M
Mikey
Gast
Hey Leute, ich bin neu hier und mir gehts einfach momentan richtig schlecht. Vielleicht hat ja jemand hier ähnliche Erfahrungen und einfach ein paar aufbauende Worte.
Ich bin 28 und studiere Grundschullehramt (Deutsch, Englisch). Mittlerweile bin ich im 13. (!) Semester. Als ich mit dem Studium angefangen habe, war ich mir so sicher, dass das Dasein als Lehrer mein Ding ist. Ich hab vorher ein FSJ an einer Grundschule absolviert und die Arbeit mit Kindern hat mir furchtbar viel Spaß gemacht. Die Lehrer damals meinten aber auch, "so ungezwungen und mit wenig Verantwortung würds mir auch mehr Spaß machen". Darüber hab ich damals noch gelacht.
Der Start des Studiums war toll, aus dem FSJ kannte ich einige Leute mit denen ich in ner WG zusammen wohnte, ich hatte nen Nebenjob der nicht gut bezahlte aber ausreichend war. Wie das oft der Fall ist hab ich mich im 1. Semester überschätzt und einige Prüfungen verdattelt. Von da an kamen viele persönliche Niederlagen und auch im Studium. Ich hab mein Fach spät gewechselt und einiges an Zeit verloren. Meine Freunde brachen ihr Studium ab oder waren einfach schneller als ich und schon bald war ich alleine. Ich hab alleine leben nicht gemocht, aber es ging schon. Ich hab mich mehr und mehr zurückgezogen und wollte mein Studium einfach nur durchziehen. Ich musste meine große Leidenschaft (Fußball) wegen Knieproblemen beenden und hab einiges an Antrieb verloren. Mein bester Freund ist plötzlich an den Folgen einer Lungenembolie gestorben und einige Wochen lang war ich wie gelähmt. Meine angemeldete Bachelorarbeit musste ich abbrechen, weil mein begleitender Dozent plötzlich schwer krank wurde. All das hat mich viel Zeit im Studium gekostet. Und auch meine Lust auf den Lehrerberuf hat sich durch die vielen Rückschläge ziemlich gedämpft. Einige meiner Freunde brachen ihr Referendariat ab, ich hab die für so talentiert gehalten. Ich dachte "Wie schaffe ich das alles wenn die das nicht schafften?".
Und dann kam das Corona Jahr. Ich hab meinen Nebenjob verloren und habe erfolglos einen Neuen gesucht. Ich konnte mir die Wohnung alleine nicht mehr leisten und musste mit 27 nochmal zurück zu den Eltern. Mir gings eigentlich ganz okay, aber vor 10 Tagen setzten dann depressive Gefühle ein. Ich hab alles hinterfragt. Meine Bachelorarbeit habe ich nun wieder angemeldet, aber ich hab so viele Zukunftssorgen. Bin unzufrieden mit meiner Situation und weiß, dass in anderthalb Jahren mein Studium vorbei ist. Dann kann ich ins Ref und hier rausziehen, aber was wenn sich nichts verbessert? Was, wenn der Lehrerberuf doch nichts für mich ist? Dann bin ich knapp 30 und hab ein abgeschlossenes Lehramtsstudium, mit dem ist ja nicht viel anzufangen. Momentan fehlt mir auch der Antrieb für meine BA und ich möchte da wirklich dranbleiben.
Mit Therapie muss man im Lehramt ja auch vorsichtig sein, sonst kostets gleich die Verbeamtung. So eine Entscheidung möcht ich nicht vorschnell treffen. Geld ist für mich nicht alles, aber eine gewisse Sicherheit ist natürlich immer gut in der Hinsicht.
Ich denke täglich, vielleicht sind die negativen Gefühle genauso schnell weg wie sie kamen?
Sorry fürs Auskotzen, aber das musste mal sein. Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und es demjenigen wieder besser geht, wäre ich für jegliche Hilfe dankbar.
Euer Mike
Ich bin 28 und studiere Grundschullehramt (Deutsch, Englisch). Mittlerweile bin ich im 13. (!) Semester. Als ich mit dem Studium angefangen habe, war ich mir so sicher, dass das Dasein als Lehrer mein Ding ist. Ich hab vorher ein FSJ an einer Grundschule absolviert und die Arbeit mit Kindern hat mir furchtbar viel Spaß gemacht. Die Lehrer damals meinten aber auch, "so ungezwungen und mit wenig Verantwortung würds mir auch mehr Spaß machen". Darüber hab ich damals noch gelacht.
Der Start des Studiums war toll, aus dem FSJ kannte ich einige Leute mit denen ich in ner WG zusammen wohnte, ich hatte nen Nebenjob der nicht gut bezahlte aber ausreichend war. Wie das oft der Fall ist hab ich mich im 1. Semester überschätzt und einige Prüfungen verdattelt. Von da an kamen viele persönliche Niederlagen und auch im Studium. Ich hab mein Fach spät gewechselt und einiges an Zeit verloren. Meine Freunde brachen ihr Studium ab oder waren einfach schneller als ich und schon bald war ich alleine. Ich hab alleine leben nicht gemocht, aber es ging schon. Ich hab mich mehr und mehr zurückgezogen und wollte mein Studium einfach nur durchziehen. Ich musste meine große Leidenschaft (Fußball) wegen Knieproblemen beenden und hab einiges an Antrieb verloren. Mein bester Freund ist plötzlich an den Folgen einer Lungenembolie gestorben und einige Wochen lang war ich wie gelähmt. Meine angemeldete Bachelorarbeit musste ich abbrechen, weil mein begleitender Dozent plötzlich schwer krank wurde. All das hat mich viel Zeit im Studium gekostet. Und auch meine Lust auf den Lehrerberuf hat sich durch die vielen Rückschläge ziemlich gedämpft. Einige meiner Freunde brachen ihr Referendariat ab, ich hab die für so talentiert gehalten. Ich dachte "Wie schaffe ich das alles wenn die das nicht schafften?".
Und dann kam das Corona Jahr. Ich hab meinen Nebenjob verloren und habe erfolglos einen Neuen gesucht. Ich konnte mir die Wohnung alleine nicht mehr leisten und musste mit 27 nochmal zurück zu den Eltern. Mir gings eigentlich ganz okay, aber vor 10 Tagen setzten dann depressive Gefühle ein. Ich hab alles hinterfragt. Meine Bachelorarbeit habe ich nun wieder angemeldet, aber ich hab so viele Zukunftssorgen. Bin unzufrieden mit meiner Situation und weiß, dass in anderthalb Jahren mein Studium vorbei ist. Dann kann ich ins Ref und hier rausziehen, aber was wenn sich nichts verbessert? Was, wenn der Lehrerberuf doch nichts für mich ist? Dann bin ich knapp 30 und hab ein abgeschlossenes Lehramtsstudium, mit dem ist ja nicht viel anzufangen. Momentan fehlt mir auch der Antrieb für meine BA und ich möchte da wirklich dranbleiben.
Mit Therapie muss man im Lehramt ja auch vorsichtig sein, sonst kostets gleich die Verbeamtung. So eine Entscheidung möcht ich nicht vorschnell treffen. Geld ist für mich nicht alles, aber eine gewisse Sicherheit ist natürlich immer gut in der Hinsicht.
Ich denke täglich, vielleicht sind die negativen Gefühle genauso schnell weg wie sie kamen?
Sorry fürs Auskotzen, aber das musste mal sein. Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und es demjenigen wieder besser geht, wäre ich für jegliche Hilfe dankbar.
Euer Mike