Hallo zusammen.
Ist nun schon eine Weile her.
Aber ich versuche mal zusammenzufassen:
1. Den großen Vortrag musste ich nicht halten.
Irgendwie hat mein Vortragspartner gemerkt, dass ich mich unwohl fühle und hat mir gesagt, dass er gerne mal jemand anderes fragen kann.
Ich habe natürlich dankend angenommen. Habe es zwar etwas runtergespielt á la: "Ja, ist nicht so meins. Mein Englisch ist halt auch so nicht gut. Wäre mir also recht wenn es jemand anderes machen könnte"
Aber in Wirklichkeit war das fast der schönste Tag meines Lebens...
Und es gab tatsächlich einen im Team der das freiwillig (!!!) machen wollte. Es war eine Präsentation vor ca. 500 Leuten...
Freiwillig !!!??? Und das peinliche ist: Diese Person ist sogar noch jünger als ich. :-(
Damit war das Thema vom Tisch, und irgendwie ist im Team wohl auch angekommen, dass ich nicht so gerne Vorträge halte.
Aber die gesamte Tragweite davon natürlich nicht. Eher so auf dem Level: "Macht er halt nicht so arg gern"
2. Betablocker
Den Betablocker hab ich aber natürlich trotzdem ausprobiert, da es doch noch genug Situationen gab.
Ich muss sagen er hat geholfen. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Aber alles in allem wusste ich irgendwann, dass mir der Betablocker hilft z.B. ein Teammeeting durchzustehen.
Da ich den Betablocker ja durch ein Apothekenabklappern bekommen habe war es für mich ein sehr sehr wichtiges Gut.
Gerade in letzter Zeit da der Vorrat zur Neige geht und das Medikament auch bald abläuft merke ich, dass ich noch kein bisschen weiter bin...
Ich habe nun öfter versucht in Teammeetings drauf zu verzichten, weil ich mich schon geärgert habe eine Tablette zu verschwenden. Momentan gibt es in den Meetings nicht jedesmal von jedem etwas zu sagen.
Manchmal war es dann aber so weit und ich hatte eben nichts genommen.
Wie immer: Reihum -> panisch, herzklopfen, was sage ich?
Manchmal hatte ich auch vor wirklich etwas interessantes zu erzählen, aber als dann nur noch eine Person vor mir war wusste ich vom Gefühl her: Mach das nicht, dass geht in die Hose.
Und als ich dann dran war war ich froh wenn ich einen Satzt sagen konnte.
Und das obwohl das Team total nett und locker ist und das Teammeeting eher einer Plauderrunde ähnelt.
Auf die Frage ob es bei mir was zu berichten gibt antworte ich leider mit: "Nein"
Das mach ich mit einem Grinsen und es ruft Gelächter hervor, da es so rüber kommt als ob ich ein wenig frech sein will...
Nur leider gäbe es nach wie vor viel zu erzählen. Ich mache echt tolle Sachen.
Bringt nur nichts, wenn ich es nicht mitteilen kann... :-(
Somit sind die Teammeetings wieder schlimm, da ich lieber diese schreckliche Situation in kauf nehme, also für diese 3 Sätze die man i.d.R. sagen muss eine Tablette zu vergeuden.
Ich werde nun versuchen mir neuen Betablocker zu besorgen. Einfach, damit ich den auch wieder öfter einsetzen kann.
Da mein Arzt das leider nicht kapiert muss ich wohl wieder Apotheken abklappern gehen, in der Hoffnung das eine wieder ein Auge zu drückt.
Ich hab also leider noch gar nichts in den Griff bekommen.
3. Fortschritt durch Technik?
Ein kleiner Lichtblick:
Es gibt doch seit neustem diese virtuellen brillen.
Ein bekannter hat so eine und die konnte ich mir mal ausleihen.
Die setzt man sich auf und ist wirklich wie in einer anderen welt.
Tatsächlich gibt es auch schon apps für: public speaking, fearless speaking
Diese simulieren situationen die man schlecht real nachstellen kann recht gut.
z.B. Steht man vorne im hörsal und kann einen Vortrag halten.
Oder man steht in einem Meetingraum und alle schauen einen an.
Nur irgendwie hilft es bei mir nicht so recht. Ich hätte gehofft, dass ich totale Probleme habe. Dann könnte ich damit super üben. Aber leider kann ich in diesen Situationen super sprechen und mich mitteilen.
Wahrscheinlich kann ich mein Gehirn nicht überlisten und es "weiß" einfach, dass mir hier doch eh nichts passieren kann...
Trotzdem werde ich damit noch weitere Versuche starten.
Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben...