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bin ich emotionslos??

Lieber Sebastian,

Ich bin fassungslos . . . du bist ganz sicher nicht emotionslos - ich glaube dir hat man die Fähigkeit positive Gefühle oder auch Trauer (was auch positiv sein kann, weil man dadurch ja Verluste verarbeitet) aus zu leben, regelrecht aus dem Leib geprügelt.

Aber du bist dir deiner Probleme ziemlich bewusst, stimmt's? Und damit hast du einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Deine Eltern sollten dir eigentlich leid tun - so schwer es dir sicherlich fallen wird . . . aber Gewaltausübung ist nichts Anderes als ein Zeichen von Schwäche und Hilflosigkeit. Da will jemand Macht ausüben um sich selbst größer zu fühlen und muss zuschlagen um das zu erreichen.

Klar, dass sich da in dir über Jahre hinweg etwas aufgestaut hat, was ein Ventil braucht, um dich nicht irgendwann 'explodieren' zu lassen.

Ein Rat von mir, der dir vielleicht simpel vorkommt, aber oft was bringt: treib Sport! geh Laufen, Schwimmen - bau deine aufgestauten Agressionen ab - lebe bewusst, und sieh dir die Welt mit offenen Augen an.
Und wenn du einen guten Therapeuten findest, dem du dich anvertrauen kannst, dann ist das sicherlich gut für dich.

Lieben Gruß und ein
virtuelles Über-den-Kopf-streicheln
von mir
 
Warum entschuldigst du dich? Ich bin nicht fassungslos über dich, sondern darüber was man dir angetan hat!

Schade, dass ich dir mit meinem Rat nicht weiterhelfen konnte.

Könntest du dich vielleicht jemandem in einer Beratungstelle für Jugendliche (Jugendamt o. ä.) anvertrauen, der dann zwischen dir und deinen Eltern vermittelt?
Oder euer Hausarzt?
Ich weiß, das ist auch schwer - und mit viel Herzklopfen bis zum Hals verbunden - aber es könnte ein Weg sein. Und es ist vielleicht doch einfacher mit Menschen darüber zu sprechen, für die eine Therapie eine ganz normale Sache ist, die das Leben leichter macht.

Trau dich
 
Du solltest dich auf jeden Fall jemandem anvertrauen und glaub nicht, das du das hier getan hast. Das ist nicht das selbe. Über etwas derartiges solltest du mit jemandem reden, desse Emotionen du sehen kannst, wenn er von deinem Schicksaal hört. Ich würde mich eventuell meinem besten Freund anvertrauen, was du aber nur dann tun solltest, wenn du ihm absolutes Vertrauen entgegebringen kannst. Wenn ich du wäre, dann würde ich bei irgendeinem Psychater einfach in die Praxis gehen und fragen, ob er dir hilft, auch wenn du ihm nichts bezahlen kannst. Vielleicht findest du ja jemanden, der Mensch geblieben ist und dir hilft. Ich denke, dass du nicht alles in dich reinfressen solltest, denn das schlimmste ist mitanzusehen, wie man einen eigenen Freund verletz/wehtut ohne sich darüber wirklich im klaren zu sein. Is mir nämlich auch mal passiert, weil ich alles in mich reingefressen hab. Kannst auch einfach mal dein Kopfkissen verprügeln oder so laut du kannst reinschreien ! Hilft !
 
Sorry wenn ich mich da denn auch mal einmische, aber auch ich finde kaum Worte.
Naja, stimmt nicht ganz, sonst würde ich Dir nicht schreiben.
Alleine das Du Dir selbst weh tust, zeigt das Du durchaus Emotionen hast. Problem ist viel mehr sie zu erkennen und so schließlich auch umzusetzen.
Und zwar nicht in der Form wie Du es anscheinend nicht anders gelernt hast.
Darf ich fragen wie alt Du bist?
 
Hi, Sebastian!

Ich finde es sehr traurig, das ein junger Mensch wie Du, sich mit solchen, wirklich ernsthaften Problemen rumschlagen muss.

Ich habe am Freitag einen Termin, den ich lieber nicht hätte. Ich habe gestern mit einer Freundin geredet und ihr gesagt welche Ängste ich ausstehe und welche Sorgen mich plagen. Sie sagte mir "naja, dann nehme ich am Freitag deine Angst mit und gebe sie dir erst nach dem Termin wieder."
Ich dachte zunächst erst einmal, -na klar, ich packe meine Sorgen in eine große Tüte und gebe sie mal zeitweise ab-

Aber wenn ich so an Dich denke, ist vielleicht eine Kleinigkeit die ich für Dich tun kann.....

Ich schenke Dir ein Lächeln )

dieses ) sollst Du immer bei Dir haben und wenn es notwendig ist, packe mein ) aus.

Bitte suche Dir einen Menschen, der Dir Dein ) wieder geben kann. Der Dir auch Deine Tränen wieder gibt.
Mach es nicht an der Gesellschaft fest, wann es angebracht ist froh oder traurig zu sein. Entscheide für Dich. Leider haben wir in unserer Gesellschaft diese Vorgaben, aber glaube mir Du hast deine Vorgaben in Dir.
lg
Gismo
 
Mach es nicht an der Gesellschaft fest, wann es angebracht ist froh oder traurig zu sein. Entscheide für Dich. Leider haben wir in unserer Gesellschaft diese Vorgaben, aber glaube mir Du hast deine Vorgaben in Dir.
lg
Gismo[/QUOTE]

Nochmal Sebastian, wer mag zu beurteilen wann welche Emotion richtig oder falsch ist?
Wer hat das Recht Dich zu verurteilen.

Ich weiß es ist nur ein kleines Bespiel, aber es kann eine kleine Erklärung sein. Mein Freund neigt dazu, wenn er etwas wirklich trauriges oder erschütterndes erzählt zwischendurch immer wieder kurz zu lachen. Obwohl es nichts lustiges an der Geschichte gibt.

Aber habe ich das Recht in dafür zu bewerten? NEIN!

Oftmals sind solche Lacher "Lückenfüller"

Trotzdem denke ich solltest Du Dir Hilfe suchen, denn letztlich fühlst Du Dich nicht wohl und stellst Dich in Frage. Bitte such Dir Hilfe!

lg Gismo
 
Hey Sebastian,

ich wollte nicht, das Du das in die falsche Kehle bekommst. Ich wollte Dir doch damit nur sagen, das es auch für Dein Lachen in scheinbar sehr unpassenden Situationen einen Grund gibt. Natürlich kann ich Dir nicht sagen, ob es bei Dir so ist, wie bei meinem Freund.
Wenn Du so verzweifelt bist, und davon gehe ich aus, dann hohl Dir Hilfe.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Deine Eltern ein Problem damit haben, wenn Du ihnen sagst, das Du Hilfe haben möchtest.

lg Gismo
 
Irgendwie spukt mir dieses Thema heut den ganzen Tag im Kopf rum - - - nachdem ich gestern Mal wieder mit meiner Mutter zusammen gekommen war.

Meine Mutter hat mir in jungen Jahren (13 oder 14) erzählt, ich wäre ein eiskalter Mensch - völlig gefühllos.
Weil ich nicht geweint habe, als meine Großtante starb, weil ich nicht traurig war, als meine Hasen oder ein Meerschweinchen eingingen . . . .

Mittlerweile weiß ich warum - - - seit ich denken kann, wurde ich für Schwäche zeigen ausgelacht. Sowas wie 'in den Arm nehmen', einen Gute-Nachtkuss oder dergleichen gab's bei uns nicht. Ich bin die Jüngste von 7 - und die Schwester vor mir ist das Lieblingskind meiner Mutter (das sagt auch meine Schwester). Diese Schwester war in meiner Kindheit in unserem 3erZimmer, diejenige, die gut einschlafen konnte. Meine andere Schwester und ich brauchten zum Einschlafen diverse Methoden.

Meine Schwester saß im Schneidersitz mit einem Kissen zwischen den Knieen und schlug immer mit dem Kopf in dieses Kissen - und ich stand auf allen Vieren im Bett und knallte mit dem Kopf an das hölzerne Kopfteil meines Bettes - bis ich umfiel und nur noch den Daumen und eine Haarsträhne zum Schlafen brauchte . . .
Heut weiß ich, dass das Zeichen schwerer seelischer Vernachlässigung sind . . . .und nichts wofür man einem Kind sagen sollte: schäm dich!
Eigentlich sollte sich meine Mutter schämen - hat meine Hausärztin gesagt, als ich nach 25 Jahren Schämens das Thema Mal ansprach . . .

Mittlerweile . . . . .wissen einige Leute, dass ich sehr nah am Wasser gebaut habe - mein Mann hält mich für hochsensibel . . . aber vor meiner Mutter würde ich immer noch nicht weinen oder sonst irgendeine Schwäche zeigen wollen -
und da passiert es mir auch manchmal, dass der innere Kampf, bzw. die Genugtuung, ihr keine Gefühle gezeigt zu haben - mich grinsen lässt, wo es total unangebracht ist.

Ich hoffe es stört euch nicht, dass ich hier meine eigenen Problemchen so aufarbeite und weitergrüble . . . aber manchmal helfen einem die Lebensgeschichten der anderen - seine eigene Geschichte immer besser zu verstehen . . .

Lieben Gruß
Brigitte
 
Hallo Sebastian!

Es ist sehr mutig von Dir, hier Deine Probleme zu schildern. Das zeigt, daß Du erkannt hast, daß sich was tun muß in Deinem Leben, daß Du etwas verändern willst.
Viele Jugendliche wissen oft nicht, daß das Problem bei ihnen liegt, wenn sie gewalttätig werden.

Natürlich hat das seine Ursachen, und so, wie Du erzählst, ist das ja mehr als verständlich, daß Du emotional durcheinander bist.

Ich finde auch, daß Du unbedingt eine Vertrauensperson brauchst, die immer für Dich da sein kann. Und persönliche Gespräche sind besser, als schriftliche Kommunikation. Eben damit man auch dem anderen in die Augen schauen kann, die sehr viel über sein Gefühlsleben verraten.
Ein Psychiater/Psychologe ist sicher gut, aber er ist darauf trainiert, absolut sachlich mit einem Problem umzugehen und kann daher keine persönliche, vertrauensvolle und freundschaftliche Beziehung zu Dir aufbauen.

Ich hab das nicht ganz verstanden mit Deinem Hund; hat er Dich gemocht oder wollte er Dich lieber in den Allerwertesten beißen? Hast Du ihn gemocht?

Gibt es einen Menschen, den Du sehr gern hast? Und wenn ja, was fühlst Du dann, wenn Du an ihn denkst?

In welcher Gegend wohnst Du?

Und Du als Mensch suchst natürlich nach einer Bestätigung Deiner Persönlichkeit, und wenn es nie eine positive Resonanz auf dein Dasein gab erklärt das wohl auch die Selbstverletzungen. In diesen Momenten spürst Du Dich selbst, deine eigene Macht, auf eine Weise, wie sie natürlich nicht gut ist.

Würde mich freuen, wenn Du Dich wieder meldest; kannst mir auch gern eine Mail schreiben.

Viele Grüße und bleib so mutig

Marcus
 

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