Guten Abend
Vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich meinen Freund bei einem Seminar in New York kennengelernt. Am Anfang wirkte er sehr schüchtern, fast schon zurückhaltend, und doch war er auf fachlicher Ebene alles andere als das – klar, souverän, kompetent. Diese Mischung hat mich unglaublich fasziniert und irgendwie in seinen Bann gezogen. So etwas passiert mir selten, und deshalb habe ich mir ein Herz gefasst und ihn angesprochen. Anfangs war es schwierig, aber bis zum Ende der Seminarwoche hatten wir eine gute Basis und wollten in Kontakt bleiben.
Kurz danach hat er mir erzählt, dass er ASS (Autismus-Spektrum-Störung) hat. Das hat plötzlich vieles erklärt – seine Art, seine Reaktionen, sein Verhalten. Mich hat es aber nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Ich konnte es sofort einordnen, weil diese Diagnose bei mir selbst auch mal im Raum stand, sich aber nicht bestätigt hat.
Wir haben uns dann nach und nach besser kennengelernt und sind schließlich ein Paar geworden. Unsere Beziehung ist nicht immer leicht, vor allem wegen der großen Entfernung (Deutschland – USA) und natürlich auch wegen seiner ASS. Es hat wirklich lange gedauert, bis er mir voll und ganz vertraut hat und sich auf die Beziehung einlassen konnte – emotional wie auch körperlich. Aber inzwischen würde ich sagen: Ja, wir haben eine gute Beziehung. Sie ist vielleicht nicht wie andere, aber sie ist echt und für mich wertvoll.
Natürlich gibt es auch sehr schwierige Phasen. Das betrifft nicht nur mich, sondern alle Menschen in seinem Umfeld. In solchen Momenten muss man sehr viel Geduld haben, zurückstecken und Dinge aushalten, die nicht leicht sind. Aber trotz allem ist er für mich der wunderbarste Mensch, den ich je getroffen habe.
Auch ich bin nicht unkompliziert. Bei mir ist es keine ASS, sondern meine Hochbegabung, die mich oft im Kontakt mit anderen Menschen einschränkt. Viele langweilen mich einfach, und ich kann kein Interesse vorspielen. Smalltalk, nur um höflich zu sein, fällt mir schwer. Deshalb habe ich nicht viele Freunde, und in Beziehungen hatte ich bisher nie wirklich Glück. Bei ihm ist das anders. Er schenkt mir Aufmerksamkeit bis ins kleinste Detail, merkt sich alles über mich, und ich fühle mich bei ihm zum ersten Mal wirklich angekommen. Das ist etwas, das ich so vorher nie erlebt habe.
Jetzt sind wir ungefähr zwei Jahre zusammen, und so langsam kommen die großen Fragen. Ich weiß, dass ich nicht für immer so eine Fernbeziehung führen möchte. Aber jede Veränderung ist für ihn eine riesige Herausforderung. Ich spiele mit dem Gedanken, auszuwandern – aber ich habe Angst, dass es dann zwischen uns nicht mehr funktioniert. Dass ich seine schwierigen Phasen vor Ort viel intensiver miterlebe und damit nicht umgehen kann. Andererseits sehne ich mich nach mehr Nähe, nach einem Alltag mit ihm.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich vor einer der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens stehe. Es gibt keinen einfachen Weg: Die Beziehung in dieser Form weiterführen, ist keine dauerhafte Lösung, sie zu beenden, ist für mich aber auch undenkbar.
Vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich meinen Freund bei einem Seminar in New York kennengelernt. Am Anfang wirkte er sehr schüchtern, fast schon zurückhaltend, und doch war er auf fachlicher Ebene alles andere als das – klar, souverän, kompetent. Diese Mischung hat mich unglaublich fasziniert und irgendwie in seinen Bann gezogen. So etwas passiert mir selten, und deshalb habe ich mir ein Herz gefasst und ihn angesprochen. Anfangs war es schwierig, aber bis zum Ende der Seminarwoche hatten wir eine gute Basis und wollten in Kontakt bleiben.
Kurz danach hat er mir erzählt, dass er ASS (Autismus-Spektrum-Störung) hat. Das hat plötzlich vieles erklärt – seine Art, seine Reaktionen, sein Verhalten. Mich hat es aber nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Ich konnte es sofort einordnen, weil diese Diagnose bei mir selbst auch mal im Raum stand, sich aber nicht bestätigt hat.
Wir haben uns dann nach und nach besser kennengelernt und sind schließlich ein Paar geworden. Unsere Beziehung ist nicht immer leicht, vor allem wegen der großen Entfernung (Deutschland – USA) und natürlich auch wegen seiner ASS. Es hat wirklich lange gedauert, bis er mir voll und ganz vertraut hat und sich auf die Beziehung einlassen konnte – emotional wie auch körperlich. Aber inzwischen würde ich sagen: Ja, wir haben eine gute Beziehung. Sie ist vielleicht nicht wie andere, aber sie ist echt und für mich wertvoll.
Natürlich gibt es auch sehr schwierige Phasen. Das betrifft nicht nur mich, sondern alle Menschen in seinem Umfeld. In solchen Momenten muss man sehr viel Geduld haben, zurückstecken und Dinge aushalten, die nicht leicht sind. Aber trotz allem ist er für mich der wunderbarste Mensch, den ich je getroffen habe.
Auch ich bin nicht unkompliziert. Bei mir ist es keine ASS, sondern meine Hochbegabung, die mich oft im Kontakt mit anderen Menschen einschränkt. Viele langweilen mich einfach, und ich kann kein Interesse vorspielen. Smalltalk, nur um höflich zu sein, fällt mir schwer. Deshalb habe ich nicht viele Freunde, und in Beziehungen hatte ich bisher nie wirklich Glück. Bei ihm ist das anders. Er schenkt mir Aufmerksamkeit bis ins kleinste Detail, merkt sich alles über mich, und ich fühle mich bei ihm zum ersten Mal wirklich angekommen. Das ist etwas, das ich so vorher nie erlebt habe.
Jetzt sind wir ungefähr zwei Jahre zusammen, und so langsam kommen die großen Fragen. Ich weiß, dass ich nicht für immer so eine Fernbeziehung führen möchte. Aber jede Veränderung ist für ihn eine riesige Herausforderung. Ich spiele mit dem Gedanken, auszuwandern – aber ich habe Angst, dass es dann zwischen uns nicht mehr funktioniert. Dass ich seine schwierigen Phasen vor Ort viel intensiver miterlebe und damit nicht umgehen kann. Andererseits sehne ich mich nach mehr Nähe, nach einem Alltag mit ihm.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich vor einer der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens stehe. Es gibt keinen einfachen Weg: Die Beziehung in dieser Form weiterführen, ist keine dauerhafte Lösung, sie zu beenden, ist für mich aber auch undenkbar.