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Autismus /Asperger / Anders sein

S

Sunbeam

Gast
@BlueShepherd

Dann hast du wohl ziemliches Glück gehabt, denke ich.

Ich kämpfe seit über einem Jahr um Hilfen und bekomme keine, mit einer anderen Diagnose gerne, aber doch nicht mit Asperger.

Deswegen würde ich lieber eine falsche Therapie in Kauf nehmen als dieses abgestempelt sein. Ich habe gar kein Leben mehr, es ist alles weggebrochen und ich fühle mich fast wie ein Baby, nicht mehr als Mensch.

Natürlich war ich froh, zu wissen, was mit mir los ist, keine Frage, mittlerweile verfluche ich es aber eher.

Autismuszentren sind rar gesät und verfügen über wenig Einfühlungsvermögen, habe ich den Eindruck. Rollstuhlfahrer bitte nicht, ein bisschen lauter, nein danke, nicht mobil, oh je...

Familie weg, Beziehung steht auf der Kippe, seit der Diagnose auch verschlechteter Gesundheitszustand und das Gefühl allein zu sein...
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Ich kämpfe seit über einem Jahr um Hilfen und bekomme keine, mit einer anderen Diagnose gerne, aber doch nicht mit Asperger.
Was für Hilfe brauchst du denn? Käme vielleicht sowas wie ambulant betreutes Wohnen oder das persönliche Budget für dich infrage? Informiere dich doch mal dahingehend. Ich bekomme ambulant betreutes Wohnen und das hilft mir sehr. Dadurch habe ich Unterstützung bei Behördengängen, Arztterminen, Papierkram, Freizeitgestaltung und vielem mehr.
 
S

Sunbeam

Gast
Das würde ich mir auch sehr wünschen, hier wo ich wohne, leider keine Chance, die halten Autismus für ein Kleidungsstück und mich einfach nur für zu anstrengend, weil ich zu viel Watt in der Birne hab und manchmal laut werde...

Das wüsste ich übrigens auch gerne, wie man den Wutausbrüchen umgeht, die werden langsam schon gravierend...

Eine gute Therapie und eine Entlastung für meinen Mann, vielleicht ne gute Freundin...
 

recuperation

Aktives Mitglied
Von Eigendiagnosen und Selbsttests im Internet würde ich generell abraten. Ich habe letztens aus Langeweile ein paar Selbsttests gemacht, die sogar relativ seriös wirkten. Ergebnis: Ich leide unter Borderline, schwersten Depressionen und habe 41 von 50 Punkten auf irgend so einer Autismus-Skala. Dafür geht's mir eigentlich erstaunlich gut. Vermutlich, weil keine dieser Diagnosen etwas mit der Realität zu tun hat.

Auch wenn sich viele Autisten in speziellen Hobbys ausleben, natürlich Probleme im zwischenmenschlichen Bereich haben etc, machen spezielle Hobbys und fehlende Social Skills einen nicht gleich zum Autisten. Wer bei sich selbst ernsthaft Asperger o.ä. vermutet, dem empfehle ich eins der diversen Bücher zu lesen, die schildern, wie das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen schon in frühester Kindheit aussieht. Danach stellt man solche Diagnosen nicht mehr vorschnell...
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Danke für deinen Beitrag BlueShepherd.

Manchmal denke ich, ich hätte gerne eine Form des Autismus, dann wüsste ich wenigstens was mit mir nicht stimmt.

In einigen Dingen erkenne ich mich wider

@Andreas900

Autismus ist ja vor allem durch seine Reizüberflutung und den davon endstehenden Meltdowns oder Shutdowns begleitet. Wie sieht es damit aus?
Bist du Geruchsempfindlich?
Geräusch empfindlich?
Lichtempfindlich?
Kannst du dich auf ein Gespräch konzentrieren wenn der Fernseher läuft bzw. Wenn ihr in einem Restaurant sitzt wo viel los ist?
Brauchst du viel ruhe?
Wirst du schnell Wütend?
Wie sieht es mit Empathie aus? Bzw. Dem erkennen ob es jemanden gut oder schlecht geht? Kannst du damit umgehen wenn du jemanden trösten must?
Hast du Probleme anderen Menschen in die Augen zu schauen?
Hast du Spezial Interessen ?

Wie sieht es mit Routine aus? Was passiert wenn sich etwas in deinem Tagesplan ändert? oder in deiner Wohnungseinrichtung? Ein Termin verschoben werden muss? Die Waschmaschine kaputt geht?
Ich fühle mich in Gegenwart von Menschen grundsätzlich extrem angespannt und es kostet mich Kraft. Ich habe immer das Gefühl eine Maske tragen zu müssen.
Ich schotte mich sehr von der Welt ab. Zum Glück habe ich meinen Job, sonst hätte ich vermutlich kaum soziale Kontakte.
Meine Interessen sind zumindest für mein Alter ungewöhnlich.
Ich habe gerade wieder World of Warcraft angefangen - in der alten Classic Variante. Ich liebe es die gleichen Dinge immer wieder zu tun.

Das schlimmste (nicht für mich schlimmste aber ich denke es macht mich zu einem nicht besonders guten Menschen): Die Gefühle anderer sind mir relativ egal. Ich fühle nicht mit wenn eine Kollegin etwas schönes oder schlimmes erlebt. Insofern tröste ich zwar Andere, aber eigentlich nur um die Erwartung zu erfüllen, nicht weil mir jemand leid tut.

Ich glaube immer weniger, dass ich autistische Züge habe, sondern dass es eher eine Mischung aus weniger sozialer Erfahrung, Angst, und mangelnder Selbstsicherheit ist.

Und ich glaube auch nicht mehr, dass sich das ändern wird. Ich bin jetzt 39 und kann mir nicht vorstellen dass ich jetzt eine große Wende schaffe. Ich werde weiter arbeiten, meine Freizeit vor PC und TV verbringen und naja.... irgendwann ist das Leben halt vorbei.

Ich bin dabei garnicht sooo unglücklich (und will auch kein Mitleid), ich denke mir nur manchmal ob ich dieses Leben nicht mit 80 auf den Sterbebett doch bereuen werde.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Hallo @Andreas900

Ich selbst war ja 13 Jahre in Therapie bevor die Diagnose Asperger gestellt wurde.
Ich selbst hatte auch nie so wirklich gewusst WAS jetzt genau mein Problem ist. Diagnosen hatte ich Borderline, Depressionen, Angststörung, sozial Phobie, Komb. Persönlichkeitsstörung. Nie hatte ich mich "angekommen" gefühlt und die Therapien haben mir auch nur bei meinen Depressionen etwas geholfen.

Autismus vor allem im Erwachsenen alter ist sehr schwer zu Diagnostizieren.
Bei mir liegt Autismus in der Familie und trotzdem hatte ich immer zweifel. Vor allem weil alle Therapeuten immer nur gesagt haben, sie kennen sich nicht aus oder sie würden bei mir keinen Autismus sehen.

Ich kann dir wirklich nur empfehlen zu einem Autismus Zentrum in deiner Nähe zu gehen und dich Diagnostizieren zu lassen.

Auch ist es wichtig zu verstehen, das es noch einige andere Dinge gibt die dem Autismus sehr ähnlich sind.
z.B PTBS, AD(H)S, Schizoid. Sogar Doppeldiagnosen sind möglich.

Ich selbst bin durch meinen Autismus ja ziemlich im Leben gehindert. Daher war mein Leidensdruck enorm groß und ich wollte einfach nur endlich wissen was mit mir los ist und endlich die Hilfe bekommen die mir auch hilft.

Also wenn du in irgendeiner Weise Leidensdruck hast kannst du ruhig zur Diagnostik gehen. Die können dir dann auch wahrscheinlich sagen falls deine Problematik auf etwas anderes hindeutet.

Lg
 
S

Sunbeam

Gast
@BlueShepherd

Ruhephasen wären schön, sind leider genauso undenkbar wie Therapie. Hab wirklich alles versucht.
Ich bin sehr verzweifelt und ziemlich am Ende. Seit der Diagnose geht es nur noch bergab.
Medikamente, damit meinst du sicher Psychopharmaka? Ich bin zu allem Unglück noch leberkrank, da kommt das leider nicht mehr in Frage.
Das letzte Jahr hat mich viel Kraft gekostet. Wenn mein Mann nicht wäre...
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Ruhephasen wären schön, sind leider genauso undenkbar wie Therapie. Hab wirklich alles versucht.
Ich bin sehr verzweifelt und ziemlich am Ende. Seit der Diagnose geht es nur noch bergab.
Medikamente, damit meinst du sicher Psychopharmaka? Ich bin zu allem Unglück noch leberkrank, da kommt das leider nicht mehr in Frage.
Das letzte Jahr hat mich viel Kraft gekostet. Wenn mein Mann nicht wäre...
Das tut mir wirklich sehr leid das zu hören.
Ja die Medikamente die ich nehme sind Psychopharmaka. Schade das es für dich dann nichts ist aber deine Gesundheit geht natürlich vor.

Ich kenne mich damit nicht so aus, aber darfst du Tropfen/Tabletten die rein pflanzlich sind nehmen ?
 
S

Sunbeam

Gast
@BlueShepherd
Ja, pflanzlich geht in den meisten Fällen, das sollte kein Problem sein.
Arbeite gerne mit Kräutern und habe es medikamentös mit Ashawanga, keine Ahnung, wie es geschrieben wird, versucht...

Das schlimmste ist die familiäre Situation, meine Schwester ist einfach in Urlaub gefahren und da leider ich sehr drunter. Haben uns schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Sie hat kein Mitgefühl und kein Verständnis und das als Familienrichterin. Die armen Kinder mit denen sie zu tun hat.

@Andreas900
der Test im Netz ist ein guter Richtwert, habe ihn zuallererst gemacht, das hat mir den Schritt zur Diagnose etwas leichter gemacht. Dann sozialpsychiatrischer Dienst, weil die Kliniken lange Wartezeiten haben. Da hat man mir das schon quasi bestätigt und mir Tipps gegeben, was die Kliniken angeht. Leider wird für Asperger hier in Deutschland viel zu wenig angeboten und gemacht. Ich möchte hier eigentlich nur noch weg...
Ganz liebe Grüße
 

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