Liebes Forum,
ich habe lange überlegt, ob ich hier wirklich schreiben soll. Ob ich wirklich meine Probleme mit der Öffentlichkeit teilen soll, die Probleme, wofür ich mich doch so schäme. Ich denke, jeder hat Probleme in seinem Leben, es gibt kein Leben, das perfekt ist (wobei sich wieder die Frage stellt, wie man ,,perfekt“ definiert). Zumindest ist mein Leben ganz und gar nicht perfekt.
Ich hoffe, ihr habt die Zeit und Geduld die Zeilen zu lesen, die ich jetzt schreibe.
Ich bin 17 Jahre alt, weiblich, und leide schon mehrere Jahre an Depressionen, Angst und Zwangsstörungen.
Ich war schon bei einigen Therapeuten, doch sie haben mir nicht wirklich geholfen, bzw. ich habe mich nicht bei ihnen wohlgefühlt.
Depressionen lassen sich schon bei meiner Familie erkenntlich zeigen, mütterlicher- und väterlicherseits (davon habe ich aber erst erfahren, nachdem ich Depressionen bekommen habe).
Schon im Kindergarten haben sich Anzeichen gezeigt, dass mit mir irgendetwas nicht stimmte.
Ich erinnere mich, dass ich ab meinen vierten oder fünften Lebensjahr (ich weiß es nicht so genau), obwohl es keinen Grund dafür gab, an den meisten meiner meinen Geburtstagen geweint habe (bis zur sechsten Klasse, ich war ungefähr 13), obwohl ich die tollsten Geburtstagspartys mit besten Freunden und super Geschenke bekommen hatte. Vor einigen Jahren habe ich von meiner Mutter erfahren, dass ich in der vierten oder fünften Klasse einen meiner Freunde gesagt habe, dass ich Selbstmord begehen möchte (ihre Mutter hat meine Mutter besorgt angerufen).
Mit 14 habe ich schließlich mit dem Weinen aufgehört, doch es kam ein anderes Problem.
Als ich vom Gymnasium auf die Realschule freiwillig gewechselt bin, haben meine Klassenkameraden angefangen mich zu mobben.
Ich war nie ein Mädchen, dass sich für Mode interessiert hat oder einen besonderen Wert auf Oberflächlichkeiten, geschweige denn Lästern, gelegt hat. Ich hasse Lästern, für mich war das immer ein No-Go andere Menschen zu verletzen. Ich liebe Bücher, lustige Dinge mit meinen Freunden und Geschwistern zu machen und einfach ich selbst sein. Ich kann nicht verstehen, was an das Verletzen anderer Menschen toll sein soll.
Ich gebe zu, ich war- bin es noch immer- komisch. Doch was gibt anderen das Recht so über mich zu urteilen? Zum Glück habe ich da meine beste Freundin kennengelernt, die damals auch gemobbt wurde, so habe ich die nächsten Jahre mehr oder weniger überstanden. Mein Selbstwertgefühl war im Eimer, meine Noten wurden schlechter und schließlich blieb ich in der neunten Klasse sitzen.
In der Zwischenzeit habe ich neue Freunde kennengelernt und zu meiner Freude hat sich meine beste Freundin dazu entschlossen, freiwillig aufgrund ihrer Noten und mir die Klasse zu wiederholen. Außerdem musste eine andere Freundin auch wiederholen. Ihr könnt nicht glauben, was ich in diesen Moment gefühlt habe. Es kam noch besser, als wir in die selbe Klasse kamen.
Endlich, dachte ich, wäre alles gut. Die Mobber sind weg (obwohl ich es immer noch nicht glaube, dass ich und nicht sie sitzen geblieben sind.)
Was die Schule betrifft, ich bin nicht der mündliche Typ gewesen. Da aber mündlich mehr zählt als schriftlich, haben meine Noten auch eher gelitten (mündlich 5, schriftlich 1 oder 2 -> Endnote 3 oder 4). Das Beste ist, die Mobber waren schriftlich schlecht (meistens 5 oder 6) und mündlich gut (1 oder 2), weswegen sie im Zeugnis sogar 2-en hatten.
Da ich eh schon der introvertierte Mensch bin hat es mir auch nicht gerade im mündlichen geholfen, dass ich gemobbt wurde. Ich hatte Angst, nein, Panik, vor dem aufgerufen werden und Vorträge zu halten. Ich habe mich nie getraut mich zu melden, obwohl ich die Antwort wusste. Die Mobber haben sich natürlich gemeldet und obwohl die Antwort natürlich falsch war, haben sie eine gute, mündliche Noten bekommen.
Hinzu kam, dass mich einige Lehrer ganz nicht leiden konnten und mir auch deswegen schlechte Noten gegeben haben.
Mir ging es grauenhaft. Ich wollte nicht zur Schule. Ich war lustlos. Ich habe sogar an Selbstmord gedacht. Aber meine Familie war der Grund, warum ich es nicht getan habe. Ich liebe meine Eltern, meine Geschwister. Ich könnte ihnen das nie antun. Auch meine Freunde haben mich am Leben gehalten.
So, jetzt kommen wir wieder zu meinen zwei besten Freundinnen.
In unserer neuen Klasse wurde ich, wie soll es auch anders sein, wieder gemobbt.
Im Laufe der nächsten Jahre habe ich mich von meinen einzigen, besten Freunden distanziert, sie haben auch angefangen mich schlecht zu behandeln (ich hatte aber auch Schuld daran, dass wir uns zerstritten haben. Ich war alleine, keine Freunde, hatte niemanden. Meine Schwestern waren inzwischen ausgezogen, meine Beziehung zu meinen Eltern war nicht gut (wir haben uns immer wieder gestritten).
Ich glaube, das war der Punkt, dass ich beschlossen habe, dass mir alles egal ist.
Meine psychischen Störungen sind da in der Zwischenzeit entstanden.
Ich habe eine Phobie vor Ratten und Mäusen. So eine Angst, dass ich mich nicht mehr getraut habe raus zu gehen (vorallem nachts).
Ich habe Panik, wenn ich im Dunkeln alleine bin.
Durch dieses Mobben habe ich eine Sozialphobie bekommen. Die haben mich nicht wegen meines Aussehens gemobbt. Die haben mich wegen meines Namens gemobbt (ich habe deutsche und ausländische Wurzeln -> ausländischer Name).
Ich weiß, es klingt komisch, doch während meine Altersgenossen alle eine Beziehung hatten, habe ich mich da rausgehalten. Ich hatte noch nie Gefühle für jemanden. Manchmal glaube ich, dass ich nicht dazu fähig bin zu lieben, oder dass ich es nicht wert bin geliebt zu werden.
Ich liege im Bett und habe nicht mal mehr Lust zu lesen. Ich habe zu gar nichts mehr Lust.
Ich habe mir Gedankenmuster aufgebaut.
Kennt ihr die Szene in Narnia Teil 3, wo sie mit einem Schiff in eine Höhle fahren und sie nicht an etwas denken soll, sonst würde etwas schlimmes passieren?
So geht es mir jeden Tag, jede Stunde, seit Jahren.
Ich versuche zwanghaft nicht an etwas Schlimmes zu denken, doch dann muss ich natürlich doch daran denken und habe Angst, dass das wirklich passiert.
Immer und immer wieder. Ich weiß nicht warum ich das mache, geschweige denn wann es sich so entwickelt hatte.
Es gibt Situationen, wo ich am Bahnhof stehe und auf die Gleise schaue. Irgendetwas sagt mir, dass ich mich vor einem Zug schmeißen soll.
Doch es hält mich immer etwas zurück.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich fühle mich leer.
Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben?
Liebe Grüße
Honigsüß
ich habe lange überlegt, ob ich hier wirklich schreiben soll. Ob ich wirklich meine Probleme mit der Öffentlichkeit teilen soll, die Probleme, wofür ich mich doch so schäme. Ich denke, jeder hat Probleme in seinem Leben, es gibt kein Leben, das perfekt ist (wobei sich wieder die Frage stellt, wie man ,,perfekt“ definiert). Zumindest ist mein Leben ganz und gar nicht perfekt.
Ich hoffe, ihr habt die Zeit und Geduld die Zeilen zu lesen, die ich jetzt schreibe.
Ich bin 17 Jahre alt, weiblich, und leide schon mehrere Jahre an Depressionen, Angst und Zwangsstörungen.
Ich war schon bei einigen Therapeuten, doch sie haben mir nicht wirklich geholfen, bzw. ich habe mich nicht bei ihnen wohlgefühlt.
Depressionen lassen sich schon bei meiner Familie erkenntlich zeigen, mütterlicher- und väterlicherseits (davon habe ich aber erst erfahren, nachdem ich Depressionen bekommen habe).
Schon im Kindergarten haben sich Anzeichen gezeigt, dass mit mir irgendetwas nicht stimmte.
Ich erinnere mich, dass ich ab meinen vierten oder fünften Lebensjahr (ich weiß es nicht so genau), obwohl es keinen Grund dafür gab, an den meisten meiner meinen Geburtstagen geweint habe (bis zur sechsten Klasse, ich war ungefähr 13), obwohl ich die tollsten Geburtstagspartys mit besten Freunden und super Geschenke bekommen hatte. Vor einigen Jahren habe ich von meiner Mutter erfahren, dass ich in der vierten oder fünften Klasse einen meiner Freunde gesagt habe, dass ich Selbstmord begehen möchte (ihre Mutter hat meine Mutter besorgt angerufen).
Mit 14 habe ich schließlich mit dem Weinen aufgehört, doch es kam ein anderes Problem.
Als ich vom Gymnasium auf die Realschule freiwillig gewechselt bin, haben meine Klassenkameraden angefangen mich zu mobben.
Ich war nie ein Mädchen, dass sich für Mode interessiert hat oder einen besonderen Wert auf Oberflächlichkeiten, geschweige denn Lästern, gelegt hat. Ich hasse Lästern, für mich war das immer ein No-Go andere Menschen zu verletzen. Ich liebe Bücher, lustige Dinge mit meinen Freunden und Geschwistern zu machen und einfach ich selbst sein. Ich kann nicht verstehen, was an das Verletzen anderer Menschen toll sein soll.
Ich gebe zu, ich war- bin es noch immer- komisch. Doch was gibt anderen das Recht so über mich zu urteilen? Zum Glück habe ich da meine beste Freundin kennengelernt, die damals auch gemobbt wurde, so habe ich die nächsten Jahre mehr oder weniger überstanden. Mein Selbstwertgefühl war im Eimer, meine Noten wurden schlechter und schließlich blieb ich in der neunten Klasse sitzen.
In der Zwischenzeit habe ich neue Freunde kennengelernt und zu meiner Freude hat sich meine beste Freundin dazu entschlossen, freiwillig aufgrund ihrer Noten und mir die Klasse zu wiederholen. Außerdem musste eine andere Freundin auch wiederholen. Ihr könnt nicht glauben, was ich in diesen Moment gefühlt habe. Es kam noch besser, als wir in die selbe Klasse kamen.
Endlich, dachte ich, wäre alles gut. Die Mobber sind weg (obwohl ich es immer noch nicht glaube, dass ich und nicht sie sitzen geblieben sind.)
Was die Schule betrifft, ich bin nicht der mündliche Typ gewesen. Da aber mündlich mehr zählt als schriftlich, haben meine Noten auch eher gelitten (mündlich 5, schriftlich 1 oder 2 -> Endnote 3 oder 4). Das Beste ist, die Mobber waren schriftlich schlecht (meistens 5 oder 6) und mündlich gut (1 oder 2), weswegen sie im Zeugnis sogar 2-en hatten.
Da ich eh schon der introvertierte Mensch bin hat es mir auch nicht gerade im mündlichen geholfen, dass ich gemobbt wurde. Ich hatte Angst, nein, Panik, vor dem aufgerufen werden und Vorträge zu halten. Ich habe mich nie getraut mich zu melden, obwohl ich die Antwort wusste. Die Mobber haben sich natürlich gemeldet und obwohl die Antwort natürlich falsch war, haben sie eine gute, mündliche Noten bekommen.
Hinzu kam, dass mich einige Lehrer ganz nicht leiden konnten und mir auch deswegen schlechte Noten gegeben haben.
Mir ging es grauenhaft. Ich wollte nicht zur Schule. Ich war lustlos. Ich habe sogar an Selbstmord gedacht. Aber meine Familie war der Grund, warum ich es nicht getan habe. Ich liebe meine Eltern, meine Geschwister. Ich könnte ihnen das nie antun. Auch meine Freunde haben mich am Leben gehalten.
So, jetzt kommen wir wieder zu meinen zwei besten Freundinnen.
In unserer neuen Klasse wurde ich, wie soll es auch anders sein, wieder gemobbt.
Im Laufe der nächsten Jahre habe ich mich von meinen einzigen, besten Freunden distanziert, sie haben auch angefangen mich schlecht zu behandeln (ich hatte aber auch Schuld daran, dass wir uns zerstritten haben. Ich war alleine, keine Freunde, hatte niemanden. Meine Schwestern waren inzwischen ausgezogen, meine Beziehung zu meinen Eltern war nicht gut (wir haben uns immer wieder gestritten).
Ich glaube, das war der Punkt, dass ich beschlossen habe, dass mir alles egal ist.
Meine psychischen Störungen sind da in der Zwischenzeit entstanden.
Ich habe eine Phobie vor Ratten und Mäusen. So eine Angst, dass ich mich nicht mehr getraut habe raus zu gehen (vorallem nachts).
Ich habe Panik, wenn ich im Dunkeln alleine bin.
Durch dieses Mobben habe ich eine Sozialphobie bekommen. Die haben mich nicht wegen meines Aussehens gemobbt. Die haben mich wegen meines Namens gemobbt (ich habe deutsche und ausländische Wurzeln -> ausländischer Name).
Ich weiß, es klingt komisch, doch während meine Altersgenossen alle eine Beziehung hatten, habe ich mich da rausgehalten. Ich hatte noch nie Gefühle für jemanden. Manchmal glaube ich, dass ich nicht dazu fähig bin zu lieben, oder dass ich es nicht wert bin geliebt zu werden.
Ich liege im Bett und habe nicht mal mehr Lust zu lesen. Ich habe zu gar nichts mehr Lust.
Ich habe mir Gedankenmuster aufgebaut.
Kennt ihr die Szene in Narnia Teil 3, wo sie mit einem Schiff in eine Höhle fahren und sie nicht an etwas denken soll, sonst würde etwas schlimmes passieren?
So geht es mir jeden Tag, jede Stunde, seit Jahren.
Ich versuche zwanghaft nicht an etwas Schlimmes zu denken, doch dann muss ich natürlich doch daran denken und habe Angst, dass das wirklich passiert.
Immer und immer wieder. Ich weiß nicht warum ich das mache, geschweige denn wann es sich so entwickelt hatte.
Es gibt Situationen, wo ich am Bahnhof stehe und auf die Gleise schaue. Irgendetwas sagt mir, dass ich mich vor einem Zug schmeißen soll.
Doch es hält mich immer etwas zurück.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich fühle mich leer.
Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben?
Liebe Grüße
Honigsüß