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Das Gefühl wertvoller zu sein, wenn man krank (erkältet) ist..

Eule91

Neues Mitglied
[HR][/HR] Hallo,


ich habe ein Problem das ein wenig seltsam ist, aber das ich jetzt schon länger mit mir rumtrage aber ich dachte, ich hole mir jetzt Hilfe, weil ich das Gefühl habe, ich kann selbst nicht mehr da raus kommen.
Schon seit ein paar Monaten geht es mir so. Sobald ich krank bin, also ich meine eine Erkältung oder Grippe habe, keine schwere Krankheit, fühle ich mich zwar körperlich schlechter aber psychisch viel wertvoller und wohler wie sonst und ich fange an zu träumen, dass jemand bestimmtes in den ich schon seit Jahren verliebt bin bzw. war aber nie an ihn herangekommen bin, das mitbekommt und stelle mir vor wie er reagiert (also vielleicht besorgt). Der Traum ist dann so schön, dass ich mich stimmungsmäßig so fühle, wie als würde ich fliegen, obwohl ich weiß, dass es wahrscheinlich sowieso nie so passieren wird.


Und immer wenn ich sehe, dass jemand erkältet ist oder eine Grippe hat, dann werde ich neidisch und innerlich macht mich das wahnsinning, weil ich das auch gerne hätte. Ich weiß, wie bescheuert das klingt, aber irgendiwe verbinde ich damit eine Art Geborgenheit. Ich wünschte, diese Gefühle würden endlich weggehen. Das macht mich noch verrückt.


Ich hatte jetzt erst ein paar Tage einen Infekt, also mit höherem Fieber, Halsweh und Gliederschmerzen. Klar war ich dann körperlich geschwächt aber psychisch war ich irgendwie froh. Ich habe überhaupt nicht darunter gelitten, ich wollte sogar, dass es bleibt. Jetzt ist es aber fast wieder weg und ich bin stimmungs mäßig so ein bisschen in ein Loch gefallen.
Ich fühle mich nicht mehr so wertvoll, vorallem gegenüber den anderen, die jetzt eine Grippe oder Erkältung haben und im Moment haben das ja viele.
Vorhin erzählt mir z.B ein Bekannter ( den ich nur vom Chatten her kenne), dass er meint er wird krank und er hat Schnupfen und kalt. Jetzt fühle ich mich total schlecht innerlich und kann damit garnicht umgehen. Wahrscheinlich wird er mir jetzt noch öfter darüber schreiben, aber ich will das nicht, ich kann es nicht mehr hören. Dann habe ich noch einen anderen Chatfreund, der auch manchmal schon eine Grippe hatte und es mir geschrieben hat. Das hat mich dann, gerade bei ihm so verrückt gemacht, dass ich Angst habe, mit ihm zu schreiben, weil ich denke, er könnte mir vielleicht schreiben, dass er erkältet ist.
Ich muss dazu sagen, dass ich zu depressiven Verstimmungen neige, weil das bei uns in der Familie liegt. Ich bin auch sehr sensibel und (fast zu) einfühlsam, sobald ich auch nur ein kleines negatives Erlebnis an einem Tag habe, ist oft meine Stimmung für den Rest vom Tag unten und ich muss nur grübeln. Ich bin auch ein sehr verträumter Mensch und fühle mich oft noch so ein bisschen orientierungslos.
. Ich bekomme irgendwie das Gefühl, ich müsste mich selbst auf irgendeine andere Art schädigen, damit es mir genauso mies geht, oder ich will irgendeinen Weg finden, wieder eine Grippe zu bekommen.

Mein Essverhalten ist sowieso schon schlecht , weil ich meinen Körper nicht akzeptieren kann, aber das ist wieder eine andere Sache. Ich habe einfach immer das Gefühl, wenn ich auf irgendeine Art schwach bin, bin ich besser. Immer wenn ich abgenommen habe, obwohl ich sowieso schon etwas zu dünn bin, bin ich glücklich. Das könnte ich jetzt noch weiter ausführen.


Ich kann auch nicht mit irgendwelchen anderen Menschen in meiner Umgebung, außer mit meinen Eltern , über diese Probleme reden. Die würden dann mit Sicherheit denken, ich sei wahnsinnig.
Meine Mutter sagt nur manchmal „Vom Verstand her weißt du, dass das alles Quatsch ist“. Damit hat sie recht und das mache ich mir schon klar, aber ich kann es einfach nicht gefühlsmäßig umsetzten. Im Moment werden diese Gefühle so stark.
Weiß jemand, was das sein könnte oder was ich dagegen tun kann? Denn ich weiß, das kann so wirklich nicht weitergehen.

Ich hoffe, jemand kann mir vielleicht helfen..



Ich überlege mir die ganze Zeit, wieder zu einer Psychologin zu gehen. Aber ich habe Angst, die nimmt mich nicht ernst.
 
G

Gast

Gast
Wahrscheinlich suchst du nach Zuwendung. Bist du oft alleine?

Selbstverursachte und vorgetäuschte Krankheiten - dahinter steckt häufig der Wunsch nach Zuwendung

Zitat:

Artifizielle Störungen

Patienten mit artifiziellen Störungen sind keine Hypochonder. Hypochonder glauben tatsächlich, krank zu sein und wollen gesund werden. Patienten mit artifiziellen Störungen wollen das nicht. Sie wollen auf Dauer krank bleiben und sich so die Zuwendung ihrer Umgebung sichern.

Auch das Vortäuschen von Krankheiten oder Selbstverletzungen mit dem Motiv, eine Versicherung in Anspruch zu nehmen oder Wehrdienst oder Abschiebung zu entgehen, gehört nicht zu den artifiziellen Störungen. Zwar simulieren diese Personen ebenfalls, sie haben aber ein konkretes Ziel im Auge, wollen einen erkennbaren Vorteil erreichen und unterliegen nicht dem inneren Zwang, immer weiter zu machen. Menschen mit artifiziellen Störungen oder mit dem Münchhausen-Syndrom können dagegen ihr Verhalten nicht mehr richtig kontrollieren. (nsi)
 

Invvo88

Aktives Mitglied
Hi Eule ;-)

zuerst einmal: Ich glaube kaum, dass man dich bei einer Therapie nicht ernst nehmen würde.

Wenn sich jemand schon dort hin bemüht - dann hat jemand Probleme, die i.d.R. auch ernst genommen werden - wenn du der Meinung bist, dass man dir dort helfen kann würde ich mich an deiner Stelle auf den Weg machen ;-)

Ich muss gestehen - gesund ist dein Gedankengang wohl kaum - schön, dass du auf jeden Fall Hilfe suchst...

Wenn man deinen Text so liest bekommt man ehrlich gesagt das Gefühl, dass du zu wenig Aufmerksamkeit bzw. Anerkennung bekommst und das (warum auch immer) nur durch krank sein ausgleichen kannst...

Hast du denn gute Freunde? Woran fehlt's dir eigentlich?

LG
 

JanusJana

Mitglied
Ich bin mir sicher, dass man dich sehr ernst nehmen würde. :)

Irgendwie finde ich es klasse, wie klar du dein Problem siehst! Eine Therapie wäre sicherlich gut, interessant, hilfreich und erfolgversprechend.

Das kann so vieles sein, bzw. an so vielem liegen. Es kann z.B. sein, dass du sehr hohe Ansprüche an dich hast und wenn du körperlich krank bist, diesen endlich mal nicht gerecht werden musst. Außerdem ist es ja so, dass man sich um Menschen, die krank sind, mehr kümmert (naja, oft jedenfalls, s.u.) und Menschen, die nicht krank sind, müssen alles alleine hinkriegen. Die Gesunden werden für Fehler viel schneller getadelt und einem Kranken sieht man eher mal etwas nach. Ein Kranker muss, ähnlich wie ein Kind, überhaupt nichts leisten, um Zuwendung zu kriegen. Klingt also eigentlich richtig gut, oder? ;-)

Bei mir war das ganz anders übrigens. Wenn ich krank war, gab man mir eher das Gefühl, dass ich zur Last falle und dass ich übertreibe. Also im Prinzip das Gegenteil von dem, was ich oben als Vorteile von körperlicher Krankheit beschrieben habe. Glaub mir: Das hat auch noch bis heute Auswirkungen.

Was ich sagen will: Ich vermute, dass solche psychischen Verknüpfungen mit körperlichen Krankheiten gar nicht so selten sind und sogar recht schnell entstehen können.
 

Eule91

Neues Mitglied
Hallo, ich weiß der Thread ist jetzt schon etwas älter und ich entschuldige mich mal, weil ich jetzt erst antworte.
An meinem Problem ist eh noch nichts besser geworden, eher schlimmer -.-. Ich habe sogar schon Angst irgendwo hin zu gehen, weil ich Angst habe, etwas könnte meine Gedanken wieder auslösen.
Ich hab mir aber eine Psychologin gesucht, die mich jetzt mal auf die Warteliste gesetzt hat, aber ich bekomm im Moment nur sehr schwer einen Termin. Vielleicht melde ich mich dann bald bei einem anderen Therapeuten, obwohl ich nicht weiß, ob es dann schneller geht.

@Gast
Ich bin ansich nicht alleine, aber ich fühle mich öfters mal so. Ich denke, es könnte sein, dass ich vielleicht so eine Form von dem Syndrom entwickelt hab..ich weiß nicht genau..


@Invvo88 Ich habe schon Freunde, aber das sind nicht so richtig enge Freunde, eher gute Bekannte und Kollegen. Was mir vorallem ganz stark fehlt ist ein Freund. Ja, ich glaube das was ich an Zuwendung/ Nähe bekomme, reicht mir einfach nicht mehr. Jetzt habe ich mal die schriftliche Prüfung von meiner Ausbildung hinter mir und denke, ich werd sie auch bestehen. Vorgestern war ich noch richtig erleichtert und glücklich und dachte, mein Leben geht jetzt bergauf, aber jetzt hänge ich plötzlich schon wieder so in diesen schlechten Gedanken drin.


@JanusJana Ja, damit könntest du recht haben. Ich habe sehr viel Arbeitsstress und auch von zu Hause her werden höhere Anforderungen an mich gestellt. Und ich verbinde Krankheit wirklich sehr stark innerlich mit Zuwendung, also irgendwie nur bei Erkältung, sei es auch nur eine kleinere Erkältung..irgendwie nicht wenn es z.B um Magendarmgrippe oder sowas geht. Damals habe ich mir um solche Sachen kaum irgendwelche Gedanken gemacht.
Ja, ich denke auch, dass solche Verknüpfungen leicht mal entstehen können.
 

Ornstein

Mitglied
Ich hab mir aber eine Psychologin gesucht, die mich jetzt mal auf die Warteliste gesetzt hat, aber ich bekomm im Moment nur sehr schwer einen Termin. Vielleicht melde ich mich dann bald bei einem anderen Therapeuten, obwohl ich nicht weiß, ob es dann schneller geht.
Wenn du bei der einen Ärztin auf die Warteliste kommst, dann fällt sie raus. Ganz einfach. Denk nicht weiter drüber nach. Such dir einen anderen Psychologen und red nicht nur davon. So erzielst du keinerlei Fortschritte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Eule91

Neues Mitglied
Für mich ist es nur nicht so einfach jemanden zu finden, weil in meiner Umgebung nur wenige Psychologen sind und die meisten haben lange Wartezeiten.
 

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