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Angst vor meinem Mitbewohner

J

Jules321

Gast
Hallo,

Ich habe folgendes Problem. Mein Mitbewohner (1 von 4) hat eine Angststörung und war deshalb neulich 2 Wochen lang im Krankenhaus. Es geht ihm wohl wirklich schlecht. Er hat mir davon erzählt und gefragt, ob ich mit ihm Atemübungen machen kann, weil er das nicht alleine machen mag. Weil ich ihm helfen wollte habe ich ja gesagt. Wir hatten das bereits zwei Mal gemacht, beide Male in seinem Zimmer.

Heute hat er mich wieder im Flur gesehen und erneut gefragt und ich habe wie gewohnt okay gesagt. Als ich dann wieder mit hochgestreckten Armen und geschlossenen Augen neben ihm stand, hat er mir plötzlich eine Faust in die Magengrube verpasst, mich gepackt und auf die Couch geworfen und festgehalten. Ich hab mich gewehrt und gesagt er soll mich loslassen. Aber er meinte nur, ich soll mich jetzt wieder entspannen und weiteratmen. Aus Panik habe ich einfach mitgemacht. Dann hat er mich wieder losgelassen. Er hat mir dann erklärt, dass ihm das sein Arzt gezeigt hat und dass man mit so einem Schockmoment arbeitet, um zu lernen, sich auch in solchen Situationen zu entspannen. Mein Bauch tat auch 3 Minuten später nicht mehr weh, er hat also wohl nicht doll zugeschlagen. Er wollte auch, dass ich das gleiche bei ihm mache, aber ich habe nein gesagt.

Ich glaube, es kann tatsächlich sein, dass ihm sein Arzt das gezeigt hat. Trotzdem hat es mich zutiefst geschockt. Ich habe ihm nicht die Erlaubnis gegeben mich so anzugehen. Ich habe aus Schock so getan als wäre alles gut und bin danach einfach wieder gegangen, aber ich habe einfach nur Angst ihm zu begegnen. Sowas ist doch nicht normal oder? Sollte ich mit ihm ein Gespräch suchen? Oder sollte ich ihm einfach aus dem Weg gehen und nächstes Mal sagen, ich möchte die Übungen nicht mehr mit ihm machen?
 

Skyma

Aktives Mitglied
Also ich finde das recht seltsam, dass er einfach Übungen an dir ausführt, die sein Therapeut ihm gezeigt hat. Wenn er das an sich selbst machen lassen soll - okay- Aber an dir? Ohne Vorwarnung?

Den Ansatz kann ich allerdings verstehen. Für mich klingt das nach Posttraumatischer Belastungsstörung. Vielleicht reagiert er mit Panik, wenn er festgehalten wird?

Rede unbedingt mit ihm! Sag ihm, dass du dich unwohl gefühlt hast und frag, was er sich erhofft hat? Reden hilft oft sehr viel...
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Lieber Jules321,

ein Arzt, der seinem Patienten unvermittelt die Faust in den Magen schlägt, ihn umwirft und festhält, ist seine Approbation los.
Und das vollkommen zu Recht! Das nennt sich dann Körperverletzung.
Dein Mitbewohner ist ein übergriffiger Vollidiot, der vielleicht zu viele YT-Videos gesehen oder schlechtes Gras geraucht hat.
Ich würde NIE WIEDER mit ihm Atemübungen machen, mich wahrscheinlich nicht mal alleine mit ihm im selben Raum aufhalten.
Du scheinst Dich verständlicher Weise in der WG gerade extrem unwohl zu fühlen, obwohl Du nichts falsch gemacht hast.
Ich würde das Verhalten Deines Mitbewohners definitiv ansprechen und ihm klar sagen, dass Du Dich in seiner Anwesenheit weder sicher, noch wohl fühlst.
Allerdings würde ich das Gespräch auf keinen Fall alleine führen, sondern in Anwesenheit eines Mitbewohners, dem Du Dich vorher anvertraut hast und der ggf. schlichtend/vermittelnd eingreifen kann.

Viel Glück
 

Uri

Aktives Mitglied
Das war ein körperlicher Angriff eines psychisch gestörten Menschen.

Dieser Mensch gehört meines Eindrucks nach in die Geschlossene.
Denn es ist nicht auszuschließen, dass seine nächste Reaktion auf seine Angst-Störung noch unverhoffter und folgenreicher ausgehen wird.

Du bist 1 von 4 WG-Bewohnern. Wie sind die anderen 2? Kann man mit ihnen reden? Sind sie zuverlässig?

Ihr müsst Euch 3 erstmal zusammentun und den Vorfall besprechen und anschließend Maßnahmen ergreifen.
Ihr könnt ihm dann fristlos kündigen oder anderweitige Maßnahmen ergreifen.
In jedem Fall müsst ihr ihn überwachen. Und ihr müsst fest zusammenstehen.

Falls man mit den anderen beiden nicht reden kann, dann würde ich entweder
a) schnell eine neue WG suchen oder
b) eine Einweisung des Kranken versuchen, ggf. per Gewaltschutzgesetz
c) versuchen, die Adresse des Arztes herauszufinden und ihm den Vorfall melden
In jedem Falle würde ich eine Beratungsstelle aufsuchen, weil sich die Mitarbeiter dort mit solchen Fällen auskennen und mit Dir dann einen Plan entwerfen können.
 

cucaracha

Urgestein
Ich hätte eine Strafanzeige gegen ihn gemacht.....sage ihm, dass du es tust, wenn er es wieder macht.
Kein Arzt hat ihm so etwas gesagt...er wird psychisch krank sein.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Der scheint mir verrückt und völlig unberechenbar zu sein. Stell dir mal vor, der zieht nächstes mal das Messer und sticht euch alle nachts in der Wohnung ab. An dem Tag, an dem er nicht da ist, würde ich mit den Mitbewohnern besprechen und ich würde den Vorfall auch bei der Polizei melden. Die könnten mal nachsehen, ob irgendwas gegen den vorliegt. Zum Selbstschutz. Ich würde nie nie wieder mit dem irgendwelche Übungen machen und auch sein Zimmer nicht betreten. Zu guter Letzt solltet ihr den irgendwie loswerden. Der muss bei euch aus der WG raus.
 
G

Gelöscht 115931

Gast
Hallo,
ich würde dir auch empfehlen die anderen Mitbewohner davon in Kenntnis zusetzen und Anzeige bei der Polizei zumachen. Die können dann den Arzt ausfindig machen und den Vorfall weiter bewerten. Du selber solltest jeden Kontakt vermeiden um dich selber zu schützen.

LG Nemthos
 

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