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Beste Freundin verurteilt uns und hält meinen autistischen Partner für pervers

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Hallo zusammen, ich bin die TE und melde mich noch einmal zu Wort.

Zunächst, noch einmal, meinen Dank an alle die ihre Gedanken und Tipps hier vorgetragen haben!
Ich hätte niemals erwartet, daß mir hier Menschen so umfangreich helfen würden und mir ihre Gedanken so nahe bringen würden. Ich danke dafür allen, auch denen die meinen langen Text nur quer gelesen haben und trotzdem meinten es könne nicht schaden irgend etwas dazu zu schreiben.

Ein Stichwort hat mich nachdenklich gemacht: “Klare Ansagen machen!” Ich gebe unumwunden zu, daß es für mich ungewohnt ist. Klare Ansagen sind (noch) nicht meine Stärke. In den bisherigen Beziehungen war ich mit Männern zusammen, die die "Marschrichtung" angaben und ich bin gefolgt, auch wenn es mir nicht gefiel.

Ich dachte, ich gebe es zu, daß es mich unglaublich verunsicherte, er würde sich vor meiner Freundin nackt präsentieren und eventuell sogar masturbieren.
Ein Ex von mir war so ein Typ, der, wenn er betrunken war....okay, lassen wir die alten Zeiten ruhen.
Ich hatte den Gedanken, von der Sekunde an, als ich die Verabredung mit der Freundin machte und habe den Gedanken vor mir hergeschoben, gefürchtet, Angst gehabt, daß es richtig Ärger geben könnte. Und noch mehr habe ich gefürchtet, daß es "so" funktionieren könnte, daß die Freundin begeistert in die Hände klatscht, wenn er nackt ist...ich habe sie ja sogar danach gefragt!
Hätte sie JA gesagt, wäre ich nämlich überfordert gewesen. Wie bei meinen ExMännern, wäre ich in mich gesunken und hätte es erduldet und mir zu recht die Schuld gegeben.

Interessant finde ich, daß ein kleiner Teil in mir, trotz der Unsicherheit und Überforderung, über eine solche Begegnung zwischen drei Menschen….mhhmm, ist schon kribbelig.🙄

Ich denke, deshalb habe ich erst in letzter Minute den "Anker" geschmissen und eine Ansage gemacht, die mein Partner als "NEIN" werten sollte. Er sagte mir dazu, ich hätte ihn mit sehr lauter Stimme fast angebrüllt. Wie hätte er denn ahnen können, was mir durch den Kopf ging? Ich denke auch “Nichtautistische” Menschen hätten damit Schwierigkeiten!

Er hätte nur mehr Zeit gebraucht, für sich, ...nicht für mich und nicht für meine Freundin.
Es ging ja gar nicht um Kleidung, es ging nur um Zeit sich auf eine neue Begegnung vorzubereiten. Und eine gewisse Zeit brauchen bestimmt auch viele Menschen die nicht autistisch sind. Sogar ich hätte mehr Zeit und mehr Klärung gebraucht!
Das hätte ich vorher klären sollen und hätte mir, meinem Partner und der Freundin, mit geradlinigem Verstand dieses Szenario ersparen können.

Die beste Freundin ist, wieder und immer noch, meine beste Freundin. Sie und mein Partner haben im Restaurant ein gemeinsames Thema gefunden...Kochen und Gewürze.
 
Ehrlich gesagt: es ist normal, dass man Kleidung trägt. Und eine gewisse Offenheit für die beste Freundin der Partnerin ist auch normal. Was muss man sich da groß seelisch darauf vorbereiten? Höchstens hofft man, dass man sich versteht. Die Situation ist auf keinen Fall alltäglich. Und du hast deiner besten Freundin und deinem Partner aus Unkenntnis allerhand zugemutet.

Das ist aber der große Unterschied zu deinem Partner, dem Autisten. Da ist man nicht flexibel, wir lernen mal schnell jemand neues kennen und wir lernen mal schnell die Regeln "im eigenen Haus Kleidung anziehen, wenn Besuch kommt". Du hast recht, es hätte noch peinlicher kommen können.
 
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