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Angehörige von Bipolaren

bipo

Neues Mitglied
Meine Frau leidet seit Jahren unter der sogenannten bipolaren Störung. In ihren Krisenphasen ist sie ungerecht, schreit herum, ist beleidigend, weiß alles besser und tut auch unseren kleinen Kindern verbale oder auch körperliche Gewalt an. Sie ist dann mit keinem Mittel zu bremsen, ob im Gutem oder im Schlechten ist kein wirkliches Rankommen an sie mehr möglich. In der Regel ist sie dauerhaft unzufrieden, fühlt sich als schlechte Ehefrau, Mutter und allgemein als Versager - oder aber kritisiert alle anderen Mütter als Versager, schlecht, ungenügend usw.
Sie verschließt sich jedem konstruktiven Vorschlag (z.B. eine Runde zu drehen, eine Auszeit zu nehmen, wenn sie durchdreht), auf jeden Anflug von möglicher Kritik reagiert sie allergisch - bis mit einer erneuten Krise.
In ihren stabilen oder "guten" Zeiten ist sie dann fantastisch - doch meist nur dann, wenn Freunde bei uns sind, wir ausgehen, andere treffen, in irgendeiner Art Öffentlichkeit besteht. Da besticht sie dann alle mit ihrem Charme, ihrer Eloquenz, ihrer Intelligenz, ihrem Humor. Dann lacht sie, tanzt sie und ist einfach umwerfend und zum verlieben.
Und so sehr ich sie liebe, ihr das immer wieder sage und zeige, sie wo es geht unterstütze und den Rücken stärke wird es nicht wirklich besser. Im Gegenteil unterstellt sie mir dann, dass ich es nur besser als sie machen wolle.
Die Kinder leiden unter ihren Anfällen massiv. Sie reagieren inzwischen mit ebensolchen Aggressionen, so tobt zwischen meiner Frau und den Kindern ein regelrechter Machtkampf.
Wenn sie nicht da sind ist alles friedlich, dann hören die Kinder und sind fröhlich. Wenn ich nicht da bin rasten die hier alle häufig aus. Dann ruft sie mich an, ist am Abend völlig fertig - weil die Kinder wieder nicht hörten und sie wieder mal ausgerastet ist...
Das Schlimmste am allem ist die Entwicklung der Kinder. Denn auch auf mich hören sie immer weniger, dann wenn sie gegenwärtig ist. Da sie mich zum "Hansel" macht behandeln die mich dann ebenso. Es ist grauenhaft zu erleben, wie mir Kleinen auf der Nase herumtanzen. Und man kann das sogar verstehen.
Ich wünsche mir eigentlich nichts mehr, als dass wir endlich wieder in Frieden leben können. Das es möglich ist auch endlich mal wieder gemeinsam zu lachen, schöne Zeit zu verbringen - und das ohne immer rausgehen zu müssen, Freunde zu treffen usw. Ich wünsche mir auch mal wieder als Mann meiner Frau auf eine normale, leichte Art begegnen zu können. Einfach sich mal wieder zu lieben, in Respekt und Liebe sich zu begegnen. Und das sie aufhört ständig zu telefonieren, bei fb abzuhängen, fernzusehen, zu schlafen - wir wieder etwas zusammen machen.
Wer kennt das und mag sich mit mir austauschen? - Vielleicht kann mir jemand "Tips" geben. Egal ob Mann oder Frau.
Übrigens befindet sie sich seit etlichen Monaten in Therapie und ärztlicher Behandlung. Doch Medikamente lehnt sie ab, auch in eine Tagesklinik oder Kur will sie nicht gehen. Das Jugendamt kann ich ebenso ausschließen, da sie das als "Kriegserklärung" auffassen würde. Zudem ist sie selbst im Kita-Bereich tätig, was die ganze Sache noch komplizierter macht - da sie denkt die Kompetenz zu haben und wahren zu müssen.
Wer hat ein ähnliches Problem und wie ist er/sie damit umgegangen?

Freue mich über jede Antwort!!!

P.S. Ich antworte nicht umgehend, da meine Frau sehr misstrauisch ist und ich die wenigen unbeobachteten Momente abpassen muss - oder warten muss bis ich wieder auf der Arbeit bin.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Deine Kinder sollte für dich die oberste Priorität haben.

Selbst wenn deine Frau an einer bipolaren Störung leidet, ist es keine Entschuldigung, dass sie euren Kindern gegenüber Gewalt anwendet.Da eure Kinder schon Auffälligkeiten zeigen, wird es höchste Zeit, dass du einschreitest. Deine Frau zeigt sich uneinsichtig, lehnt Hilfe ab, da wird es höchste Zeit, dass du eigenmächtig handelst.
Setz dich mit dem Jugendamt in Verbindung und schildere deine Situation, selbst wenn deine Frau dein Handeln als Kriegserklärung ansieht. M.E. hast du schon viel zu lange abwartend zugesehen.
 

diabolo

Aktives Mitglied
Wer kennt das und mag sich mit mir austauschen? - Vielleicht kann mir jemand "Tips" geben. Egal ob Mann oder Frau.
Ich kann dir leider keine Tipps geben. Damals habe ich alle Möglichkeiten der Deeskalierung ausprobiert. Wenn die Phase einsetzte, dann waren wir dessen Auswüchsen ausgeliefert, egal was ich tat.

Am Ende habe ich mich getrennt. Das war für uns der einzig vernünftige Schritt in all den Jahren.
 
G

Gast

Gast
Deine Kinder tun mir leid.
Da die Krankheit deiner Frau anscheinend nicht heilbar ist, müssen deine Kinder vor ihr geschützt werden. Sollen sie weiter Gewalt erfahren und Verhaltensgestört werden?
Du hast als Vater die Verantwortung sie vor ihren Übergriffen zu schützen.
Anlaufstelle wäre das Jugendamt auch gegen den Willen deienr Frau, da es nicht um sie sondern um deine Kinder geht.
Hast du Unterstützung durch Familienangehörige?
Hast du mal über Trennung nachgedacht und das Sorgerecht für die Kinder zu beantragen?
 

bipo

Neues Mitglied
Danke erst einmal für die nett gemeinten Antworten. Es ist wirklich vertrackt... Gestern unterhielt ich mich mit einem meiner besten Freunde, dem einzigen dem ich all das offen erzählen kann. Meiner Familie habe ich das eine oder andere auch schon mitgeteilt, doch nie in der Offenheit wie ich die Situation hier darstellte. Das würde alle zu sehr belasten. Zudem kenne ich die Antworten schon.
Alle meinen als erstes: Das Kindeswohl steht im Vordergrund, geh zum Jugendamt und gegebenenfalls musst DU Dich trennen.
Doch ist das nicht so einfach. Ich kenne das nur zu gut. Ich habe das bei zwei anderen Familien erlebt, wie es ausgeht wenn der Vater sich an das Jugendamt und Gericht wendet weil er meint dass die Mutter nicht mehr in der Lage ist für die Kinder zu sorgen. Da wird erst einmal die Sicht des Vaters in Frage gestellt. Dann die Mutter befragt. Die kann sich natürlich gut verkaufen.
Bei uns kam einmal die Polizei, weil sie mal wieder ausrastete. Wegen Ruhestörung riefen Nachbarn die Polizei. Ihr ahnt nicht wie schnell sie den Schalter umlegte. Die Polizistin bemerkte nur, dass sie nicht gut aussähe. Darauf meinte sie, dass sie in der Tat fertig sei. Ihr würde alles zuviel werden, da sie krank sei und sie sei froh das ich (!) endlich da sei. Die Polizistin hatte da ganz viel Verständnis und bat mich dann meiner Frau einen Tee zu machen und für den Abend meine Frau zu entlastet.
Mein Kumpel meinte gestern, dass ich ohne Dokumentation der Situation durch Polizei, Notarzt oder klare ärztliche Atteste keine Chance hätte (er hat das Gleiche durch und die Kinder verloren!).
Nur wie gesagt, wenn ich beim nächsten Mal einen Notarzt rufen würde würde das im schlimmsten Fall wie oben geschildert ausgehen. Hinzu käme, dass meine Frau mir das nie verzeihen würde. Sie drohte schon mehrfach an, dann wenn ich Druck machte, das sie mit den Kindern geht. Ich solle mir doch eine Wohnung suchen, eine bessere Frau suchen und mich durchs Leben "f....". Sie wird dann echt böse und identifiziert in mir einen Mann, wie er kein besseres Hassobjekt sein könnte.
Mein Kumpel meinte, dass ich zwei Optionen habe: Entweder ich trenne mich mit den Kindern, was nach hinten los gehen könnte und wahrscheinlich geht. Dann verliere ich die Kinder - und vor allem die mich!!!!
Zweite Option: Ich bleibe und bin für die Kinder der Fels in der Brandung. Und um das auszuhalten sollte ich mir etwas Freiraum, ein Art Leben neben dem Familienleben schaffen. Etwas ganz für mich tun. Eigene Kontakte, eigene Hobbys, vielleicht eine Freundin... Muss mal sehen. Hobbys habe ich. Das Problem ist hier, dass die Kinder mich eigentlich immer brauchen wenn ich Zeit habe.

Eine Frage diabolo: Wie sieht Dein Leben denn heute aus? Was macht Deine Frau? Hast Du Kontakt zu den Kindern? Wie haben die sich gemacht?
 
G

Gast

Gast
Sehr schwierige Situation in der du steckst.

Wie schon geschrieben wurde, an erster Stelle sollen die Kinder stehen.

Dein Kollege hat dir schon gute Ratschläge gegeben.

Laß dich doch anwaltlich beraten, betreffs Scheidung und der daraus resultierenden Konsequenzen.

Weiter abwarten und der Fels in der Brandung sein, hilft dir nicht.
Du musst auch an dich denken, wie lange du all dem noch gewachsen bist.
Es ist auf jeden Fall ein nogo, dass in dieser schwierigen Lage die Kinder die Leidtragenden sind.
 

diabolo

Aktives Mitglied
Ich kann an dich noch keine pn schicken, du hast noch nicht genug Beiträge geschrieben.
Vielleicht schreibst du noch ein paar ^^.
Erzähl doch mal, wenn du möchtest, ein wenig von dem, was bei dir los ist.
 
M

Mea

Gast
Die Frage ist, wie kannst du für die Kinder der Fels in der Brandung sein, wenn du ausser Haus bist und arbeitest?
Du bist in der Regel gar nicht zuhause, wenn deine Frau dort abgeht.
Ich könnte das an deiner Stelle nicht verantworten.

Kinderseelen sind schnell zerstört.

Ich versteh nicht, dass sie ihre Medis nicht nehmen will, merkt sie das nicht, wenn sie eure Kinder misshandelt, wie sieht sie das?
 

bipo

Neues Mitglied
Danke für die Hinweise und Ratschläge! -
Ihr fragt, wie der Alltag aussieht. Eigentlich streiten wir uns immer wieder seit dem das erste Kind da ist. Ich bin eher ein ruhiger Typ, der ausgleicht und vom Naturell positiv - humorvoll Aufgaben und auch Krisen angeht. Sie hingegen hasst alle Art von Aufgaben und Pflichten, reagiert schnell überfordert, gekränkt und mit Vorwürfen. Mir gegenüber ist sie oft „erkaltet“, meint selbst dass sie keine gute Ehefrau sei und das wohl nie werden würde - ich sicher mit einer anderen Frau glücklicher wäre.
Hinsichtlich der Frage einer Trennung kann ich nur sagen, dass ich die eigentlich selbst nicht anstrebe. Ich will mich nicht von meiner Frau trennen. Einmal liebe ich sie, dann denke ich dass die Kinder sie brauchen und sehr unter einer Trennung von ihr leiden würden. Denn sie ist ja nicht nur eine Katastrophe. Sie ist dann eine Katastrophe, wenn sie in diese depressiven Zustände gerät.
Sie ist dann erst mal überreizt und überfordert. Sie hat keine Geduld, reagiert schnell über, schreit die Kinder wie eine wildgewordene Furie an, packt sie hart am Arm, putzt ihnen beispielsweise mit Gewalt die Zähne (klemmt sie dabei zwischen ihre Beine, hält den Mund mit der einen Hand auf um mit der anderen die Zähne zu putzen), zerrt sie durch die Wohnung, verweist sie des Tisches, wirft beispielsweise das Essen des einen Kindes auf den Boden, wenn es nicht ordentlich ist, wirft mit Gegenständen (Teller, Spielzeug, auch mal Stühle)... Das macht natürlich Angst und ein wahnsinnig angespanntes Klima. Und dann wundert sie sich, wenn die Kinder all das nach machen (Türen knallen, Gegenstände werfen, hauen, schreien, sie beleidigen...), was sie wiederum in Rage bringt.
Und jetzt hat sie noch ihren Job verloren. Wieder sind alle anderen Schuld. Sicher lief es nicht so gut und vieles war zu kritisieren. Doch frage ich mich, ob nicht auch sie dazu beigetragen hat dass man sie nicht weiter beschäftigen wollte. Die Leute merken schließlich, wie sie über andere denkt. Nicht ohne Grund verlor sie in den Jahren viele ihrer Freunde.
Und hätten wir nicht die Kinder würde ich wohl auch in einer eigenen Wohnung leben und sie nur dann sehen wollen, wenn sie stabil ist. Nun ist sie voller Wut, zudem krank und sehr schwer zu ertragen. Vor allem ist es diese Vorwurfshaltung, diese ständigen Schuldzuschreibungen - die ja auch die Kinder trifft, die einem das Leben schwer machen.
Und ja, ich bin den Tag über arbeiten und dann nicht als Fels in der Brandung da. Das stimmt leider.
Dennoch ist es eben so, dass ich die Familie nicht aufgeben kann und will. Sie bemüht sich ja auch immer wieder. Und die Kinder sind für sich betrachtet super. Gut in der Schule, vom Verhalten da unauffällig. Noch haben sie ja keine Symptome, außer die ich schilderte. Meine Angst ist natürlich das das noch kommen wird, wenn sie älter werden. Und zu den Medikamenten wäre noch zu sagen, dass gerade die aktuelle Diskussion um die Nebenwirkungen von Antidepressiva und anderen Psychopharmaka nicht nur bei ihr, sondern auch bei mir Zweifel wecken ob das der richtige Weg ist.
 
M

Mea

Gast
Deine Kinder leiden, sie leiden innerlich, weil sie ihr Leid nicht zeigen dürfen, sie haben mit Sicherheit Angst vor deiner Frau.

Laßt euch vielleicht einen Familienhelfer geben.

Was will deine Frau anstatt den Medikamten machen, damit sie wieder gesund wird?
 

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