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Bewerbung ohne Foto

[h=1]Bedeutung des Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bei der Bewerbung[/h]
Mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungs-gesetzes (AGG) am 18. August 2006 gelten im Arbeitsleben und damit auch bei Bewerbungsverfahren neue Vorschriften für ein einvernehmliches Miteinander.
...
Niemand soll wegen seines Alters, seiner sexuellen Orientierung, seiner ethnischen Herkunft, Religion oder gar wegen einer Behinderung oder seines Geschlechts benachteiligt oder diskriminiert werden können.
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Bewerber können sich künftig voll und ganz auf die Präsentation Ihres fachlichen Profils konzentrieren. Umfangreiche Angaben zur eigenen Person, wie zum Beispiel zum Familienstand, Alter oder der Muttersprache sind nicht mehr notwendig. Auch ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht. Insbesondere große Unternehmen, die Onlinebewerbungen bevorzugen, haben Ihre Bewerbungsformulare entsprechend angepasst.
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anonymisierten Lebensläufe ohne Foto, die in den USA und England bereits seit Jahren Standard sind
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Angaben zur Person und das Einsenden eines Fotos sind auf freiwilliger Basis auch weiterhin möglich. Werden diese Formalitäten jedoch verlangt und fühlt sich der Bewerber dadurch benachteiligt, kann er sich mit Hilfe des AGG nun dagegen wehren.
...
In Stellenanzeigen sollten keine Wünsche zum Geschlecht oder Alter des Kandidaten gemacht und weder persönliche Angaben noch ein Bewerbungsfoto ausdrücklich gefordert werden. Um die Bewerbungsflut einzuschränken, sollte dafür gezielter auf die fachlichen Anforderungen eingegangen werden.
...
Im Gespräch selbst sollten ausschließlich der Werdegang und die notwendigen Qualifikationen hinterfragt werden. Fragen nach intimen und persönlichen Details gilt es zu vermeiden.
https://arbeits-abc.de/bedeutung-des-gleichbehandlungsgesetzes-agg-bei-der-bewerbung/ (Fettung von mir)
 
Ein früherer Chef von mir, hat nur Frauen und nur solche, die seinem persönlichem Geschmack entsprachen eingestellt.
Wir sahen daher alle etwa gleich aus und waren auch alle etwa im gleichem Alter.
Sind Bewerbungen ohne Angaben des Geschlechts oder gar ohne Bild bei ihm eingegangen, landeten die unwiderruflich im Schredder.
Ist zwar traurig und schlimm, aber auch leider wahr!

So etwas höre ich zum ersten Mal und das ist ja echt heftig... Aber mal abseits davon denke ich ehrlich gesagt, dass es schon wichtig ist, einen Lebenslauf samt Foto einzuschicken. Dass meines einige Jahre alt ist, ist ein anderes Kapitel.
 
Wenn Bewerber kein Foto beifügen, weil sie befürchten wegen ihres Aussehens stigmatisiert zu werden, dann müsste auch das Vorstellungsgepräch in völliger Dunkelheit ablaufen.

Bei Licht, wird der geheimnisvolle Bewerber sein Aussehen nicht mehr verstecken können und wird sich erst recht stigmatisiert fühlen, wenn er anschließend eine Absage bekommt.
 
natürlich ist es seltsam, wenn manche ein Bild schicken und manche nicht. Ich fände es gut, wenn es generell so wäre, dass man bei der ersten Bewerbung kein Bild mitschicken würde und dann im Vorstellungsgespräch sieht man sich ja eh. Da hat man aber wie gesagt die Gelegenheit, etwaigen Vorurteilen akitv zu begegnen: da hat man dann die Chance, die man eben beim bloßen Bild nicht hat.
Ich fände das deutlich fairer. Eigentlich sollte die bloße Optik doch bei der bewerbung keine Rolle spielen, oder? die Optik in Verbindung mit dem sonstigen Auftreten einer Person: Ja, aber die bloße Optik anhand eines Fotos nicht.
 
Ich plädiere dafür, auch das Zeugnis wegzulassen.
Aufgrund diverser Traumata kann man ja schlechte Beurteilungen haben, für die man gar nichts kann!
Und auch ein Lebenslauf sorgt nur für Unfrieden und unnötiges Kräftemessen.
Ich wäre dafür, Bewerber nach der Schnelligkeit ihrer Bewerbung einzustellen - wer zuerst wirbt, mahlt zuerst.
Obwohl....das wäre jetzt voll diskriminierend den Prokrastinaten gegenüber.
Machen wir es anders: Der Staat verteilt die Bürger seines Landes an die Arbeitsplätze. So wie damals, als wir alle noch ein bisschen gleicher waren, die Mieten niedrig und die Wahlentscheidung leicht fiel.
Das ist doch Unsinn.
Warum muss man durch Überspitzung immer alle guten Denkansätze ad Absurdum führen? Für Menschen, die aufgrund ihrer Optik immer wieder in Schubladen gesteckt werden ist das ganz und garnicht lustig.
Was hast Du dagegen, wenn es zB üblich wäre, bei der ersten bewerbung das Foto nicht mehr anzufordern und nur beim Vorstellungsgespräch die Person neutral und ohne Vorurteile als GESAMTHEIT zu betrachten: DARAUF kommt es schließlich an.
Nehmen wir das beispiel Blondine: Sagen wir mal, es bewirbt sich eine Frau, die wirklich rein von der Optik alle Klischees der dümmlichen Blondine erfüllt: Sie beweirbt sich auf einen Posten, wo man Köpfchen haben muss: Vermutlich wird so eine Frau, egal wie clever sie ist, erstmal in der Deppenschublade landen und garnicht erst eingeladen werden. Ohne Bild könnte sie dann im Vorstellungsgespräch gleich zeigen, was wirklich in ihr steckt, ohne dass ihr Gegenüber schon mit gewisser Erwartungshaltung hingeht. Wenn sie wirklich clever ist, wird man das dann merken. Und wenn sie dümmlich ist wird man das auch merken. Durch das Foto vorher wäre diese klare Einschätzung ihrer Person von vorn herein verschoben oder sie wäre vielleicht garnicht eingeladen worden. Warum also nicht bei der ersten Auswahl das foto nicht mit in die Bewertung des bewerbers einfließen lassen und die Optik erst dann dazu nehmen, wenn der Mensch als ganzes (mit seinem Auftreten, seinen fachlichen Kompetenz, seiner Ausdrucksweise usw) vor einem steht?

ich sehe keinen Grund, diesen gedanken ins lächerliche zu ziehen.
 
Hm, in diesem Falle kann ich sowohl Beführworter als auch Gegner verstehen. Ich hätte auf der einen Seite keine Lust für ein Unternehmen zu arbeiten, das mich vor allem wegen meines Bewerbungsfotos eingeladen hat und weniger schöne, dafür aber qualifiziertere Menschen ablehnt. Auf der anderen will man als Arbeitnehmer schon wissen, mit wem man es zu tun hat, gerade wenn man in einem Bereich arbeitet, in dem ein besonders "seriöses" Auftreten gefordert ist. (Damit meine ich nicht, dass weniger schöne Personen weniger seriös sind, sondern eben Dinge wie Tattoos im Gesicht und grellbuntgefärbten Haaren, die in der heutigen Gesellschaft ja noch immer als eher rebellisch und damit auch unseriös gelten.) In meiner Bewerbungszeit habe ich auch immer gegoogelt, wie die Chefs aussehen, an denen meine Bewerbung gehen könnte. Und so oberflächlich das klingt, bei manchen habe ich wirklich drei Mal überlegt, ob ich mich dort bewerben möchte, da die Damen und Herren manchmal sehr unsympathisch (nicht hässlich, aber eben unfreundlich) aussahen.

Ich bin eher dafür, dieses grausige Anschreiben endlich wegzulassen. Ich weiß, ich weiß, das ist dazu da um zu zeigen, dass der Bewerber einen zusammenhängenden Text schreiben kann und sich über das Unternehmen im Vorfeld informiert hat. Nervig und teilweise auch wirklich frustrierend ist das aber allemal. 😛
 
Meine partnerin ist personalerin in einem grossen börsennotiertem unternehmen.
Natürlich erwartet sie bilder auf der bewerbung, übrigens nicht, um den schiefheitsgrad der nase zu beurteilen sondern um zu sehen, wie sich der bewerber darstellt und dardtellen möchte.
Trägt er sacko auf dem bild?
Lächelt er?
Krawatte?
Vom profi oder aus der fotobox?
Ist der bewerber in der lage auf einem bild sympathisch zu wirken?

Man kann viel ablesen von diesem bild und nur darum geht es, nicht um schönheit. Zuden ist es ja kein figurbild.

Auch in uk und usa kommt es später auf die optik an, zuden wird man dort in der 2. Runde sogar nach seinem facebooknamen gefragt, was ich viel krasser finde als ein bild. Viele meiner freunde dort haben zwei fb profile, eines für den arbeitgeber und ein inoffizielles für freunde.

Da schicke ich lieber mit der 1. bewerbung ein bild.
 
Man kann viel ablesen von diesem bild und nur darum geht es, nicht um schönheit.
Man GLAUBT viel aus Bildern ablesen zu können, aber man kann genausogut kolossal falsch liegen. (und meist merkt man das später dann nicht mehr, weil man entweder den bewerber nicht einläd oder weil man unbewusst nach Bestätigung seiner vorerwartung sucht)
Man sieht den bewerber ja später sowieso: DANN kann man auch beurteilen, wie sich der bewerber darstellen möchte, ob er sich angemessen kleidet und wie er in seinem ganzen Auftreten daherkommt: Das sagt doch ddeutlich mehr aus als ein Bild.
Ein Bild weckt Erwartungen, die man irgendwie bestätigt sehen will: Was aber ,wenn sich Erwartung und realität im positiven oder negativen Sinn total widersprechen?

Ich finde, personaler sollten ohne vorerwartungen reingehen und sich ein Bild von der Person als ganzes machen: Es ist nur fair, eine Person erst DANN nach persönlichen Merkmalen zu beurteilen, wenn sie auch als Ganzes vor einem steht: Ein Bild ist nur ein teilaussschnitt, der niemals das ganze widergeben kann.

Also zB: Nimmt er ein Foto aus der Fotobox oder vom Profi: Was sagt das aus....ja, es kann aussagen, dem Bewerber ist es nicht so wichtig. Es kann aber auch aussagen, der Bewerber hat die Ausschreibung der Stelle am Abend vor Ablauf der Frist erst entdeckt und keine Zeit mehr gehabt, zum Profi zu gehen. Oder es kann aussagen, der bewerber kennt sich mit Fotos null aus und denkt, dass diese Automaten schon passen (wenn er sich nicht gerade für eine Branche bewirbt, in der ein gewisser Blick fürs schöne und eine gewisse technische Ahnung wichtig sind, wäre das ja auch völlig wurscht). Und dann gibt es noch alle möglichen und unmöglichen anderen Gründe.
Also was der Personaler daraus liest, heißt noch lange nicht, dass sich das mit der Realität decken MUSS. Es kann ebensogut anders sein.
Und genau das ist der Problem bei der Sache: Personaler meinen, aus kleinsten Details etwas herauslesen zu müssen, wobei man nie weiß, ob das wirklich stimmt. Warum überhaupt?
Warum sich nicht das Bild vom ganzen Menschen machen? Waurm es nicht drauf ankommen lassen? Vielleicht ist der Typ mit dem Bild aus der Fotobox genau der, den man gesucht hat.
Was vergibt man sich, wenn man sich darauf verlässt, dass man einen Menschen in seinem gesamten Auftreten doch eh viel besser beurteilen kann, als anhand eines Fotos?

ich finde, das beispiel mit der Fotobox zeigt ganz passend, worum es geht: Ja, ein Typ macht ein Bild aus der Fotobox: Aber WARUM ist er dann ein schlechterer Bewerber, als der, der richtig Kohle in einen Top Profi investiert hat? Hat das eine zwingend mit dem anderen zu tun? Kann sein, muss aber nicht: Und genau das sollte eigentlich auch im Interesse einer Firma sein: Sich nicht auf ein "kann sein" zu verlassen, sondern sich eben auf fakten zu verlassen: Die Fakten stehen in den Unterlagen und Du siehst sie im persönlichen gespräch: Das muss ja wohl ausreichen, um einen geeigneten Bewerber zu finden: Da braucht man nicht im Kaffeesatz lesen und alles mögliche aus einem Photo rauszutseln wollen, das da vielleicht oder vielleicht auch nicht drin zu lesen sein könnte.


Meine Meinung: Im ersten schritt sollte man schauen, ob der bewerber fachlich passt, und im zweiten Schritt schaut man, obs menschlich passt: Das sollte doch eigentlich reichen, oder?
 
PS. Ich kenne jemanden, der hat sich mal auf eine Stelle beworben, die war sehr aufwändig...also das bewerbungsverfahren war sehr aufwändig: Da gab es zuerst eine Bewerbung, wo es nur um die Fakten ging: Das war schlicht ein Onlineformular: zeugnisse, bisherige Tätigkeiten, kein Foto. Kein Anschreiben.
Dann gab es eine Einladung zu einme fachlichen Test: Der wurde Online gemacht: Also fachfragen und so allgemeine Fragen (wie man kompelxe Fragen löst uä).
Dann gab es ein Skypeinterview wo sich die Personaler dann ein Bild machen konnten. Da haben sie den Bewerber dann zum ersten mal gesehen: Wenn auch nur als Videobild, aber immerhin als gesamtheit: Mit Stimme und Ausdrucksweise usw.
Und dann gab es die Einladung zum persönlichen Gespräch.
Also klar. Das ist ein Mega Aufwand, aber es zeigt schon: Große Unternehmen machen das teilweise schon so: Sie gehen im ersten Schritt nur auf die reine Qualifikation und DANN schauen sie sich den Bewerber an. Sinnvoll!
 
Dann gab es ein Skypeinterview wo sich die Personaler dann ein Bild machen konnten. Da haben sie den Bewerber dann zum ersten mal gesehen: Wenn auch nur als Videobild, aber immerhin als gesamtheit: Mit Stimme und Ausdrucksweise usw.
Und dann gab es die Einladung zum persönlichen Gespräch.

Wenn bei diesem Unternehmen angeblich nur nach Qualifikation entschieden wird, dann wäre ein Skypeinterview mit Videobild überflüssig gewesen.

Sein Gesamtbild hätten sie beim persönlichen Vorstellungsgespräch gesehen.
 

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