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Antibiotika wirken sehr schlecht... Trotzdem weiternhemen oder absetzen?

S

So NIcht

Gast
Man kann mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn man jemanden, mit besten Absichten , betreut, aber leider keine Ausbildung dafür hat.
Oh-Weh sag das mal allen die Ihren Ehepartner, alte Eltern, Kinder, Freunde zuhause betreuen, bei Erkrankung oder im alter.
Viele lernen etwas und machen dann ... Jahre das falsche:
 
So es gibt neue Probleme: Normalerweise sollte sie ja am Di operiert werden, der Termin wurde dann zunächst um 2 Tage verschoben, da scheinbar etwas mit ihren Blutwerten nicht OK ist bzw. die Anästhesie sie aktuell für nicht OP fähig hält, nachdem ich dann heute nochmal in der Klinik vorbeigeschauen hab hieß es dann vom Arzt in einem Satz einmal, dass sie wegen Kaliumwerte aktuell nicht OP-Fähig ist, im nächsten Satz, dass sie sich (aufgrund der Unklarheiten) der OP verweigert alle Behandlungen ablehnt (Lüge!) und nun morgen mehr oder weniger aus der Klinik rausgeschmissen wird... Fakt ist in dieser Klinik herrscht ein derartiges Chaos, das ist unbeschreiblich! Man gab ihr einen Becher mit ca. 25 verschiedenen Tabletten drinnen, was diese Tabletten sind und wann sie die nehmen soll oder ob sie alle auf einmal nehmen soll konnte die Ärztin nach Rücksprache nicht sagen.
(Fragen Sie eine Schwester, die nicht kommt...) Darüber hinaus hat man sie in einen Raum, ohne WC, ohne Wasser und ohne Hilferufmöglichkeit geschoben, so dass Stundenlang überhaupt niemand gekommen wär, wenn ich nicht da gewesen wär. Auch den Tabletten bzw. Infusionen hätte sie sich verweigert Fakt ist: Sie bekommt mal Infusionen, mal Tabletten, einen Plan oder eine genaue Dokumentation? Fehlanzeige
Man gab ihr sehr hohe Dosen Kalium, so dass sie angst vor einer Überdosis bekam...

Man sagt mir, dass sie möglicherweise (sehr wahrscheinlich) querschnittsgelähmt wird, wenn nicht zeitnah operiert wird, eine ungefähre Abschätzung oder Statistik mit welcher Wahrscheinlichkeit das passiert konnte mir der Arzt aber nicht geben. Es kann morgen passieren oder auch nicht. darüber hinaus ist eins der Hauptprobleme (Hauptgrund warum OP zu gefährlich) ist, dass sie weiter nichts isst oder trinken (kann).... Hab dann 2 Stunden mit ihr in dem Zimmer gewartet weil man mir noch einen Arzt aus einer anderen Abteilung schicken wollte O-Ton: In unserer Abteilung können wir leider nichts mehr für sie tun..... Dieser Arzt kam nicht nur nie, sondern nach 2 Stunden behauptet der Herr Dr. auf einmal, besagte Ärztin wäre ja grade schon da gewesen und hätte mit mir gesprochen (Halten die mich eigentlich für komplett bescheuert ???) Auf Rückfrage wie denn diese Ärztin heißen soll keine Antwort, er kennt sie nicht, sie sei ja aus einer anderen Abteilung, nur eine wage Beschreibung über die Farbe ihres Oberhemdes bekommen..... Leider dann scheinbar auch schon zu spät, weil in dieser Klinik um 18H alle nach hause gehen. Ich hab mir dann von der ersten Ärztin auch nochmal die Röntgenbilder angeschaut, aber von "komplett weggefressenen" Knochen wie der erste Arzt behauptete (zum Glück) nichts in der Form zu sehen, gut ich kann das evtl. nicht richtig abschätzen-

Was ich nicht verstehe: Wieso wird sie nicht aufgepeppt bzw. kommt zb. in die Magen Darm Abteilung wenn das (doch recht akute) Problem bekannt ist?? Oder andere Medikamente & Infusionen, da die Probleme sehr wahrscheinlich damit zusammenhängen?

Nein ich soll eine Patientin, wo nicht klar ist ob sie nun jederzeit querschnittgelähmt werden kann oder nicht, (die Wahrscheinlichkeit wird ja nicht verraten!), Selbstheilung ohne OP wird ausgeschlossen, die nicht allein aufstehen kann, massiv vor Schmerzen schreit und seit Wochen weder isst noch trinkt ab morgen wieder bei mir aufnehmen und die ganze Medikamentierung eigenständig fortsetzen und alles andere Akute halt mit dem "Hausarzt" regeln..... "Melden Sie sich für die OP wenn sie wieder fitt genug ist"...
Vor allem versteh ich nicht, weshalb man ihr als Grund eine Verweigerungshaltung attestiert bzw. selbst verschuldet, dass diese scheinbar lebenswichtige OP jetzt nicht stattfindet wenn dann im nächsten Atemzug solch krassen Unklarheiten existieren und offenbar eine OP laut Rücksprache mit dem Narkosearzt wegen zu hohem Risiko aktuell garnicht stattfinden darf?...... Auf was wird da spekuliert? Die Aussagen der Ärzte widersprechen sich das ist nicht normal:

Man sagte mir, dass sie sich einem MRT verweigert hätte. Meine Verwandte streitet das ab. Tatsächlich kann ich mich noch an das Arztgespräch vor 1 Woche erinnern, wo die Patientin ausdrücklich um ein MRT bat, dies jedoch nichts bringe wenn keine OP stattfinden könne....

Angeblich muss sie auch eine Spritze bekommen.... Hab dann die Ärztin noch gefragt was für eine Spritze das sei und wohin: Ihre Antwort: Egal einfach in den Bauch stechen......

Ganz zum Schluss kam dann noch eine Psychiaterin vorbei, die bescheinigt hat, dass sie wohl bei "klarem Verstand" und "voll einwilligungsfähig" ist, weswegen auch das Schriftstück was ich aufgesetzt habe aktuell scheinbar für die Katz ist...

Nun die Frage: Wie geht es jetzt weiter?
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Wie wäre es mit einem Wechsel der Klinik?
Du hast ja sehr viel zu beanstanden dort.
Zunächst würde ich das alles gesammelt melden.
Es ist ein Unding, wenn es keine Dokumentationen gibt.
Melde es dem Träger des Krankenhauses.
Auch die örtliche Presse mag solche Geschichten.
Du musst das halt alles beweisen können, aber das kannst du ja.
Und parallel dazu ab in die nächste Uniklinik.
 
Wie wäre es mit einem Wechsel der Klinik?
Du hast ja sehr viel zu beanstanden dort.
Zunächst würde ich das alles gesammelt melden.
Es ist ein Unding, wenn es keine Dokumentationen gibt.
Melde es dem Träger des Krankenhauses.
Auch die örtliche Presse mag solche Geschichten.
Du musst das halt alles beweisen können, aber das kannst du ja.
Und parallel dazu ab in die nächste Uniklinik.
An wen melde ich das? Dienstaufsichtsbeschwerde? Oder erstmal nen Anwalt fragen?

Für nen Klinikwechsel brauch ich dann wahrscheinlich auch erstmal wieder irgendeinen Arzt der bei der Überweisung mitspielt?

Aktuell ist die Patientin wieder zuhause, sie hat vom KH KEINEN (!) Medikamentenplan erhalten, die Klinik weigert sich hierzu oder "darf" das nicht... Das muss dann erst wieder der "Hausarzt"... Problem: Aktuell hat sie nichtmal mehr einen!

Geb ich ihr jetzt also die Medikamente (Dosen) weiter auf gut Glück?

Zum Glück geht es ihr grade verhältnismäßig besser... Fragt sich halt für wie lange?
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ein Unding, dass sie keinen Hausarzt hat.
Rufe einen Arzt an und erbitte einen Hausbesuch.
DER soll sie dann medikamentös einstellen.
Sage ihm, dass die bisherige Klinik künftig nicht mehr in Frage kommt.
(Man meldet das beim Träger des K`hauses.)
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Hier kam ja die Frage nach dem Sinn und Zweck der OP bei einer Spondylodiszitis auf:

das ist eine langwierige, infektiöse Knochenentzündung der Wirbelkörper und wird über einen recht langen Zeitraum antibiotisch behandelt, um die Infektion einzudämmen.
Ist die Infektion weit fortgeschritten, muss das von der Infektion zerfressene Knochengewebe ausgeräumt, die operierten Stellen lokal mit antibiotischem Füllmaterial versorgt werden. Dann bekommt der Patient eine Art Korsett, bis die Infektion abgeklungen ist, gesundes, eigenes Knochenmaterial in die abgetragenen Stellen eingebracht ist und sich soweit eingefügt und vermehrt hat, dass die Wirbelsäule wieder stabil ist, dass der Patiert sich ohne die Orthese bewegen kann.

Ich denke, damit ist die ganze Geschichte deutlich schlüssiger!
Auch, dass die OP dringend notwendig ist, aber nicht auf Leben und Tod und am besten vorgestern... dass man die Patientin aber auch unter den geg. Umständen besser im Krankenhaus haben.
Vielleicht dachten sie erst, dass es bei den aktuellen Coronamaßnahmen für die alte Dame zu Hause besser ist, weil sie gepflegt wird und Hausarztkontakt hat.
Aber ich glaube, spätestens, als sie mitgekriegt haben, dass da von diesen zwei Seiten an der Medikation herumgemurkst wird, haben sie es sich anders überlegt.
Und das kann ich, nachdem ich die Erkrankzng mal ganz fix gegoogelt habe, auch echr gut verstehen.
Artibiotika aus- oder absetzen wäre echt übel und was der Hausarzt so überflüssig fand, dass er es gleich mal abgesetzt hat, weiß ich ja nicht.
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Das klingt allerdings sehr chaotisch.
Einen Medikationsplan muss es vom behandelnden Arzt in der Klinik geben... die kennen sich damit ja aus.
Und dass sie sie nicht in der Klinik wochenlang aufpäppeln können, ist leider der aktuellen Situation geschuldet.

Was ist mit dem Hausarzt passiert?

Und ruf mal bitte bei der Krankenkasse der alten Dame an und schildere denen die Situation. Vielleicht haben die eine Idee und auf jeden Fall können die Euch mal eine Haushaltshilfe schicken, die einkauft, Essen kocht und die Wohnung in Schuss hält, weil Du gerade so sehr in die Krankenpflege eingebunden bist.
Und irgendein Arzt, der Hausbesuche macht, muss her... und zumindest für einmal kurz morgens ein Pflegedienst, der eine Infusion legen kann, damit sie Flüssigkeit und Nährstoffe bekommt.

Zur befürchteten Kaliumüberdosierung:
wenn das Kalium so runter war, dass der Anästhesist sich Sorgen gemacht hat, kann man da erstmal ordentlich reinbuttern.
Hatte sie die ganze Zeit nur Rückenschmerzen?
Kaliummangel löst Muskelkrämpfe aus, im ganzen Körper... und das tut sauweh.
Das mit dem Kalium weiß ich komplett aus eigener Erfahrung. Richtig fies und dann versteh ich auch, warum die Schmerzmittel nicht richtig angeschlagen haben.
Ich hatte das in Kombi mit einer Nierenbeckenentzündung... mit dem Schmerzmittelhardcoretropf waren die Nierenschmerzen komplett weg und ich bin trotzdem die halbe Nacht mit dem Infusionsständer über den Flur geschlichen, weil sitzen und liegen die Hölle war und meine Zimmernachbarinnen es zu spooky fanden, als ich im Zimmer herumgestanden habe.
 
Hier kam ja die Frage nach dem Sinn und Zweck der OP bei einer Spondylodiszitis auf:

das ist eine langwierige, infektiöse Knochenentzündung der Wirbelkörper und wird über einen recht langen Zeitraum antibiotisch behandelt, um die Infektion einzudämmen.
Ist die Infektion weit fortgeschritten, muss das von der Infektion zerfressene Knochengewebe ausgeräumt, die operierten Stellen lokal mit antibiotischem Füllmaterial versorgt werden. Dann bekommt der Patient eine Art Korsett, bis die Infektion abgeklungen ist, gesundes, eigenes Knochenmaterial in die abgetragenen Stellen eingebracht ist und sich soweit eingefügt und vermehrt hat, dass die Wirbelsäule wieder stabil ist, dass der Patiert sich ohne die Orthese bewegen kann.
Ja ein Korsett hat sie auch bekommen. Das trägt sie aber immer nur sehr kurz beim herumlaufen, z.b wenn sie zum WC muss...

Das mit dem antibiotischem Füllmaterial war mir bislang neu . Nach Rücksprache mit der Ärztin gestern war davon die Rede, dass bei ihr während der OP Schrauben in den Rücken eingebaut werden sollen...

Vielleicht dachten sie erst, dass es bei den aktuellen Coronamaßnahmen für die alte Dame zu Hause besser ist, weil sie gepflegt wird und Hausarztkontakt hat.
Das hätte man aber sicherlich dann auch so gesagt? Wegen Coronamaßnahmen wurde bislang überhaupt nichts erwähnt.


Artibiotika aus- oder absetzen wäre echt übel und was der Hausarzt so überflüssig fand, dass er es gleich mal abgesetzt hat, weiß ich ja nicht.
Die Antibiotika wurden nicht vom Hausarzt abgesetzt. Das war ein anderes Medikament (Furosemid)
 
Das klingt allerdings sehr chaotisch.
Einen Medikationsplan muss es vom behandelnden Arzt in der Klinik geben... die kennen sich damit ja aus.
Ich hab nachgefragt: Dafür fühlen sich die werten KH-Doktoren scheinbar nicht zuständig usw......

Was ist mit dem Hausarzt passiert?
Keine Termine, keine Hausbesuche und vor Montag ziemlich sicher auch keine Sprechstunde.


[QUOTE)
Und ruf mal bitte bei der Krankenkasse der alten Dame an und schildere denen die Situation. Vielleicht haben die eine Idee und auf jeden Fall können die Euch mal eine Haushaltshilfe schicken, die einkauft, Essen kocht und die Wohnung in Schuss hält, weil Du gerade so sehr in die Krankenpflege eingebunden bist.
Und irgendein Arzt, der Hausbesuche macht, muss her... und zumindest für einmal kurz morgens ein Pflegedienst, der eine Infusion legen kann, damit sie Flüssigkeit und Nährstoffe bekommt.
[/QUOTE]

Wohnung und Küche hab ich im Griff.

Es sollte vor allem (vor Montag) jetzt mal ein Kollege herkommen, der die Medikation richtig und vor allem seriös einstellt. Die Tablettendosen & Kombinationen die ich ihr grade verabreiche sind wie gesagt reines Lottospiel...
Sie hat vom KH eine Schachtel mit allen möglichen Pillen für einen Tag bekommen, aber bis auf die Schmerzmittel war nichts bekannt. Es lässt sich daraus nicht entnehmen welche Pille was ist oder was, wie oft für wie lange eingenommen werden muss.

Kaliummangel löst Muskelkrämpfe aus, im ganzen Körper... und das tut sauweh.
Das mit dem Kalium weiß ich komplett aus eigener Erfahrung. Richtig fies und dann versteh ich auch, warum die Schmerzmittel nicht richtig angeschlagen haben.
Ich hatte das in Kombi mit einer Nierenbeckenentzündung... mit dem Schmerzmittelhardcoretropf waren die Nierenschmerzen komplett weg und ich bin trotzdem die halbe Nacht mit dem Infusionsständer über den Flur geschlichen, weil sitzen und liegen die Hölle war und meine Zimmernachbarinnen es zu spooky fanden, als ich im Zimmer herumgestanden habe.
Ok gut zu wissen. die Schmerzen waren bzw. sind im ganzen Körper... Muskelkrämpfe könnte schon hinkommen...
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Kaliummangel:
selbst wenn er extrem niedrig ist, 1 oder 2 Brausetabletten die nächsten 3 Tage und der Spiegel stimmt wieder.
Überdosierung würde zu Herzbeschwerden führen. Normalerweise macht man eine Kontrollblutuntersuchung, ob der Wert wieder in Ordnung ist.

Medikamentenplan:

Das Vorgehen der Klnik geht so gar nicht. Ich bin gewohnt, dass man gerne im Krankenhaus Medikamente bekommt und nur unwillig aufgeklärt wird.
Allerdings müssen die Medikamente in der Behandlungskarte dokumentiert sein. Manchmal hängt auch am Bettende der Medikamentenplan.
Es ist durchaus üblich, dass man nur für einen Tag die Medikamente mit nach Haus bekommt. Allerdings bekommt jeder Patient einen Kurzbericht für den Hausarzt mit, damit dieser weiß welche Medikamente verabreicht bzw wie der Patient eingestellt wurde. Das soll für den Hausarzt eine Grundlage für die Weiterbehandlung sein. So kenne ich das. Wie soll ein weiterbehandelnder Arzt euch Medikamente verschreiben, wenn er von der Klinik keine Anweisungen hat?

Hausarzt:
Warum habt ihr bei der Diagnose keinen Hausarzt oder besser noch einen Facharzt?
Was ihr braucht ist ein Internist und ein Orthopäde. Ich würde mich schnellstens mit der Krankenkasse in Verbindung setzen, damit euch weitergeholfen wird.

Abgelehnte MRT Untersuchung: total eigenartig die Begründung.
Mich würde interessieren in welcher Klinik ihr überhaupt ward? Hier muss eine Spezialklinik, Orthopädie oder Neurochirurgie behandeln - nie würde ich in ein normales Krankenhaus damit gehen.
Das Vorgehen der Klinik ist total schräg. Nun merken sie, dass jemand sich einmischt und schon rudern sie zurück. Gut so....
Ich habe dir hier einen Artikel angefügt, dass du ein wenig mehr Bescheid über die Krankheit weißt.
Spondylitis/ Spondylodiszitis


Infektion an der Wirbelsäule (Spondylitis= Entzündung der Wirbelkörper und Spondylodiszitis= Entzündung bzw. Eiterung auch der dazwischen liegenden Bandscheibe) ist eine selten auftretende Erkrankung. In West- und Nordeuropa treten jährlich ca. 5 - 22 Neuerkrankungen pro 1.000.000 Menschen auf.

Die prädisponierende Faktoren sind: Diabetes Mellitus (Zuckererkrankung), Alkoholismus (Alkoholabhängigkeit), immunsupprimierende Medikamente, HIV, Adipositas. Häufig findet man nicht die verursachende Stelle, von der dann über die Blutbahn Bakterien in die Wirbelsäule eingeschwemmt werden. Gelegentlich zeigt sich, dass Harnwegsinfekte, Zahneiterungen oder medizinische Behandlungsmaßnahmen wie Infiltrationen oder Katheterimplantationen verursachend waren.

Ausgangspunkt der Entzündung sind die Gefäßgeflechte der Grund- und Deckplatte: Von hier breitet sich die Entzündung in die Bandscheibe aus. Es kann sich eine Eiteransammlung bilden. Von hier kann sich ein Abszess sowohl nach hinten (=dorsal), Richtung Rückenmarkskanal, als auch nach vorne (=ventral), Richtung Halsweichteile oder Brustraum bzw. Bauchraum und sogar entlang der Hüftbeugemuskeln (M. Iliopsoas) bis zum Hüftgelenk ausbreiten.

Das klinische Bild einer Spondylodiszitis ist oft uncharakterisisch. Eine sofortige Diagnostik und Therapie ist daher notwendig, insbesondere um neurologische Defizite und Spinaldeformitäten zu vermeiden.
Die Symptome beginnen nach einer schmerzfreien Phase mit zunehmenden Schmerzen an der betroffenen Region der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule, begleitend durch erhöhte Temperaturen und Nachtschweiß. Die Wirbelsäulenschmerzen strahlen bei einigen Patienten in den Hals bzw. in die Arme (Halswirbelsäule) oder in die Beine (Lendenwirbelsäule) aus. Schmerzausstrahlung in weniger typische Regionen wie in den Bauch oder in die Brust kann zu erheblichen Diagnoseverzögerungen beitragen. Die Spondylodiszitis sollte bei therapieresistenten Nacken- oder Rückenschmerzen sowie deutlich erhöhten Entzündungsparametern als Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden.

Bei verzögerter Diagnostik kann eine Infektion der Wirbelsäule bei Fortschreiten zur erheblichen Zerstörung der knöchernen Strukturen und damit verbundenen Fehlstellung der Wirbelsäule führen. Dies kann neurologische Ausfällen bis hin zur akuten Querschnittlähmung hervorrufen. Bei bis zu 50% der Patienten bestehen bei stationärer Aufnahme in Krankenhäuser neurologische Ausfälle! Außerdem kann sich eine lebensbedrohliche Allgemeinerkrankung aufgrund der Sepsis (Blutvergiftung) entwickeln.

Laborchemische Diagnostik: CRP ist der wichtigste diagnostische Hinweis und Verlaufsparameter. Trotz Blutkultur, Punktion (auch CT-gestützt) oder dem intraoperativen Abstrich gelingt der Nachweis des Erregers nur in 87% der Spondylitis Patienten.

Die entscheidende bildgebende Untersuchung zur Darstellung der Ausdehnung der Entzündung und der Abszesse ist die MRT-Untersuchung ohne und mit Kontrastmittel. Wichtig ist auch das normale Röntgenbild. Dort sind die Aufhebung des Zwischenwirbelraums und Zerstörungen der Grund- und Deckplatten festzustellen. Wenn keine MRT-Untersuchung möglich ist (aufgrund eines Herzschrittmachers etc.) kann man durch eine CT (Computertomographie) die knöcherne Beteiligung feststellen.
Die Knochenszintigraphie (eine Isotopuntersuchung) zeigt eine Mehranreicherung in der betroffenen Region mit geringer Spezifität.
An unserer Klinik bevorzugen wir die PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomographie). Die Aussagefähigkeit dieser Untersuchung ist gegenüber der Knochenszinitgraphie deutlich höher und durch die parallel durchgeführte Schnittbilddiagnostik im PET-CT sind genaue örtliche Zuordnungen der entzündlichen Mehranreicherungen zu den betroffenen Wirbeln möglich.

Die Therapie der Spondylodiszitis oder Spondylitis ist abhängig von dem Ausmaß der Zerstörung von Wirbelkörpern und Bandscheibenfach. Ferner sind wichtig die Reduktion des Allgemeinzustandes, Entzündungswerte bei Blutuntersuchungen und ob, bzw. welche Lähmungserscheinungen bereits bestehen.

Konservative Therapie ist bei geringer Weichteilkomponente, minimaler knöcherner Destruktion, nicht betroffenem Spinalkanal und dem Fehlen von neurologischen Ausfällen angebracht.
Eine Antibiose mit breitem Spektrum und Immobilisierung (zuerst Bettruhe, dann nach Rücklauf der Entzündungswerte mit Stützorthese) ist indiziert. Falls durch Blutkultur oder Punktion ein Keimnachweis besteht, so wird die Antibiose keimspezifisch angepasst und mindestens 12 Wochen lang eingenommen.

Falls o.g. Kriterien der konservativen Therapie nicht gegeben sind, ist eine operative Versorgung erforderlich: die Abszesse werden entlastet, die betroffene Bandscheibe wird ausgeräumt und die Nachbarwirbelkörper werden angefrischt, d.h. die abgestorbenen (nekrotische) Knochenanteile werden entfernt (=debridiert).
Bei größerem knöchernem Defekt muss manchmal der betroffene Wirbelkörper komplett entfernt werden. Zur Wiederherstellung der vorderen lasttragenden Säule wird der Defekt mit einem Titanium Platzhalter (d.h. „Korb“= Cage) ausgefüllt, welche mit Eigenknochen und einem Antibiotikum aufgefüllt wird. Diese Eingriffe werden in der Regel von vorne durchgeführt.

An der Halswirbelsäule ist die postoperative Stabilisierung mit einer Halskrause erforderlich; bei höherer Instabilität dagegen ist vorteilhafter, in gleicher Narkose eine hintere (d.h. dorsale) Stabilisierung mit einem überbrückenden Schrauben-Stab-System durchzuführen und orthesenfrei nachzubehandeln.
An der Brust- und Lendenwirbelsäule ist eine ventro-dorsale (vordere und hintere) Versorgung immer nötig (ventrale Ausräumung des Infektes und dorsale Stabilisierung der Wirbelsäule).
An der Brustwirbelsäule ist in unserem Haus Standard, ein thorakoskopisch gestütztes (in Schlüssellochtechnik – minimal-invasiver Chirurgie = MIC) ventrales Debridement für die vordere Sanierung. Dies wird in gleicher Narkose kombiniert mit der dorsalen Stabilisierung, welche offen oder zunehmend in percutaner Technik ebenfalls minimal invasiv erfolgt.
An der Lendenwirbelsäule ist ein ventraler retroperitonealer Zugang Standard mit Debridement, Defektauffüllung und mit perkutaner dorsaler Stabilisierung.
Ab dem Zeitpunkt des intraoperativen Abstrichs wird eine blinde Antibiose mit breitem Spektrum eingestellt, welche aufgrund des Abstrichergebnisses keimspezifisch angepasst wird und mindestens 12 Wochen lang genommen werden sollte.

Die Verlaufskontrolle erfolgt durch regelmäßige Kontrollen der Röntgenbilder und der Entzündungswerte.
Generell ist festzustellen, dass diese relativ aufwendigen und auch bei Verwendung von minimal-invasiven Verfahren noch großen operativen Eingriffe von diesen meist schwerkranken Patienten im Allgemeinen gut vertragen werden und in der Regel zu rascher Heilung führen.
 

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