S
Stricki
Gast
Hallo zusammen
ich arbeite in einem grösseren Unternehmen in einer Verkaufabteilung. Wir sind normalerweise sechs Personen und sind räumlich vom restlichen Betrieb getrennt, wir sind also "unter uns".
Meine Vorgesetzte ist noch sehr jung (25), nennen wir sie mal Paula, und es ist ihr erster Job in einer solchen Position. Sie und ich haben beide vor einem Jahr angefangen. In diesem Jahr ist es Paula bisher noch nicht gelungen, ein stabiles Team aufzubauen. Das liegt meiner Meinung nach an ihrem Perfektionismus. Einige Personen haben in der Probezeit von sich gekündigt oder wurden von ihr gekündigt (bis auf eine Ausnahme, eine Person wurde wegen strafrechtlich relevanten Verstössen von der Geschäftsleitung wieder entlassen). Ich bin neben Paula jerzt die Dienstälteste im Team. Paula ist eine sehr liebe Person und sehr engagiert. We gesagt ist aber der Perfekionismus ein Thema. Jede Interaktion mit Kundinnen und Kunden wird auf kleinste zerpflückt, aber auch jeder Mucks im Büro wird analysiert, man darf nie auch nur etwas krumm auf dem Bürostuhl sitzen weils das den "Energiefluss" im Büro beeinflusst etc. Wir verkaufen hochwertiges Interiordesign, aber keine Millionenteuren Luxusuhren, wo jedes Detail relevant sein muss.
Die aktuelle Situation ist fokgendermassen: Im Team sind nun neben mir eine Person, die auf Ende Jahr gekündet hat, zwei befristet angestellte Hochschulpraktikantinnen sowie zwei fixe Angestellte, die beide Anfang Oktober angefangen haben. Als die beiden Angefangen haben gab es auch gerade eine Kündigung. Gekündigt wurde eine Kollegin, die eigentlich immer als die beste im Team bezeichnet wurde. Als Grund wurde kommuniziert, dass es bei der Kollegin trotz der guten Arbeitsleistung ein inakzeptables Verhaltensmuster gegeben hätte. Ich verstehe, dass nicht offen dargelegt werden darf, was genau damit gemeint ist. Die beiden neuen fürs fixe team haben das alles genau am Anfang mitbekommen, und ich verstehe, dass bei beiden Fragen aufkamen. Als Anfang November noch einmal eine neue Person angefangen hat, dieser aber nach zwei Wochen schon wieder gekündigt wurde, wurde ich selber auch zunehmends unsicher. Nach der Kündigung dieses neuen Kollegen hat Paula uns versammelt, uns darüber informiert und uns gefragt, wie wir uns damit fühlen. Ich habe in der Situation ganz ehrlich gesagt, dass mich das verunsichert, da es die siebte Kündigung sirt ich hier bin ist. Die anderen beiden meinten daraufhin auch, dass es sie verunsichert, da sie in sechs Wochen jetzt auch drei Kündigungen miterlebt haben (die Kollegin die von sich aus gekündigt hat sowie die zwei, die gekündigt wurden).
Das war vor zwei Wochen. Gestern hat mich Paula zu einem Gespräch gebeten. Dabei ist es regelrecht aus ihr heraus gesprudelt. Der Trigger war meine Aussage, dass mich die vielen Kündigungen verunsichern. Ihrer Meinung nach hätte ich da nicht vor allen sagen dürfen, das sei eine Rückmeldung, die ich ihr im vetrauenhätte geben sollen. Sie hat und gefragt, wie wir uns mit der aktuellen Teamsituation fühlen, aber ich kann verstehen, dass sie vielleicht nicht mit einer solchen Antwort gerechnet hat und das lieber im Vertrauen gehört hätte. Danach hat sie mir erst mal einige recht heftige Dinge an den Kopf geworfen. Ich hätte die Arroganz anzunehmen, sie würde Leute leichtfertig künden. Ich hätte ja keine Ahnung, was bei den Kündigungen hinter den Kulissen abgelaufen sei, und ich könne mir nicht Anmassen, darüber zu urteilen. Ich hätte sicher über sie gelästert und ich würde meine Teamkolleginnen verunsichern. Zusätzlicher Anlass war offenbar, dass am Montag der eine Teamkollege sie "Big Brother" genannt hat. Paula war überzeugt, ich hätte ihn dazu angestachelt.
Nachdem sie fast 45 Minuten Monolog gehalten hat, habe ich sie endlich unterbechen können. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich niemanden "angestachelt" habe und nie "gelästert" habe. Ich habe ihr offen gesagt, dass wir untereinander im Team das Thema besprochen haben, aber das war meinem Empfinden nach eine sehr sachliche und konstruktive Konversation und dabei ging es null um sie als Person oder dass sie ungerecht wäre. Ich habe ihr aber auch erklärt, dass ganz nüchtern betrachtet sieben Kündigungen in einem Jahr viel sind, und dass das, gerade weil wir eben nicht wissen, was vorgefallen ist, das sehr verunsichernd sien kann. Es lässt halt Gefühle aufkommen wie "bin ich die Nächste?". Paula ist daraufhin nochmal in einen Monolog ausgebrochen, dass sie nur das beste für uns und das Unternehmen wolle, und dass sie sich den A**** aufreisse um uns zu verbessern, dass sie alles nur gut meint etc.
Da zu diesem Zeitpunkt im Gespräch schon 90 Minuten vergangen waren und Paula mittlerweile tränenüberströmt war, haben wir an dem Punkt abgebrochen. Sie hat sich für die Anschuldigungen entschuldigt und wir haben vereinbart, nächste Wochen noch einmal zu sprechen.
Ich weiss nicht so recht, wie ich das angehen soll. Ich möchte definitv auf der Stelle bleiben da nebts Paulas Perfektionismus der Arbeitsalltag eigentlich sehr angenehem ist, die Stelle gut bezahlt ist und mir der Job Spass macht. Ich werde sicher weiter darauf bestehen, dass ich mit gutem gewissen sagen kann, dass ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen nur konstruktive Gespräche über die Situation hatte. Aber ich möchte idealerweise auch genug ernst genommen werden, dass sie versteht, woher die Gefühle des Angst vor Entlassung kommt.
ich wäre sehr froh um Tipps und Meinungen.
ich arbeite in einem grösseren Unternehmen in einer Verkaufabteilung. Wir sind normalerweise sechs Personen und sind räumlich vom restlichen Betrieb getrennt, wir sind also "unter uns".
Meine Vorgesetzte ist noch sehr jung (25), nennen wir sie mal Paula, und es ist ihr erster Job in einer solchen Position. Sie und ich haben beide vor einem Jahr angefangen. In diesem Jahr ist es Paula bisher noch nicht gelungen, ein stabiles Team aufzubauen. Das liegt meiner Meinung nach an ihrem Perfektionismus. Einige Personen haben in der Probezeit von sich gekündigt oder wurden von ihr gekündigt (bis auf eine Ausnahme, eine Person wurde wegen strafrechtlich relevanten Verstössen von der Geschäftsleitung wieder entlassen). Ich bin neben Paula jerzt die Dienstälteste im Team. Paula ist eine sehr liebe Person und sehr engagiert. We gesagt ist aber der Perfekionismus ein Thema. Jede Interaktion mit Kundinnen und Kunden wird auf kleinste zerpflückt, aber auch jeder Mucks im Büro wird analysiert, man darf nie auch nur etwas krumm auf dem Bürostuhl sitzen weils das den "Energiefluss" im Büro beeinflusst etc. Wir verkaufen hochwertiges Interiordesign, aber keine Millionenteuren Luxusuhren, wo jedes Detail relevant sein muss.
Die aktuelle Situation ist fokgendermassen: Im Team sind nun neben mir eine Person, die auf Ende Jahr gekündet hat, zwei befristet angestellte Hochschulpraktikantinnen sowie zwei fixe Angestellte, die beide Anfang Oktober angefangen haben. Als die beiden Angefangen haben gab es auch gerade eine Kündigung. Gekündigt wurde eine Kollegin, die eigentlich immer als die beste im Team bezeichnet wurde. Als Grund wurde kommuniziert, dass es bei der Kollegin trotz der guten Arbeitsleistung ein inakzeptables Verhaltensmuster gegeben hätte. Ich verstehe, dass nicht offen dargelegt werden darf, was genau damit gemeint ist. Die beiden neuen fürs fixe team haben das alles genau am Anfang mitbekommen, und ich verstehe, dass bei beiden Fragen aufkamen. Als Anfang November noch einmal eine neue Person angefangen hat, dieser aber nach zwei Wochen schon wieder gekündigt wurde, wurde ich selber auch zunehmends unsicher. Nach der Kündigung dieses neuen Kollegen hat Paula uns versammelt, uns darüber informiert und uns gefragt, wie wir uns damit fühlen. Ich habe in der Situation ganz ehrlich gesagt, dass mich das verunsichert, da es die siebte Kündigung sirt ich hier bin ist. Die anderen beiden meinten daraufhin auch, dass es sie verunsichert, da sie in sechs Wochen jetzt auch drei Kündigungen miterlebt haben (die Kollegin die von sich aus gekündigt hat sowie die zwei, die gekündigt wurden).
Das war vor zwei Wochen. Gestern hat mich Paula zu einem Gespräch gebeten. Dabei ist es regelrecht aus ihr heraus gesprudelt. Der Trigger war meine Aussage, dass mich die vielen Kündigungen verunsichern. Ihrer Meinung nach hätte ich da nicht vor allen sagen dürfen, das sei eine Rückmeldung, die ich ihr im vetrauenhätte geben sollen. Sie hat und gefragt, wie wir uns mit der aktuellen Teamsituation fühlen, aber ich kann verstehen, dass sie vielleicht nicht mit einer solchen Antwort gerechnet hat und das lieber im Vertrauen gehört hätte. Danach hat sie mir erst mal einige recht heftige Dinge an den Kopf geworfen. Ich hätte die Arroganz anzunehmen, sie würde Leute leichtfertig künden. Ich hätte ja keine Ahnung, was bei den Kündigungen hinter den Kulissen abgelaufen sei, und ich könne mir nicht Anmassen, darüber zu urteilen. Ich hätte sicher über sie gelästert und ich würde meine Teamkolleginnen verunsichern. Zusätzlicher Anlass war offenbar, dass am Montag der eine Teamkollege sie "Big Brother" genannt hat. Paula war überzeugt, ich hätte ihn dazu angestachelt.
Nachdem sie fast 45 Minuten Monolog gehalten hat, habe ich sie endlich unterbechen können. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich niemanden "angestachelt" habe und nie "gelästert" habe. Ich habe ihr offen gesagt, dass wir untereinander im Team das Thema besprochen haben, aber das war meinem Empfinden nach eine sehr sachliche und konstruktive Konversation und dabei ging es null um sie als Person oder dass sie ungerecht wäre. Ich habe ihr aber auch erklärt, dass ganz nüchtern betrachtet sieben Kündigungen in einem Jahr viel sind, und dass das, gerade weil wir eben nicht wissen, was vorgefallen ist, das sehr verunsichernd sien kann. Es lässt halt Gefühle aufkommen wie "bin ich die Nächste?". Paula ist daraufhin nochmal in einen Monolog ausgebrochen, dass sie nur das beste für uns und das Unternehmen wolle, und dass sie sich den A**** aufreisse um uns zu verbessern, dass sie alles nur gut meint etc.
Da zu diesem Zeitpunkt im Gespräch schon 90 Minuten vergangen waren und Paula mittlerweile tränenüberströmt war, haben wir an dem Punkt abgebrochen. Sie hat sich für die Anschuldigungen entschuldigt und wir haben vereinbart, nächste Wochen noch einmal zu sprechen.
Ich weiss nicht so recht, wie ich das angehen soll. Ich möchte definitv auf der Stelle bleiben da nebts Paulas Perfektionismus der Arbeitsalltag eigentlich sehr angenehem ist, die Stelle gut bezahlt ist und mir der Job Spass macht. Ich werde sicher weiter darauf bestehen, dass ich mit gutem gewissen sagen kann, dass ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen nur konstruktive Gespräche über die Situation hatte. Aber ich möchte idealerweise auch genug ernst genommen werden, dass sie versteht, woher die Gefühle des Angst vor Entlassung kommt.
ich wäre sehr froh um Tipps und Meinungen.