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Beste Freundin verurteilt uns und hält meinen autistischen Partner für pervers

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Hallo, ich bin die TE

Vielen lieben Dank für Eure Hinweise und Anmerkungen!

Mein Partner und ich, wir haben darüber geredet und innerhalb 13 Minuten (er hat die Zeit mit der Uhr gestoppt
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) war es geklärt, wie wir mit solchen (und anderen) Besuchen, Planänderungen oder Regeln umgehen.
Er macht, und das war mir gar nicht deutlich aufgefallen, Termine mit Handwerkern oder Geschäftspartnern niemals spontan, weil er auch mir Zeit geben will mich darauf vorzubereiten.

Für ihn ist es absolut notwendig, mindestens 2 Stunden vorher Bescheid zu bekommen was ansteht. Er führt, das machen manche Autisten wohl so, umfangreiche Tabellen und Listen. Wenn er Zeit hat, sich auf eine neue Situation einzustellen, und den Tagesablauf auf seinen Listen vorher abändern kann, ist das alles nicht mehr soooo problematisch.
Von den Listen wußte ich nichts, ich finde es zwar umständlich und steif, aber er ist nun mal so und somit werde ich daran nicht rütteln.

Es war niemals seine Absicht, egoistisch oder unhöflich zu sein, im Gegenteil! Er weiß sehr wohl, daß sein soziales Verhalten nicht unbedingt einer gängigen Norm entspricht, aber er würde niemals andere Menschen zwingen oder nötigen sich allein ihm anzupassen.

Ich habe (aus Unkenntnis) zwei Fehler gemacht, die sich leicht korrigieren lassen. Ich habe ihm zu wenig Zeit gegeben, sich auf den Besuch der Freundin vorzubereiten und ich bin davon ausgegangen, daß er meine Bitte, sich etwas anzuziehen, sofort versteht und auch sofort umsetzt. Das kann er aber nicht...nicht sofort. Das klappt nicht einmal, wenn ich spontan mit ihm einkaufen gehen möchte, oder wenn er geplant hat zu kochen und eine Zutat fehlt. Das ist für ihn sehr großer Streß.

Der zweite Fehler war, daß ich zuerst mit meiner Freundin geredet habe und mit ihr, ohne ihn zu beteiligen, eine neue Regel aufstellen wollte. (das er beim Besuch nackt sein kann). Das war eine beknackte Idee von mir.

Das will mein Partner gar nicht und war auch nicht sein Plan, absolut nicht.

"Sag mir rechtzeitig einige Stunden vorher, daß jemand kommt und ich werde pünktlich bereit sein, so wie Du es wünschst und es gut für Dich und mich ist. Das ist jetzt die Regel dazu."

Inzwischen konnte ich mit meiner Freundin telefonieren und sie hat sich für ihre Worte entschuldigt. Sie war, wie von einigen von Euch vermutet, völlig überfordert von der Situation, und besonders von meiner Frage, ob mein Partner etwas anziehen muß. Das war eine blöde Idee von mir, aber ich war auch konfus und überfordert. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt!

Wir werden wohl demnächst einen neuen Versuch zum kennenlernen starten. Er kocht für uns....
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Ich hab ihn lieb!

Mir ist bewußt, daß ich über Autismus nicht wirklich viel weiß. Noch nicht...aber was ich, in meinem kleinen Leben erfahre und erlebe, gefällt mir.



Super, finde ich alles einfach nur toll. 🙂
 
Ist das für dich nicht wahnsinnig anstrengend, wenn alles nach Regeln, Listen, Terminen und so weiter läuft? Warum hast du dich nicht schon viel früher mit Autismus beschäftigt?

Alleine das "klärende Gespräch" abzustoppen (13 minuten) ist schon reichlich befremdlich. So ein enger Tagesablauf ist für deinen Freund Sicherheit (5 km Joggen usw.), aber geht da nicht in der Beziehung die Spontanität reichlich flöten? Er klingt nicht besonders liebevoll. Musst du Sex und Küsse auch anmelden? Es klingt für Aussenstehende leicht bizarr.

Ich habe nie gedacht, dass dein Freund bösartig ist, ich habe mir gedacht, dass du wenig Ahnung im Umgang mit autistischen Menschen hast.

Und ob du damit auf Dauer leben kannst, wenn die anfängliche Faszination verfliegt, da bin ich gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er ist Autist. Ernst gemeinte Frage: hast du dich unabhängig von eurer Beziehung mal damit näher beschäftigt? Was Autismus alles ausmacht? Wie Menschen mit Autismus empfinden?

Ein Autist kann mitunter komplett andere Bedürfnisse haben, als "Nicht-Autisten". Vieles, was Autisten hilft oder für sie Sinn macht, ist für Nicht-Autisten komisch oder unlogisch. Viele Autisten wirken fremd, distanziert oder kühl, weil für sie Eigenschaften wie Empathie, Fühlen an sich, Kontaktaufnahme und Emotionen an sich schwierige Themen und große Herausforderungen sein können.

Viele Autisten werden konstant missverstanden, übergangen, verurteilt oder grenzüberschreitend behandelt, weil die Leute in ihrem Umfeld nicht ausreichend über Autismus informiert sind und sich zu wenig bis gar nicht damit befassen. Ich glaube, das liegt auch einfach daran, weil Autismus für viele eine "Modediagnose" geworden ist oder was als Definition viel im Alltag vorkommt. Es ist aber ein wichtiges Thema.

Ich kenne Autisten, die können ihre Kleidung nur mit der Naht umgedreht nach außen tragen, weil sie die Kleidung sonst so schwer ertragen. Was auch ein Grund sein kann, warum sie sich zuhause gerne ausziehen oder nur ganz bestimmte Kleidung tragen. Kenne ich von mehreren in ähnlichen Formen. Es gibt Autisten, die können Essen nur mit einer bestimmten Konsistenz und Geschmack zu sich nehmen, weil sie andersartiges Essen überfordert und eine riesen Reizüberflutung ist. Es gibt auch Autisten, die können sich Gesichter nicht ausreichend merken und zuordnen und aus Scham und Unsicherheit ziehen sie sich zurück oder machen so umständliche Eselsbrücken und Zuordnungen, um Personen wiedererkennen zu können, dass es sie massiv stresst und Kraft kostet.

Dass Autisten oft größere Probleme damit haben, neue Leute kennenzulernen, weil das bedeutet, sich wieder auf einen unbekannten Gegenüber einstellen und mit diesen agieren zu müssen. Wieder ein neuer Mensch, den man einschätzen und kennenlernen muss. Das setzt einige Autisten massiv unter Stress. Gruppensituationen sind für viele Autisten auch riesen Stress. In Schulklassen mit ausgeprägten Autisten gibt es nicht umsonst oft nicht mehr als 10 Kinder.

Dass dein Freund so viel Struktur benötigt, ist für viele Autisten auch vollkommen normal und auch wichtig - daran orientieren sie sich. Oder dass er vieles nur tut oder darauf eingeht, wenn du ihn aufforderst oder darauf hinweist.

Autisten können nicht Gefühle, Emotionen und Mimik deuten und reflektieren wie wir, die nicht von Autismus betroffen sind. Sie müssen es sehr intensiv lernen und manches wird für sie immer ein Rätsel bleiben. Es fällt ihnen schwer, eine Verbindung oder einen Bezug dazu aufzubauen. Das ist ganz wichtig, das zu verstehen und da wertfrei und offen ranzugehen. Ganz wichtig: Autisten haben Gefühle wie wir alle. Sie sehnen sich danach, akzeptiert zu werden und haben Sehnsüchte. Ich erlebe immer wieder, dass viele wegen einem fehlenden Wissen oder Verständnis denken, Autisten haben keine tiefgehenderen Gefühle und haben auch keinerlei Interesse an Akzeptanz oder Kontakt. Autismus ist auch super individuell und vom Einzelfall abhängig, wie sich das ausdrückt und wie Betroffene damit umgehen. Ich kenne Autisten, denen merkst du nur in ganz bestimmten Situationen an, dass sie Autisten sind und dann gibt es welche, die könnten direkt einem Lehrbuch entsprungen sein. Ich erlebe den Kontakt mit Autisten als wahnsinnig bereichernd, berührend und ich lerne immer wieder dazu.

Ich würde dir wirklich ans Herz legen, dich mit Autismus mehr zu befassen und auch mit deinem Partner genauer darüber zu sprechen, wie ER die Welt und sein Umfeld erlebt. Denn es gibt nicht umsonst den Leitsatz "Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten".

Es gibt Gruppen für Angehörige und Partner von Autisten. Da kann man sich austauschen, da kann man auch Themen besprechen, die man oft nur persönlicher kennt, wenn man mit einem Autisten in einer Beziehung oder mit ihm verwandt oder befreundet ist. Und ich denke, für dich wäre das eine wertvolle Sache. Ich will dir da nicht zu nahe treten, aber vieles, was du beschreibst, sind so "klassische" Missverständnisse und Unsicherheiten, die Angehörige haben, die sich nicht ausreichend über Autismus informiert haben.

Ebenfalls gibt es sehr gute Autoren, die selbst Autisten sind und über ihr Erleben und ihren Alltag schreiben. Da kannst du auch mal reinschauen.

https://leidmedien.de/aktuelles/buecher-ueber-autismus-von-autisten/

Peter Schmidt kann ich dir empfehlen. Der ist ziemlich populär und sehr aktiv, was seinen Einsatz für ein besseres Verständnis für Autisten angeht. Der schreibt auch echt sympathisch, finde ich. Online findest du auch viele Vorträge und Interviews mit ihm. Er ist auch mit einer Frau verheiratet, die nicht Autismus hat. In "Ein Kaktus zum Valentinstag" beschreibt er, wie er als Autist die Liebe wahrnimmt und diese erlebt. Sehr tolles Buch!

Zu deiner Freundin, ich würde ihr nochmal genauer Autismus erklären (Wenn du das noch nicht hast). Viele Menschen reagieren aggressiv oder verurteilend, wenn sie etwas nicht verstehen, es sie verunsichert oder Verhaltensweisen von ihren gewohnten abweichen. Aber: dass sie deinen Partner verurteilt und da so reagiert, geht absolut nicht. Geht auch gar nicht, das direkt als "pervers" hinzustellen, nur weil er anders ist. Das ist verurteilend und gemein. Und ich finde, in einer guten Freundschaft sollte man sich für den anderen freuen und ansonsten Abstand von solchen Denkweisen nehmen, solange der andere glücklich ist und es ihm gut geht. Ich würde in Absprache mit deinem Partner (er muss da natürlich zustimmen und das wissen) ihr sagen, dass er Autist ist. Und ihr erklären, was das für eure Beziehung und ihn bedeutet. Es steht ihr zu, das "komisch" zu finden oder dass es ihr schwer fällt, einen Bezug dazu zu entwickeln. Es ist auch okay, dass sie dein Partner verunsichert oder er halt nicht ihr liebster Freund wird - aber ihn abzuwerten oder zu verurteilen oder dir eine Beziehung, die dich glücklich macht schlecht zu reden, das geht nicht. Das erste Treffen ist schief gelaufen, aber es ist wichtig, darüber zu reden und zu überlegen und eventuelle Unsicherheiten zu klären. Und ihr verständlich zu machen, dass dein Partner nicht "pervers" ist oder rücksichtslos, sondern in diesen Momenten einfach als Autist denkt und handelt, weil er einfach einer ist. Deswegen finde ich es super, dass ein "Neustart" stattfindet und gerade dein Partner da so offen reagiert.

Dass ihr klare Regelungen und Absprachen trefft, ist ganz wichtig. Du solltest auch deinem Partner immer wieder Sachverhalte erklären, die für einen Nicht-Autisten völlig logisch und verständlich sind, für einen Autisten aber eben oft nicht. Da ist es wichtig, ihn dazu zu ermuntern, nachzufragen und anzusprechen, wenn ihn etwas verwirrt oder verunsichert. Viele Autisten schweigen aus Scham oder weil sie denken, sie sind die Doofen und es ist so klar und logisch, dass sie gar nicht nachfragen dürfen. Es ist auch völlig normal bei vielen Autisten, dass man sie ausreichend auf Treffen und Termine vorbereiten muss und das auch mehrmals ankündigt und bespricht. Das alles ist für Autisten wichtig und vieles geht da halt nicht spontan oder ohne vorherige Ankündigung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, ob man aufgrund eines Vorfalls die gesamte Freundschaft anzweifeln muss.

Da du selbst sagst, dass du vor ihn einige Fehlgriffe hast, stell ich grad die Vermutung auf, dass deine beste Freundin ein wenig sensibel auf "komische Typen" reagiert. Hätte ich eine gute Freundin, die einige Unglücksgeschichten mit Männern hatte, würde ich automatisch den nächsten Typen, den sie anschleppt, kritisch begutachten und unverblümt sagen was ich von ihn halte, allein schon um sie vor das nächste Unglück zu schützen.

Da du leider die Sache mit dem Autismus nicht in Vorfeld gewarnt hast, kann ich mir gut vorstellen, dass sie bei dem Anblick überrumpelt war und ihn automatisch in die Ecke "bekloppten Idioten" gestellt. Da kann ich die (wenn auch leicht überzogene) Reaktion deiner Freundin schon nachvollziehen.
 
Zu Beziehungen mit Autisten: Ich hab schon das Vergnügen mit einigen gehabt. Freundschaftlich ist es ganz okay, aber bei Liebe und Partnerschaft [...]. Sobald die Rosaphase vorbei ist, wird die TE sehr unter der Beziehung leiden und die ganzen Ankündigungen und Absprachen auf den Geist gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss für eine Beziehung mit einem Autisten geschaffen sein. Ob ich das könnte, keine Ahnung. Aber Autisten sind oft z. B. sehr verlässliche, ehrliche und loyale Partner, die Versprechen, Absprachen und Termine sehr ernst nehmen. Oder sich gerade weil sie oft anders empfinden und wahrnehmen sehr bemühen und das ernst nehmen, wenn der Partner etwas rückmeldet oder um etwas bittet. Kann aber natürlich auch wiederum für jemanden, der gerne sehr spontan oder impulsiv ist anstrengend werden. Deswegen wie gesagt, man muss dafür geschaffen sein. Es gibt auch nicht "die Autisten". Ich kenne Autisten, die bekommen Zustände oder werden aggressiv, wenn sich ein Ritual und fester Termin um 15 Minuten verschiebt. Und dann gibt es welche, die juckt das nicht wirklich oder die fragen nach, warum sich der Zeitplan verschiebt und wenn das ausreichend erklärt wird, ist es für sie okay. Autismus ist sehr komplex und drückt sich sehr vielschichtig und individuell aus.

Meine Erfahrung ist auch, dass es total darauf ankommt, wie viel Sozialkompetenztraining ein Autist durchlaufen hat oder wie damit umgegangen wurde in der Kindheit, wann die Diagnose gestellt wurde etc. Ich kenne einen Autisten, da haben die Eltern schon im Kindergartenalter reagiert und die Diagnose angenommen und alles für ihr Kind getan, was ihm hilft und dieser Autist kein heute sehr reflektiert umgehen mit seinen Autismus und seinem Umfeld und geht sehr gut und vernünftig mit Unsicherheiten, Reizüberflutungen und Überforderung um. Der hat auch gelernt nachzufragen oder sich Rückversicherungen zu holen oder zu akzeptieren, dass sein Umfeld oft anders denkt und fühlt, als er. Kenne aber auch Fälle, da lehnen bis weit in die Pubertät die Eltern die Diagnose ab, machen null in der Richtung oder richten alles nach dem Kind aus, ohne dass es dabei lernt, auch Kompromisse einzugehen oder zu reflektieren und da kommen dann oft erwachsene Autisten raus, die niemals gesagt hätten, sie wagen einen "Neustart" und ein zweites Kennenlernen mit der besten Freundin und sie akzeptieren keinen Besuch und wollen auch überhaupt keinerlei Kontakt mit anderen Menschen. Und dass entweder alles nach ihnen ausgerichtet wird oder sie trennen sich halt.

Manche sind vom System und großen Teilen der Gesellschaft dann auch so "geschreddert" und traumatisiert worden, dass sie sich mit den Jahren komplett abkappseln und für Außenstehende eben extrem "verschroben" und "eigenartig" sind. Das kann auch dahinterstehen. Verstehe ich auch. Wenn man ständig gegen Wände läuft, sich in einer Welt bewegt, die man schwer versteht und auf viel Ablehnung stößt, gibt man halt oft irgendwann auf oder baut Mauern um sich.
 
Zu Beziehungen mit Autisten: Ich hab schon das Vergnügen mit einigen gehabt. Freundschaftlich ist es ganz okay, aber bei Liebe und Partnerschaft [...]. Sobald die Rosaphase vorbei ist, wird die TE sehr unter der Beziehung leiden und die ganzen Ankündigungen und Absprachen auf den Geist gehen.

so oder so ähnlich würden menschen auch über beziehungen zu borderlinern und anderen psychisch "nicht ganz normalen" personen schreiben bzw reden.

mag auch stimmen, aber dennoch gibt es menschen, die mit solchen "nicht ganz normalen" eine tolle beziehung führen können. man muss dafür geschaffen sein und das spezielle dieser menschen, was für viele andere extrem anstrengend und nervig zu sein scheint, eben gut abkönnen oder sogar in der lage sein, es zu schätzen, zumindest aber nicht davon angenervt zu sein - dann ist das alles kein problem (bzw keines, was man nicht meistern kann).

deine aussage, dass die TE also unter der beziehung leiden wird ist demnach falsch. das liegt einzig und alleine bei ihr, und ob sie in der lage (UND WILLENS, aber dies scheint so zu sein!) ist, mit den sehr speziellen eigenarten des partners umzugehen. ist sie das, steht deine aussage auf sehr sehr wackligen füssen.



Mir ist bewußt, daß ich über Autismus nicht wirklich viel weiß. Noch nicht...aber was ich, in meinem kleinen Leben erfahre und erlebe, gefällt mir.


ich hoffe du hast meine ansage : "du hast nicht den hauch einer ahnung von autismus, oder?" nicht auf dich bezogen. die ging keinesfalls an dich sondern an einen auch zitierten voruser. du musst dich auf jedenfall nicht rechtfertigen, dass du über autismus nichts weisst, so wie du vorgehst ist das schon alles ziemlich gut.

alles gute.


PS. last but not least : findefuchs, super beitrag! 🙂
 
Deine Freundin hat die Situation falsch interpretiert. Dass sie dir keine Gelegenheit für Erklärungen gibt, ist ihre Schuld / Ignoranz. Nicht wirklich eine beste Freundin.

Danach verschwindet er meist in seinem Arbeitszimmer. Dort analysiert er stundenlang Industriesoftware auf Fehler. (Damit verdient er sehr gutes Geld)

Weisst du, wie er an die Aufträge kommt? Ist er angestellt oder selbständig?
 
Deine Freundin hat die Situation falsch interpretiert. Dass sie dir keine Gelegenheit für Erklärungen gibt, ist ihre Schuld / Ignoranz. Nicht wirklich eine beste Freundin.
Ich sehe das nicht so: hier hat KEINER Schuld: jeder von beiden hat aus seiner Warte vollkommen normal gehandelt: Beide leben halt in völlig unterschiedlichen Systemen: Das problem hier war, dass beide nicht aufeinander vorbereitet waren. Sowohl die Freundin als auch der Freund waren überrumpelt und haben dann halt so gehandelt, wie es sich in ihrer Realität am sinnvollsten angefühlt hat. Keiner hat sich "falsch" verhalten: Es sind halt zwei Welten aufeinander geprallt.
ich würde auch sagen, liebe TE. befasse Dich intensiv mit dem Thema Autismus- dann kannst Du es deiner Freundin auch gut erklären. ich denke, wenn der erste Schreck verflogen ist, wird sie das ganze schon anders sehen.

Sein Verhalten ist ja ziemlich typisch und je mehr Du darüber weißt und seine Welt kennenlernst, desto besser. Umgekehrt gilt das auch: Ein Autist kann auch Deine Welt kennenlernen: Du musst es ihm nur sagen. Offenbar klappt das bei euch schon ziemlich gut: Du scheinst instinktiv ganz gut erkannt zu haben, was er braucht. Klare Ansagen: Er wird niemals zwischen den Zeilen lesen. Das tun Autisten eben nicht und das muss man wissen.
Regeln sind für Autisten total wichtig- das hast Du ja schon gemerkt- sie brauchen das, um sich sicher zu fühlen. Sie können nicht spontan sozial angepasst reagieren. Sie brauchen die Struktur und genau da findest Du einen guten Zugang zu ihm: Das gute an deinem Freund ist offenbar, dass er durchaus bereit und fähig ist, neue Regeln aufzustellen und zu akzeptieren. (das ist leider nicht bei jedem Autisten so leicht möglich)
ich glaube, ihr seid auf einem guten Weg und ihr scheint euch gut zu tun: nicht jeder ist für das leben mit einem Autisten geschaffen und nicht jeder Autist kriegt es hin, eine stabile Liebesbeziehung aufzubauen. Aber bei euch klappt es ja bisher gut.
Ein Hinweis noch. pass auf, dass Du Deine Bedürfnisse nicht zu sehr hinten anstellst: Du musst sie nur klar artikulieren. Manchen Menschen fällt es schwer, so zu fordern (wir wollen ja bescheiden sein). Aber für einen Autisten ist das kein fordern, sondern das ist klarheit.
ich wünsche euch viel Glück!
 
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