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Aussprache mit der Ex?!

Yenlowang

Aktives Mitglied
Es ist schon komisch...

Ich hab gestern Abend wieder mit meiner Freundin geredet. Ich hatte mal wieder Tränen in den Augen. Es ist seltsam. Man kann jahrelang nicht weinen und denn werden auf einmal die Augen bei den kleinsten Kleinigkeiten feucht...

Ich habe mit ihr über meine Gedanken bezüglich des einen geredet und ich hab mir gestern den ganzen Tag überlegt, warum ich soviel Angst vor ihm habe, wieso ich meine Furcht darüber das er mir meine Freundin wegnimmt so stark ist. Er hat keinerlei Interesse an einer Beziehung mit ihr, meine Freundin sagt, er ist auch nicht ihr Typ. Er war für den Moment ok (es war nach einer Party, wo man noch nicht alleine im Bett liegen wollte).

Aber mich stört halt dabei, das er eine Freundin hat, aber sowas wohl öfter abzieht. (Ich kann solche Menschen nicht verstehen... ehrlich nicht)

Andererseits habe ich nur mit ihm ein Problem, weil es mich direkt (durch meine Freundin) betrifft.

Ich hab nen Arbeitskollegen, der zieht das mit 3 Frauen gleichzeitig durch (sie wissen untereinander von garnichts), ein anderer Bekannter ist auch gerade erst wieder fremdgegangen...

Sie sind alle schwach...

Eigentlich müsste ich vor Selbstbewusstsein strotzen, ich bin eigentlich so stark.

Es könnten nackte Frauen vor mir tanzen, mir 1.000.000 Komplimente ins Ohr flüstern, mir sagen, das sie sich nach mir verzehren, etc. Ich würde nicht schwach werden. Ich kriege es ja noch nichtmal mit wenn eine Frau mit mir flirtet. Ich bekomme zwar mit, wenn mich Menschen ansehen, aber denn denke ich immer wieder, sie mustern meinen Körper, mein Äußeres, als ob sie die Veränderung sehen, die ich durchgemacht habe...

Ich habe meine Vorstellung von Werten und davon weiche ich nicht ab...

Treue, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis, Hilfsbereit...

Und ich weiß eigentlich auch genau, wenn man mich betrügt, denn hat man mich nicht verdient, denn hat man nicht erkannt was man an mir hat, denn kennt man mich nicht....


Aber warum ist dann mein Selbstbewusstsein, mein Selbstwert nur so niedrig?

LG
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Hi Yenlowang,
ich meine, dass Du Dir selbst nicht gut tust, denn Deine Selbstzweifel sind wie ein Gift. Warum fragst Du Dich immer wieder, warum Dein Selbstwert so gering ist?
Du hast eine Partnerin, lass es doch einfach zu, dass sie Dich liebt.

Ich habe die gleichen Werte und Ansprüche wie Du was die Frage Treue, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis und Hilfsbereitschaft betrifft. Und dabei sollst Du ja auch bleiben. Ich kenne auch genügend Menschen, die haben sogar mehr als zwei Gesichter, mit denen würde ich mich niemals moralisch auf eine Stufe stellen. Aber das eine sind meine Werte, das andere sind die Werte der anderen. Und wenn ein Mann/eine Frau etwas gleichzeitig mit mehreren Partnern hat, ja dann ist das auch nicht meine Sache, darüber zu richten, vielleicht führen die ja eine offene Beziehung, sind sexsüchtig, ohne Charakter, bindungsunfähig, was weiß ich ... Für mich gelten andere Dinge im Leben und darauf konzentriere Dich. Auf Dich und Dein Leben und Deine Beziehung.

Selbstzweifel und Ängste gehören leider irgendwie zusammen und sie geben Dir damit auch einen Mangel an Selbstakzeptanz. Auch wenn Du selbst betonst, es wäre bei Dir nicht so, mein Eindruck ist der, dass Deine äußere Veränderung überhaupt nicht Schritt gehalten mit Deiner inneren Veränderung. So ähnlich habe ich auch Erfahrungen gehabt. Wenn man sein Leben lang schon von den Eltern hört, dass man nichts taugt, hässlich ist ... dass man nichts kann, obwohl man sich in der Schule anstrengt und sehr gute Leistungen hat ... Wenn man dann einen Mann sich sucht, der wieder so ist und einem zeigt, dass man ein nichts ist, obwohl es nicht so war, dann hat man irgendwann tatsächlich diese Überzeugung verinnerlicht, dass man nichts taugt, hässlich ist, nicht wert ist, dass einen überhaupt jemand liebt ... Und sich davon zu lösen, das ist wiederum ein sehr schmerzhafter Prozess. Ich hatte Dir ja in einem meiner Posts angedeutet, wie mein Leben war. Und ich schreibe es Dir nochmal, es ist ein Prozess von sehr, sehr vielen Jahren, ehe sich das für einen selbst einprägt, dass es eben nicht so ist.
Es ist aber nicht so, dass alle anderen besser als Du und ich sind, oder schöner, erfolgreicher, klüger, toller, begehrenswerter, liebenswerter … Du hängst – so glaube ich – fest in dem Gedanken, dass Dir Dein Glück nicht zusteht, weil Du noch zig negative Gedanken hast, mit denen Du Dir selbst vormachst, dass Du nicht diesen Wert hast, den Du bei anderen zu sehen meinst.
Es ist nicht richtig, sich selbst kleiner zu machen, damit andere Menschen sich in Deiner Nähe wohl und sicher fühlen. Diese Selbstzweifel stehen Dir aber im Wege, verhindern, dass man im Leben Erfolg hat, vorankommt, sie rufen Stillstand hervor, weil wir uns dann fast gelähmt vorkommen und handlungsunfähig werden. Das wiederum frustriert und macht uns wütend - wütend vor allem auf uns selbst. Das kann sogar bis zu Selbsthass und Abscheu führen. Und damit wir das nicht nur allein und tief in uns spüren müssen, kommt es oft zu einer „Ventillösung“: wir werden wütend auf den Partner, oder zweifeln an ihm, wir werden wütend auf die Umgebung, manchmal sogar auf die ganze Welt um uns herum, das Leben überhaupt, wir fühlen uns hilflos und als Opfer und geraten im schlimmsten Fall in eine Spirale der Selbstzerfleischung. Wir fühlen uns als Versager, als schlechter Partner, als unfähig, wertlos, nicht kompetent genug, unattraktiv, nicht liebenswert, wir hadern mit uns und kritisieren uns selbst in Grund und Boden! Ich habe den Eindruck, Du kämpfst Dich sehr stark damit auch herum.
Doch durch diese ständig sich auch vertiefenden Selbstzweifel gerät man so drastisch in eine negative Richtung, dass man dann alles kaum noch aus einem gesunden Abstand betrachten kann. Andere, die uns aber sozusagen von außen betrachten, und uns so sehen, wie wir sind, versuchen uns vielleicht vom Gegenteil zu überzeugen - meist vergeblich. Alles Positive, was uns jemand in solch einem Zustand sagt, wird durch die eigenen Selbstzweifel nur verringert, negiert und gefiltert, es kommt gar nicht mehr wirklich bei uns an. Im Gegenteil, manches Mal – und so schreibst Du es ja selber - kommt es einem dann wie Hohn vor, wenn uns jemand ein Kompliment macht. Sei geduldiger zu Dir selbst und kümmere Dich um Dein tiefstes Inneres.

Lg Eisherz



 

Artemisia

Aktives Mitglied
Menschen sind von "Natur aus" dafür ausgestattet auch mit massiven Negativerlebnissen zurecht zu kommen: egal ob Sturmflut, Hottentotten, Säbelzahntiger, Arbeitslosigkeit, Partnerverlust. Wäre es nicht so, gäbe es die Spezies Mensch nicht mehr, denn die trauernden Neandertaler wären in ihrer Höhle verhungert.
Dabei durchläuft jeder bestimmte Phasen des Trauerprozesses, manchmal mehrmals, manchmal bestimmte Phasen nur mehrmals.
Zuerst Schock, nicht Glauben wollen, dann Schmerz, Wut, tiefe Resignation und dann langsam Akzeptanz und Integration.
Was du erlebst und auch dass es einfach dauert und immer mal wieder hochkommt, ist völlig normal.
Wenn du Werte hast und konsequent lebst, dann tust du das, weil du garnicht anders kannst. Du tust das Gute um des Guten Willen und nicht in der Hoffnung auf "Lohn". Andere Menschen haben andere Werte oder mangelnde Reife/Erfahrung und lernen mühsam dadurch, dass sie mit den Konsequenzen ihres Handelns irgendwann unerbittlich konfrontiert werden.
Sei froh, dass dir das erspart bleibt und genieße den freien Blick in den Spiegel.
Wichtig ist, wie DU das Ganze bewertest, nicht ihr Warum, wenn sie denn eins hat und möglicherweise wäre es noch verletzender für dich.

Möglicherweise leidest du an einer "posttraumatischen Verbitterungsstörung" (ja, das gibt es ....). Wenn es dich arg quält, arbeite es bitte mit fachlicher Hilfe auf (für Kurztherapie sehr geeignet ist die Hypnose, wo man sich mittels Kinotechnik das Erlebnis nochmal anschaut und umwertet, da reichen sehr wenige Sitzungen aus) und nicht mit deiner Freundin. Sie ist deine Partnerin und nicht deine Therapeutin. U.U. belastet sie das und damit auch eure Beziehung. Schließlich sind es deine Altlasten.
Was nicht heißt, dass man nicht drüber reden darf. Musst du entscheiden, wieviel Raum das Thema bei euch einnimmt.
Ich wünsche dir alles Gute!
 

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo zusammen...

Ich hab eine Antwort...

Eine Antwort auf das Warum.

Ich habe von meiner Exfrau eine SMS bekommen, das sie alles das was sie mir angetan hat bereut und so weiter und sofort...

Ich habe geantwortet, das ich alles weiß, was gewesen ist. Und ich habe sie dann bewusst nach dem Warum gefragt.

Und ich habe eine Antwort bekommen. Zwar eine die mir ein kleines bißchen sauer aufstößt, allerdings weiß ich jetzt um das "warum"...

Einige von euch, die ein paar meiner anderen Threads gelesen haben, wissen, das ich den Drang habe für einen Menschen der mir wichtig ist alles zu tun, damit er es so angenehm wie möglich hat.

Und das wurde meiner Beziehung zum "Verhängnis". Sie sagte wortwörtlich:

"Du hast Dich immer soviel um mich gekümmert, soviel für mich gemacht. Und auf einmal hast du Dich für andere Dinge interessiert (Freizeitaktivitäten, Onlinespiel) und ich hatte das Gefühl nicht mehr an erster Stelle zu stehen, wie ich es gewohnt war..." Und da hat sie anstatt darüber mit mir zu reden halt ...

Auf jeden Fall geht es mir besser. Zwar mache ich mir jetzt ein wenig Gedanken wie ich es in Zukunft abstellen kann alles für den Menschen zu machen, den ich liebe, aber ich habe die erste Antwort nach dem warum.

Nun kommt noch das Gespräch mit meinem Vater bezüglich eines Warums, das noch weiter zurück geht. Eine Antwort die ich schon fast 20 Jahre suche. Aber ich kann eine Suche beenden...

LG
 

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