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Autisten gesucht!

Guten Tag,

vielen dank für die ausführlichen Schilderungen.

Nochmal zum Thema "Rainman". Ich stehe nach wie vor zu meinen Aussagen. Überdies habe ich nicht diesen Vergleich angestellt! Wobei noch erwähnenswert wäre, dass ich diesen Film noch nie gesehen habe.
Kim Peek war ein inselbegabter Autist, das ist Fakt. Eine weitere Tatsache ist, dass 50% der bekannten Inselbegabten "Savants" AUCH Autisten sind. Die meisten Inselbegabten haben einen IQ unter 70. Das heißt NICHT, dass alle Autisten einen unterdurchschnittlichen IQ haben. Das wäre ein geradezu irrsinniger Fehlschluss. Im Gegenteil! Viele Autisten sind sogar sehr intelligent. Außerdem: Ein niedriger IQ ist ungleich geistiger Behinderung. Das nur mal so am Rande.
Um es nochmal zu betonen. Es geht um meine persönlichen Forschungen. Jeder Mensch hat schließlich Gebiete, die in ihm ein besonderes Interesse hervorrufen. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich alles wüsste. Deswegen schreibe ich schließlich in diesem Forum. Es geht mir um neue, persönliche Erkenntnisse. Wenn ich zudem an ADS Interesse habe oder andere, den Mensch betreffenden Persönlichkeitsausprägungen, sollte dies doch nicht Anlass zur negativen Kritik werden.
Ich danke trotzdem für die rege Beteiligung, speziell auch FeiglingingX) für diesen ausführlichen Beitrag und fryd für die Beispiele. Ansonsten sehe ich ehrlich gesagt keinen weiteren Sinn, diese Diskussion öffentlich fortzuführen. Es geht hier schließlich nicht um einen Hollywoodfilm oder meine vermeintlich miserablen Vorkenntnisse. Falls Interesse besteht, dann bitte ich darum mir eine Privatnachricht zukommen zu lassen.

Freundliche Grüße
 
(....) Es geht um meine persönlichen Forschungen. Jeder Mensch hat schließlich Gebiete, die in ihm ein besonderes Interesse hervorrufen. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich alles wüsste. Deswegen schreibe ich schließlich in diesem Forum. Es geht mir um neue, persönliche Erkenntnisse. Wenn ich zudem an ADS Interesse habe oder andere, den Mensch betreffenden Persönlichkeitsausprägungen, sollte dies doch nicht Anlass zur negativen Kritik werden.
(...)
Freundliche Grüße

DAS verstehe ich.

LG
Landkaffee
 
Dann noch etwas zu meinem Autismus von mir:

Ich bin auch so eine, die kaum was sagt, aber wehe wir kommen zu Psychologie. Dann kommt ein Vortrag, der mindestens 30 Minuten geht. Wenn jemand Begriffe verwechselt noch länger (Schizoid und Schizophren ist nicht das Gleiche!)

Was mich hauptsächlich auffallen lässt ist, dass ich irgendwie schlecht mit NTs kommunizieren kann. Sie verstehen mich schlecht, weil ich ganz Andere Wörter benutze und auch kaum Körpersprache benutze (Habe es endlich mal geschafft, Blickkontakt herzustellen)

Außerdem sind da diese ständigen Reizüberflutungen. Besonders meine auditive Wahrnehmung ist überempfindlich. Ich höre anhand der Frequenz des Stroms, ob mein iPod schon fertig geladen ist. Deshalb gehe ich generell nicht ohne Sonnenbrille und iPod aus dem Haus (bekannte Playlists beruhigen mich unheimlich)
Was ebenfalls schrecklich ist, ist dieses ständige ‘Ich schlag dir mal zwischen die Schulterblätter’.
 
Falsches Forum?

Wieso gehst du nicht in ein Fachforum? Beziehungsweise in ein Forum, wo du mit höherer Wahrscheinlichkeit auf Autisten triffst?

Es gibt z.B. das Aspie e.V., H4wk3ys Blog und TOKOL. In ersterem gibt es auch einen Chat. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Autisten es früh leid sind, über das Thema zu reden. Es nervt sie vielleicht, weil sie ständig darüber reden (müssen) oder weil sie sich anders behandelt vorkommen. Du kannst dir aber die Forenthreads ansehen und dir mal eine Woche Zeit nehmen, um die Sachen durchzulesen. Dabei lernt man auch sehr viel!

Und noch etwas. Zumindest die Aspies scheinen eine ganz andere Definiton von Autismus zu haben als der Rest. Deswegen wären die Begriffe "Störung", "Krankheit", "Andersartigkeit" u.ä. eher nicht nur eine Beleidigung und Zumutung, sondern ein Grund, dich aus was auch immer herauszukicken. Manche Aspies sehen sich sogar als Elite und lassen dich das richtig spüren. Von wegen Kommunikationsprobleme! Autisten können eigentlich sogar viel leichter kommunizieren!

Als jemand, der von "diesen Leuten" unheimlich fasziniert ist, kann ich dir nur raten, dich zunächst in ihre Lage zu versetzen. Stell dir vor, du verstehst die Welt um dich herum nur bedingt und ständig wollen Leute, dich untersuchen. Das muss echt anstrengend sein.
 
Da muss ich dir Zustimmen! Ich mag es nicht, wenn jemand Asperger/Autismus allgeimein als Störung, Krankheit oder Behinderung bezeichnet!
Andersartigkeit finde ich persönlich okay, da es eben eine Tatsache ist, dass 98% aller Menschen eben keine Auties sind.

Aber du kannst gerne mal im Aspie Chat schreiben. Dort bin ich auch unterwegs und es screiben da wirklich viele, nette Leute, die gern bereit sind Fragen zu beantworten. Wir möchten ja, dass sich Leute mit Autismus auseinandersetzen, damit endlich die Klischees verschwinden und mal ein paar Auties mit ein paar ‘Normalos’ an einem Tisch sitzen können und kommuniezieren können ohne gleich wieder zu denken (Normalo:‘Oh, immer dieses Autisten, hören einem nie zu!’ Autie:‘Immer diese NTs, setzen sich nie gründlich mit einem Thema auseinander!’
 
Da muss ich dir Zustimmen! Ich mag es nicht, wenn jemand Asperger/Autismus allgeimein als Störung, Krankheit oder Behinderung bezeichnet!
Andersartigkeit finde ich persönlich okay, da es eben eine Tatsache ist, dass 98% aller Menschen eben keine Auties sind.

Aber du kannst gerne mal im Aspie Chat schreiben. Dort bin ich auch unterwegs und es screiben da wirklich viele, nette Leute, die gern bereit sind Fragen zu beantworten. Wir möchten ja, dass sich Leute mit Autismus auseinandersetzen, damit endlich die Klischees verschwinden und mal ein paar Auties mit ein paar ‘Normalos’ an einem Tisch sitzen können und kommuniezieren können ohne gleich wieder zu denken (Normalo:‘Oh, immer dieses Autisten, hören einem nie zu!’ Autie:‘Immer diese NTs, setzen sich nie gründlich mit einem Thema auseinander!’

Definiert wird Autismus, auch das Asperger-Syndrom, als tiefgreifende Entwicklungsstörung.
Es ist also definitiv mehr als eine "Andersartigkeit".

Ich habe eine Bekannte, die Asperger-Autistin ist.
In der Tat ist ihre Art zu kommunizieren sehr gewöhnungsbedürftig.
In der Hinsicht, dass sie nie darauf eingehen, was der andere gerade geschrieben oder gesagt hat.
Wenn man selbst nicht nachhakt, kann es sein, dass sie sich einfach so nicht mehr melden.
Meine Bekannte meinte vor kurzem auch mal, ich solle mich nicht wundern, wenn sie sich zwischendurch mal mehrere Wochen nicht meldet. Erst bei drei Monaten solle ich mir Gedanken machen, dass etwas nicht stimmen könne.
Andererseits können sie wohl sehr besitzergreifend sein und klammern sich regelrecht an eine Bezugsperson.

Oder wie erklärt man jemandem, der nicht versteht, dass man sich durch bestimmte Bemerkungen oder Handlungen anderer verletzt fühlt?
Sie fragte mich verwundert, was ich denn da empfinde. Sie habe bei dem Wort "Verletzung" nur eine blutende Wunde vor Augen. 😕

Ja, jetzt kann ich auch verstehen, warum es ihnen so schwer fällt, Kontakte aufzubauen oder gar aufrechtzuhalten!
Ich glaube auch, dass viele Autisten ihre Entwicklungsstörung als Behinderung sehen.
Nur wenige sind wohl stolz auf ihre "Andersartigkeit".
 
Zuletzt bearbeitet:
Eure Art zu kommunzieren ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig!

Mal aus meiner Sicht:
Viele NTs reden mit sehr primitiven Wortschatz und verstehen kaum, was man sagt. Zudem wechseln sie alle paar Sekunden das Thema und nennen das dann ‘Smalltalk’. Ihr fragt einen immer wie es uns geht, obwohl es euch gar nicht interessiert. Auf 'Wie gehts dir?' folgt stets ein 'Gut.' Das man momentan Kopfschmerzen hat ist hierbei völlig irrelevant, den Gegenüber interessiert es schließlich nicht. Der Sinn dieses Frage ist mir immer noch unklar.

Ihr scheint auch nicht in der Lage zu sein, beim Thema zu bleiben. Immer schweift ihr irgendwie ab, obwohl wir doch gerade mitten in der Diskussion waren.

Ihr fuchtelt und macht komische Gesichter, die synonym für irgendetwas stehen, was für uns Aspies ungefähr so verständlich ist, wie für dich Chinesisch. Wenn es euch schlecht geht, glotzt bitte nicht irgendwie in einer ganz bestimmten Art und Weise, die wir nicht verstehen und beschwert euch dann auch noch darüber, dass wir nicht den Kummerkasten für euch spielen. Woher sollen wir bitte wissen, wie ihr euch fühlt!?

'Definiert wird Autismus als tiefgreifende Entwicklungsstörung' Ja. Von euch. Soll ich mal deine Persönlichkeit, deine Stärken und Defizite als Störung definieren? Denn dazu hätte ich gerade mächtig Lust. Solche Aussagen rufen bei mir Wut ind Unverständins hervor.

Außerdem hast du erwähnt, wir seinen 'Besitzergreifend'. Oh nee. Da hat mal wieder jemand den Unterschied Autismus-Borderline nicht geblickt.

Zu deinem 'Wie erklärt man jemandem, dass man sich verletzt fühlt?'

Ähm...wie wäre es mit sagen!? Ich fühle mich so und so durch das und das verletzt, weil dies und das. Und nicht 'Ich fühl mich gemobbt+beleidigter Blick'
 
Eure Art zu kommunzieren ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig!

Mal aus meiner Sicht:
Viele NTs reden mit sehr primitiven Wortschatz und verstehen kaum, was man sagt. Zudem wechseln sie alle paar Sekunden das Thema und nennen das dann ‘Smalltalk’. Ihr fragt einen immer wie es uns geht, obwohl es euch gar nicht interessiert. Auf 'Wie gehts dir?' folgt stets ein 'Gut.' Das man momentan Kopfschmerzen hat ist hierbei völlig irrelevant, den Gegenüber interessiert es schließlich nicht. Der Sinn dieses Frage ist mir immer noch unklar.

Ihr scheint auch nicht in der Lage zu sein, beim Thema zu bleiben. Immer schweift ihr irgendwie ab, obwohl wir doch gerade mitten in der Diskussion waren.

Ihr fuchtelt und macht komische Gesichter, die synonym für irgendetwas stehen, was für uns Aspies ungefähr so verständlich ist, wie für dich Chinesisch. Wenn es euch schlecht geht, glotzt bitte nicht irgendwie in einer ganz bestimmten Art und Weise, die wir nicht verstehen und beschwert euch dann auch noch darüber, dass wir nicht den Kummerkasten für euch spielen. Woher sollen wir bitte wissen, wie ihr euch fühlt!?

'Definiert wird Autismus als tiefgreifende Entwicklungsstörung' Ja. Von euch. Soll ich mal deine Persönlichkeit, deine Stärken und Defizite als Störung definieren? Denn dazu hätte ich gerade mächtig Lust. Solche Aussagen rufen bei mir Wut ind Unverständins hervor.

Außerdem hast du erwähnt, wir seinen 'Besitzergreifend'. Oh nee. Da hat mal wieder jemand den Unterschied Autismus-Borderline nicht geblickt.

Zu deinem 'Wie erklärt man jemandem, dass man sich verletzt fühlt?'

Ähm...wie wäre es mit sagen!? Ich fühle mich so und so durch das und das verletzt, weil dies und das. Und nicht 'Ich fühl mich gemobbt+beleidigter Blick'

In diesen Beitrag kann ich mich allerdings ganz gut reindenken, weil ich manche dieser Probleme von mir kenne.

Ich wusste z.B. bis letztes Jahr nicht, dass auf die Frage "Wie geht es dir?" nur ein "Gut" erwartet wird. Erst jetzt weiß ich, warum Leute so abweisend oder verwundert geguckt haben, wenn ich mal wieder von meinen Zahnproblemen anfing.
Nur warum soll man lügen, wenn man doch Schmerzen hat?

Primitiver Wortschatz?
Na ja, es gibt genügend NT's, die sich gewählt und niveauvoll unterhalten können.

Fuchteln und komische Gesichtsausdrücke mache ich auch nicht, wirke eher immer neutral.

Mag daran liegen, dass ich ja auch nicht so ganz normal bin, sondern ADSlerin. 😉
Trotzdem ist mir autistisches Denken und Handeln im großen und ganzen fremd.

Im übrigen:
Nicht ich habe den Unterschied zwischen Autismus und Borderline nicht verstanden.
Meine Bekannte, die Asperger-Autistin ist, sagt von sich, dass sie sehr besitzergreifend sein kann.
Also hat da wohl höchstens jemand eine falsche Diagnose gestellt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehldiagnosen sind schon so eine Sache. Besonders weil manche Psychologen immer noch auf dem Rain Man Stand sind.
Viele Menschen auch. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft man mich als Psychopath bezeichnet hat.

So nach dem Motto: Oh, guck mal, sie ist Anders, sie redet wie ein Professor (Psychopathen können sich auch gut ausdrücken) und wenn wir es in Geschichte von KZs haben, sieht man ihr keine Reaktion an. Daraus folgt die (unlogische) Schlussfolgerung, ich könne kein Mitleid empfinden.

Danke dafür an Wikipedia für den Abschnitt 'Die autistischen Psychpathen' und für die Erwähnung, wir hätten keinen Humor.
Und wieder ein Vorurteil gefestigt.
 
Ich glaube das es für viele autisten schwer ist verstehen zu müssen das sie nie so sein werden wie die mehrheit der menschen. Wie die neurotypische mehrheit eben.
Vielleicht kann es aber auch eine erleichterung sein nach vielen jahren oder auch einigen jahrzehnten eine erklärung zu haben warum man sich von vielen menschen unterscheidet. Es kann selbstbewusstsein geben zu wissen das es andere gibt, mit denen man sich identifizieren kann. Es kann sicher auch hilfreich sein selbsthilfegruppen aufzusuchen und sich mit anderen autisten auszutauschen.

Auch ich wollte irgendwohin gehören denn nie wurde ich akzeptiert und leide schon mein leben lang unter ausgrenzung und verachtung.
Daher bin ich seelisch in ein tiefes loch gefallen als man mir in der autismusambulanz gesagt hat das das asperger-syndrom aufgrund bestimmter kriterien ausgeschlossen werden kann.
Inzwischen sehe ich es aber auch als chance an mir arbeiten und mich noch verändern zu können. Auch wenn es schwierig wird da ich teilweise schwer depressiv bin.
Ich bin froh im grunde nicht anders zu ticken als die meisten menschen. Mit der diagnose autismus wäre ich wahrscheinlich nicht klar gekommen.

Trotzdem finde ich es toll das ihr gut zurechtzukommen scheint und das positive in eurer andersartigkeit seht.
 

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