Hallo liebe Leute,
mit meinen Eltern lief es nie gut. Sie waren lieblos und haben Gewalt ausgeübt. Ich musste viele Jahre Therapie machen und viele Medikamente nehmen, um das zu verarbeiten und ein selbstbewussterer Mensch zu werden, der seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche festnimmt und verteidigt und der die eigenen Grenzen respektiert und verteidigt.
Meine Eltern haben ihre Gründe, weshalb sie so sind, und ich habe dafür Verständnis. Lange Zeit hatte ich sehr viel Mitgefühl und habe mir alles angehört, was ihnen passiert ist.
Als ich erwachsen war, verbesserte sich das Verhältnis etwas. Aber ich merkte trotzdem: die Gefühle, Erlebnisse und Probleme meiner Eltern stehen andauernd im Mittelpunkt. Ich komme da nicht vor.
Gut - selbst damit hätte ich leben können. Aber es gab weiter Aggressionen gegen mich, besonders wenn meine Mutter angetrunken war. Dann trat ihr ganzer Hass zutage. Mein Vater: in der ewigen Rolle des hehren Ritters, der die schöne holde Dame vor Drachen rettet. Meine Meinung wurde nicht angehört, sondern sofort als falsch verschrien. Mein Vater ist völlig abhängig von meiner Mutter. Alles, was sie sagt, ist Gesetz. Alles, was sie sagt, ist in Ordnung.
Konflikte zwischen mir und meiner Mutter werden als „Unverschämtheit“ bezeichnet, und ich werde als psychisch krank verhöhnt. Ja, stimmt, ich bin krank.
Es ist so armselig…..
Naja. Dann erzählte mir mein Vater eines Tages mit unverhohlenem Stolz, dass er dabei sei, eine Autobiographie zu schreiben, die er im Selbstverlag veröffentlichen wollte. Aber er wollte mir den Text ums Verrecken nicht zeigen.
Dann, als der Text veröffentlicht war, erfuhr ich dies von Dritten. Er hatte versucht, mir das zu verheimlichen.
Als ich in das Buch reinschaute, schien es mir recht unterhaltsam geschrieben - eine Anekdote reihte sich an die nächste.
Aber dann…..
kam das Kapitel über mich. Mit vollem Namen und Geburtsdatum. Da wurde erzählt, dass ich ein Studium abgebrochen habe, alle meine Exfreunde wurden mit Vornamen aufgelistet. Außerdem wurde eine Episode berichtet, die ich meinen Eltern im Vertrauen erzählt habe, da wurde ich von einem 30 Jahre älteren Mann übelst gestalkt. Im Text meines Vaters wurde das jedoch nicht so beschrieben, sondern in einer Art und Weise, die offenließ, ob ich auf seine Avancen eingegangen wäre oder nicht.
Ganz abgesehen davon wurde meine Geburt detailliert beschrieben.
Der Text über meinen Bruder war nur ein paar Zeilen lang und enthielt keinerlei solches Material. Auch kein Geburtsdatum.
Niemand sonst wurde in diesem Buch so bloßgestellt wie ich.
Für mich war das ein unfassbarer Verrat und hat mir schlaflose Nächte bereitet. Ich möchte nicht, dass meine Kinder, Neffen, später Enkel, diese Sachen lesen. Ich möchte nicht, dass irgend jemand diese Sachen liest, es handelt sich um sehr persönliche Details und Probleme.
Deshalb habe ich auch eine Bitte an euch: keine „ist-doch-überhaupt-nicht-schlimm“ Posts. Diese Meinung habe ich nämlich auch durchaus schon gehört. Da fühlt man sich idiotisch, wie jemand, der sich über absolut lächerliche Dinge aufregt.
Auch „liest doch eh keiner“ ist nicht hilfreich.
Jetzt will mein Vater dieses Machwerk sogar auch noch auf Englisch übersetzen lassen……..
mit meinen Eltern lief es nie gut. Sie waren lieblos und haben Gewalt ausgeübt. Ich musste viele Jahre Therapie machen und viele Medikamente nehmen, um das zu verarbeiten und ein selbstbewussterer Mensch zu werden, der seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche festnimmt und verteidigt und der die eigenen Grenzen respektiert und verteidigt.
Meine Eltern haben ihre Gründe, weshalb sie so sind, und ich habe dafür Verständnis. Lange Zeit hatte ich sehr viel Mitgefühl und habe mir alles angehört, was ihnen passiert ist.
Als ich erwachsen war, verbesserte sich das Verhältnis etwas. Aber ich merkte trotzdem: die Gefühle, Erlebnisse und Probleme meiner Eltern stehen andauernd im Mittelpunkt. Ich komme da nicht vor.
Gut - selbst damit hätte ich leben können. Aber es gab weiter Aggressionen gegen mich, besonders wenn meine Mutter angetrunken war. Dann trat ihr ganzer Hass zutage. Mein Vater: in der ewigen Rolle des hehren Ritters, der die schöne holde Dame vor Drachen rettet. Meine Meinung wurde nicht angehört, sondern sofort als falsch verschrien. Mein Vater ist völlig abhängig von meiner Mutter. Alles, was sie sagt, ist Gesetz. Alles, was sie sagt, ist in Ordnung.
Konflikte zwischen mir und meiner Mutter werden als „Unverschämtheit“ bezeichnet, und ich werde als psychisch krank verhöhnt. Ja, stimmt, ich bin krank.
Es ist so armselig…..
Naja. Dann erzählte mir mein Vater eines Tages mit unverhohlenem Stolz, dass er dabei sei, eine Autobiographie zu schreiben, die er im Selbstverlag veröffentlichen wollte. Aber er wollte mir den Text ums Verrecken nicht zeigen.
Dann, als der Text veröffentlicht war, erfuhr ich dies von Dritten. Er hatte versucht, mir das zu verheimlichen.
Als ich in das Buch reinschaute, schien es mir recht unterhaltsam geschrieben - eine Anekdote reihte sich an die nächste.
Aber dann…..
kam das Kapitel über mich. Mit vollem Namen und Geburtsdatum. Da wurde erzählt, dass ich ein Studium abgebrochen habe, alle meine Exfreunde wurden mit Vornamen aufgelistet. Außerdem wurde eine Episode berichtet, die ich meinen Eltern im Vertrauen erzählt habe, da wurde ich von einem 30 Jahre älteren Mann übelst gestalkt. Im Text meines Vaters wurde das jedoch nicht so beschrieben, sondern in einer Art und Weise, die offenließ, ob ich auf seine Avancen eingegangen wäre oder nicht.
Ganz abgesehen davon wurde meine Geburt detailliert beschrieben.
Der Text über meinen Bruder war nur ein paar Zeilen lang und enthielt keinerlei solches Material. Auch kein Geburtsdatum.
Niemand sonst wurde in diesem Buch so bloßgestellt wie ich.
Für mich war das ein unfassbarer Verrat und hat mir schlaflose Nächte bereitet. Ich möchte nicht, dass meine Kinder, Neffen, später Enkel, diese Sachen lesen. Ich möchte nicht, dass irgend jemand diese Sachen liest, es handelt sich um sehr persönliche Details und Probleme.
Deshalb habe ich auch eine Bitte an euch: keine „ist-doch-überhaupt-nicht-schlimm“ Posts. Diese Meinung habe ich nämlich auch durchaus schon gehört. Da fühlt man sich idiotisch, wie jemand, der sich über absolut lächerliche Dinge aufregt.
Auch „liest doch eh keiner“ ist nicht hilfreich.
Jetzt will mein Vater dieses Machwerk sogar auch noch auf Englisch übersetzen lassen……..