Um auf deine Anfangsfrage zurückzukommen: Reagierst du über? Ja. Doch warum?
Zum "Ja":
Situationsabhängig kann ein Ausdruck, wie "Geh mir nicht auf den Sack" auch was anderes bedeutet.
z.B. "Wir reden über Kinder, obwohl wir nicht einmal zusammenleben"
"Wir reden darüber, dass du angst hast, dass ich keine Kinder mit dir haben will"
"Ich will dir sagen, dass für mich in dieser Hinsicht Zeit keine Rolle spielt (Ich auch mit 50)"
"Du fängst darüber an, dass dir die Zeit nicht egal ist und gleichzeitig willst du selber noch keine Kinder"
"Egal, was ich darauf erwidere: Ja, aber..."
Was er nun sagen will: "Hör auf mir auf die Nerven zu gehen. Es führt zu keinem Ergebnis. Du provozierst nur immer weiter einen Streit der total unnötig ist."
Was er sagt: "Geh mir nicht aufn Sack."
Für alle, die sich an der Wortwahl aufhängen: Es ist obszön und Respektlos: Ja. Doch manchmal in der Hitze des Gefechts... Man will einfach sowas wie einen Schlussstrich und denkt nicht über die Worte nach.
Es ist weniger schlimm gemeint, als dass es rauskommt. Je älter man wird, desto weniger kommt einem sowas raus. Hat nichts mit Reife zu tun, sondern mit Erfahrung, wie man mit Situationen klarkommt.
Zum "Doch Warum?":
Deshalb nun auch die Antworten von den Anderen.
Ich habe nicht alle deiner vorherigen Themen gelesen und kenne deine Vergangenen Probleme nicht, doch den Antworten der Anderen zufolge scheint es immer wieder solche Art von Problemen zu geben.
Nehmen wir mal an, dein Freund hat kein Problem mit dir und deiner christlichen Auffassung.
Er liebt dich, will eigentlich gern mit dir zusammen sein, heiraten, Kinder bekommen, ein Haus bauen und dich Versorgen, wie es einem christlichen Superkerl gebührt.
Doch leider spielt das Leben nicht so einfach mit und es stellen sich Hürden, wie zu Jung, noch kein Geld, noch keine feste und gut bezahlte Arbeit, die pubertären Gefühle/Gedanken wollen auch nicht aufhören (Ja, auch mit Mitte 20) und dazu kommst du mit ewigen Zweifel.
Wie geht er damit um? Anscheinend mit Distanz. Er will dich, kann dich nicht haben und damit meine ich nicht (nur) Sex, sondern das was eine Beziehung ausmacht.
Nachdem was ich bislang so gelesen habe, ist eure "Beziehung" mehr ein versprechen, als dass es eine ist.
Es ist das Versprechen eine Beziehung zu haben, wenn ihr verheiratet seid, doch um zu heiraten müsst ihr erst Geld haben und um Geld zu haben, müsst ihr einen Job haben und da du auf kurz oder lang wohl Hausfrau werden möchtest, muss er nun dafür Sorge tragen einen gut bezahlten Job zu haben.
Wenn das nun seit Teenagerjahren so geht und sich entwickelt hat...
Da rückt das Versprechen einer Beziehung ziemlich weit in die ferne und manchmal bekommt man Zweifel. Und es immer wieder vorgekaut zu bekommen, obwohl man doch eigentlich nur auf "Fast Forward" drücken möchte oder sogar gedrückt hat (Ich denke grad an den Film Klick...), führt nur zu mehr Problemen.
Wenn du über Schritt 8 "Kinder" redest, noch bevor Schritt 4 "Heiraten" oder sogar noch bevor Schritt 2 "Gut bezahlte Arbeit" abgehakt ist, dann ist er es vielleicht leid, insbesondere dann, wenn das Thema nicht zum ersten Mal erwähnt wird.
Klar denkt er nicht die ganze Zeit so und es tut ihm im Nachhinein auch so manches leid, doch trotzdem kommen immer wieder Gefühle hoch, wenn immer wieder was aufgewärmt wird.
Eigentlich möchte er nur einen Schritt nach dem anderen gehen und nicht über den Schritt danach denken, denn die Schritte danach hängen von denen davor ab und wenn die nicht in die Gänge kommen wollen, so frustriert es einen einfach noch weiter zu gehen, bzw. daran zu denken. Einfach zu viele "wenn" oder "sobald".
Frustration zeigt sich auch mit Ablehnung und Distanz.
Dies Mal als Versuch es aus seiner Sicht zu sehen...
Aus deiner Sicht solltest du dich vielleicht fragen warum du so fixiert darauf bist deine Zukunft zu planen.
Bzw. nach jedem kleinen Streit darüber nachzudenken, wie schlecht (oder noch schlechter) er wohl in Zukunft sein wird.
Ja, es ist gut einen Plan zu haben wo es hingehen soll, doch darf man dabei nicht vergessen, wo man jetzt ist und was als nächstes kommt und nicht das über-über-über-nächste.
Wenn man so weit vor denkt und immer wieder nur an einem Thema aneckt (dem Freund) so besteht die berechtigte Frage, ob es nun das richtige ist.
Wir kennen euer Umfeld nicht und warum sollten wir uns anmaßen zu sagen, dass ihr euch lieber trennen solltet?
Es ist nur der Anstoß dazu ein Problem nicht mehr vom nahen zu betrachten, sondern auch von weiter weg.
Man selbst. Nicht wer anders.
Und einem vielleicht die Angst zu nehmen auch mal etwas radikaleres zu tun.
Manche Probleme brauchen gar keine Lösung, stattdessen verlangen sie nach der Reife, über sie hinauszuwachsen.