Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst: mein 18jähriger Sohn

T

Truth

Gast
Hallo,
muss mich noch mal melden.
Die Situation meines Sohnes hat sich nicht geändert. Der lässt sich schon über 2 Wochen vom Arzt krank schreiben. Gespräche eskalierten leider.
Ich bleib aber auf jedem Fall am Ball, denn ich spüre, dass ich helfen muss.
Hallo Malu,

meiner Tochter geht es seit der Therapie um einiges besser und so konnten wir schon über Dinge reden, worüber es zu reden vorher UNMÖGLICH war. Wenn dein Sohn AUCH in einer Depression steckt, verschlimmert sich seine Situation durch DEIN HELFEN WOLLEN -leider! Erst als ich aufgehört habe, helfen zu wollen, getrieben vom eigenen Ehrgeiz, und eben erst einmal verständnis hatte - soweit das überhaupt möglich ist, wenn man selbst nicht in einer Depression steckt - ging es mit meiner Tochter eindeutig aufwärts, wenn auch immer noch in Tiefs - aber eben nicht so in der Tiefe drin! Heute hat sie mir zwei Dinge gesagt, dich mich sehr aufhorchen ließen:

1. Wenn du in der Depression steckst, ist der Schutz deiner Seele aufgehoben und alles um dich herum ist so nahe und so potenziert, dass du es fast nicht verkraften kannst.

2. Was mich gerettet hat, war VERSTÄNDNIS. Denn wenn du kein Verständnis empfindest, fühlst du dich ALLEIN - so ALLEIN, dass du glaubst, du überlebst das nicht - denn kein Mensch erträgt es allein zu sein und dann kommen die Suizidgedanken!

Manchmal braucht jemand einen Schuppser - sicher. Aber manchmal gibt es Situationen, wo diese "Schuppser" genau das Gegenteil bewirken. Wenn es am "Schuppser" liegt - dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wenn es aber sehr viel tiefer geht, bist du in der Hinsicht gefragt, dass du dein Handeln überdenkst. Das allein zählt in so einer Situation.

Ich wünsche euch als Eltern viel Kraft und vor allem die richtige Entscheidung.

Der Junge von Winnenden stammt übrigens aus einer wohlhabenden Familie und hatte eine Ausbildungstelle. Er litt unter Depressionen. Es ist ein Drama, was passiert ist. Alle, die es aus nächster Nähe erlebt haben, sind sprachlos wegen dieser Sinnlosigkeit. Aber für den Jungen war der Tod nichts mehr erschreckendes. Ein Leben auszulöschen, löste keinen Empfindungen mehr in ihm aus. Mag sein, dass viele ihn verurteilen. Ich empfinde tiefes Mitgefühl auch für ihn. Was muss ein Mensch erleben, um so weit zu kommen. Was müssen seine Eltern mitmachen, jetzt in diesem Moment. Schuld - Verzweiflung - Wut - Vorwürfe, ob man doch es hätte verhindern können?

LG Truth

Um es an einem Beispiel deutlich zu machen:

Kommt ein kleines Kind heulend zu dir, weil es sich auf dem Spielplatz das Knie aufgerissen hat, und du es mit den Worten tröstest: "Ach das ist doch nicht schlimm, das geht vorbei"! , dann bewirkst du nichts anderes, als dass das Kind immer mehr weint. DENN: Für das Kind IST es schlimm und es TUT WEH! Interessierst du dich aber wirklich für das Kind und seinen Schmerz, sagst du automatisch: "Oh, zeig mal, wo tut es denn so fürchterlich weh?" DU NIMMST ES ERNST, das Kind fühlt sich verstanden in seinem Schmerz - UND MANCHMAL ZÄHLT NUR DAS ALLEIN!
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
also generell stimme ich Werners Ausführungen zu dass der junge Mann seine eigenen Erfahrungen machen und eigene Entscheidungen treffen lernen muss.
Allerdings würde ich ihm mal ein wenig Feuer unterm Hintern machen in Hinsicht auf sich verkriechen in sein Zimmer und die virtuelle Welt....dadurch entsteht Frust und er verlernt zu leben, verlernt ein Gespürr für sich etc. Leben braucht Training und Herausforderungen...sich im Zimmer verkriechen stellt keine Herausforderung sondern eher Lebensflucht dar. Sein Körper wehrt sich ja gegen diese ungesunde Lebens- und auch Essweise bereits mit Krankheit.
Er sollte auf jeden Fall wegen dieser Magen-Darm-Geschichten zum Facharzt (Magenspezialist + Psychologen) und auch das Internet oder PC Konsum sollte limitiert werden...wenn er sich da selbst nicht kontrollieren kann und ggf. bereits ne Sucht vorliegt müsst ihr da mit eurer erzieherischen Verantwortung und er therapeutisch da ran. Wie Werner anriet einen klaren Plan eurer weiteren Unterstützung machen, klar machen dass ihr Internet etc, nicht zahlt etc. Klar machen dass ihr ihm nicht unendlich lange und nur unter der Voraussetzung seiner Mitarbeit in Sachen Berufsausbildung, Jobsuche etc. finanzielle Unterstützung gebt. Natürlich vor dem Hintergrund dass ihr ihn damit nicht strafen sondern unterstützen wollt seinen Weg ins reale Leben zu finden. Er macht eine schwierige Entwicklungsphase durch und wichtig ist dass er Menschen um sich hat die ihn sicher da mit durch geleiten...dazu gehört es manchmal mit Liebe zu schieben oder auch mal nen Tritt in den Hintern zu geben...im übertragenen Sinne.
Nörgeleien bringen überhaupt nix..hier muss es ein klares Konzept und eine Planung geben, klare Regeln und Grenzen für alle Beteiligten..für euch Eltern in Sachen Fürsorge und Toleranz (von Sinn oder Unsinn/Unvernunft) und für ihn in Sachen mehr Übernahme von Eigenverantwortung.
Seine Essstörung finde ich bedenklich und Verweigerung in Sachen Therapie würde ich nicht dulden. Wenn er sich entzieht und sich quer stellt schmeisst ihn raus...meist hilft das dann, denn das Leben an sich kann auch ne ganz gute Therapie sein.
Macht ihm klar dass ihr ihn liebt und es euch zu viel wird mit ansehen zu müssen wie er sich kaputt macht und ihr ihn deshalb rauswerft, damit er mit seinem Konzept versucht alleine klar zu kommen. Wenn man in einer sozialen Gemeinschaft lebt und von ihr profitiert hat man auch Verantwortung den einzelnen Gemeinschaftsmitgliedern gegenüber. Jeder hat seine Rechte und Pflichten...euer Sohn hat an sich die Pflicht sich um sich zu kümmern, verweigert er das sollten negative Konsequenzen folgen sonst lernt er nix draus.

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:

polgara

Aktives Mitglied
Natürlich vor dem Hintergrund dass ihr ihn damit nicht strafen sondern unterstützen wollt seinen Weg ins reale Leben zu finden.
Tyra
Ich finde das einen interessanten Ansatz und falls du Malu es ausprobierst, wüsste ich gerne, wie und ob du das hinbekommen hast, dass dein Sohn es so auffasst und was seine Konsequenzen daraus waren, kurzfristig und langfristig.
 
L

lurch

Gast
Hallo Malu
erst mal von mutter zu mutter , ich kann dich da voll verstehen
mein sohn ist mir bereits mit 13 schon entglitten und seitdem kämpfe ich ohne ende um ihn. inzwischen ist er 18
was ich in den letzten jahren lernen mußte und auch erkannt habe ist, das ich mit gutem gewissen viele fehler begangen habe
was ich daraus gelernt habe ist zum beispiel mich mal zurückzunehmen mit all meinen wünschen und hoffnungen was meinem sohn betrifft und versucht habe
meinen sohn zu sehen
ich habe mir damals hilfe geholt als mein sohn abrutschte, mit drogen in verbindung kam und schule verweigerte ,er war bis vor kurzem sogar auf heroin
ich habe ihn in fachliche hilfe gegeben dh. in einrichtungen mit erziehern ,pädagogen und psychologen- in kliniken , und und und
mußte erkennen dass mein sohn gegen alles schoß und seinen eigenen weg durchsetzte
ich kämpfe um ihn seit 5 jahren
den zugang zu ihm bekam ich aber erst als er merkte , dass ich nur für ihn dasein möchte
ich machte ihm deutlich klar, das ich seine art des lebens nicht gutheiße und ihn da auch nicht unterstützen möchte aber es akzeptieren muß
ich trotzdem immer für ihn da bin und ihm über alles lieb habe
es hat lange gedauert bis er mir vertraut hat aber jetzt habe ich einen zugang zu ihm und der ging nicht über tritt in den hintern oder drohungen
ich denke mal das bewirkt nur noch mehr ein zuschlagen der tür von seiten deines sohnes
hm mit rauswurf drohen was soll das bringen die meisten kids wissen das man als elternteil das gar nicht so in die tat umsetzen kann ,
wenn der jugendliche nicht in der lage ist sich selbst zu versorgen
jedes amt würde ihn wieder nach hause schicken , leider bis die kiddis 26/27 sind
solange muss man heute nunmal gesetzlich für seine kinder aufkommen
außer tyra du meinst
malu sollte ihn auf die straße setzen
ich glaube das ist von einer mutter kaum zu verlangen
malu du solltest ihm vllt klar machen das dir die hände gebunden sind ihm zu helfen aber du trotzdem gern wissen möchtest wie er sich seine zukunft vorstellt, allerdings jetzt nicht mit nachdruck sondern aus interesse an ihm
mal berücksichtigst was er denkt und möchte
und ihm nicht vorschlagen was du für richtig empfinden würdest sondern wirklich mal in erfahrung bringen was er sich wünscht
ihm vermittelst, du nimmst ihn ernst - du hörst ihn zu
und du verlangst mal gar nicht von ihm
mich würde mal interessieren wie er darauf reagiert
ich habe auch noch eine erachsene tochter die super gut durchs leben geht
und bei beiden kindern habe ich bemerkt
sie müssen erst mal generell alles blöd finden was eltern sagen und genau das gegenteil machen - also sich erst mal meilenweit von den eltern entfernen um ihren eigenen weg zu finden - und das kann jahre dauern und dann sich den eltern wieder annähern
gib deinen sohn die möglichkeit dazu
lg. lurch
 
T

Truth

Gast
und bei beiden kindern habe ich bemerkt
sie müssen erst mal generell alles blöd finden was eltern sagen und genau das gegenteil machen - also sich erst mal meilenweit von den eltern entfernen um ihren eigenen weg zu finden - und das kann jahre dauern und dann sich den eltern wieder annähern
gib deinen sohn die möglichkeit dazu
lg. lurch
DANKE liebe Lurch. WAHRE WORTE!!!

Ich habe zwei Mädchen und aus meiner Geschichte heraus, war es für mich wichtig, ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern zu haben und keine sinnlose Macht auszuüben. Wir haben mit den Jahren ein so tolles Vertrauensverhältnis entwickelt, dass ich heute dasitze und sage: SCHEISSE!!! Denn ich habe meine Jugendzeit voll ausgekostet. Hab Dinge gemacht, von denen meine Mutter nichts wusste, hab riskiert, hab gewagt, hab gekämpft. Das alles mussten meine Kinder nicht! Natürlich gab es Zeiten der Auseinandersetzung und Grenzen wurden gesteckt. Aber eben immer so, dass EIN GUTES VERHÄLTNIS da war. Also hab ich mich gefragt: Hätte ich nicht besser "mehr" in der Mutterrolle bleiben sollen, als in der "Freundinrolle"? Wovor hatte ich persönlich angst? Vielleicht davor, dass sie mich eine zeitlang "hassen" und von mir nichts wissen wollen und genau das über mich sagen, was ich über meine Mutter eine zeitlang gesagt habe?

An der Vergangenheit kann ich nichts ändern und ich weiß auch nicht wirklich, was die Vergangenheit alles ausgelöst hat. Ich weiß nur, dass wir in der GEGENWART LERNEN können und dass es wichtig ist, UNS selbst zu beobachten, nicht nur unsere Kinder.

LG Truth
 
L

lurch

Gast
DEM liebe Truth
kann ich nur zustimmen, genau das waren auch meine gutgemeinten fehler die ich begangen hatte
ich habe meinen kindern sämtliche steine aus dem weg geräumt um ihnen eine unbeschwerte kindheit zu ermöglichen
ich mußte mir von jeher alles stark erkämpfen
aber dieser kampf hat mich gestärkt und ich hatte die möglichkeit aus meinen fehlern zu lernen und mich weiter zu entwickeln
somit wurde ich aber für meinen sohn eine zu überstarke mutter was für ihm einerseits natürlich jede menge bequemlichkeit beinhaltete allerdings ihm auch ein falsches frauenbild vermittelte, da ich mich auch genauso stark dem vater gegenüber durchsetzte

ich liebe beide kinder und beide wissen das aber erst als ich akzeptieren konnte sie in fehler laufen zu lassen , es ihnen vllt anzudeuten das ich das anders machen würde , aber eben nur andeuten - IHNEN die entcheidung aber überlassen
und wenns schief geht einfach nur dasein und trösten aber nicht mit dem finger winken und sagen " Ich habs dir gesagt ...."

und sie selber auswege finden zu lassen

lg. lurch
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben