Ich habe etwas aufgegeben, zum Wohl eines anderen und aus Sorge um jemand anderem. Weil ich mir nichts gönnen konnte. Seither bin ich depressiv.
Ich höre täglich anderen zu und hatte einen Burnout aufgrund emotionaler Überbelastung. Sobald abends Stille herrscht, habe ich wieder dasselbe Problem.
Ich verstehe allerdings den Ansatz. Leider war alles, was ich für andere getan habe, stetig ein Reinfall. Seither habe ich Angst davor, wieder leer auszugehen. Dabei tue ich gern etwas für andere.
Bei mir ist es sicherlich schon zwanghaft. Wie eine Zwangsneurose.
Hm. Ich denke das kann zu einem Trugschluss führen, wenn man meint man gibt alles für andere auf und tut damit das richtige.
Zwischen Anteilnahme und Selbstaufgabe gibt es ja einen Unterschied. Das ist kein schwarz und weiß. Nur an andere zu denken und sich selbst dabei zu vergessen ist genauso ungesund.
Es steht ja oftmals auch eine Erwartungshaltung hinter der scheinbaren Selbstaufgabe. Oft ist es die Sehnsucht nach Liebe, Nähe, Anerkennung oder Selbstbestätigung. Soviel hat es mit den anderen dann nämlich gar nicht zu tun.
Was vielen hilft sind ja wirklich Tiere. Man gibt und erhält sofort in Form der Freude oder Wohlbefinden des Tieres etwas zurück. Man involviert sich in einer Sache, ohne die Erwartung etwas dafür zu bekommen. Wenn es der Sache dient, reicht das. Nicht leicht zu erklären.
Warum lief denn deine Hundetherapie nicht so gut?
Klar schlimme Erlebnisse zb in der Kindheit blockieren und emotionalisieren viele Situationen, so dass man wie fest steckt.
Die Situation rational und nüchtern betrachten, erleichtert es ungemein. Das ist wie ein Stück von sich weg treten und seine Situation ohne diese belastenden Emotionen zu betrachten. Das wäre immerhin etwas Linderung.
Nicht akzeptierte Verluste können zu einer depressiven Stimmungslage führen.
Es gibt so einiges, was dazu führen kann.
Bei einer Therapie sollte wirklich der Grund dafür gesucht und ein Lösungsweg erarbeitet werden.