Hallo, Gast,
nach Deinem 2. Beitrag möchte ich Dich nochmal bitten, Dich mit Deiner anscheinend niedrigen Frustrationstoleranz und auch mit Impulskontrolle Dich zu beschäftigen.
Wenn Du eine schöne Kindheit hattest, dann kann eine niedrige Frustrationstoleranz dadurch entstanden sein, in dem z.B. Deine Eltern auf Deine Wünsche schnell und direkt positiv reagierten. Der Kleine wünscht sich... will haben... und dann wird ihm sein Wunsch auch möglichst prompt erfüllt. So ein Verhalten der Eltern ist auf der einen Seite sicherlich positiv - aber auf der anderen Seite verhindert es den Aufbau von Frustrationstoleranz. Der kleine Junge lernt nicht, dass er auf die Erfüllung seiner Wünsche etwas oder sogar sehr lange warten muß und andere Wünsche erfüllen sich nie. Der kleine Junge (das kleine Kind), welches eben nicht seine Wünsche "sofort" erfüllt bekommt, lernt mit seiner Frustration umzugehen. Und da es bei jeder Nicht-Erfüllung nicht ausflippt, lernt es auch, mit den aufsteigenden negativen Gefühlen umzugehen bzw. das Kind lernt, diese auf die Seite zu schieben und sich mit schönen Dingen des Lebens zu beschäftigen. Das alles hast Du nicht gelernt !! Ergebnis: Niedrige Frustrationstoleranz, mangelnde Impulskontrolle.
Rainer hat sehr wichtige Hinweise geschrieben: Nahrung für die Seele ist wichtig. Die Zielerreichung "materieller Wohlstand" ist Dir NULL Hilfe. Es liegt nahe zu vermuten, dass Deine seelische Stütze das Geld ist. Ich denke: Du hast eine verkehrte Wertebasis. Wohlstand vor Seele.?? Ganz krass ausgedrückt stellt sich die Frage: Was bleibt von Dir übrig, wenn Du den gesamten Wohlstand und die Möglichkeiten des Geldverdienens (guter Job) verlieren würdest? Nur noch ein Häufchen Elend?
Falls Du eine Bibel besitzt, dann lies mal das Buch Hiob. Dort wird ein wohlhabender Mann beschrieben, der nicht nur sein Geld verlor, sondern auch seine Familie. Seine Freunde zogen daraus den Schluß: "Sowas passiert nur einem Menschen, der gegen Gott gesündigt hat." Und so verlor er auch seine Freunde. Lies mal, wie er mit dieser schlimmen Situation umging. Lies!
Ich behaupte mal, dass Du anstelle von Hiob jeglichen Antrieb verlieren würdest, Dich gehen lässt und am Leben verzweifelst. Deine Seele (wie ich vermute) führt - verdorben durch materielle Orientierung - ein kümmerliches Dasein. Und wenn Du meine Aussage anzweifelst, dann begib Dich mal 3 Wochen in einer fremden Stadt auf die Straße, ohne Kreditkarte.
Meine Empfehlung: Kümmer Dich um Deine Seele, um den Aufbau einer möglichst hohen Frustrationstoleranz sowie um die Kontrolle Deiner negativen Impulse. Die Konzentration, die Dir z.B. vor der Supermarktkasse, fehlt, lässt sich aufbauen, wenn Du Deinem ganzen Leben eine neue Richtung, neue Schwerpunkte verleihst. Wenn Du erst vor der Supermarktkasse versuchst, Deine negativen Impulse in positive zu verwandeln, ist es zu spät.
LG, Nordrheiner