Hallo Lion,
dass Du ne wahnsinnige Angst davor hast, dass nun Deine Eltern was davon mitkriegen, dass Du mit der Bulimie-Krankheit kämpfst, ist normal.
Habe auch einmal so eine Bulimie-KisteRede durchlebt und weiß daher Eß-/Brechsüchtige funktionieren "nach außen hin gut" und tun alles um diesen "Schein zu wahren"....
...und gerade aus diesem Grund stehen sie unter einem hohen Leidensdruck und so wird das Ohnmachtsgefühl gegenüber dem eigenen Eßverhalten im Laufe der Zeit immer größer und das Selbstwertgefühl immer kleiner.
Das kann viele Jahre von der Außenwelt unbemerkt so weiter gehen, denn sozialen Kontakten wird immer mehr ausgewichen und die Bulimie-Betroffenen haben oft selbst in dieser Situation nur ein unklares Gefühl, "dass dieses permanente Ess-/Brechen "gesundheitlich nicht gut sein kann".
Was man mit Bulimie seinem Körper alles an Gewalt antut sind Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere Kaliummangel. Dieser beeinträchtigt die Herzmuskulatur (Herzrythmusstörungen), weiterhin geht dieser Mangel früher oder später an die Nieren und führt dort zu bleibenden Schäden. Durch die Übersäuerung der Mundhöhle mit Magensaft beim Kotzen, werden alle Zähne in der Sustanz angegriffen, Zahnzerstörung und -Verfall inbegriffen.
Die Speiseröhre mit verletzt, es bilden sich Wassereinlagerungen in den Gelenken, Orangenhaut entsteht, chronische Verstopfungen, immer öfter Übelkeit, Mattigkeit und Schlafstörungen solgen in immer kürzeren Abständen.
Jemand der aus diesem Teufelskreislauf ausbrechen und sich wieder rundherum wohlfühlen will, braucht oft lange, d.h. Jahre dafür und DAS geht nur mit der Flucht nach vorn... also sich öffnen und offen über die eigene Bulimie-Kiste und 'das was einem an die Nieren geht und einen so immer mehr in diesen Kreislauf treibt' reden und Menschen wie deine Eltern sind - wenn sie Dich lieben - immer für Dich da!!
...und wenn nicht dann suche Dir eine Selbsthilfegruppe und Therapeuten, die Dich ein Stück weit darin unterstützen, aus diesem Kreislauf wieder rauszukommen - ihn gehen kannst nur Du selbst und aus eigenem Antrieb.
Viel Glück dabei . Bedenke, wenn die Ärzte, die Dir in einer andern Sache mit einer OP helfen wollen, nicht ALLES über Deine derzeitige gesundheitliche Verfassung wissen, gehst Du ein weiteres Risiko ein, was Dir womöglich weiteren unnötigen Schaden zufügt.
Ich war damals Anfang 20 und ich bin heute 20 Jahre weiter, froh, dass ich mich "für" das Leben und "gegen" diese Krankheit entschieden habe.
lg
eine Ex-Buli