Du hast eine Schwerbehinderung, somit hast Du nachgewiesen, dass Du "Erschwernisse" im Arbeitsleben hast.
Ich persönlich würde als erstes mit der AfA sprechen und einen Antrag stellen mit der entsprechenden Stelle für Behinderte betreut zu werden, im Zweifelsfall vielleicht sogar nebst medizinischer Untersuchung was passt und was nicht.
Zeitgleich würde ich mit der DRV Kontakt aufnehmen und um ein Gespräch sowie um eine Verlaufserstellung Deiner Versichertenzeiten bitten. Durch Deine Gehörlosigkeit dürftest Du auf die Möglichkeiten von LTA's über die DRV haben. Falls nicht, so würden die Dir die entsprechenden Informationen geben wer statt dessen helfen kann.
Ich persönlich würde auch die Gehörlosigkeit in Verbindung bringen mit einer Problematik im CallCenter Bereich. Ich könnte mir vortellen, dass Du trotz Implantate sehr angestrengt sein musst um Kunden am anderen Ende richtig zu verstehen. Das würde bei mir persönlich den Blutdruck jedes Mal hochgehen lassen weil ich (persönlich) auch das Problem hätte zu befürchten etwas nicht richtig zu verstehen. Somit würde ich persönlich meine Argumentation darauf setzen eine Tätigkeit zu haben/finden, die nicht hauptsächlich auf dem Hören (Deinem Schwachpunkt) basiert.
Mit und bei meiner Sehbehinderung ist es auch wichtig dass ich Dinge, die in Verbindung mit dem Sehen stehen, weniger und vor allen Dingen nicht "verantwortlich" dafür gestalte.
Ich kann Dir nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass bei der LTA versucht wurde die Menschen auszutricksen, damit sie besser und gesünder erscheinen als sie sind. Der normale Mensch möchte Belastungen bewältigen und das beweisen. Und genau damit haben die dort gearbeitet. "Ich sehe, Sie können die Treppe alle gut gehen", meinte die Dame vom Assesment. "Nein," war meine Antwort "wie sie sehen können muss ich mich am Geländer hochziehen da ich die Treppenstufen nicht sehen kann." So habe ich alle Einschränkungen und jedes Mal Tropfen und Kopfweh notiert.
Ich wusste, was und wie der Laden läuft..... es wurden auch Videoaufnahmen gemacht, wo dann der Betrachter sehen konnte wie schnell ein Raucher plötzlich ins Rauchereck "gerannt" ist obwohl doch sehbehindert. Die arbeiten mit allen Tricks, und ich vermute mal, genau das wird Dir bei Deiner ärztlichen Untersuchung zum Nachteil gereicht sein, damit der Mediziner der Meinung sein kann, Du packst 6 Stunden und mehr locker..... Sehr sehr dumm glaufen, denn dieses "Gutachten" begleitet Dich nun erstmal.....
Gruß von Grisu
Bist Du Mitglied in einem Schwerhörigenverband? Da dürftest Du Betreuung bzw. rechtliche Unterstützung erhalten von Leuten, denen Dein Problem bekannt ist, und zwar aus eigenem Erleben!