb ich dann leide. Vor allem scheint man dann nicht einschätzen zu können, wie sehr ich unter der Phobie leide. Vielleicht erwartet man auch, dass mein Partner mich heilt - kann er nicht.

Ich kann mir nicht einen einzigen Therapeuten auf dieser Welt vorstellen, der sich die Frage stellen würde, warum jemand leidet, der in einer Beziehung lebt - das, ich meine so eine Frage, wäre vollkommen absurd.

Die Beziehung ist das eine und psychische Probleme sind das andere.

Eine Beziehung kann aber bei manchen psychischen Problemen eine außerordentliche Wichtigkeit haben. Es gibt z.B. sehr viele Menschen, die niemanden wirklich an sich heranlassen (können) - aus verschiedenen Gründen.

Gelingt es aber einem Menschen, den sie kennen lernen, irgendwie doch ein wenig an sie heranzukommen, kann das einem seelischen Erdbeben gleichkommen. Das Wort "Erdbeben" ist - im übertragenen Sinn - gar nicht übertrieben.
Es kann der Beginn einer allerersten, wirklichen Veränderung bedeuten. Die ganze Welt ändert sich dann für die Betroffenen.

Und das ist nur ein Beispiel.

Deswegen hatte ich geschrieben: "Eine Beziehung kann sehr wichtig sein, ja manchmal äußerst wichtig - es kommt aber darauf an."

Manchmal gelingt es einem Menschen, das zu bewirken, was viele Jahre lang einem Menschen, alleine, nicht gelungen ist..
Man muss nicht gleich von "heilen" reden.. Es gibt aber Situationen, die Türen öffnen, die man als Betroffener vorher nicht sah, nicht kannte (vom Erleben her).
Was vorher nur Worte waren, was man nur von anderen hörte, wird dann plötzlich gelebt - es ist eine schier nicht fassbare Veränderung, die mit einem passiert - und das alles kann manchmal ein Mensch, der Mauern durchbricht, in Bewegung setzen!
 
Habe wie gesagt bei einem Therapeuten in meiner Nähe wegen einer Therapie angefragt. Das ist 3 Wochen her. Er hat nichtmal die Courage, mir das mitzuteilen, dass er mich nicht therapieren möchte. Seine Praxis liegt etwa 30 km von hier entfernt, die nächste, die in Frage käme, über 40 km. Eine weitere Therapie kann ich wohl vergessen.
 
Hallo,

ich wende mich an euch, da mir sonst niemand weiterhelfen kann. Ich leide unter Depressionen und sozialer Phobie. Mein Leben befindet sich im Stillstand. Ich ersticke. Es scheint so als gäbe es nichts, das man mir raten könnte. Ich habe schon versucht:
- Therapien (Gruppen, Gesprächs- und Verhaltenstherapie)
- Sport
- Entspannungsübungen, Meditation
- Positive Suggestionen
- Antidepressiva (raubten mir nur den Schlaf und führten zu Herzrythmusstörungen und Hautausschlag am ganzen Körper)

Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nicht, wieso ich überhaupt was wollen soll - außer natürlich, mich besser zu fühlen.

Leben heißt für mich Langeweile. Nichts, bei dem ich mit Menschen zu tun habe, macht mir Spaß. Es bleibt nur das Alleinsein - aber das reicht auch nicht. Es gibt durchaus Tage, an denen mir mein Alleinsein gefällt. Doch am Ende des Tages frage ich mich, ob das schon alles gewesen sein soll. Dann denke ich wiederum an die Menschen, die mich enttäuscht haben und verabschiede mich von der Idee, meinen Panzer zu verlassen.

Ich musste das einfach mal schreiben.

Hallo Avis,
der Wunsch sich besser zu fühlen ist doch ein Ansatz. Fragt sich eben, wie Du das erreichen kannst.

Etwas kann ich mich im letzten Absatz wiederfinden bzw. habe ich auch solche Phasen durchlaufen. Hmh, um genau zu sein durchlaufe ich auch noch solche Phasen.😀 Nur nicht mehr so stark. Vielleicht auch anders.

Egal. Ich sehe es in meinem Fall so, dass ich das Leben auch als Herausforderung betrachte und ich zu den getroffenen Entscheidungen in meinem Leben stehen will. Meine Erwartungshaltungen an meine Mitmenschen sind nicht besonders hoch. Wäre das der Fall, wäre ich in der gleichen Situation wie Du. Ich versuche im Moment glücklich zu sein und bin überrascht dass ich durch diese Betrachtungsweise doch auch sehr viele positive Dinge erlebe.

Natürlich auch negative Dinge. Aber letztendlich macht der Blick auf die Geschehnisse den eigenen Zustand aus. Ich habe nur den Eingangstext gelesen und lasse deshalb meine Gedanken schweifen.

So als Impuls würde ich sagen, Dir fehlt vielleicht ein Partner oder ein paar gute Freunde? 🙂 Kann mich natürlich auch irren. Jedenfalls bist Du auf einer Suche, eben gerade nach diesem Lebenssinn, wo Du Dir selber im Wege stehst.

Du hast ja schon versucht die Steine wegzuräumen, anscheinend ohne größeren Erfolg. Letztendlich läuft es wohl darauf hinaus, in sich selber hineinzuhorchen, was der richtige Weg ist. Den Zugang zu sich selber zu finden. Das kann dir keiner abnehmen. Ich hoffe für Dich Du findest hier ein paar Anregungen diesen Weg zu finden.
 
Habe wie gesagt bei einem Therapeuten in meiner Nähe wegen einer Therapie angefragt. Das ist 3 Wochen her. Er hat nichtmal die Courage, mir das mitzuteilen, dass er mich nicht therapieren möchte. Seine Praxis liegt etwa 30 km von hier entfernt, die nächste, die in Frage käme, über 40 km. Eine weitere Therapie kann ich wohl vergessen.

Und was machst du jetzt??

Muss du mit dem Auto hinfahren? Ich meine, wenn 30 km okay sind, warum es die 40+ nicht sind? 10 km sind doch nicht das Ding, oder?
Oder fährst du nicht mit dem Auto hin?

Wenn ein Therapeut wirklich gut ist, dann kann es sich doch mehr als lohnen - meinst du nicht?

Aber, klar, deine Entscheidung. Ich habe keine Ahnung, was sonst noch eine Rolle spielt bei deiner Entscheidung.
Ich finde es nur traurig, wenn jemand Hilfe braucht und es nicht dazu kommt.
 

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