und die linke selbst meldet sich ja kaum noch zu wort. das liegt nicht am linken-bashing, denen zugegeben so einige erlegen sind - nein, dieses phänomen ist einzig und allein schuld der partei selbst. denn als noch mehr gebasht wurde, hat es sich die partei ja auch nicht nehmen lassen, sich zu äußern
Das sind auch die einzigen Momente in denen die Presse wirklich darum bemüht ist ausführlich über die Linke zu berichten. Sie äußern sich ständig zu Themen, nur tauchen sie kaum in den Medien auf.
es war meines erachtens ein großer strategischer fehler, dass sich PDS und WASG zusammengeschlossen haben. zwar konnte lafontaine (auch wenn ich ihn für einen reinen opportunisten hielt) den laden noch irgendwie zusammmen halten, das muss ich fairerweise zugeben. aber seitdem er sich peu-à-peu zurückzog (auch wg. der schweren krankheit), ist es ja total ruhig geworden. und das ist schon ein weilchen her.
Ich würde es so sagen das es bis auf Gysi nicht wirklich Leute bei den Linken gibt die durch ihr Auftreten einen Eindruck hinterlassen. Wie wir aber durch Guttenberg wissen ist Ausstrahlung und Charisma entscheidend. Emotion statt Information ist das Mittel der Politik die bei den Bürgern wirkt und das find ich persönlich so schlimm.
anzeichen, dass die partei aus ihrer selbstverschuldeten sinnkrise herauskommt, sehe ich nicht. sie scheint noch zu sehr mit sich selbst zu beschäftigt zu sein.
Das Problem haben aber auch die FDP, Union und SPD. Ich sehe nicht wirklich eine Sinnkrise bei den Linken. Die Linken haben seit eh und je damit zu kämpfen das ihre Themen vom Wähler nicht so richtig wahrgenommen werden. Gregor Gysi hat mal gesagt das der Erfolg von politischen Entscheidungen die durch die Linke initiiert wurden nicht bei der Partei ankommen bzw. nicht der Linkspartei zugeschrieben werden. Persönlich halte ich in diesem Zusammenhang nicht die Partei allein dafür verantwortlich, sondern im besonderem Maße auch die Presse weil viele Bürger aus Zeitgründen und Bequemlichkeit informieren lassen anstatt sich selber zu informieren. Die Partei ist trotz starker Argumente nicht durchsetzungsfähig und dadurch entsteht ein inneres Zerwürfnis weil Parteianhänger das Gefühl haben das sich die Linke die Themen von anderen Parteien abnehmen lässt.
Das Problem mit dem sich die Linke rumschlägt ist die Identität. Die Linke besetzt das soziale Thema was von der Grundintention schon von der SPD und der CDU abgedeckt wird. Die Grünen haben ein alleinstehendes Thema besetzt und schöpfen daraus ihren gegenwärtigen Erfolg. Das fehlt den Linken und das fehlt mittlerweile auch der FDP.
Ein weiteres Problem ist auch das die Linke eine Lobby vertritt die in unserem Land nicht viel zu melden hat und auf wirtschaftlich wichtige Entscheidungen kein Einfluss hat weil diese Lobby nicht auf der Seite des Kapitals zu finden ist. Somit also höchstens über Arbeitsplatzbedingungen entscheiden kann aber nicht über Arbeitsplätze selber. Genau das ist bei den meisten Wählern das Thema Nummer 1 und da zählt nunmal der Einflussfaktor. Genau aus diesem Grund ist auch die Union zur Wirtschaftsnutte geworden und hat ihr C im Parteinamen verunglimpft um das wichtigste Thema Arbeitsplätze nicht aus der Hand zugeben.
Leider ist mit Erfolg der schon zu Zeiten des Nationalsozialismus geprägte Leitsatz "Sozial ist was Arbeit schafft" wieder durch die Initiative neue soziale Marktwirtschaft in Mark und Bein der Wähler übergegangen. Ergebnis davon, Arbeitslose werden als Asoziale und Schmarotzer betrachtet, auch medial wird das ordentlich befeuert. Dadurch entsteht natürlich der gesellschaftliche Druck für ein Apfel und ein Ei arbeiten zugehen. Sozial wird sozusagen mit Investition von Kapital in Arbeit assoziiert.