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Bewerbung mit Depression?

S

Senkel

Gast
Bitte achte darauf, was du WIRKLICH gerne tust. Wobei willst du helfen, was verbessern?
Je mehr du von dem überzeugt bist, was du jeden Tag tust - desto besser. Desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, Stück für Stück aufzublühen.
Ich kenne das Bedürfnis sehr gut, sich nicht ständig inszenieren zu wollen.
Danke. Ja, das ist genau das, was die Depressionen noch verstärkt, wenn man sich dauerhaft verstellen muss und nicht so sein kann, wie man ist. Leider gibt es nur selten Stellen, die einen wirklich erfüllen und glücklich machen. Ich muss dann sehen, welche Kompromisse ich machen kann.

Bewerben auf jeden Fall.
Da erfährst du was gefordert wird und wozu du bereit bist.
Was du zu Leisten im Stande bist, siehst du erst wenn du es tust.
Wenn es dich dann überfordert, du parallel dazu die Depression Therapierst gibt es die Möglichkeit zu handeln.
Und geht das nicht mit der Arbeit bleibt diese Möglichkeit:
Habe das auch machen müssen , sogar umschulen, hab ich schon in andern Trades beschrieben.
Geht über Teilhabe am Arbeitsleben bei Körperlichen seelischen Einschränkungen.'
Habe das über Rehas und das BFW Gemacht.
Ansprechparten ist zuerst meist:
Danke. Ich vermute auch, dass man es erst merkt, wenn man es ausprobiert. Danke für den Link, das scheint eine gute Möglichkeit zu sein.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Es gibt verschiedene Firmen. Mn kann nicht sagen dass jede Firma es wirklich viel verlangt.

Mein Chef ist zum Glück toll weil er weiß dass er mir nicht zu viel zu muten kann. Also hab mehr oder wenige ruhe in der arbeit. Ausserdem gibt es oft den Betriebsrat. Falls es mit der Depression zu stark wird.

Ich gebe auch oft nur vor selbstsicher zu sein. Aber man gewöhnt sich an das meiste in der Arbeit. Der Anfang ist nur doof.
 

Frau_Holle

Aktives Mitglied
Definitiv: JA!

Bewerbe dich auf Stellen, die dir zusagen- an denen du Spaß hast. Es ist wirklich so, dass man oft mit den Aufgaben wächst. Da du an Depressionen leidest, solltest du vielleicht auch Stellen auswählen, die deinen Anforderungen entsprechen. Generell ist es so, wenn man sich in seinem Job wohlfühlt, kann man oft gut mit Kollegen zusammenarbeiten. Wenn die Arbeit gut läuft, sammelt man Selbstvertrauen und kann auch eher Dinge nach außen vertreten. Manchmal muss man aus seiner kleinen Komfortzone raus kommen - wenn auch in kleinen winzigen Schritten :).

Der Trick bei Selbstsicherheit ist, dass man dies einfach spielt. Es sind sooo unfassbar viele Leute unsicher und das ist wirklich normal. Mit der Zeit lässt es nach und man sammelt Vertrauen.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!
 
Das ist richtig. Man würde sich wundern, wer alles tief im Innern Gedanken hat wie: "Ich bin nicht gut genug" oder so etwas. Gehe Stück für Stück deinen Weg im Sinne deiner Leidenschaft.
 

Eva

Aktives Mitglied
Ich bin selbst eher introvertiert, und meine Arbeitsstellen haben mir geholfen, immer offener zu werden.

Als ich jung war, habe ich meinen Mund so gut wie nie aufbekommen. Mit den Jahren, wenn auch langsam, wurde es immer besser. Langsam habe ich mich beruflich weiter entwickelt, was auch mein Selbstwertgefühl gestärkt hat.

Bewerbe dich. Qualifikation ist oft nicht das Einzigste, wonach der Arbeitgeber entscheidet. Sympathie ist auch entscheident.
 

bertil

Aktives Mitglied
"Sollte man sich trotzdem auf solche Stellen bewerben?"

Ich sag: ja

Wenn Deine fachliche Eignung entspricht, gilt zu den Ausschmückungen immer noch der Phrasenverdacht.

Warum sollte man sich selber aus dem Rennen nehmen, wenn es noch dazu um so schwammige
soft skills geht, die der Ausschreiber oft selber nicht konkretisieren kann.

Wenn man dann nachfragt, was genau sie unter hervorragendem Kommunikationsvermögen verstehen, kommt idR eine blecherne Fortsetzung solcher plakativen Stichworte, die man überspitzt alle mit "jaja bin ich" abnicken könnte.

Ich würde abwägen, ob es als zentrale Anforderung formuliert ist. Sprich wollen sie Dich wirklich
als Elvis Presley Imitator auf die Rampe zwingen, oder gehört es zur üblichen Staffage.

Was sagt das überhaupt aus, wenn man heutzutage noch keine Depression hat? Ich wäre erleichtert,
wenn mein Abteilungsleiter kein kopfloser Windbeutel ist, der von den gegenwärtigen Zuständen
unberührt, glücklich ist wie ein Schmalzbrot. Man kann es schwerlich in die Stellenanzeige
reinschreiben aber ich bin überzeugt, dass schon sehr viele so denken. Mir wäre es direkt
unheimlich, wenn mein(e) Vorgesetzte(r) rundum glücklich wäre in dieser fürchterlichen Welt. Von
einer solchen Person hielte ich gar nicht viel. Hier kann man es ja offen schreiben: ich
würde so jemand schlicht für dumm halten.

"Der heutzutage sogenannte gesunde Mensch unterscheidet sich vom sogenannten kranken Menschen wie zwei Herzpatienten, Bei einem ist die Kompensation zusammengebrochen"

Schrieb Konrad Lorenz 1973 in seine Nobelpreisrede. Ich glaube, dass ein vernünftiges Potential in der Gesellschaft sich darum längst so weiterentwickelt hat, aus einer Depression keinen Strick mehr zu drehen. Mittlerweile trifft schon eher das Gegenteil zu. Was bleibt ist natürlich der Sachzwang, einen produktiven Umgang damit zu finden. Aber den Vorwurf an sich, sehe ich in den anspruchsvolleren Arbeitsumgebungen gar nicht mehr. Weil ein rundum glücklicher Fanti wie gesagt nur noch seinen Trottelbeweis erbringt.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Hallo Senkel,

ich würde es mit Bewerbungen auf jeden Fall versuchen, hoffe allerdings, dass du keine Verbeamtung anstrebst. Denn da wäre vorher eine amtsärztliche Untersuchung erforderlich, und da musst du vorhandene Krankheiten offen zugeben. Wenn du nicht die Wahrheit sagst und es kommt später heraus, dass du bereits bei der Einstellung an einer behandlungsbedürftigen Depression gelitten hast, könnte die Verbeamtung wegen arglistiger Täuschung rückgängig gemacht werden.
Siehe aber auch: https://www.anwalt.de/rechtstipps/beamtenrecht-psychische-krankheiten-und-verbeamtung_047100.html

Ansonsten empfehle auch ich dir, schnellstmöglich mit einer Therapie deiner Depressionen zu beginnen. Umso selbstsicherer wirst du dich mit der Zeit in Personalauswahlverfahren präsentieren können.

Solltest du in Personalauswahlverfahren zu zurückhaltend wirken, wirst du - völlig unabhängig von einer etwaigen depressiven Erkrankung - ohnehin nicht eingestellt. Bei vielen Arbeitgebern reicht für höherwertige Jobs, die ein Hochschul- oder FH- Studium erfordern, auch ein bloßes Vorstellungsgespräch nicht aus. Da, wo ich arbeite (verbeamtete Volljuristin im öffentlicher Dienst), muss man sich vor einer größeren Auswahlkommission in einem ganztägigen sog. Assessment-Center-Verfahren mit mehreren Bewerbern präsentieren, u.a. Rollenspiele, Gruppenaufgaben etc. durchführen und wird dabei nicht nur von Personalern, Personalratsmitgliedern und Gleichstellungsbeauftragter, sondern auch von einem Psychologen die ganze Zeit über beobachtet. Sieh solche Vorstellungstermine einfach als Training an - irgendwann wirst du genügend Übung und Glück haben und eingestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 114478

Gast
Erwähne deine Depressionen nicht. Bewirb dich - und dann wird sich zeigen, ob du dem Job gewachsen bist.
Ich bin, nachdem man bei mir die Diagnose stellte, viel zu offen damit umgegangen und absolut nicht gut damit gefahren, nicht mit dieser und nicht mit Borderline.
Seitdem bin ich damit sehr viel vorsichtiger - denn dass psychische Erkrankungen inzwischen eine größere Lobby haben, ist schlichtweg ein Ammenmärchen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Es hängt dann im Wesentlichen von dem Personalchef ab, ob einem die Stelle zugetraut wird oder nicht und dann sollte man eigentlich darauf vertrauen können.
Es hängt vor allem von dir ab, ob du dem Personalchef überzeugend vermitteln kannst, dass du dir die Stelle zutraust. Dann traut er sie dir auch zu. Du musst selbst von deinem Wert und deinem Können überzeugt sein und solltest dein Vertrauen in deine Fähigkeiten nicht davon abhängig machen, wie andere, die dich gerade erst kennen lernen, dich sehen. Und von Rückschlägen und Fehleinschätzungen anderer solltest du dich nicht beirren lassen (auch Personaler haben die Weisheit und Menschenkenntnis nicht für sich gepachtet!). Dazu halte ich eine Therapie für hilfreich und in deinem Fall angesichts der bereits vorhandenen Depressionen auch für erforderlich.

Ja, eine Therapie wäre natürlich auch hilfreich, ich müsste mich dazu überwinden.
Mach' aus dem Konjunktiv ("wäre", "müsste") einen Indikativ ("ist erforderlich") und aus dem "ich müsste" außerdem ein "ich will" bzw. "ich werde". Verplempere nicht unnötig Zeit mit unproduktivem Grübeln nach der perfekten Lösung, was nun für und was gegen eine Therapie spricht und wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Pack' es an und kümmere dich um einen Therapieplatz bei einem geeigneten Therapeuten. Je eher du es anpackst , desto eher hast du einen Therapieplatz (von heute auf morgen bekommst du den angesichts langer Wartelisten ja sowieso nicht) und desto eher wird es dir psychisch allmählich besser gehen. Und dann geht es auch beruflich bergauf.

Für extremes Abwägen und überlanges Hin- und Herüberlegen hast du in einem anspruchsvollen Beruf keine Zeit. Eine Therapie hilft bei der Überwindung von Übergewissenhaftigkeit, Grübelsucht und Perfektionismus, und dies wird dazu beitragen, dass es dir mittelfristig auch psychisch besser geht und du den Anforderungen in einem anspruchsvollen akademischen Beruf besser gewachsen bist.

Alles Gute! ✊🌸💐🌝
 
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