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Bin ich nicht liebenswert?

Sosoxo17

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute, ich möchte hier einfach mal meine Gedanken aufschreiben und mein Herz ausschütten und hoffe, dass einige liebe Menschen mir antworten und mir ein paar aufbauende Worte zusprechen.

Ich fühle mich so unendlich einsam und frage mich ständig was mit mir nicht stimmt. Ich habe nur noch eine beste Freundin, die aber leider über 900km weit weg wohnt seit circa 3 Jahren und die ich nur alle 2 Monate sehen kann. Sie ist die einzige, der ich alles erzählen kann und die mich versteht. Andere Freunde habe ich nicht mehr wirklich. Die „Freunde“ die ich davor hatte, waren keine richtigen Freunde. Ich habe mich nie wohl gefühlt bei denen und wusste, dass sie über mich lästern, wenn ich den Raum verlassen habe. Somit habe ich mich von diesen schlechten Menschen verabschiedet. Ich habe immer mal wieder wen kennengelernt mit dem ich dann ab und zu etwas unternommen habe, aber da immer ich diese Treffen in die Wege leiten musste, habe ich irgendwann wieder aufgegeben. Mit den Kerlen läuft es ähnlich ab. Ich lerne jemanden kennen (geht immer zuerst von ihm aus), ich bin am Anfang noch nicht begeistert, aber lasse mich trotzdem erstmal auf ihn ein um zu schauen was sich entwickelt. Dann wollen die mich immer wieder sehen, fragen häufig nach treffen (ich frage so gut wie nie nach treffen) und wenn ich dann bei mir merke, dass ich mich langsam in ihn verliebe, tauchen die Kerle ab und melden sich nicht mehr. Und ich leide dann mal wieder unter Liebeskummer, so wie zurzeit auch, und gebe an allem mir die Schuld. Es ist immer das gleiche Muster...

Meine Mutter macht mir das Leben auch etwas schwer. Da ich 20 Jahre alt bin und noch keinen richtigen Freund hatte, hackt meine Mutter deswegen immer auf mir rum. Das würde alles an mir liegen und ich würde mir ja keine Mühe geben und mich zu blöd anstellen. Immer bin ICH schuld, dass es mit dem einen wieder nicht geklappt hat, nie ist ER schuld. Dabei bin ich einfach nur ich bei den Treffen mit den Jungs. Etwas schüchtern am Anfang, immer ehrlich und ich verstelle mich nicht. Mein Selbstwertgefühl ist schon im Keller und wenn ich sowas von meiner eigenen Mutter höre, fühle ich mich natürlich noch schlechter. Ich habe das Gefühl, dass den Kerlen das zu lange dauert mit mir, da ich einige Zeit brauche um richtig aufzublühen.
Auch kommt sie oft nicht damit klar, wie ich mein Leben lebe. Wenn ich mal meine Ruhe brauche und Abstand möchte, mich also dementsprechend in mein Zimmer verziehe und ein Buch lese oder einfach nur Musik höre, wirft sie mir gleich vor „kein Wunder, dass dich niemand will, du liest Bücher, das ist ja auch langweilig! Mach doch mal was anderes!“

Ich liege jeden Abend im Bett und frage mich wirklich was mit mir nicht stimmt und was mir fehlt. Was haben andere Weiber, was ich nicht habe? Ich höre öfters, dass ich schön bin, aber für mehr reicht es dann doch wieder nicht. Und warum möchte niemand mit mir ehrlich befreundet sein? Warum verarscht man mich nur? Ich kann von mir selber ganz klar sagen, dass ich ein herzensguter Mensch bin, keiner Fliege was zu leide tun würde und meinen letzten Euro für den Menschen, den ich liebe, geben würde auch wenn dieser mich nicht liebt.

Auf der Arbeit denken alle, mir geht es gut, ich bin glücklich und habe Spaß am Leben, aber innerlich zerbreche ich. Wenn man immer wieder abgewiesen wird, sogar von der eigenen Mutter niedergemacht wird, weil man noch keinen Freund hat, wie soll ich dann weiterleben ohne mich ständig zu fragen was ich falsch mache? Jeder Vollidiot (Sorry für die Ausdrucksweise) auf diesem Planeten findet einen Freund/Freundin, wo ich mir immer denke, DIE findet jemanden, aber ICH nicht?!

Ich möchte nicht mehr ständig an Liebeskummer leiden und andere beneiden, die eine Beziehung führen, wo alles perfekt scheint. Ich möchte nicht mehr jeden Tag aufstehen und mir denken „was mache ich hier eigentlich noch. Mich will doch eh niemand.“ Ich möchte aufstehen und glücklich sein und mich auf den Tag freuen...

Ich weiß nicht wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen soll. Immerhin geht es mir gerade ein Stück besser, nachdem ich diese Zeilen verfasst habe, aber es ändert nichts an meiner derzeitigen Situation.

Danke an jeden, der bis hierhin gelesen hat. Ich habe noch nie so offen über meine Gedanken geredet.


Grüße, sosoxo
 

KVMChris

Mitglied
Hallo Sosoxo17,

vorab, nicht Sie sind schuld sondern die Gesellschaft. Das was Sie beschreiben ist ein gesellschaftliches Problem. Freundschaften zählen in Ihrer Generation nicht mehr wie sie das vor 10 Jahren taten. Wichtiger sind heute Smartphones, grob gesagt. Das Sie keinen Freund finden, nach der Situation wie Sie es beschreiben, finde ich gar nicht so tragisch. Es geht denen einfach nicht schnell genug. Sie wollen keine Energie mehr in den Aufbau einer Beziehung stecken. In der heutigen Zeit des Internets ist das ja i.d.R. auch nicht mehr von nöten.

Wichtiger als eine Beziehung sollte es Ihnen sein, das Sie selbst etwas aus sich machen. Gehen Sie ihren Hobbys nach, bauen sich ein eigenes Leben auf. Der richtige Mann findet sich schon. Es soll ja auch keiner sein der nur 1 Jahr bei Ihnen ist sondern für längere Zeit, da braucht es bei der Suche eben etwas länger. Wenn Sie aber schon ein geregeltes Leben haben drängelt doch auch keiner. Und wenn es nicht klappt, auch nicht tragisch, auch ohne Mann lässt es sich leben. In manchen Situationen vielleicht sogar besser als mit.

Andere zu beneiden, das würde mir nie in den Kopf kommen. Oftmals ist nicht alles so rosig wie es nach außen hin wirkt.
Ich bin z.B. absoluter Auto-Fan, stehe auf Kombis jenseits der 100.000€ Marke, würde mir auch gerne einen kaufen, kann ich aber nicht. Viele andere fahren damit rum, nur weiß ich, 98% der Autos sind finanziert und gehören nicht mal den Fahrern, wozu also neidisch sein?

Lassen Sie sich nicht unterkriegen, immer aufstehen und weiter machen. Irgendwann kommt der Punkt im Leben an dem sich alles zum positiven wandelt.


Mit freundlichen Grüßen,

KVMChris
 

Rainer-JGS

Aktives Mitglied
Du bist ganz genau richtig und absolut liebenswert!


Hallo, liebe Soso!

Wenn ich Deine so aufrichtige und ehrliche Lebensbeichte lesen, dann kann ich Dir nur sagen, daß ich mir in meiner Jugend genau so ein Freundin gewünscht hätte, wie Du es bist und wie Du Dich beschreibst!

Deine Mutter sollte wirklich froh sein, daß Du ein sehr feinfühliges, feinsinniges, anmutiges und ehrenwertes Mädchen bist, daß sich nicht gleich von jedem Jungen vernaschen läßt und vor allem echt, ehrlich, aufrichtig und wahrhaftig ist und eine gewisse seelische Tiefe hat!

Mir scheint, daß die Menschen in Deiner Umgebung auf einem recht niedrigem menschlichen Schwingungsniveau leben, wo man so einen Menschen wie Dich gar nicht recht zu schätzen weiß, ja sogar in engstirniger Weise beschimpft und beschämt!

Mir sträuben sich die Haare, wenn ich lese, daß Deine Mutter es nicht versteht und nicht zu schätzen weiß, daß Du eine hoch anständiges Mädchen mit einer tiefen, feinfühligen und nachdenklichen Seele bist, was sich auch darin zeigt, daß Du gerne liest und Bücher liebst!

Diese Begeisterung fürs Lesen hätte ich mir von meinen 3 Töchtern auch gewünscht, aber nur dadurch erreicht, daß wir keinen Fernsehanschluß hatten, sondern sie nur mal hin und wieder einen guten Videofilm anschauen durften.

Du solltest Dir ein Umgebung suchen, wo man Dich zu schätzen weiß z.B. bei einem interessanten Kurs in der Volkshochschule, in einer gut geführten Tanzschule für sportliche Gesellschaftstänze, wo Du das goldene Tanzabzeichen machen, oder in einem Sportverein wo Du Volleyball oder andere schöne Sportarten pflegen könntest.

Es gibt heute so viele Möglichkeiten, Kurse, Verein und auch diverse Jugend- und Freizeitgruppen der Kirchengemeinden, wo sich ähnlich strebsame, feinfühlige und keusche junge Leute treffen, die besser wissen worauf es im Leben wirklich ankommt als die große Masse, die mit dem Hauptstrom des gegenwärtigen oft so primitiven, sexbesessenen und lieblosen Zeitgeistes mit schwimmt, wo sich z.B. Mädchen grämen, daß sie noch Jungfrau sind, anstatt sich für die wahre Liebe aufzuheben und von einem glücklichen Leben mit Familie und Kindern zu träumen!
 
Zuletzt bearbeitet:

KeineAhnung22

Aktives Mitglied
Hallo sosoxo17,

auf mich wirkst du super normal, reflektiert und durchdacht. Macht nicht den Eindruck als würde mit dir irgendetwas nicht stimmen.

Ich kann mich super in das, was du schreibst reinempfinden, auch weil ich auch lese, räuchere, viel experimentiere, usw. deswegen werde ich auch manchmal von meinen Eltern als "Spinner" bezeichnet und das mit dem Thema Freundin genau das selbe. Für mich war es eine bewusste Entscheidung, erstmal keine Freundin zu finden, weil ich die Priorität auf mich und mein Leben gesetzt habe und ich mich generell nie binden wollte. Ich verstand das nie, warum ich das tun sollte. Heute habe ich einen anderen Blick / eine andere Vorstellung von Beziehung im Sinne einer Partnerschaft, dass man zusammen sein kann, um sich gegenseitig in seiner Entwicklung zu fördern und zu fordern.

Ich denke, du hast wie ich Eltern, die veraltete Vorstellungen vom Leben haben, stereotypisch denken "Arbeit, Sicherheit, Familie" und ich schätze wir sind eher die Generation "wie finde ich Frieden, Freude" oder "wie mach ich das Leben zu einem Abenteuer?"

Unsere Eltern kennen die Dinge nicht anders und ich finde wir müssen lernen sie wertzuschätzen und zwar ihnen die Wertschätzung gegenüberzubringen, die sie uns und sich selbst nie entgegen bringen konnten.
 

Orat Lutum

Mitglied
Hallo Sosoxo,

bitte bleib so wie du bist. Es wäre sehr schade um dich, würdest du dem Druck nachgeben und dich verstellen. Versuch auch bei einem Treffen nicht so sehr, den Männern zu gefallen, sondern viel mehr herauszufinden, ob sie dir gefallen.
Denn es wäre auch sehr schade um dich, würdest du dich auf den erstbesten einlassen der dich haben will.
Halte durch bis sich etwas Passendes ergibt, und das wird sich früher oder später.

Ich weiß, manchmal will man einfach nur die Nähe spüren, einmal nicht ein verliebtes Pärchen sehen sondern Teil davon sein, einmal nicht zurückgewiesen werden sondern geliebt. Und man findet es so unfair, dass einem so schwer fällt, was alle anderen so selbstverständlich zu bekommen scheinen, es ist kaum zu ertragen ...

Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass du in guter Gesellschaft bist und viele der besten, schönsten und überhaupt liebenswersten Menschen gerade jetzt gemeinsam mit dir Single sind. Oh, und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass da ein junger Mann ist, der dich unbedingt kennenlernen sollte ...

servus
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
hallo sosoxo,

weisst du was ich hier lese? den text einer wirklich seht tollen, sensiblen und vor allen dingen starken person.

eine person, die stark ist, weil sie gegen vieles kämpft. gegen abweisung, gegen ihre mutter, gegen oberflächlichkeit. du bist eine kämpferin, das sehe ich.

du bist 20, jung und du solltest dein leben leben. du wirst doch eh bald ausziehen, dann bist DU diejenige, die entscheidet, wie oft und in welchem ausmaß sie ihrer mutter begegnet.

ich habe in meinem leben auch nur blöde erfahrungen mit beziehungen gemacht und bin auch eigentlich voll der beziehungstyp, bin aber mittlerweile zur erkenntnis gekommen, dass diese ganzen menschen meine liebe gar nicht mehr wert sind und es anscheinend auch nie waren.

auch dir kann ich nur sagen: geh unter leute! im härtefall zieh in ne belebtere stadt. such dir hobbys. neue. alte. egal was. musik. tanzen. geh in chor, singen. irgendwas^^. hab spaß auf der welt. unterhalte dich mit menschen. du wirst sehen, so gut wie alle haben probleme mit ihren eltern, standen unter leistungsdruck. hab spaß mit den menschen. nimm dir was du brauchst und dann zieh weiter. die wenigsten freundschaften bleiben bestehen! das heisst nicht, das man nicht neue menschen kennenlernen kann und für die zeit mit ihnen spaß haben kann, egal was du persönlich dir unter spaß vorstellen kannst.

befreie dich so weit es geht von den menschen, die dich einengen. lebe dich aus. sei du selsbt. oder pass dich an. programmiere dein gehirn neu. was willst du? was willst du tun? welcher mensch möchtest du sein? und beweg dich selbst jeden tag einen kleinen schritt in diese richtung, egal, was dir entgegenschlägt!

du schaffst das schon. ich glaube an dich!

ich weiss das war jetzt wieder ein wenig wirr, aber ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen. nichts soll hier als anweisung oder regel gemeint sein, nur kleine anregungen, die dich hoffentlich stärken.

lg
dein asozialarbeiter
 

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