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Bin ich unbrauchbar?

LadyKlecksii

Neues Mitglied
Hallo Liebe Community,

kurz zu mir und meiner vorgeschichte, ich bin 22 Jahre alt und habe mit 19 Jahren eine Ausbildung zur Konditorin angefangen, diese habe ich abgebrochen wegen eines Nervenzusammenbruchs. Im späteren verlauf habe ich für 2 monate eine psychosomatische Klinik besucht und eine intensive Therapie gemacht, meine diagnosen waren mittelgradige bis schwere depressionen, eine generalisierte Angststörung, eine Identitätsstörung und einige körperliche Leiden, die mich aber nicht beeinträchtigen.

Nun suche ich eine Ausbildung, weil ich nochmal neu Anfangen möchte. Ich habe vor kurzem meinen Stadt von Baden Würtemberg in den südlichsten Rand Niedersachsens gewechselt (gut 750 km) und habe jetzt Angst, dass man mich aufgrund meiner psychischen Krankheiten in keiner Ausbildung und an keiner Schule annimmt. Ich schreibe Bewerbungen, viele, jeden Tag doch bis auf eine Absage kam bis jetzt keine Rückmeldung.

So komme ich zu meiner frage: Sehen mich die Menschen aufgrund meiner psychischen Krankheit als unbrauchbar? Bin ich überhaupt dazu in der Lage eine Ausbildung zu machen??

Ich habe täglich Existenzängst, weil wir alleine von dem Gehalt meines Partners nicht leben können.

Hoffnungsvolle Grüße

LadyKlecksii
 

Eisi

Aktives Mitglied
Hallo LadyKlecksii,

ich glaube, ich muss die Frage von Weidebirke mal konkretisieren: Du bist nicht verpflichtet, psychische oder physische Krankenheiten/Leiden im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgesprächen anzugeben, sofern diese nicht die Arbeitssicherheit beeinflussen könnten.

Ich schätze mal, dass Weidebrikes Frage darauf hinausläuft: Woher sollen die Firmen das denn wissen?

Liebe Grüße... Eisi

PS: Um Deinen Titel zu beantworten: Nein, Du bist nicht unbrauchbar!
 

Lovaniensia

Mitglied
Es ist deine moralische Verpflichtung einem Arbeitgeber gegenüber vor einen neuen Ausbildung zu reflektieren, ob du derzeit überhaupt arbeitsfähig bist. Dabei wäre auch eine psychologische Einschätzung sinnvoll.

Es gibt doch sicherlich eine Sozialhilfe, die du beantragen kannst um nicht finanziell von deinem Freund abhängig zu bleiben.

Auch wenn du derzeit nicht aktiv zu unserer Gesellschaft beitragen kannst, bist du keineswegs unbrauchbar. Sieh es als eine persönliche Entwicklung an, die derzeit eben notwendig ist.
 

vienna

Mitglied
Es ist deine moralische Verpflichtung einem Arbeitgeber gegenüber vor einen neuen Ausbildung zu reflektieren, ob du derzeit überhaupt arbeitsfähig bist. Dabei wäre auch eine psychologische Einschätzung sinnvoll.

Es gibt doch sicherlich eine Sozialhilfe, die du beantragen kannst um nicht finanziell von deinem Freund abhängig zu bleiben.

Auch wenn du derzeit nicht aktiv zu unserer Gesellschaft beitragen kannst, bist du keineswegs unbrauchbar. Sieh es als eine persönliche Entwicklung an, die derzeit eben notwendig ist.
Ahh, das sehe ich nicht so, dass man dem Arbeitgeber das vor der Bewerbung mitteilen sollte. Leider haftet psychischen Erkrankungen ein Stigma an, und ich glaube, diese einem Arbeitgeber bei einer Bewerbung mitzuteilen kommt einer Torpedierung der Bewerbung gleich. Ich würde in mich gehen und prüfen: schaffe ich die Anforderungen, schaffe ich Vollzeit etc, und wenn ich das für mich bejahe, dann auch die Bewerbung versuchen.

@Lady Klecksli: Wichtiger ist jedoch, dass Du arbeiten WILLST und Dich engagieren und ändern WILLST. Das ist eine starke Kraft, die Dir helfen wird, auch mit Deinen psychischen Erkrankungen umzugehen und arbeitsfähig zu bleiben. Du musst halt darauf achten, dass Du Dich nicht übernimmst und auspowerst, und Dich am besten auch weiterhin therapeutisch betreuen zu lassen, damit es gar nicht wieder soweit kommt. Du schaffst das, denn Du hast den Wunsch dazu.

@Lovaniensia: Sozialhilfe kann Lady Klecksli nicht beantragen - wenn sie mit ihrem Partner zusammenlebt, bilden die beiden eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft, dh er ist für ihren Unterhalt zuständig, sofern er Geld verdient. Sie könnte höchstens aufstocken, wenn das Gehalt ihres Partners netto unterhalb von ca 1400 € liegt (das ist so ungefähr der Regelsatz für die genehmigte Miete für zwei Personen plus Lebenshaltungskosten für zwei) Wenn sie allein wohnt, kann sie Leistungen beantragen, Hartz IV gibt es aber glaube ich erst ab einem gewissen Alter (26?), davor --- keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
6

63er

Gast
Es ist deine moralische Verpflichtung einem Arbeitgeber gegenüber vor einen neuen Ausbildung zu reflektieren, ob du derzeit überhaupt arbeitsfähig bist. Dabei wäre auch eine psychologische Einschätzung sinnvoll.

Es gibt doch sicherlich eine Sozialhilfe, die du beantragen kannst um nicht finanziell von deinem Freund abhängig zu bleiben.

Auch wenn du derzeit nicht aktiv zu unserer Gesellschaft beitragen kannst, bist du keineswegs unbrauchbar. Sieh es als eine persönliche Entwicklung an, die derzeit eben notwendig ist.
Mal so als kleinen Hinweis, das deutsche Recht unterscheidet sich möglicherweise doch ein wenig von dem in Österreich.
 

LadyKlecksii

Neues Mitglied
Vielen Lieben Dank für eure netten Worte, sie helfen mir vermutlich mehr als vieles anderes was ich bisher so gehört habe.

Ich habe in meinem Lebenslauf stehen, dass ich zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik war daher wissen die das, ich hätte ja sonst eine Lücke im Lebenslauf.

Mich quält einfach derzeit diese ungewissheit von irgendwie 30 bewerbungen kam eine Rückmeldung und das war eine Absage, die bewerbungen sind alle so ca 3-4 Wochen alt.
Ich habe am 26. Februar einen Termin bei der Berufsberatung, soll ich da mal ansprechen dass ich psychische Probleme habe?
Ausserdem hab ich am 5. März ein Vorgespräch für einen neuen Therapeuten allerdings beträgt die Wartezeit dannach immernoch 3 Monate bis ich eine richtige Therapie anfangen kann.
Bis dahin schreibe ich Tagebuch und spreche auch oft und viel mit meinem Partner über das was mich bedrückt.
Trotzdem erdrücken mich oft meine Gefühle.
 
B

blackstone

Gast
Ich finde du räumst deinen psychischen Beeinträchtigungen zu viel Platz im Alltag ein. Ja, du hast sie. Aber du musst dir das nicht auf die Stirn schreiben, es sollte dich nicht jede Sekunde verfolgen und du solltest lernen damit zu leben. Die Therapie ist der erste gute Weg dahin.

Ich war auch mal ein ganzes Jahr arbeitslos und wie gelähmt, hab nix auf die Reihe bekommen, fast meine Wohnung verloren. Aber mit sowas geht man im Lebenslauf nicht hausieren. Das geht niemanden etwas an. Ich habe es dann meist als Neuorientierung oder eigenständige Weiterbildung deklariert. Manche lesen den Lebenslauf ja kaum und den fällt nen fehlendes Jahr oder Monat nicht mal auf.

Was auch immer bei dir diagnostiziert ist haben viele andere Menschen auch - nur wissen sie nix davon - und kommen auch klar. Du solltest verhindern, dass das ständig wie ein Damoklesschwert über dir hängt und jede deiner Entscheidungen beeinflusst.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich habe in meinem Lebenslauf stehen, dass ich zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik war daher wissen die das, ich hätte ja sonst eine Lücke im Lebenslauf.
Das solltest du so genau nicht reinschreiben. Wenn dann schreibe einfach nur Krankheit rein oder lasse eine Lücke. Eine Lücke von zwei Monaten ist kein Problem. Da fragt kaum jemand danach. Bei sechs Monaten oder mehr ist das dann schon was anderes.
 

Eisi

Aktives Mitglied
Ich habe in meinem Lebenslauf stehen, dass ich zwei Monate in einer psychosomatischen Klinik war daher wissen die das, ich hätte ja sonst eine Lücke im Lebenslauf.
Besser Du schreibst da: Auszeit aus gesundheitlichen Gründen
Ich habe am 26. Februar einen Termin bei der Berufsberatung, soll ich da mal ansprechen dass ich psychische Probleme habe?
Ja, dort würde ich das auf jeden Fall thematisieren. Sie können Dir ja keine passende Beratung geben, wenn sie solche Dinge nicht wissen.

Bis dahin schreibe ich Tagebuch und spreche auch oft und viel mit meinem Partner über das was mich bedrückt. Trotzdem erdrücken mich oft meine Gefühle.
Ich finde es sehr gut, dass Du einen Partner hast, mit dem Du reden kannst. Ich finde, das ist viel wert. Nun bleibt Dir nichts anderes übrig, als die Zeit bis zur Therapie irgendwie zu überbrücken.

Ich wünsche Dir die Kraft dafür.

Liebe Grüße... Eisi
 

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