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Berufswahl nach Berufskrise

Niten-Ichiryū

Mitglied
Hallo zusammen,

nachdem mich mein letzter Job bzw. Beruf völlig fertig gemacht hat und ich seit 6 Monaten in Behandlung bin wegen Depressionen und Panikattacken, will ich mein Leben langsam wieder in die Hand nehmen und mich neu orientieren. Ich bin gerade auf der Suche nach Ideen oder Ratschlägen, was jemand wie ich machen kann. Ich schildere erst mal meine Situation:
Ich bin m28 und Web-Entwickler bzw. habe eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht. Vorher habe ich ein Geographiestudium angefangen, war mir aber nicht so sicher, was ich damit mache. Das Fach hat mich Inhaltlich sehr interessiert, insbesondere die physische Geographie. Ich hatte allerdings keinen richtigen Beruf vor Augen und da verschiedene andere Probleme noch hinzu gekommen sind, habe ich es dann abgebrochen.

Die Probleme meines jetzigen Berufs: Ich mag programmieren einfach nicht. Ich weiß nicht, warum ich den Beruf angefangen habe. Ich dachte weil ich etwas brauche, mit dem ich meine eigenen Ideen umsetzen kann. Aber ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Tag zu programmieren. Das macht mir einfach keinen Spaß (was es in dem Beruf definitiv sollte). Zudem fühle ich mich ständig überfordert. Ich war jetzt auf mehreren Probearbeitstagen und habe die Aufgaben kaum bewältigen können. Insbesondere habe ich extreme Zeitprobleme gekriegt. Und da kommen wir direkt zu meinem Hauptproblem: Ich bin ein recht stressanfälliger Mensch. Stress wirkt sich bei mir stärker aus als bei „normalen“ Menschen. Nicht nur, dass die ständige Überforderung Stress auslöst, ich leide vor allen Dingen unter Zeitdruck. Das Problem habe ich schon seit der Grundschule. Ich war grundsätzlich eigentlich nicht schlecht in der Schule, hatte aber trotzdem oft nur mittelmäßige Noten, weil ich fast immer Zeitprobleme in Klassenarbeiten oder später Klausuren hatte und oft nicht fertig geworden bin. Das hat sich anscheinend so in meinen Kopf eingebrannt, dass mich Zeitdruck enorm unter Stress stellt und ich bei zu viel Zeitdruck psychische Probleme bekomme.

Ich glaube daher, dass für mich Berufe mit Projektarbeit generell nicht in Frage kommen. Ich muss einfach Rücksicht auf meine Psyche nehmen. Auch wenn man da sicherlich noch etwas machen kann, manches ist vielleicht auch angeboren (die niedrige Resillienz).
Und wenn dann die Tätigkeit an sich mich auch noch überfordert, mir keinen Spaß macht und ich nicht überschauen kann, ob ich die mir gestellten Aufgaben überhaupt bewältigen kann, weil ich nicht weiß wie es geht, dann ist das der absolute killer.
Last but not least: 8h am Tag am selben Platz hocken im Büro macht mich echt unglücklich. Ich kann Büros irgendwie nicht ausstehen. Ich weiß nicht was es ist. Aber wenn ich schon ein Bürogebäude von außen sehe, bekomme ich ein unbehagliches Gefühl.

Ich bin ein wissenschaftlich und sehr vielseitig interessierter Mensch, ich finde sowohl Natur- als auch Geisteswissenschaften sehr interessant, weshalb ich damals auch das breit aufgestellte Fach Geographie gewählt habe. Deshalb möchte ich eigentlich noch mal studieren. Aber was gibt es denn für akademische Berufe, die zu mir passen könnten? Ich dachte irgendwie z. B. an etwas wo man im Labor arbeitet. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie es da zu sich geht. Ich mag Naturwissenschaften und kann sehr genau und gewissenhaft arbeiten. Das ist meine Stärke, die in stressigen Berufen eher zur Schwäche wird, da es da immer darum geht (zumindest wo ich bisher gearbeitet habe), alles nur so schnell und effizient wie möglich zu machen und wenn es sein muss, Fehler zuzulassen und die Sachen nur so gut zu machen, wie es die Zeit zulässt. Das finde ich furchtbar.

Oder sowas wie Tierarzt wäre vielleicht auch was. Vielleicht gibt es aber auch einen passenden Beruf, wo ich als Geograph rein kommen kann und man z. B. in nem Tier- oder Naturpark arbeitet. Oder vielleicht auch eine beratende Position für Ingenieure inne hat (wenn man sich auf Geomorphologie spezialisiert), was allerdings wohl wieder sehr stark Richtung Büro geht. Aber das wäre vielleicht aushaltbar. Mich hat auch der Bereich Meteorologie sehr interessiert in Geographie. Das fand ich eben das tolle an dem Fach, dass man so viele Bereiche kennen lernt.

Mir geht es einfach darum, einen Beruf zu finden, den ich aushalten kann und der mich nicht psychisch völlig kaputt macht. Ich bin dem Stress meines jetzigen Berufs einfach nicht gewachsen. Ich muss auf jeden Fall den Beruf wechseln. Schlimmer als jetzt kann es eigentlich kaum werden. Ich würde lieber Holz hacken gehen, als noch mal meinen Beruf weiter zu machen.
Aushalten heißt auch, dass ich mich nicht zu Tode langweilen sollte, denn auch das kann psychisch krank machen, daher denke ich, dass es schon etwas akademisches sein sollte.
Vielleicht kommt ja jemand aus einem der genannten Berufe und kann ein bisschen was dazu erzählen, oder jemand kennt einen Beruf, der die o. g. Kriterien erfüllt? Es gibt bestimmt eine Menge passender Berufe die ich gar nicht kenne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe mal eine Lehre zur Laborassistentin gemacht und kann dir sagen, dass das ganz auf das Labor ankommt, was man da macht.
Auf jeden Fall sitzt man aber auch da den ganzen Tag im Labor.
In med. Labors mikroskopiert man, macht verschiedene Tests und pipetiert man.
Mit anderen Labors kenne ich mich nicht so aus, es wird aber ungefähr gleich sein. Eben Tests.

Da du nicht gerne in Büros bist, würde ich dir von einem Labor abraten, da es eine ähnliche Atmosphäre hat.

Tierarzt würde ich dir auch nicht empfehlen, weil das doch sehr stressig sein kann, wenn Tiere nicht so mitarbeiten und zudem musst du schnell agieren können in Notfallsituationen.
Da du unter Zeitdruck Probleme bekommst, könnten Notfallsituationen ein Problem für dich werden.
Und denk auch daran, dass der Beruf Tierarzt auch das Einschläfern beinhaltet und das man auch Versuchstiere behandeln muss, sowie Schlangen etc.

Da du gerne in der Natur bist und du dich für Geographie interessierst, würde mir ein Gärtnerberuf in Frage kommen.
Ich weiß nicht, welche Berufe es dafür gibt, aber es gibt einen Studiengang der sich Gartenbau nennt.
Nachzulesen bei Wikipedia, daher schreibe ich das jetzt hier nicht.

Im Garten herrscht kein Zeitdruck und du bist im Freien. Allerdings heißt das teilweise auch schwere körperliche Arbeit.
Jeder Beruf hat eben so seine Schattenseiten.

Evtl. wäre das was für dich.

Die Meteorologie könnte dir zwar gefallen, aber bedenke, dass es kaum Stellen in dem Bereich gibt.
 
Mach einfach mal ein Praktikum bzw. einen Probetag im Laborbereich.. Oder was auch immer dich noch interessiert. Grübeln bringt da nix, man muss es selbst sehen/erfahren.
Ich bin selbst Fachinformatiker und mag es nicht. Habe auch einen Probetag im Labor gemacht und es war unfassbar langweilig.
 
Danke schon mal, für die vielen Tipps und Hinweise. Ja, das habe ich auch vor kurzem von einer Biologin gehört, die jetzt eine Ausbildung zur Mediengestalterin macht, dass die Laborarbeit extrem langweilig ist. Ich glaube ich kann es mir vorstellen. Ich denke, dass ich mein Geographie-Studium einfach weiter machen, das ich vor 3 Jahren abgebrochen habe. Ich hab da ja schon einiges geschafft und irgendwas wird sich schon finden, was zu mir passt. Inhaltlich hat es mich ja total interessiert. Und wenn ich nebenher immer mal wieder Praktika mache, finde ich schon das passende. Man kann auch mit Geographie in den Landschafts- und Gartenbau gehen.

Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob du da die richtige Vorstellung hast. Der Studiengang Garten- und Landschaftsbau führt zu einem planerischen Beruf, bei dem man auch vor allen Dingen im Büro sitzt. Die Gartenarbeit machen andere, dafür muss man ja nicht studieren. Naja, vlt finde ich irgendwann die Büroarbeit ja gar nicht mehr so schlecht, es ist ja vor allen Dingen auch der zeitliche Stress, der mir zu schaffen macht. Ich habe jetzt auch entschieden, dass ich aus der Großstadt wegziehe in eine kleinere, weil auch das mich zusätzlich stresst.
 

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