Aus dem Blickwinkel der seelischen Reife ist es zu früh, aus hormoneller Sicht schon fast zu spät. Die hormonelle Therapie bei Pubertierenden soll verhindern, dass sich die typischen sekundären Geschlechtsmerkmale ausprägen können.
Leider ist der Prozess nahezu irreversibel, weswegen die Eltern zu recht zögerlich sind. Sie entscheiden über Dein Wohl und Wehe und sind letztlich verantwortlich, wenn es doch die falsche Entscheidung war.
Das ist wirklich ein Dilemma. Auch wenn ich Dich sehr verstehe und Du in Deinem Wunsch so gefestigt wirkst, dass die Mediziner Dir solche Tipps geben.
Andererseits, vergiss nicht, nicht alles, was möglich ist, muss man auch machen lassen. Ein Fachmediziner im Bereich Transsexualität ist auch ein Botschafter seines Fachgebiets. Ich vergleiche sie gern mit Versicherungsvertretern, sie wollen auch ihr Handwerk verkaufen.
Wenn Du aber fest entschlossen bist, wende Dich ans Jugendamt und besprich dort die Möglichkeit die elterliche Zustimmung zu dieser Therapie gerichtlich ersetzen zu lassen (ein Sorgerechtsentzug ist nämlich völlig überzogen und nicht notwendig). Bedenk dabei, dass ein solches Vorgehen eine Menge familiäres Porzellan zerschlägt und Euer Vertrauensverhältnis nachhaltig erschüttern wird.