Berufschulblock

Mich bedrückt dass mein Berufschulblock näher rückt. Das sind fast 3 Monate am Stück, und ich werde in der Schule auch ein Zimmer haben, das ich mir mit anderen teile. Azubis aus dem ganzen Land werden herkommen, dort wohnen und lernen...
Seit der letzten Klassenfahrt hab ich mir mit niemanden mehr das Zimmer geteilt, und Klassenfahrten waren eh immmer der absolute Horror für mich, da ich nie wirklich Freunde in der Klasse hatte, aus diesem Grund keiner mit mir aufs Zimmer wollte, ich dann doch irgendwie zu Leuten eingepfercht wurde die keinen Bock auf mich hatten und mich das spüren ließen, und den Rest der Woche hing ich irgendwie rum und hab gehofft dass es vorbei geht.
Und jetzt sind das ja nicht nur fremde Klassenkameraden, sondern Azubis; da gibts doch von Anfang an Grüppchenbildung von denen der größeren Betrieben an die man keinen Anschluss findet...

Jedenfalls macht es mich fertig daran zu denken und darüber nachzugrübeln. Täglich frühstücken, mittagessen, abendessen mit den anderen zusammen und ewig nicht nach Hause zu können; mich vielleicht mit den Leuten im Zimmer nicht zu verstehen, und dann auch noch den Stoff lernen. Fast bereu ich es überhaupt die Ausbildung begonnen zu haben! Wöchentlich ein Tag Berufschule, wäre mir lieber. Aber ich hab da nicht die Wahl, gibt auch keine Alternative.

Ich bin halt kein einfacher umgänglicher Mensch der freudig fremde Menschen anspringt, da liegt das ganze Problem. Ich brauch ewig um aufzutauen bei Fremden (auch Gleichaltrigen), bin nicht durchsetzungsfähig, wodurch ich meist ausgenutzt werde und brauche viel Zeit für mich alleine, daraus schöpf ich auch meine Kraft, Menschen dagegen rauben mir eher die Kraft.
Wie überlebe ich diese Wochen nur?? Wer hat da nen Tipp?

Ich kann dich gut verstehen, weil ich in meiner Jugend auch so ähnlich veranlagt war.

Bis zu einem gewissen Grad kann man den Umgang mit anderen Menschen auch lernen. Sich nicht ausnutzen zu lassen kann man auch lernen.
Auch in der Berufswelt wirst du mit anderen Menschen zu tun haben. In den meisten Berufen ist es eine wichtige Eigenschaft eines Mitarbeiters, dass er mit anderen zusammen arbeiten kann.

Versuch die Zeit als Lernprozess zu sehen.

also ich kann dich voll verstehen.
Ich kenne auch eine Berufsschule mit Blockunterricht. Die Jugendlichen sind dort in sogenannten Baracken untergebracht -in Mehrbettzimmern.
Da gehts oft ab, du musst schon sattelfest sein um das zu überstehen.
Eigentlich sollte dort eine Heimleitung sitzen um etwas Ordnung zu schaffen.
Für alles hat der deutsche Staat Geld - aber hier scheinbar nicht.

Einen Tipp kann ich dir nicht geben - höchstens wenn du Eltern mit Geld hast, würde ich mir ein möbliertes Zimmer suchen, um vernünftig lernen und schlafen zu können.

Kannst du nicht die Ausbildung wo anders machen wo du näher wohnst? Um welche Art von Ausbildung handelt es sich?

@Bierdeckel:

ihm gehts nicht um den Ausbildungsplatz , sondern um den schulischen Teil.
Das dumme an der Geschichte wird sein, dass er einen Beruf hat, bei dem es wenige Schüler gibt und diese dann zusammengefasst werden
Alle Berufsschüler im Umkreis von 50-100km werden dann wochenlang an einer bestimmten Schule unterrichtet.

Ich wärm mal meinen alten Thread auf, um zu reflektieren, und überlegen was ich beim zweiten Mal besser machen kann, wer seinen Senf dazugeben mag, weil er Erfahrung in solchen Dingen hat, nur her damit.
Es waren keine drei Monate, und für alle verging die Zeit wie im Flug, für mich aber schien die Zeit endlos.
Die Zimmergenossin war ok... hätte es schlimmer treffen können, mir war ja klar, dass so eine Zwangsgemeinschaft nicht unbedingt zu Freundschaft führen muss, wir sind ja schließlich nicht in Hollywood. Am ersten Abend haben wir uns noch gut unterhalten, dann am ersten Unterrichtstag saß sie neben einer, die sie soo toll fand, ihre Seelenverwandte, mit der sie den Rest der Zeit verbracht hat, auch irgendwann die Nächte, Kommunikation mit mir nur noch das Nötigste. War super, so hatte ich das Zimmer fast komplett für mich allein!
Es war nicht wirklich ein Programm geboten, außer eine Handvoll fester Termine während des gesamten Blocks; die Lehrer gingen davon aus, dass sich wildfremde Azubis an einem fremden Ort in der Pampa und nem Reiseführer in die Hand gedrückt, schon zu beschäftigen wissen... Taten sie dann auch, die einen haben sich mit Videospielen verschanzt, die anderen saßen bis Mitternacht lautstark auf der Terrasse, andere waren fast jeden Tag shoppen. Alkoholeskapaden gab es auch, hielt sich aber in Grenzen. Ich war meistens im Park, lesen, spazieren, dem Wahnsinn entfliehen.
Das soll dieses Jahr anders sein; angeblich wurde mittlerweile ein Freizeitprogramm auf die Beine gestellt, hätte nix dagegen, an jedem einzelnen mitzumachen um einfach mich nicht allein zu langweilen!

Gut, womöglich hab ich letztes Jahr zu viele Wochenenden zu Hause verbracht und daher nicht so gut Anschluss gefunden, während die meisten dageblieben sind. Aber warum sich dort langweilen, wo es keine Gleichgesinnte gibt und sich minderwertig und unerwünscht fühlen...während zuhause wenigstens mein bequemes Bett wartet und ich Kraft für die nächste Woche tanken konnte.
Dabei hab ich mir wirklich Mühe gegeben, auf andere zuzugehen und sozial zu sein, hat aber trotzdem nicht gereicht. Ich hab immer wieder Vorschläge gemacht mal was unternehmen, hieß dann aber immer kein Bock. Zumindest haben sich meine Erfahrungen aus Schulzeiten nicht wiederholt, darauf kann ich wirklich verzichten.

Über den Notenschnitt, kann ich mich wirklich nicht beklagen, ich hab mir ziemlichen Stress gemacht, und emsig gelernt, weil ich ja eh genug Zeit und Ruhe hatte, und war dann positiv vom Resultat überrascht!
Ich denke, auch mit ein Grund war mein Ausbildungsberuf, dessen Richtung spezialisierter/exotischer ist als die der anderen, ich hab zum Teil komplett andere Aufgaben als meine Mitschüler, es ist fast ein anderer Beruf. Den Großteil der Schüler machten die vom Marktführer aus... die sich auch zusammenrotteten und so wie eine geschlossene Gruppe wirkten.

Ich versuche, entspannt und gelassen der Zeit entgegen zu gehen - schließlich weiß ich nun schon was mich erwartet. Werde dem Drang widerstehen, mich zu arg abzuschotten und nicht jedes Wochenende heimfahren. Ich nehms mir wirklich vor!

Unangenehm werden garantiert wieder die Fragen der Kollegen im Betrieb, wenn ich wieder zurück bin, ob ich denn auch eine tolle Zeit hatte... 😒

Hallo liebe TE,

schön dass du dich nochmals gemeldet hast. Ein Jahr hast du schon hinter dir - klasse du hast es überstanden und kannst stolz auf dich sein.
...und es kam dann nicht ganz so krass wie ursprünglich befürchtet.
....und , du hast deine Zeit zum Lernen genutzt und der erfolg gab dir Recht. Herzlichen Glückwunsch.


Zu den Kollegen daheim würde ich nur sagen: hat schon gepasst...... kurz und knapp.

Mal sehen, was du uns in einem Jahr berichten kannst.
Ich drücke dir ganz arg die Daumen. Das Leben ist eine Herausforderung und du wächst mit jeder Herausforderung.
Dein Vorhaben auch mal mit den anderen etwas zu unternehmen finde ich großartig. Nur Mut vielleicht findest du gefallen an den gemeinsamen Unternehmungen. Heimfahren kannst du immer noch.

Danke Gigi...
Ja ich war unfassbar froh als der Schulblock letztes Jahr endlich vorbei war. Tja, nur gut dass es dieses Mal schon das letzte Mal ist und ich nicht noch ein drittes Mal hinmuss. Ich werde auf jeden Fall meine Eindrücke schildern, dachte nicht, dass es noch jemanden von damals interessiert danke fürs Daumendrücken!

Sooo ich wollte mich mal zwischenmelden aus der Berufschule!

Dieses Mal ist es das komplette Gegenteil: ich will gar nicht mehr zurück Ernsthaft, mit den Mitbewohnern auf dem Zimmer habe ich ein Riesenglück, sie ticken ähnlich wie ich und wir verstehen uns super. Haben gleich an eine Lerngruppe gegründet und jeder trägt was dazu bei. Leider wohnen sie so weit weg, dass ich den Kontakt nach Ende der Schule nur online halten kann, mal wieder.. L das ist aber auch das einzig negative.

Wegen Corona sind jetzt nicht mehr so viele Leute auf einmal in der Mensa und Klasse und Gruppenarbeiten wurden auch aufs Nötigste beschränkt. Damit kann ich sehr gut leben.

Das ist echt der Wahnsinn, das hätte ich niemals gedacht, dass es schön sein kann auf dieser Schule, ich bin endlich nicht mehr der Außenseiter. In der Klasse fühle ich mich auch wohl, ein paar kenne ich von letztem Jahr. Die Dynamik ist eine ganz andere wenn die Klasse kleiner ist. Um die 20 empfand ich immer als viel zu viel….

Es ist halt enorm viel Stoff, da verstehe ich echt nicht wie manche Leute jeden Tag Party machen, aber ich kenn deren Hintergründe nicht; vielleicht haben sie von ihrem Chef schon die Bestätigung in der Tasche dass sie festübernommen werden, und brauchen sich nicht mehr so anstrengen.

Mir will man sich dazu partout nicht äußern, ich rechne auch nicht damit. Das stresst mich jetzt schon, ich will noch gar nicht drüber nachdenken dass bald der Bewerbungszirkus wieder anfängt und alles...

Das freut mich riesig, dass es mal anders läuft als gedacht.

Zum Thema "die einen machen Party, die anderen lernen" - da musste ich grad über deinen Post lachen.
Das gab es vor 40 Jahren schon und gibt es heute immer noch.
Mir ging es wie dir, ich musste viel lernen um mich sicher zu fühlen. Während ich auf meinem Hotelzimmer büffelte wie ein Berserker, tanzten die anderen nächtelang in Münchens Diskotheken und im Unterricht hingen die Augenlider auf Halbmast.
Für mich undenkbar - ich musste mir immer Ausreden einfallen lassen um mich von den wilden Partys zu drücken.

Ob deine Mitschüler wirklich schon ihre Zusage in der Tasche haben? Du, manche sind einfach Hallodris und unheimlich naiv - das Böse erwachen kommt schon noch.

Du machst es schon richtig - mit guten Zeugnissen bewirbt es sich leichter.
Vor allem in diesen Corona Zeiten sind Arbeitsplätze auch nicht so zahlreich vorhanden, da sind gute Noten vom Vorteil. Auch wenn manche Chefs ihre Mitarbeiter gerne übernehmen würden, wegen diesen besonderen Zeiten ist das oft nicht möglich. Versteif dich nicht auf deine Firma, bewerbe dich zeitgleich auch bei anderen Firmen.


Du bist ein tolles Mädchen und wirst sicher deinen Weg im Leben machen.
Sei ganz liebt umarmt und ich drück dir ganz arg die Daumen, dass deine Wünsche wahr werden.