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Computersucht und Depressionen

TheBoom

Neues Mitglied
Guten Tag! Es kommt ein ziemlich langer text auf euch zu...


Ich will euch mal bisschen was über mich und meine Probleme erzählen. Nicht weil ich einen rat oderso von euch haben will sondern weil ich niemanden mehr habe mit dem ich über sowas reden kann und das einfach mal raus muss.
Im Internet kann man (wie die meisten wahrscheinlich wissen) leichter über seine Probleme reden, deswegen der Text.

Also, ich bin 20 Jahre alt und leide unter Depressionen, die Depressionen haben mir schon einiges im Leben versaut und kaputt gemacht. Ein gutes verhältnis zu meiner Mutter hatte ich auch nicht. Meine Eltern lebten getrennt und ich hatte keinen Kontakt zu meinem Vater. Ich werde einfach mal etwas mein Leben beschreiben wie es bis von damals bis zum heutigen punkt ablief.

Es fing mitten in der Schulzeit an (7. Klasse, ich war 13/14 Jahre alt oderso) Zu der Zeit war ich Computersüchtig was mein Leben etwas runter gerissen hat und dadurch die Depressionen anscheinend entstanden sind (genaueres später). Ich wurde in der Schule nie gemobbt oder hatte schlimme auseinandersetzungen, ganz im gegenteil, ich war ein guter fleißiger Schüler und eigentlich relativ beliebt (ich besuchte eine Realschule). Durch das viele Computerspielen haben sich im Zweiten Halbjahr die Noten sehr verschlechtert, ich kam noch grade so durch und konnte weiter die Realschule besuchen. Als Sommerferien anstanden habe ich diese mit zocken verbracht.

Anfang des neuen Schuljahres (8. Klasse) hat sich meine Sucht verschlimmert. Meine Fehlzeiten und meine Spielzeiten am PC steigten enorm. Es gab sogar Wochen wo ich gar nicht zur Schule gegangen bin. Irgendwann kam die Zeit wo ich immer weniger mit freunden verbracht habe. Da kam der erste harte schlag im Leben, ich habe viele Freunde verloren. Es waren nur noch sehr wenige Freunde übrig. Also schlug ich mich durch die Achte Klasse, wenn ich mal da war, war ich total müde und unkonzentriert da ich meistens die Nacht durch gemacht habe. Das Schuljahr geht zuende und ich wurde auf die Hauptschule geschickt was dazu führte das ich noch weniger Zeit mit mein restlichen Freunden verbracht habe. Wenn sie mal Zeit mit mir verbringen wollten habe ich meistens abgesagt und behauptet das ich zu tun habe (keiner wusste so wirklich von meiner Sucht). Sommerferien wieder nur am zocken allerdings extremer als in den Ferien davor.

Die Neunte klasse steht an! Neue Gesichter und ich könnte neue Kontakte knöpfen, allerdings viel mir es zu der Zeit schwer mit Leuten zu reden. Lag wohl an der Sucht, mir war es egal da ich ja eh nur meinen Computer im Kopf hatte. Also ließ ich das mit dem Kontake knöpfen. Meine Mutter schaltete dann einen Psychologen oder so etwas ein der mir helfen sollte, allerdings hat es nichts gebracht und mich behandeln lassen wollte ich mich auch nicht.
Ich war so gut wie gar nicht in der Schule, Post von der Schule habe ich nicht ernst genommen. Dadurch das ich nicht mehr zur Schule gegangen bin gab es natürlich viel stress mit meiner Mutter. Ich habe nie wirklich mit ihr geredet und habe es bis zu meinem 18ten lebensjahr nicht wirklich getan. Ende der Neunten Klasse erfuhr ich dann das ich den Abschluss nicht geschafft habe und ich wiederholen musste, was mir natürlich klar war.

Ab diesen Tag habe ich alle Probleme in mich rein gefressen da ich niemanden zum reden hatte da ich fast alle Freunde verloren habe und ich kein hatte dem ich vertraut habe.
Ich bin nicht weiter zur Schule gegangen und habe dann 1 Jahr mit zocken verbracht, WIRKLICH JEDEN VERDAMMTEN TAG, FAST 365 TAGE.

Danach sollte ich eine Berufsschule besuchen um meinen Abschluss nachzuholen, ich bin ein halbes jahr zur Berufsschule gegangen und habe auch gute Noten geschrieben. Allerdings holte mich die sucht ein und ich fing wieder an gar nicht hinzugehen. Meine Probleme häuften sich, hier fingen die Depressionen leicht an. Ich hatte selbstmord gedanken und hab im Leben wenig sinn gesehen. Allerdings meinte ich zu mir selber das ich keine Depressionen habe und total gesund bin.

Wir zogen in eine andere Stadt, die restlichen Freunde sind somit weg. Dort hatte ich die Chance über einen Bekannten meiner Mutter eine Ausbildung anzufangen, allerdings habe ich die auch abgebrochen und habe wieder Monate mit zocken verbracht. Beim zocken habe ich viele meiner Probleme vergessen.
Nach einiger Zeit habe ich das zocken auf einmal reduziert allerdings weiss ich nicht wie das auf einmal kam. Psychisch kaputt war ich trotzdem. Paar freunde haben sich gefunden mit denen ich heute auch noch was zu tun habe, die kannten meine vergangenheit natürlich nicht.

Mit 17 Jahren habe ich fast komplett aufgehört Computer zu Spielen, ich war nur noch ein "Gelegenheitsspieler" und habe viel mit Freunden unternommen. Aber mit jemanden über Probleme reden konnte ich nicht, die Sucht hat mich wie schon erwähnt psychisch kaputt gemacht. Allerdings ließ ich mir nie was anmerken. Mein zu dem Punkt bester Freund ist bei einem Unfall verstorben was mich ziemlich mitgenommen hat.

Ich war also 17 1/2 Jahre alt, habe Paar Ausbildungen angefangen, allerdings immer wieder abgebrochen da ich psychisch nicht konnte. Genau das selbe Problem gab es als ich meinen Abschluss nachholen wollte. Ich wusste nicht wohin mit mir und spielte immer mehr mit den gedanken mich umzubringen. Das einzige was mich davon abhielt und es heute noch tut, ist der Grund das mir meine Familie nicht egal ist. Es würde sie ziemlich mitreißen und das will ich nicht.

Also schlug ich mich noch 2 weitere Jahre mit meinen Depressionen (was ich bis dahin immer noch nicht eingesehen habe) durchs leben. Ich hatte immer mehr nervenzusammenbrüche und Probleme.

Der Heutige stand:

Ich ging ich zu meinem Hausarzt und erzählte ihm ein bisschen über meine Probleme, der schickte mich weiter zu einen Neurologen. Der Neurologe fragte mich im gespräch ob ich selbstmordgedanken habe. Ich habe ihn angelogen und meinte "nein" da ich angst das er mich einweisen lässt oder sonst irgendein mist. Er verschrieb mir Tabletten die zur Gruppe Antidepressiva gehören. Einen Monat später sollte ich wieder zum Neurologen, bin dann auch hin gegangen. Ich sagte ihm das ich keine veränderung spüre. Er sagte mir ich soll die Dosis erhöhen. Die Tabletten haben krasse nebenwirkungen die mir schon bei der kleinen Dosis angst gemacht haben, also habe ich aufgehört die Tabletten zu nehmen ohne den Neurologen zu kontaktieren. Demnächst habe ich wieder ein gespräch und habe keinen Plan was ich sagen soll, wie ich mich kenne werde ich ihn wahrscheinlich anlügen.

Ich betäube mich sozusagen mit zocken, allerdings bezeichne ich das nicht als Sucht da ich immer wenn freunde kommen etwas mit denen Unternehme und mich dann damit ablenke.

Das war es erstmal, falls ich was vergessen habe werde ich es nachtragen, danke für alle die sich Zeit genommen haben und es durchgelesen habe. Und für die Leute die so ein ähnliches Problem haben: Geht sofort zum Arzt.

Falls ihr fragen habt könnt ihr ruhig fragen bin für alles offen.

Achja, beachtet die rechtschreibfehler nicht =)

MfG
 

Kalo

Aktives Mitglied
Hallo The Boom,

auch wenn du keine Frage gestellt hast, wollte ich kurz sagen,was mir gleich auffiel.

Ich glaube, dass ein Neurologe nicht das richtige für dich ist. Du brauchst einen richtigen
Psychotherapeuten, mit dem du dich mindestens 1x pro Woche triffst. Das ist wichtig für dich,
meine ich.

Zu den Tabletten kann ich nur sagen, dass du keine Angst vor den Nebenwirkungen haben solltest,
wenn sie dir jetzt erst einmal helfen. Das ist auch wichtig!

Ach ja, und schön am Ende zu lesen, dass du Stand jetzt deinen PC wenigstens gelegentlich
gegen deine Freunde ausstauschst. Das ist doch für den Anfang nicht schlecht!

Könntest du dich nicht doch überwinden, mit deinen Freunden über dein Problem zu sprechen?
Jede Hilfe und Unterstützung wäre gut für dich.

Alles Gute!
Kalo
 

Jane*

Mitglied
Hallo TheBoom,

eine Sucht steht immer für etwas... wie du schon selber sagtest, vor allem, um zu betäuben, seine Probleme zu vergessen und sich dadurch zumindest zeitweise besser zu fühlen.
Wenn du dich mit Freunden triffst, hast du eine andere Ablenkung. Natürlich ist diese viel besser als der Computer, aber immer nur Ablenkung bringt dich im Endeffekt nicht weiter.
Es ist auf jeden Fall schonmal ein großer Schritt in die richtige Richtung, dass du deine Geschichte hier niedergeschrieben hast, das bedeutet ja, dass du dir bewusst bist, dass du Probleme hast und das du dein Leben ändern musst um diese bewältigen zu können.

Einfach nur Medikamente, davon halte ich auch absolut garnichts, natürlich können auch sie einen Nutzen haben, vor allem dann, wenn ein Patient psychisch so beeinträchtigt ist, dass er ohne Medikamente überhaupt nicht aufnahmefähig für eine Therapie wäre.
Das ist bei dir aber wohl nicht der Fall.
Ich schließe mich der Meinung an, dass ein Psychotherapeut da auf jeden Fall sinnvoller ist, denn bei dir geht es wohl vor allem auch darum, einfach mal zu Reden und den Ballast von der Seele werfen zu können.
Aber - sei ehrlich, auch wenn du erzählst, dass du schon Selbstmordgedanken hattest, dich wird niemand direkt einweisen ;) Nur wenn du ehrlich bist, kann dir auch richtig geholfen werden.

Sich Freunden anvertrauen ist immer so eine Sache, da verstehe ich dich, es muss wirklich die richtige Person sein, der man es erzählt und diese ist schwer zu finden. Freund ist nicht gleich Freund und nur die wenigsten reagieren ohne Vorurteile und Vorwürfe. Aber vielleicht befindet sich solch eine Person ja in deinem Freundeskreis, das wäre dir auf jeden Fall sehr zu wünschen :)

Alles Gute für dich,
lg Jane
 

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