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Beerdigung des Exfreundes

Mein verstorbener Partner wurde letztes Jahr in einem Rasenurnengrab bestattet. Verwandte von ihm und ich nahmen an der Beisetzung teil. Man konnte später entweder eine Grabplatte auf dem Grab aufbringen oder auch nicht. Wenn man es nicht getan hätte, hätte man später höchstens noch ungefähr gewusst, wo die Urne bestattet ist. Das wollte ich nicht und habe daher eine Grabplatte mit seinem Namen, seibem Geburtstag und dem wahrscheinlichsten Sterbedatum anbringen lassen. Nicht umsonst heißt es bei Jesaja 43,1: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen."

Die Beisetzung hätte aber auch dann in Gegenwart der wenigen Verwandten meines Partners und in meiner Anwesenheit stattgefunden, wenn niemand bereit gewesen wäre, eine Grabplatte zu bezahlen.
Hier geht es doch lediglich um die Teilnahme an der Beerdigung. Um nichts anderes.
 
Ich würde die Rose kaufen, die dir am besten gefällt und das Grablicht, das nimmst du einfach in der Handtasche mit. Wenn es sich um ein Grab handelt, bei dem man es aufstellen kann, stellst du sie auf und wenn nicht, nimmst du sie wieder mit nach Hause und zündest sie dort zu seinem Gedenken an.

Der Exfrau würde ich noch mein Beileid wünschen. Ich bin mir sicher, dass er ihr ebenfalls noch was bedeutet hat. Er war schließlich mal ein wichtiger Teil ihres Lebens und sie würde sicher nicht die Beerdigung organisieren, wenn sie ihn nicht mehr hätte leiden können. Zumal sie sich sogar die Mühe machte, dich zu informieren und einzuladen.
 
Ich bin mir sicher, dass er ihr ebenfalls noch was bedeutet hat. Er war schließlich mal ein wichtiger Teil ihres Lebens und sie würde sicher nicht die Beerdigung organisieren, wenn sie ihn nicht mehr hätte leiden können. Zumal sie sich sogar die Mühe machte, dich zu informieren und einzuladen.
So sehe ich das auch. Ihr nicht mal dein Beileid auszusprechen, wäre grob unhöflich. Persönliche Animositäten und Selbstdarstellung haben an Gräbern nichts zu suchen. Im Mittelpunkt sollte der Verstorbene stehen, der eine würdige Beisetzung verdient hat. Da kann man sich auch mal für ein, zwei Stunden zusammenreißen, auch wenn man bestimmte Trauergäste nicht mag.

Sollten die Geschwister auch an der Beerdigung teilnehmen und du sie persönlich kennen, fände ich es allerdings auch ungehörig, sie keines Blickes zu würdigen. Was vergibst du dir, wenn du ihnen kurz dein Beileid aussprichst? Du musst dich ja danach nicht weiter mit ihnen unterhalten, geschweige denn Kontakt pflegen. Wie es in ihnen ausschaut, kann niemand mit 100 %iger Sicherheit wissen. Wenn sie erscheinen, hat ihnen ihr Bruder immerhin noch soviel bedeutet, dass sie das für angebracht hielten. Selbstverständlich ist nämlich auch das nicht. Ich kenne einen Fall, da ist ein Mann noch nicht mal zur Beerdigung seiner Mutter erschienen, die jahrelang im Pflegeheim gelegen hatte. Nur seine ältere Schwester hatte sich noch um die Mutter gekümmert. Und falls die Geschwister deines Exfreundes auch so drauf sein sollten und gar nicht erst erscheinen, stellt sich das Problem ja von vornherein nicht.
 
.... und das Grablicht, das nimmst du einfach in der Handtasche mit. Wenn es sich um ein Grab handelt, bei dem man es aufstellen kann, stellst du sie auf und wenn nicht, nimmst du sie wieder mit nach Hause und zündest sie dort zu seinem Gedenken an.

Gute Idee. Und so etwas kann man auch immer wieder tun. Man kann immer, wenn einem danach ist, zu Hause oder auch in einer Kirche eine Kerze im Gedenken an eine/n liebe/n Verstorbene/n anzünden. Das brauchen andere Leute gar nicht mitzubekommen.

Als meine Patentante im hohen Alter von 98 Jahren im Dezember 2020 starb, konnte ich wegen der damaligen Corona-Regeln gar nicht an ihrer Beisetzung teilnehmen. Ich war nicht traurig darüber, weil ich eine ihrer beiden Töchter (beide deutlich älter als ich) nicht mag und ihr auf diese Weise nicht zu begegnen brauchte. Da wären sowieso wieder nur Angebereien und Sticheleien gekommen oder ich wäre blöd links liegen gelassen worden, Beerdigung hin oder her. Ich finde das unwürdig.

Da die Tante mir aber viel bedeutet hat, habe ich bei mir im Wohnzimmer eine kleine Gedenkstunde für sie abgehalten zu der Uhrzeit, um die sie beigesetzt wurde. Glücklicherweise war die Beisetzung an einem Samstag, ich musste also nicht arbeiten. Ich habe ein Foto von ihr aufgestellt, besinnliche Musik per CD laufen lassen, eine Kerze angezündet und an sie gedacht.

Obwohl ich zu beiden Cousinen ein distanziertes Verhältnis habe, hielt ich es für angebracht, eine Karte zu schreiben, die an beide Cousinen und deren Familien gerichtet war. Ich habe die Persönlichkeit meiner Tante dabei noch mal in wenigen Sätzen gewürdigt und ihnen mein Beileid ausgesprochen. Da meine älteste Cousine mir auf Nachfrage mitgeteilt hatte, am liebsten sei ihnen eine Geldspende für die spätere Grabpflege, habe ich dann auf das mir genannte Konto einen Betrag überwiesen. Von der älteren Cousine kam dann immerhin noch eine Weihnachtskarte. Von ihrer jüngeren Schwester keine Reaktion. Macht aber nichts, mir ging es darum, meine Patentante zu würdigen, nicht ihre Töchter und deren Familien, die mir nicht mehr nahe stehen und auf einen Kontakt zu mir auch keinen Wert legen. Ich habe mir jedenfalls nicht vorzuwerfen, diesen Anlass einfach übergangen zu haben. Ich habe mich auch gegenüber den Cousinen korrekt verhalten. Wenn sie oder jedenfalls eine von ihnen dennoch nicht über ihren Schatten springen und sich wenigstens bedanken können, ist das nicht mein Problem.

Dass ich der Tante auf meine Weise gedacht habe, habe ich diesen und auch anderen Verwandten nie erzählt. Dazu ist die Beziehung viel zu oberflächlich bzw. gar nicht mehr vorhanden. Es ist gar kein solches emotionales Näheverhältnis vorhanden, dass man ihnen so etwas erzählen könnte. Die Tante ist tot, und ihre engsten Angehörigen werden sich in erster Linie dafür interessieren, was sie ihnen an Materiellem hinterlassen hat und sich ansonsten sagen, dass sie ja wirklich sehr alt war und wir irgendwann nun mal alle sterben müssen. Das mit der Gedenkstunde wusste nur mein Partner, der im letzten Jahr ja leider auch verstorben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
So sehe ich das auch. Ihr nicht mal dein Beileid auszusprechen, wäre grob unhöflich. Persönliche Animositäten und Selbstdarstellung haben an Gräbern nichts zu suchen. Im Mittelpunkt sollte der Verstorbene stehen, der eine würdige Beisetzung verdient hat. Da kann man sich auch mal für ein, zwei Stunden zusammenreißen, auch wenn man bestimmte Trauergäste nicht mag.

Sollten die Geschwister auch an der Beerdigung teilnehmen und du sie persönlich kennen, fände ich es allerdings auch ungehörig, sie keines Blickes zu würdigen. Was vergibst du dir, wenn du ihnen kurz dein Beileid aussprichst? Du musst dich ja danach nicht weiter mit ihnen unterhalten, geschweige denn Kontakt pflegen. Wie es in ihnen ausschaut, kann niemand mit 100 %iger Sicherheit wissen. Wenn sie erscheinen, hat ihnen ihr Bruder immerhin noch soviel bedeutet, dass sie das für angebracht hielten. Selbstverständlich ist nämlich auch das nicht. Ich kenne einen Fall, da ist ein Mann noch nicht mal zur Beerdigung seiner Mutter erschienen, die jahrelang im Pflegeheim gelegen hatte. Nur seine ältere Schwester hatte sich noch um die Mutter gekümmert. Und falls die Geschwister deines Exfreundes auch so drauf sein sollten und gar nicht erst erscheinen, stellt sich das Problem ja von vornherein nicht.
Nichts von dem , was Du hier annimmst und unterstellst steht im Eingangsbeitrag.
 
Hallo.

Ich würde die Farbe der Blume auswählen wie es dir gefällt. Es gibt ja keine neue Ehefrau die du mit einer roten Rose verletzen könntest.

Und natürlich kannst du auch ein Grablicht mitnehmen.

Der Exfrau würde ich jetzt nicht kondolieren, ihr aber herzlich danken dass sie sich um die Beerdigung gekümmert und dich auch benachrichtigt hat.
 
Die Ausgangsfrage war, dass die TE unsicher ist, ob es sich um eine anonyme Bestattung handelt oder nicht. Ich hatte dazu was geschrieben, Sarnade auch, und ich hatte dann noch eine Ergänzungsfrage an @Sarnade , die diese beantwortet hat.

Dazu möchte ich noch Folgendes ergänzen:

Die TE hatte gefragt, ob die Userinnen und User es für angemessen halten, wenn sie als Exfreundin des Verstorbenen eine rote Rose und ein personalisiertes Grablicht am Grab niederlegt, und ob sie der Exfrau kondolieren soll, die sie über den Tod des Exfreundes informiert und ihr mitgeteilt hat, wann und wo die Beisetzung ist. Sie meint außerdem zu wissen, dass die Anteilnahme der Geschwister und der Exfrau nicht echt seien. Darüber hinaus hatte sie es für möglich gehalten, dass es eine anonyme Beerdigung werden könnte. Gewissheit über die Art der Urnenbestattung hatte sie noch nicht.

Darauf sowie auf mögliche denkbare "Varianten" der Bestattung einzugehen und eigenes Erleben im Trauerfall zu schildern, halte ich für völlig legitim. Auch halte ich es für normal, dass nicht alle User/innen hierzu derselben Ansicht sind. Im Grunde schreiben hier ja alle, wie sie sich anstelle der TE verhalten würden oder in der Vergangenheit bei der Beisetzung eines nahestehenden Menschen verhalten haben, zu dessen Angehörigen sie kein Näheverhältnis haben oder hatten. Unterschiedliche Einstellungen zum Thema Verhalten auf Beerdigungen und Ideen zu denkbaren Gestaltungsmöglichkeiten, ebenso wie die Schilderung eigenen Erlebens bei der Beisetzung geliebter Menschen erweitern den Horizont - jedenfalls derjenigen Mitlesenden, die nicht nur mit Scheuklappen durch die Gegend laufen.

Falls du solche Beiträge nicht wünschst, liebe TE, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Ex würde ich der Grabstätte fern bleiben. Etwas heuchlerisch, jetzt mit Rosen zu kommen. Entweder man schafft es zu Lebzeiten, dem anderen zu zeigen, dass er einem etwas bedeutet oder man lässt es. Alles andere dient ja nur dazu, sich selbst zu beweihräuchern. Ex ist ex. Da gab es wohl Gründe. Trauern kannst du auch woanders. Dann stellt sich auch die Farbwahl der Rose nicht.
 

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beihempelsuntermsofa Person des öffentlichen Lebens🪦 Trauer 0

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