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Brauche Rat Schlechte Noten & Hustlen

A

asfx557

Gast
Hi ich bin momentan in meinem 4. Semester, zum WS habe ich mein Fach gewechselt bin also wieder im 1. Semester

Mein erstes Studium war ein Arts Studiengang, er hat mir nicht gefallen und ich habe trotz sehr viel Mühe und Hingabe nur mittelmäßige bis schlechte Noten erhalten. In einer HA eine 1,3 und der ersten Abschlussprüfung eine 2,7 dann folgte eine 3,7 eine 3,3 und zwei 5,0...ich denke um ehrlich zu sein, dass ich es etwas zu sehr wollte und mich drinnen verloren habe. Das Fach hat mir gar nicht gefallen, aber ich habe es mir selbst schön geredet um es erträglicher zu machen. Jetzt studiere ich einen Science Studiengang und es fühlt sich gleich viel besser an, es ist das was ich immer wollte. Wie im ersten Studiengang lerne ich sehr viel. sitze auch am Wochenende dran und komme auf 64 Stunden wenn ich alles mit einrechne was mit dem Studium zutun hat. Ich mache es gerne, weil es eben viel Inhalt ist und ich auch alles lernen möchte. Das Problem ist ich merke langsam, dass ich wieder in dieses Hustle Muster rutsche. Bei meinem ersten Studiengang hatte ich ne Tendenz zum Burnout.

Sagt jetzt nicht "jo dann bist du nicht fürs Studium gemacht/nicht jeder mit Abi sollte studieren" denn für ne Ausbildung bin ich noch weniger geeignet, muss das auch jetzt nicht vertiefen aber das ist sowieso keine Option, weil mich mein jetziger Studiengang innerhalb von 5 Wochen weitergebracht hat als mein erster im 3. Semestern, es begeistert mich einfach und jede Woche bin ich neugierig auf die neuen Inhalte. Das Fach ist zwar sehr zeitintensiv, aber das finde ich nicht schlimm, weil ich mich gerne damit beschäftige.

Der Anlass weshalb ich den Beitrag jetzt verfasse war, dass ich in der letzten Woche einige Übungen und Klausuren durchgearbeitet habe und bisher immer nur knapp oder nicht bestanden habe.

Ich mache mir deshalb jetzt Sorgen, weil ich in dem vorherigen Studium auch sehr viel gelernt habe, habe alles von mir in das Studium gesteckt und trotzdem nicht die Noten erzielt die ich mir gewünscht hätte.

An sich sehe ich das Studium als Prozess und denke mir nicht, dass ich nur studiere für die Prüfungen und den Abschluss. Ich mache mir aber Sorgen, dass ich am Ende des Semesters die Klausuren auch nur knapp oder schlecht bestehe.

Freunde und Familie meinten auch schon zu mir, dass ich mir mehr Zeit einplanen sollte für andere Dinge, weil ich eben wirklich so viel Zeit mit der Uni verbringe wie angegeben.

Ich denke mir gleichzeitig, wenn ich am Ende dann nur ne 3,7-4,0 bekomme hätte ich mich auch nicht so intensiv mit dem Stoff auseinandersetzen sollen, weil es mich einfach sehr enttäuscht, wenn sich die Mühe nicht bezahlt macht. Freunde von mir sind beispielsweise sehr oft unterwegs, fangen erst 2-3 Wochen vor der Prüfung an und haben am Ende die gleichen Noten wie ich oder schneiden besser ab. Dann denk ich echt hätte auch einfach chillen können wenn am Ende keine gute Note rauskommt.

Ich bin sehr engagiert, zielstrebig und perfektionistisch und wenn ich dafür keine "Belohnung" bekomme bin ich sehr frustriert und rutsche in depressive Verstimmungen.

Ich saß das ganze Wochenende am Schreibtisch, habe u.a drei Probeklausuren durchgearbeitet und hatte bei weitem nicht das was ich erwartet habe.

Ich lerne auch nicht stumpfauswendig, es sind nämlich Anwendungsaufgaben und dementsprechend lerne ich auch.

Bin etwas verzweifelt, dass ich wieder in die Spirale rutsche in der ich 3. Semester vorher auch war. Habt ihr Tipps? Wart ihr selbst mal in der Situation? Was würdet ihr mir raten?
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Also wenn du am Anfang des Studiums, bereits nach einem Wechsel, pro Woche 64 Std aufwenden musst, um gerade so Prüfungen zu bestehen, dann kann ich nichts anderes sagen als dass du nicht für das Studieren geeignet bist.
So viel Zeitaufwand ist nicht natürlich und die Frage stellt sich automatisch, wie es denn werden soll in späteren Semestern, wenn der Stoff und die Belastung höher wird?

Am Anfang sind die Inhalte eigentlich meistens eher leicht. Zumal auch deine Unterscheidung zwischen Arts und Science Studiengängen insofern wenig Sinn ergibt, dass es keinen Unterschied in der Qualität, sondern nur in der Ausrichtung gibt. B/M of Arts sind meist eher Geisteswissenschaften, B/M Sc. eher Naturwissenschaften. An Psychologie oder WiWi sieht man auch, dass für ein Fach beides möglich wäre.

Mein Fazit zum Thema Studium bei dir wäre, aufgrund deiner Schilderungen, dass du etwas Anderes probieren solltest. Vielleicht wäre eine FH was für dich oder ein duales Studium, wenn du keine Ausbildung machen willst. Dort wird man tendenziell eher angeleitet statt komplett frei zu schwimmen.

Ich bin sehr engagiert, zielstrebig und perfektionistisch und wenn ich dafür keine "Belohnung" bekomme bin ich sehr frustriert und rutsche in depressive Verstimmungen.
Diese Aussage spricht in meinen Augen nicht für einen gesunden Ehrgeiz, sondern eher für dysfunktionale Eltern-Kind Beziehung, was Leistungen und Anerkennung angeht. Würde ich vllt mal professionell aufarbeiten.
 

Boone92

Aktives Mitglied
Nimm es mir nicht übel, aber das Semester geht jetzt 4 Wochen. Was um alles in der Welt lernst du denn da jetzt schon? So viel Stoff um so enorm viel Zeit zu investieren dürfte da noch garnicht vorhanden sein.

Die Klausuren, die du jetzt übst, sind Stand jetzt oder Stand Ende Semester?
Wenn Letzteres der Fall sein sollte, kein Ding wenn du nicht bestehst.

Ich persönlich finde es ja schon immer befremdlich wenn jemand sooo viel tun muss, wenn dann aber noch nichtmal Resultate bei rumkommen, muss man sich schon fragen woran es liegt.

Also nein, am Anfang eines Studiums hast du ein Lernpensum wie ein Jurist vor dem Staatsexamen, da klingeln bei mir alle Alarmglocken.

Versuche nochmal zu reflektieren, was du lernst und vor allem wie. Lernst du auf Verständnis oder stoisch auswendig?
 
G

Gelöscht 85627

Gast
So Mr. Perfect, jetzt atme erstmal tief durch.
Stopp!
Gleich nochmal.
😁

Ich bin sehr engagiert, zielstrebig und perfektionistisch
Da hast du dein Problem.

ich denke um ehrlich zu sein, dass ich es etwas zu sehr wollte
Genau!

lerne ich sehr viel. sitze auch am Wochenende dran und komme auf 64 Stunden wenn ich alles mit einrechne was mit dem Studium zutun hat.
Ich saß das ganze Wochenende am Schreibtisch
Ja aber HALLO, geht's noch?
Wo bleibt der nötige Ausgleich?

dass ich wieder in die Spirale rutsche in der ich 3. Semester vorher auch war
Na, da steckst du doch noch immer drin!


Du stehst vor dem Kaffeeautomaten, wirfst statt dem nötigen Kleingeld eine 10-Euro-Sammlermünze ein und wunderst dich, dass die wieder rausfällt - blöderweise in einem dunklen, alles verschlingenden großen Loch landet, und du keinen Kaffee bekommst.
Und wirfst noch eine 10-Euro-Sammlermünze hinterher. Und noch eine...
Und noch immer kein Kaffee.
Und dein Geldbeutel fühlt sich leer an und dir geht es schlecht.

Lass doch mal den Käse mit den Monstermarken! Sonst ändert sich da nie etwas

Überdenke dein Lernverhalten, setze neu an, Zeit deutlich reduziert. Du wirst dich etwas umerziehen müssen.
Wecker stellen auf 45 min, konzentriert durcharbeiten, medienfreie Kurzpause, idealerweise mit Bewegung, Frischluft.

Freunde. Weggehen. Natur und frische Luft. Sport.

Und google nebenbei mal, wie Perfektionismus entsteht und wie du das auflösen kannst.
Kontrolle könnte ein Begleitthema sein...u.a.

Der selbstgemachte Druck blockiert dich, kurz gesagt.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Du wirst das nicht gerne hören, aber auch ich denke, dass ein Studium eher nichts für dich ist.
Aufwand und Ertrag sind im groben Missverhältnis und das schon zu einem frühen Zeitpunkt vom Studium.

Mit Fleiß und Willen kann man sehr viel kompensieren und das machst du offensichtlich auch (und Fleiß und Willen sind tolle Eigenschaften!), aber es kann sein, dass nur Fleiß und Wille letztlich zuwenig sind wenn andere Eigenschaften fehlen.

Vielleicht reichts am Ende doch, aber gute Noten wirst du wahrscheinlich nicht erzielen.

Ich würde schauen, ob du auch mit weniger Einsatz gerade so bestehst. Oder möchtest du das jahrelang so durchziehen? Eigentlich solltest du dich so gut einschätzen können um das zu wissen und nicht erst das durch Ausprobieren herausfinden müssen. Wenn du das tatsächlich nicht weißt, dann wäre das für mich weiterer Hinweis dass du nicht fürs Studium geeignet bist.
 
F

Frank Reichel

Gast
Liegt wohl nicht nur am Fach, das du überfordert bist.
Ein Studium ist ja nur die Ausbildung, was willst du danach mit einem Abschluss der mit Ach und Krach durchgeleitet wurde erreichen?
Viele Jugendliche sind heute tendenziell überfordert, sich für einen Berufsweg zu entscheiden.
Das Problem ist, dass die Lebenswege oftmals nicht geradlinig verlaufen.
Wer sein Studium aber nicht in der Regelzeit schafft, kann schnell Schwierigkeiten mit der Finanzierung bekommen, wenn ihn die Familie nicht unterstützen kann.

7 Wege, wie sich überforderte Studenten selbst motivieren können (studienscheiss.de)
 

Frank86

Mitglied
Also ich habe das nur bei meiner Frau beobachtet....

1,6er Abi
Krankenschwester Ausbildung
1,5 Jahre drin gearbeitet
2 Semester Biochemie Abbruch
Dann Medizinstudium

Im Studium hatte sie Noten von 1-4
Und ist nie durch was durch gefallen....

gelernt hat sie direkt vor der Prüfung
Bzw die 30 Tage lernplan fürs Erste Staatsexamen (Note 3,5)
100tage fürs zweite... war ca 3?
Und jetzt beim dritten mündlich ne 1..

Sprich soviel wie du hat sie nie gelernt....


Nebenbei wurde noch 12 Monate für unsern Sohn pausiert...
 
A

Another Ex User

Gast
Für was hast du denn eine Begabung, Sprache, Mathematik, etc. pp....?

Will dir ja nicht zu nahe treten, aber studiere halt ne Sache die dir von Haus aus liegt, und nicht zwanghaft das, was dich interessiert.

Wenn ich wirklich absolut null Begabung für Sprachen habe,.dann brauche ich halt auch nicht in siwas machen.

Jemand, der sich Null für Technik interessiert und nicht weiß wie rum er nen Schraubenzieher halten soll, wird ja auch kein Automechaniker.

Du musst ja anschließend in deinem Beruf auch was auf der Pfanne haben, das bestandene Studium ist nur ein Stück Papier, wenn man dich zum "jagen tragen muss", beruflich gesehen, dann wirst du niemals über ne Probezeit hinauskommen.

Da musst du gleich abliefern, und kannst deinem Chef nicht sagen, warten sie mal ne Woche, ich muss mir das neben der Arbeit noch 60 Stunden zusätzlich reinpauken, weil sonst läuft es nicht bei mir.

Ich kann überhaut nichts mit Musik anfangen, habe was das angeht keinerlei Taktgefühl, kann Noten kaum voneinander unterscheiden, kann kein Instrumen spielen bin da extremst unbegabt, habe ich Musik studiert, nee, eben nicht.

Ich könnte wahrscheinlich 25 Jahre jeden Tag Geige 4 Stunden spielen üben und wäre mit 50 Jahren immer noch ein extrem lausiger Geiger, und es gäbe sicherlich 12 Jährige, die um Welten besser soielen könnten als ich.

Studiere was, was dir liegt, nicht das was du meinst es könnte dich interessieren, hast du keine Vorstellung davon was ich meine, dann lass es ganz sein.
 
G

Gelöscht 124459

Gast
Die Kombination aus Perfektionismus und geringer Frustrationstoleranz ist dein Problem, denke ich.

Ein Bachelor hat i.d.R. 180 Credit Points. Pro Credit Point wird ein Arbeitsaufwand von 25-30 Stunden angekommen, macht also 4.500-5.400 Stunden Arbeit. 6 Semester entsprechen 3 Jahren, also 156 Wochen. Dementsprechend sollte der Arbeitsdurchschnitt bei 29-35 Stunden pro Woche liegen, wenn du auch in der vorlesungsfreien Zeit arbeitest.

Bei deinem Lerninput wundert es mich übrigens gar nicht, dass dabei nichts rum kommt. Zu lernen ist wie ein Haus zu bauen: wenn du nicht auch wartest bis der Zement trocken ist, brauchst du dich nicht wundern wenn die Wände schief werden oder das Dach einstürzt.

Arbeite weniger und wenn du das nicht kannst, such dir therapeutische Hilfe.
 

Zaphod

Aktives Mitglied
Ich glaube gar nicht, dass Du nicht fähig bist, zu studieren. Du hast "nur" Probleme, effizient zu sein, Prioritäten richtig zu setzen. So banal das klingt, aber auch lernen muss man lernen.
Meine Studienzeit liegt zwar schon länger zurück, aber schon damals gab es vom Studentenwerk Angebote der eher psychischen Unterstützung. Zum Beispiel, und das hat mir extrem geholfen, ein Kurs über mehrere Wochenenden, in dem man gezeigt bekam, wie man richtig und effizient lernen kann. Das sogar verbunden mit einer persönlichen Beratung, da es ganz verschiedene Lerntypen gibt und nicht jeder Rat für jeden gültig ist.
Ich bin mir sicher, dass es solche Angebote heute auch noch gibt. Erkundige Dich mal.
 

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