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Ausreden um nicht arbeiten zu müssen

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Tiffy

Neues Mitglied
Hallo liebe Leute,
ich arbeite in der Erwachsenenbildung mit Arbeitslosen. Mittlerweile bin ich so was von frustriert über die Einstellung von jedem zweiten-dritten Teilnehmer meines Projekts. Die Aufgabe von mir und meinen Kollegen ist, den Menschen zu helfen Arbeit zu finden, Lebensläufe zu aktualisieren bzw. erst zu erstellen, Bewerbungsschreiben zu verfassen und in Online-Jobbörsen Stellen zu suchen sowie Bewerbungen abzuschicken. Das Jobcenter schickt sie zu uns und die Ergebnisse werden von UNS erwartet. Anfangs bin ich hochmotiviert gewesen, bin mit Freude zur Arbeit gekommen... Mittlerweile packt mich die Wut!!!
Viele sitzen einfach nur da und tun nichts, es sei denn Du stellst Dich hinter ihnen und achtest darauf, dass sie tatsächlich nach Arbeit suchen. Die Bewerbungsunterlagen muss ich und mein Kollege selbst erstellen, denn sie können oder wollen das nicht. Anfangs habe ich versucht ihnen das Arbeiten mit Word beizubringen und zu zeigen, wie man selbst einen Lebenslauf erstellt. Immerhin hockt mittlerweile jeder im Internet, also ein paar Funktionen in Word zu erlernen ist kein Hexenwerk, sollte man denken. Doch sie sagen oft direkt, dass sie keinen Bock haben. Einer, der schon dreimal a drei Monate bei uns "abgesessen" hat (anders kann ich es nicht nennen), hat mir gesagt: "Mit vier Kindern bekomme ich die Wohnung, die Heizkosten etc. bezahlt und habe noch Geld übrig. Wenn ich arbeiten gehen würde, würde ich viel weniger verdienen - da wäre ich doch blöd, wenn ich das tatsächlich täte!"
Mittlerweile erstellen und verschicken wir für solche Kandidaten die Bewerbungen selbst und nennen darin unsere E-Mail-Adresse, damit wir es mitbekommen, wenn derjenige zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird - da gehen sie dann einfach mal hin (wenn sie überhaupt hingehen), zeigen ihren Unwillen zu arbeiten und kassieren selbstverständlich eine Absage. Deine ganze Arbeit für die Katz'!!!
Gerade sitz bei mir ein 35-jähriger: Keine Ausbildung, kein Führerschein, in den letzten sieben Jahren nur vereinzelt ein paar Wochen bis Monate gearbeitet - zusammenaddiert wird höchstens ein Jahr ergeben.
Nach Jobs für ihn muss ich suchen. Und es gibt genug Stellen als Aushilfe oder Quereinsteigen, Verkäufer, Reinigungskraft etc., wo von Dir sonst nichts verlangt wird - komm nur und arbeite fleißig. Er hat an jeder Stelle was auszusetzen und gibt bei jedem Vorschlag von mir so hohes, gequältes Stöhnen vor sich, dass sogar ich (ein sehr geduldiger Mensch) in mir Aggressionen aufsteigen fühle!!!
Es gibt keine wirklichen Sanktionen seitens Jobcenters. Dauerarbeitslosen müssen sich um ihre Existenz keine Sorgen machen.
Ich habe große Schäden an der Wirbelsäule und muss seit zwei Jahren täglich zwei verschiedene, nicht harmlose Schmerzmittel nehmen um arbeiten zu können und auch für meine zwei Kinder da zu sein. Wenn mein Mann oder ich aufhören würden zu arbeiten, bekämen wir keinen Cent. . Mit den Ämtern hatten wir das Vergnügen - da verdient der Mann 20 Euro über der Armutsgrenze und du bekommst nichts, rutscht in Schulden etc. Und solche, wie der oben Erwähnte feiern ihr Leben! Da krieg ich die Krise!!!!!!!!!!!
Danke fürs Dampf-Ablassen-Dürfen!
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Kenne ich allzu gut.
Ich arbeite obwohl ich null Freude daran habe und ziehe es voller Frust halt durch.
Bekannte sind zuhause und denen wird es finanziert, weil sie es geschafft haben dauerarbeitslos zu werden.
Die gehen nicht mal in die vorgeschriebenen Kurse, da wird dann immer ab Tag 3 in Krankenstand gegangen.
 
G

Gelöscht 126016

Gast
Huhu,

ich finde das traurig. Aber was sind das auch für Leute.

Mal eine ehrliche Frage:
Ich bin Systemadministrator und bei der Zeitarbeit seit 10 Jahren.
Ich wurde zum 31.12.2023 gekündigt.
Also möchte ich mir etwas dazuverdienen.

Aushilfsjob oder Halbtagsjob bei REWE, Norma, Penny. Einfach nur Waren einräumen, MHD checken, Vielleicht auch mal an der Kasse arbeiten. Einfach nur 520 Euro dazu verdienen.
Bewerbung abgegeben mit Lebenslauf. Die Unterlagen habe ich auf Rechtschreibfehler checken lassen.
0 Chance.

Frust + Ironie EIN
ich habe ja Waren einräumen nicht studiert
Frust + Ironie AUS
 
G

Gelöscht 126721

Gast
Hallo liebe Leute,
ich arbeite in der Erwachsenenbildung mit Arbeitslosen. Mittlerweile bin ich so was von frustriert über die Einstellung von jedem zweiten-dritten Teilnehmer meines Projekts. Die Aufgabe von mir und meinen Kollegen ist, den Menschen zu helfen Arbeit zu finden, Lebensläufe zu aktualisieren bzw. erst zu erstellen, Bewerbungsschreiben zu verfassen und in Online-Jobbörsen Stellen zu suchen sowie Bewerbungen abzuschicken. Das Jobcenter schickt sie zu uns und die Ergebnisse werden von UNS erwartet. Anfangs bin ich hochmotiviert gewesen, bin mit Freude zur Arbeit gekommen... Mittlerweile packt mich die Wut!!!
Viele sitzen einfach nur da und tun nichts, es sei denn Du stellst Dich hinter ihnen und achtest darauf, dass sie tatsächlich nach Arbeit suchen. Die Bewerbungsunterlagen muss ich und mein Kollege selbst erstellen, denn sie können oder wollen das nicht. Anfangs habe ich versucht ihnen das Arbeiten mit Word beizubringen und zu zeigen, wie man selbst einen Lebenslauf erstellt. Immerhin hockt mittlerweile jeder im Internet, also ein paar Funktionen in Word zu erlernen ist kein Hexenwerk, sollte man denken. Doch sie sagen oft direkt, dass sie keinen Bock haben. Einer, der schon dreimal a drei Monate bei uns "abgesessen" hat (anders kann ich es nicht nennen), hat mir gesagt: "Mit vier Kindern bekomme ich die Wohnung, die Heizkosten etc. bezahlt und habe noch Geld übrig. Wenn ich arbeiten gehen würde, würde ich viel weniger verdienen - da wäre ich doch blöd, wenn ich das tatsächlich täte!"
Mittlerweile erstellen und verschicken wir für solche Kandidaten die Bewerbungen selbst und nennen darin unsere E-Mail-Adresse, damit wir es mitbekommen, wenn derjenige zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird - da gehen sie dann einfach mal hin (wenn sie überhaupt hingehen), zeigen ihren Unwillen zu arbeiten und kassieren selbstverständlich eine Absage. Deine ganze Arbeit für die Katz'!!!
Gerade sitz bei mir ein 35-jähriger: Keine Ausbildung, kein Führerschein, in den letzten sieben Jahren nur vereinzelt ein paar Wochen bis Monate gearbeitet - zusammenaddiert wird höchstens ein Jahr ergeben.
Nach Jobs für ihn muss ich suchen. Und es gibt genug Stellen als Aushilfe oder Quereinsteigen, Verkäufer, Reinigungskraft etc., wo von Dir sonst nichts verlangt wird - komm nur und arbeite fleißig. Er hat an jeder Stelle was auszusetzen und gibt bei jedem Vorschlag von mir so hohes, gequältes Stöhnen vor sich, dass sogar ich (ein sehr geduldiger Mensch) in mir Aggressionen aufsteigen fühle!!!
Es gibt keine wirklichen Sanktionen seitens Jobcenters. Dauerarbeitslosen müssen sich um ihre Existenz keine Sorgen machen.
Ich habe große Schäden an der Wirbelsäule und muss seit zwei Jahren täglich zwei verschiedene, nicht harmlose Schmerzmittel nehmen um arbeiten zu können und auch für meine zwei Kinder da zu sein. Wenn mein Mann oder ich aufhören würden zu arbeiten, bekämen wir keinen Cent. . Mit den Ämtern hatten wir das Vergnügen - da verdient der Mann 20 Euro über der Armutsgrenze und du bekommst nichts, rutscht in Schulden etc. Und solche, wie der oben Erwähnte feiern ihr Leben! Da krieg ich die Krise!!!!!!!!!!!
Danke fürs Dampf-Ablassen-Dürfen!
das ist eine der folgen der schaffung des billiglohnsektors unter schröder und grün. es klingt blöde... aber der teilnehmer hat doch recht wenn er sagt bei arbeit bleibt ihm am ende weniger...
entweder man verdient gut oder es reicht nicht, dass sind die tatsachen.

ich kann mir gut vorstellen das dich das frustriert. ginge mir genau so. aber die motivation für teilnehmer kann nur ein erzielbarer guter lohn sein und den gibt es nicht in diesem sektor.
 

Buntehäsin

Aktives Mitglied
Eben, faule Äpfel gibt es immer.
Auch bei uns in der Firma, die sich auf Kosten anderer einen Lenz machen.
Kann man sich drüber aufregen, muss man aber nicht.
Ich mache meine Arbeit, erhalte mein Gehalt, mache null Überstunden, der Rest ist Sache der Geschäftsleitung.
Wie gesagt, es gibt überall so Menschen.
 

Drölfchen

Mitglied
Und es gibt genug Stellen als Aushilfe oder Quereinsteigen, Verkäufer, Reinigungskraft etc., wo von Dir sonst nichts verlangt wird - komm nur und arbeite fleißig.
Ich verstehe total, dass Frust und Wut bei dir aufkommt.
Nichts desto trotz ist es sehr einfach als Mensch mit einer entspr. Bildung und Qualifikation so einen Satz rauszuhauen.
Es wäre mir neu, dass körperlich anstrengende Arbeit "nichts" ist oder dass bei einer z. T. würdelosen Arbeit, wie Scheißhäuser putzen, nichts von einem verlangt wird. Das Ganze ist dann noch grottenschlecht bezahlt, genießt kein Ansehen oder auch nur einen Funken Respekt. Da sind Hartzer fast akzeptierter.....
Mal ganz ehrlich: Was wartet denn jetzt für ein Job auf einen z.B. 35-jährigen ohne Ausbildung und Führerschein? Der Zug ist abgefahren, wenn so jemand nun nicht richtig den Hintern zusammenkneift und die Ärmel hochkrempelt. Diejenigen, die das tun, landen (denke ich) gar nicht erst bei dir im Projekt.
 

RobertP

Neues Mitglied
Ihre Bemühungen und Ihr Wunsch, Menschen zu helfen, Arbeit zu finden und finanziell unabhängig zu werden, verdienen großen Respekt. Ihre Geduld und Beharrlichkeit werden langfristig belohnt werden.
 

Drölfchen

Mitglied
Warum, wo wäre der Thread denn richtiger?

Die TE machte sich hier Luft über ihren beruflichen Alltag, ist das an dieser Stelle verkehrt?
 
Status
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