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Das Puzzle im Blockhaus

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Hab durch den Umzug der beiden letzten Beiträge dein Tagebuch entdeckt. Es hat mich sehr in meinem Inneren getroffen. Du schreibst teilweise sehr literarisch: Das Gespräch zwischen dir, ihm und Borderline. Mit wenigen Worten eine ganz tiefe Gefühlslage beschrieben. Die darin zum Ausdruck gebrachten Gefühle kamen mit voller Wucht bei mir an.
ich danke dir. es tut gut, gesehen und verstanden zu werden. 🙂
 

mucs

Aktives Mitglied
Es gibt ein Thema, das mir immer wieder in den Kopf kommt, und von dem ich bis jetzt (außer ansatzweise meinem Mann) noch niemandem erzählt habe.
Auslöser, das jetzt zu thematisieren, ist eine Situation mit meinem Vater im letzten Jahr.
Aber von Anfang an:
Mein Vater und ich hatten nie ein besonders gutes Verhältnis.
Er hat emotional manipuliert, mit Liebesentzug bestraft (wegen Kleinigkeiten, ganz oft z.B. wenn ich etwas nicht wollte, was er vorgeschlagen hat, dann war er tagelang eingeschnappt)
Er hat meine Wahrnehmungen negiert und lächerlich gemacht, mich immer wieder abgewertet und sogar beleidigt.
Ich hatte als Kind immer das Gefühl, alles falsch zu machen, ihn ständig zu enttäuschen und zu provozieren.

Trotzdem hat er aber auch, vor allem, nachdem ich schon ein Teenager/ eine junge Erwachsene war, immer wieder die Nähe zu mir gesucht.
Dieses Nähe suchen war meistens körperlich, und es war mir jedes Mal total unangenehm.

Er hat z.B. gerne hinter mir gestanden und mir dann immer die Hände auf die Schultern gelegt.
- in vielen Familien sicher was ganz normales, aber wie gesagt, wir standen uns ja gar nicht nahe.
ich habe mich dann immer total verkrampft.

Mit 14 bin ich von zuhause abgehauen, wurde aber von der Polizei zurück gebracht.
Natürlich war helle Aufregung.
Meine Mutter war eher sauer, aber mein Vater ist so hinter mich getreten, hat mich auf den Hals (!) geküßt und meinen Namen gesäuselt.

Er ist auch oft auf das Thema Sex gekommen, immer nur subtil, aber er hat mich damals jedes Mal in Verlegenheit gebracht.
einmal hat er ein Buch von mir gefunden, ich war ca. 17, und es gelesen.
Dann meinte er, mir mitteilen zu müssen, dass er die "erotischen Stellen" darin gut fand.
Ein anderes Mal erzählte er mir, er hätte einen alten Bekannten von mir getroffen.
Wörtlich: " der hat mir erzählt, dass er damals ganz schön scharf auf dich war."
Da war ich schon erwachsen, aber es war so unsagbar peinlich.
Und nochmal: wir standen uns nicht nahe!
sowas erzählt man doch nicht seiner Tochter, egal, wie alt sie ist!!!
und dem "Bekannten" macht man doch wohl eine Ansage.

nun zu der Situation im letzen Jahr:
Es wurde ein Spaziergang mit der Familie um einen See gemacht.
als wir einen großen Vogel am anderen Ufer sahen, blieben wir stehen und beobachteten ihn.
Mein Vater stand hinter mir, und hat dann meinen Oberarm gestreichelt, so, wie ich es nur von Partnern kenne, wenn man verliebt ist.
Ich bin sofort einen Schritt zur Seite gegangen, und habe noch Stunden später immer wieder über die Stelle gekratzt.

Ich weiß, dass anderen viel viel Schlimmeres passiert ist, und habe ihnen gegenüber schon fast ein schlechtes Gewissen...
aber ich komm damit einfach nicht klar.
Was soll der Sch**ß?
Wenn er Nähe aufbauen will, dann soll er gefälligst das Gespräch suchen, sich entschuldigen für die Verletzungen in der Kindheit, was-weiß-ich....aber doch nicht sowas!

Er ist ein alter Mann, ich bin schon lange erwachsen.
Trotzdem krieg ich es nicht auf die Reihe, ihm zu sagen, dass ich solche Berührungen nicht möchte.
oder bin ich überempfindlich?
ich habe meiner Schwester von der Situation erzählt, und sie meinte, sie kenne sowas auch von ihm, das seien "Liebesbekundungen".
Ganz ehrlich - mir kommt's hoch bei sowas.

ich weiß nicht, warum ich euch das alles erzählt habe und muss auch noch mal überlegen, ob ich es abschicke.
Irgendwas in mir will vielleicht einfach damit gesehen werden.
Aber ich habe auch Angst davor, dass man mich nicht ernst nimmt und vor dem so oft gehörten "du stellst dich an."

Vielleicht hoffe ich auch auf die geringe Wahrscheinlichkeit, dass jemand sowas ähnliches kennt.

ich hoffe, meine Triggerwarnung hat was gebracht, ich möchte niemandem ein schlechtes Gefühl vermitteln!
aber war das alles überhaupt so "schlimm", wie ich es empfunden habe?
ich weiß es einfach nicht...

Bitte berücksichtigt, dass das Thema sehr persönlich und schwierig für mich ist.
Ich finde Dich kein bisschen unangenehm, im Gegenteil!! Dein Vater ist entweder ein "verunglückter Spaßvogel" oder sehr creepy, ich hätte mich da auch total unwohl gefühlt 🤢. Der neue Partner meiner Mutter begrüßt auch oft mit an-sich-drücken und nassem Schmatzer auf die Wange, super unangenehm und ich ziehe immer schnell einen Arm zwischen uns, weil ich nicht von ihm "so" gedrückt werden will.

Wie verunsichernd muss das dann erst für Dich sein?? Ich kann Dir keinen guten Rat geben, wüsste auch nicht, wie ich das Ansprechen würde...
Aber ich wollte Dir nur sagen, Dein Gefühl ist vollkommen nachvollziehbar, mit DIR ist alles richtig, bei ihm bin ich mir da weniger sicher.
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Ich finde Dich kein bisschen unangenehm, im Gegenteil!! Dein Vater ist entweder ein "verunglückter Spaßvogel" oder sehr creepy, ich hätte mich da auch total unwohl gefühlt 🤢. Der neue Partner meiner Mutter begrüßt auch oft mit an-sich-drücken und nassem Schmatzer auf die Wange, super unangenehm und ich ziehe immer schnell einen Arm zwischen uns, weil ich nicht von ihm "so" gedrückt werden will.

Wie verunsichernd muss das dann erst für Dich sein?? Ich kann Dir keinen guten Rat geben, wüsste auch nicht, wie ich das Ansprechen würde...
Aber ich wollte Dir nur sagen, Dein Gefühl ist vollkommen nachvollziehbar, mit DIR ist alles richtig, bei ihm bin ich mir da weniger sicher.
vielen lieben Dank für deine Worte 🙂
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
völlig fertig. Hund hatte Anfall, noch nie vorher gehabt, sah furchtbar aus. -epilepsie? keine Ahnung.
hielt 2-3minuten an, danach alles wieder gut.
mann will mal wieder "beobachten". ich hab keine kraft mehr gerade.
wir haben doch die Verantwortung. warum warten? ich kann nicht alleine zum TA, ohne Auto.
keine kraft zum streiten. ich hasse mein sensible schwachesnervenbündelangstbestimmtes ich.

und dann noch eine bestimmte Person hier - überall taucht sie auf.
sie hat mit Sicherheit auch ihre Geschichte, und gute gründe, hier zu sein.
hatte noch nie richtig Kontakt mit ihr,
aber sie ist mir so unangenehm. es ist, also würde ich sie hören.Wenn ich sie auf igno setzte, kann ich ihr nicht mehr aus dem weg gehen, weil ich ja dann nicht sehen kann, wo sie schreibt.
bedarfsmedi genommen. müde. ich mag nicht mehr.

angst vor der Zukunft. ich werde meine beiden eines Tages verlieren und eine komische alte Person werden.
ich will nicht schlafen. was wenn wieder ein krampf kommt?
warum kann ich nicht richtig glauben ? dann könnte ich jetzt beten. um Zuversicht und ich wüßte, dass im schlimmsten Fall "jemand" bei mir wäre.
es kann immer, jederzeit alles passieren. wir haben keine Kontrolle.
es ist komisch. wenn ich angst hätte haben sollen, in meinem leben, dann hatte ich keine.
wenn jeder andere nicht mehr ausgehalten hätte, dann habe ich ausgehalten.
wenn es an mir gewesen wäre, die Kontrolle zu übernehmen, habe ich sie abgegeben.
nein, nicht mal wahrgenommen.
dann war es woanders, dieses komische ich.
 

JPreston

Aktives Mitglied
Hallo, Liebes.
Tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht.. ich kenne diese unglaublich an den Nervzerrenden Verlustängste. Und neige auch dazu gleich den Teufel an die Wand zu malen.
Ich versuche dann nicht so viel Raum den Ängsten zu geben, wobei es mir nicht immer gelingt.
Ich nehme auch Bedarfsmedi, letzte Zeit ist es meine Rettung..
Beachte, wenns möglich, irgendwelche Leute, vor allem im Internetforum, die einem auf den Zeiger gehen nicht, sie sind es nicht Wert! Ich weiß, leicht zu sagen.
Darf ich fragen, was für Rasse dein Hundi hat?
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Hallo, Liebes.
Tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht.. ich kenne diese unglaublich an den Nervzerrenden Verlustängste. Und neige auch dazu gleich den Teufel an die Wand zu malen.
Ich versuche dann nicht so viel Raum den Ängsten zu geben, wobei es mir nicht immer gelingt.
Ich nehme auch Bedarfsmedi, letzte Zeit ist es meine Rettung..
Beachte, wenns möglich, irgendwelche Leute, vor allem im Internetforum, die einem auf den Zeiger gehen nicht, sie sind es nicht Wert! Ich weiß, leicht zu sagen.
Darf ich fragen, was für Rasse dein Hundi hat?
Das ist ein Mischling, aus einem Shelter in Polen.
Im „Plauderfaden“ habe ich am Sonntag ein Foto von ihm reingestellt.
Die im Shelter wussten damals nicht genau, wie alt er war.
Geschätzt ist er jetzt acht, vielleicht schon neun… 🤔
weil ich keine Kinder habe, und nur die Liebe zu Männern kenne, hätte ich niemals gedacht, wie sehr man so ein Lebewesen lieben kann.
Ganz bedingungslos.

Ja, die Verlustangst ist schon seit vielen Jahren ein Thema bei mir,
Ist wohl im Elternhaus gezüchtet worden. 😏
Das Schlimme daran ist, finde ich, dass es eine realistische Angst ist.
Jedem kann jederzeit etwas schlimmes zustoßen, jeder kann krank werden und jeder kann sterben.
Auch geliebte Menschen und Tiere.
Und je älter man wird, umso wahrscheinlicher wird es ja.
Ich finde es immer erstaunlich, mit welcher Gelassenheit die meisten Menschen mit diesem Wissen umgehen.
Ich konnte das nie.
Deshalb würde ich so gerne einen festen Glauben haben.
Ein bisschen habe ich das auch, aber ich denke, damit müsste man aufgewachsen sein, damit es wirklich hilft.
Das ist jetzt ja aber auch ein ganz anderes Thema! 🙂

Ich danke dir sehr, dass du mir geschrieben hast, trotz all deiner großen Baustellen!
Ich fand von Anfang an, dass du ein ganz besonderer Mensch bist, und ich freue mich wirklich, dich hier zu kennen.
Schade, dass wir so weit auseinander wohnen. 😉
 

JPreston

Aktives Mitglied
Ja, finde ich so schade, dass wir nicht in einer Stadt wohnen. Ich hätte jetzt eine Freundin gebraucht, zudem einige Themen, die wir haben, scheinen ähnlich zu sein. Und überhaupt.
Danke, Dich nehme ich auch als eine sehr nette Person war! Ist sehr ehrlich gemeint.

Deine Gedanken darüber, dass wir jederzeit wem verlieren konnten, könnten von mir ausgehen und dass ich auch darüber nachdenke, wie die anderen mit diesem Wissen umgehen.
Viele verdrängen, einige, denke ich, haben generell positive Lebenseinstellung, einige sind einfach mit dem Alltag zu beschäftigt, so, dass sie keine Zeit haben um viel nachzugrübeln. Die beneide ich.
Ich weiß es von mir selber, als ich mitten im Leben stand, viel unternommen habe und gearbeitet habe grübelte ich so gut wie gar nicht.
Deshalb habe ich vor, wenn ich, hoffentlich alles mit dem Umzug hinter mir habe, meine Zeit zu füllen. Schon deshalb, um nicht viel nachdenken zu müssen.
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Viele verdrängen, einige, denke ich, haben generell positive Lebenseinstellung, einige sind einfach mit dem Alltag zu beschäftigt, so, dass sie keine Zeit haben um viel nachzugrübeln. Die beneide ich.
ich beneide die auch. Nicht, dass ich es nicht gönne, aber so gerne hätte ich diese Fähigkeit auch.
Durch die Erwerbsminderungsrente hab ich ja leider viel zu viel Zeit zum Grübeln,
und in dieser Wohnsituation hier (es ist hier ein Ort, in dem Haupt sächlich Senioren und junge Familien leben, da fühle ich mich bei keinem zugehörig.,)
ist es fast unmöglich, Kontakte aufzunehmen, mit denen es auch passt.
Auch mit einem zusätzlichen Job (ich dürfte unter 3 Stunden täglich arbeiten, aber den meisten AG ist das zu wenig) hat es bisher nicht geklappt,
und leider konnte ich von den Zeiten her bis jetzt auch noch kein passendes Ehrenamt finden.
Ich hätte so gern eine Ablenkung.

Deshalb habe ich vor, wenn ich, hoffentlich alles mit dem Umzug hinter mir habe, meine Zeit zu füllen. Schon deshalb, um nicht viel nachdenken zu müssen.
das ist ein sehr guter Plan! :)
 

Shakespurr

Aktives Mitglied
hey missy.
habe gerade dein tagebuch entdeckt und finde mich an der ein oder anderen stelle wieder. gerade im punkt verlustangst scheinen wir uns ähnlich zu sein.
ich mag deine art zu schreiben und zu denken :giggle:
 

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