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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Keep Going

Aktives Mitglied
Warum stehen so viele Leute dem bedingungslosen Grundeinkommen so ablehnend gegenüber? Wenn viele mit ihrem Job und stressigen Alltag so unzufrieden sind, wäre das doch eine Chance für alle. Was lässt sie an ihrem unbefriedigenden Zustand festhalten?

Ich denke, manche Menschen können sich fast schon nicht mehr vorstellen, dass es mal besser werden könnte. Sie haben die Hoffnung aufgegeben und ertragen einfach nur noch. Die Angst vor dem Unbekannten, lieber das vertraute Übel. Sie bleiben im Käfig obwohl sie einen Schlüssel haben, nicht mal probieren will man es. So hört sich das zumindest für mich an.


Dann die Frage nach der Finanzierung des Ganzen. Ich bin bisher auf niemanden getroffen, der es mir vorgerechnet hat, dass das nicht funktionieren könnte. Immer nur Meinungen und Ahnungen/ Gefühle.


Es wird viel Geld ausgegeben für die Verteidigung unseres Landes. 40 Mrd Euro. Was genau geschieht mit diesem Geld? Wird es für gute Zwecke eingesetzt? Hilft es Menschen?


Wie ich an anderer Stelle schrieb, denke ich, dass wenn man soviel Geld für solche Zwecke auftreiben kann, das BGE sicherlich auch im Bereich des Finanzierbaren ist.


Warum sind so viele Menschen dagegen? Würde es ihre eigene Lebensphilosophie in Frage stellen? Würden sie sich rückblickend eines Großteils ihrer Lebenszeit als beraubt ansehen? „Wofür bin ich denn all die Jahre arbeiten gegangen, wenn dann ein BGE kommt? Nene, nicht mit mir. Wenn schon, denn schon“ ? Leiden bis zum bitteren Ende, zumindest ist man seiner Überzeugung treu geblieben?


So wie ich das mitbekommen habe, gab es doch schon verschiedene Projekte zum BGE in anderen Ländern. Mit positiven Effekten (Schweden/ Finnland in den 60ern oder so, müsste ich nochmal nachschaun), warum wurde das nicht weitergeführt?


Im Augenblick denke ich, dass es wirklich daran liegt, dass viele Menschen anderen nichts gönnen. Für jeden das gleiche Maß an Leid, so ist es halt gerecht. Aber so ist die Welt doch nicht, sie ist eben nicht gerecht. Und es gibt viele Ausnahmen für die, die es sich leisten können. Warum kann man dann beim BGE nicht auch eine Ausnahme machen?


Was das für ungeahnte positive Energien freisetzten würde. Menschen könnten sich endlich in vollem Umfang den Dingen widmen, die ihnen wirklich am Herzen liegen. Befreit aus der täglichen Knechtschaft, befreit von oftmals Tätigkeiten ohne Sinn. Davon hätten alle etwas.


Ich glaube es wäre ein gewaltiger Entwicklungsschub für unsere Gesellschaft, ich denke wir würden deutlich besser dastehen als jetzt. Aber ich weiß, wo kämen wir denn hin, wenn jeder machen könnte, was er wollte?


Ich denke, das Problem sind auch Menschen wie ich. Die für ihre Überzeugungen nicht auf die Strasse gehen, die einfach bequem sind. Mir geht es wohl (noch) zu gut. Rumphilosophieren und Palavern bringt einfach nicht so viel, das wird mir immer mehr bewusst.


Am Ende steht halt immer die Frage wie weit man für seine Überzeugungen gehen würde und das kann ich im Augenblick nicht wirklich beantworten.
 

Portion Control

Urgestein
Dann die Frage nach der Finanzierung des Ganzen. Ich bin bisher auf niemanden getroffen, der es mir vorgerechnet hat, dass das nicht funktionieren könnte. Immer nur Meinungen und Ahnungen/ Gefühle.
Ehrlich gesagt dachte ich immer, es wäre umgekehrt. Man müsste mir mal glaubhaft vorrechnen das es funktionieren könnte. Erst dann können andere doch widersprechen. ^^

Du bist angemeldet seit 2016. Du wirst doch einige unserer 1000 BGE threads schon mal mitbekommen haben? ;)

Die Sache mit dem BGE wird halt nicht geistreicher, wenn immer wieder neue threads entstehen, während man bei den alten auf der Stelle trampelte.
 

*Moni*

Mitglied
Ich bin auch für das bedingungslose Grundeinkommen. Nichts anderes macht auf lange Sicht Sinn. Die Produktivität eines Landes wird nicht mehr vom Menschen als Produktionsfaktor abhängen. Die Jobs werden sich grundlegend ändern.
Den Menschen muss nur noch klar gemacht werden, dass es ok ist freiwillig zu arbeiten.

Das ist auch das Problem. Keiner will schuften während andere sich einen faulen Lenz machen. An diesen Einstellungen muss gearbeitet werden, dann ist auch keiner mehr dagegen.
(Meine Meinung ^^)
 

Portion Control

Urgestein
Das ist auch das Problem. Keiner will schuften während andere sich einen faulen Lenz machen. An diesen Einstellungen muss gearbeitet werden, dann ist auch keiner mehr dagegen.
Also bei ungefähr 50% der Bevölkerung wird dann eine Lobotomie durchgeführt, damit die nicht mehr checken das sie auch genausogut daheim bleiben könnten, anstatt für andere zu buckeln?! :D
 

*Moni*

Mitglied
Also bei ungefähr 50% der Bevölkerung wird dann eine Lobotomie durchgeführt, damit die nicht mehr checken das sie auch genausogut daheim bleiben könnten, anstatt für andere zu buckeln?! :D
Du Scherzkeks :rolleyes:

Genau diese Einstellung meine ich.
Man muss lernen aus Überzeugung zu arbeiten, bzw jeder kann dann das Arbeiten was ihm sowieso Spaß macht. Keiner wird mehr für andere Arbeiten müssen. Aber keiner möchte auch daheim bleiben. (Bzw so wenige, dass das System es tragen kann).
So ist der Plan. :D
 

Daoga

Urgestein
Dummerweise gibt es aber viele Tätigkeiten (heute meist als Hobby ausgeübt), die wenig bis gar nichts für die Gesellschaft beitragen (Briefmarkensammeln, Bücher lesen ...). Während es viele durchaus wichtige Berufe gibt, die ganz freiwillig kaum einer ausüben täte (Kanalarbeiter ...).

Wer da auf die "Freiwilligkeit" baut, hofft vergebens. Und so viel würde kein deutscher Arbeitgeber für diese Berufe zahlen, daß allein der Lohn verlockend genug wäre. Eher heuern die Arbeitgeber Ausländer an, die nicht so pingelig sind - und daheim kein BGE zu erwarten haben. Aber ihren Lohn ins Ausland transferieren, was zu pausenlosem Abfluß von Vermögen führen würde, während die Deutschen alle auf der faulen Haut liegen und vom Staat gepampert werden möchten, weil ihnen keine Arbeit schmeckt.
So ein System ist von vornherein zum Zusammenbruch verdammt. :(
 

Portion Control

Urgestein
Und das System trägt dann auch der Großteil der Bevölkerung, die alle so tun als seien sie beschäftigt aber in Wirklichkeit eher ihrem Hobby nachgehen, das sich oftmals als brotlose Kunst herausstellt?

Das trifft nämlich genau das was du beschreibst. Wir gehen nicht mehr arbeiten um Geld zu verdienen, sondern um Spaß zu haben. Auf fein!! :)

Ich wollte schon immer mal meinen Keller umbauen und töpfern lernen. Das Zeug verkaufe ich dann für 4 Euro auf dem Flohmarkt weil meine Künste nicht für mehr reicht und das Zeug im Prinzip auch niemand benötigt. Eigenen Unterhalt finanziell bestreiten, Fehlanzeige. Was für das BIP tun, Fehlanzeige. Ups, nach 3 Monaten bricht die Wirtschaft zusammen, aber Spaß hat es gemacht!!
:tanz:
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wie Portion Control schon schrieb, wurde das Thema BGE hier zig mal diskutiert. Auch wenn ich es interessant finde ist die Umsetzung unwahrscheinlich und die Finanzierung ungewiß.

Die privaten Haushalte zahlten z.B. 2015 an Einkommen- und Vermögensteuern insgesamt 282 Milliarden Euro.
Ein BGE würde im Gegensatz zum jetzigen Sozialsystem mindestens 310 Milliarden Euro mehr kosten. Und das auch nur falls das BGE auf Höhe von Hartz 4 (!) wäre.
Damit das finanzierbar wäre, müssten alle Steuern im Schnitt also mehr als verdoppelt werden.
Das würde wiederum dazu führen, dass das BGE weit höher liegen müsste, da ja alles teurer wird.

Am Ende gibt es Modelle, die besagen, dass ein BGE finanzierbar ist, ja, aber die Frage ist ja WER es finanziert.

Mit einem BGE zaubert man nicht mehr Geld herbei.
Das Ergebnis wäre vermutlich, dass die Ärmsten der Armen immer noch arm sind.
Und der Rest der Menschen zwar ein BGE bekommt, aber es hintenrum das so gewonnende Geld über erhöhte Steuern wieder abgeben muss.

Der Grund warum vor allem linke Politiker gerne mit dem BGE wedeln, ist der Hintergedanke, dass dabei mehr für heute Hartz 4 Empfänger rausspringt. Dazu muss man aber sagen, dass zumindest die Mehrheit der Deutschen den politischen Willen mit-trägt, dass Hartz 4 knapp bemessen sein soll, WEIL es eben von anderen arbeitenden Menschen bezahlt wird.

Es ist ja schön für ein BGE oder mehr Hartz 4 zu sein. Und es findet sich auch immer im Haushalt eine vermeintlich weniger wichtige Position, aber am Ende will man doch nirgendwo mehr zahlen oder was wegnehmen.

Schau dir zb die Bundeswehr an. Dort wird Mangelwirtschaft betrieben. Nur jeder dritte Panzer ist einsatzbereit, nur jeder vierte Helikopter. Und es ist ja nicht so, dass wir wie die USA ein riesiges stehendes Heer haben. Wir haben seit Ende des kalten Krieges massiv abgerüstet und gespart.
 

Portion Control

Urgestein
Warum stehen so viele Leute dem bedingungslosen Grundeinkommen so ablehnend gegenüber?
Ich glaube, die Finanzierung zu hinterfragen ist ein ausgesprochen wichtiger Punkt. Das heisst aber ja nicht das man das BGE ablehnt. Man ist lediglich der Meinung das es nicht durchführbar ist. Wir haben gefühlt 1 Million BGE Varianten. Dabei würde ja schon 1 genügen. Extra alles undurchsichtig, weil keine wirklich langfristig funktioniert?!

BGE Wurde getestet ja. Aber nicht zu Bedingungen die wirklich auf die komplette, einheimische Bevölkerung hier in der BRD übertragbar ist. Des weiteren waren das Tests. Die Probanten wussten also das sie irgendwann wieder arbeiten gehen müssen. Sie wären schön doof gewesen ihre jobs zu kündigen. ^^

Und wenn das BGE so erfolgreich gewesen ist, weshalb existiert in keinem Land eine Einführung für immer?!

Ich bin nicht dagegen. Führt es bitte ein, finanziert es und ich schreibe morgen meine Kündigung und setze mich ans töpfern!
 

Daoga

Urgestein
Ich hätte auch jeden Tag was besseres zu tun.
Vor allem wir Älteren, die schon ihre 30 Jahre im Arbeitsleben herum haben und auf die Rente zugehen, würden beim BGE sofort aus dem Arbeitsleben herausfallen, denn wir hatten genug Zeit, uns zusätzlich zum BGE schon ein paar Kleinigkeiten an finanziellen Reserven dazu zu erwerben (Lebensversicherungen, Bausparer, ist zumindest bei alten Säcken noch üblich sowas zu haben),
und besser werden wir nicht mehr, ab einem bestimmten Alter fängt man langsam an auseinanderzufallen,

also je früher man damit anfängt den Rest des Lebens zu genießen, statt bis 64 oder gar 67 weiterzumalochen, um so mehr hat man noch davon.
Schließlich kann es jederzeit dahingehen, wenn man Pech hat, Herzkasper, Krebs oder was anderes, das Risiko steigt mit jedem Jahr.

Nur sind es dummerweise gerade die "Mittelalten", die die meisten Arbeitsleistungen erbringen, im höheren Alter gibt es mehr Frührentner, Dauerkranke, und in jüngeren Jahren bis 30 studieren viele noch. Wenn wir wegbrechen ... dann ist nix mit Finanzierung eines BGE, und ein gut Teil der Wirtschaft geht den Bach runter.
 
Status
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