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An Weihnachten denke ich sehr oft über die Vergangenheit und die alte Heimat nach.

cafard

Sehr aktives Mitglied
Und mit den Jahren, wenn man so zurückdenkt, erkennt man dann auch oft, dass die Eltern getan haben, was sie konnten, aber vieles eben NICHT konnten, einfach nicht fähig dazu waren. Und dann fallen einem die Dinge ein, die man selber nicht gekonnt hat, zu denen man selber einfach nicht in der Lage gewesen war.

Diese Einsichten sind dann auch erleichternd und befreiend, helfen einem dabei, mit der Vergangenheit wenigstens teilweise Frieden zu schließen.
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Ging meiner Schwester und mir auch so, als wie einen Spaziergang gemacht haben.
Unsere Kindheit und was wir alles schönes erlebt haben. :)
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Und mit den Jahren, wenn man so zurückdenkt, erkennt man dann auch oft, dass die Eltern getan haben, was sie konnten, aber vieles eben NICHT konnten, einfach nicht fähig dazu waren.
So ist es. Denn die Eltern - gerade die Kriegsgeneration - haben in ihrer Jugend auch manche Schicksalsschläge und Entbehrungen erlitten. Gerade bei meinen Eltern war dies in besonderem Maße der Fall. Die wenigsten Eltern tun ihren Kindern absichtlich Böses an. Es fällt mir auch wesentlich leichter, mit meinen Eltern innerlich Frieden zu schließen als mit gewissen anderen Verwandten, die eindeutig ein schöneres Leben hatten/haben als meine Eltern und, statt dafür dankbar zu sein, es gegenüber vom Schicksal Benachteiligten derart heraushängen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Ich habe Verwandte in Kanada; die sehen sich eher als Großfamilienverband aus Geschwistern, (Groß)Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen 1. und 2. Grades und unternehmen bei Familientreffen etwas zusammen (z.B. gemeinsames Kochen, Grillen, Musizieren, Handwerken oder Handarbeiten),
Das hört sich gut an. Wobei halt hier die Gefahr besteht, dass man in seinem (Familien)Verband zwar eingebunden ist, aber das dazu führt, dass die übrigen Menschen außen vor sind. D.h. Empathie und Wohlwollen gibt es für die eigene Sippschaft, für den Rest der Menschheit kann man das kaum aufbringen und man hat kein Problem damit, den übrigen Mitmenschen zu schaden.

Jedenfalls, sich alleine durch das Leben durchbröseln zu müssen ist überhaupt nicht gesund. Wie ich bestätigen kann... :(
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Das hört sich gut an. Wobei halt hier die Gefahr besteht, dass man in seinem (Familien)Verband zwar eingebunden ist, aber das dazu führt, dass die übrigen Menschen außen vor sind. D.h. Empathie und Wohlwollen gibt es für die eigene Sippschaft, für den Rest der Menschheit kann man das kaum aufbringen und man hat kein Problem damit, den übrigen Mitmenschen zu schaden.
Da hast du im Prinzip zwar recht, aber diese Verwandten haben auch freundschaftliche Beziehungen zu anderen Menschen außerhalb ihrer Familie. In Kanada ist man wohl insgesamt toleranter als in Deutschland. Eine meiner kanadischen Cousinen z.B. ist lesbisch und hat vor einigen Monaten zum 2. Mal geheiratet. Das ist dort überhaupt kein Thema. Das ist halt ihre Ehefrau, und damit basta. Sie sind wie selbstverständlich bei allen Familientreffen dabei, und da wird auch nicht hinter dem Rücken getuschelt oder extra auf die sexuelle Orientierung vorbereitet. So weit sind wir in Deutschland noch lange nicht. Da wird nur vordergründig tolerant getan und doppelzüngig agiert.

Nach meiner Wahrnehmung sind die Menschen in Kanada tendenziell einfach weniger neidisch als die Deutschen und vergleichen sich nicht ständig mit anderen. Wenn andere etwas können oder erreicht haben, was man weniger gut kann bzw. nicht erreicht hat, dann wird dies anerkannt und nicht neidisch darauf reagiert. Wahrscheinlich ist den Menschen innerlich einfach bewusst, dass sie selber dafür eben etwas anderes können. Daher fühlen sie sich von den Erfolgen und Fähigkeiten anderer nicht gleich bedroht und müssen auch nicht mit dem, was sie statt dessen haben und können, gleich verbal "gegenrüsten".
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Das Erinnern an frühere Episoden des Lebens ist von fundamentaler Bedeutung. Im Licht er Erkenntnis betrachtet, können wir diese Geschichten später ganz anders beurteilen und verstehen. Wir wachsen und reifen daran. Wir sehen das alles mit anderen Augen, mit Augen, die wirklich sehen gelernt haben.

In unserem Unbewussten arbeitet alles, was wir je erfahren, erlebt und gefühlt haben, immer weiter. Wenn etwas an die Oberfläche kommt, hat es seinen guten Grund. Es ist wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Das ist ein Heilungs- und Wachstumsprozess zugleich.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ging meiner Schwester und mir auch so, als wie einen Spaziergang gemacht haben.
Unsere Kindheit und was wir alles schönes erlebt haben. :)
Dafür kannst du wirklich dankbar sein, denn auch das ist nicht selbstverständlich. Ich habe auch eine Schwester. Sie ist seit über 20 Jahren höchstwahrscheinlich schizophren, lehnt aber jede Behandlung ab. Ein normaler geschwisterlicher Umgang mit ihr ist nicht mehr möglich. Ich habe den Kontakt aus Selbstschutz vor einigen Jahren beendet, weil ihr Psychoterror immer unerträglicher wurde. Ein weihnachtlicher Spaziergang mit ihr ist für mich mittlerweile außerhalb des Vorstellbaren. Natürlich kommen gerade an Weihnachten auch Erinnerungen bei mir hoch, wie es früher war, als sie noch normal war bzw. dies zu sein schien. Weitere Geschwister habe ich leider nicht.

Die von mir oben genannten Verwandten interessiert dies alles nicht. Sie bilden sich obendrein ein, sie hätten im Gegensatz zu mir alles "richtig" gemacht, deshalb ist bei ihnen auch keiner schizophren. :rolleyes:
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Die leidige Ansicht ist leider sehr verbreitet: Je besser ich im Leben war, desto schöner ist mein Leben, und das gilt für Weihnachten ganz besonders. Immer wieder stößt man auf die Ansicht, dass man zu Weihnachten das bekäme, was man sich selber geschaffen hat.

Das sehe ich nach vielen, vielen Jahren Lebenserfahrung anders. Das, was man im Leben an Glück und Unglück hat, das, was Schicksal ist und das, wofür man selber verantwortlich ist, ist auf sehr komplexe Weise miteinander verwoben.

Jedes Leben ist da ganz einzigartig, man kann hier absolut keine pauschalen Urteile fällen.

Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass von der Selbstgefälligkeit wegzukommen eine der größten Errungenschaften in meinem Leben war. Es geht mir seither sehr viel besser, ich bin psychisch gesünder und glücklicher.

Das habe ich alles so durch die Erinnerungen gelernt, die bei mir immer wieder zurückgekommen sind.
 

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