Altersvorsorge ohne Arbeit

Hallo

Ich habe noch nie gearbeitet, also noch nie was in die Rentenkasse eingezahlt.
Habe nach Realschule erst Fachabi(2Jahre), danach Abi (nochmal 3 Jahre) , danach mich an zwei Studiengänge probiert aber beide abgebrochen (insgesamt 6 Semester). Danach war lange Zeit nichts (Diagnose Autismus bekommen, viele Tests beim Arbeitsamt gehabt), schließlich in ein BFW eine zweijährige Ausbildung (also im Grunde eine schulische Ausbildung). Also seit mehreren Jahren lebe ich also vom Amt.

Werde nun bald voraussichtlich heiraten. Für mein Freund ist es okay, wenn ich nur Hausfrau bin.
Nur mir macht das Thema alt werden und später Rente trotzdem noch Bauchschmerzen. Zum einen verdient mein Freund auch nicht das meiste, seine Rente wird später vermutlich auch nicht so hoch ausfallen (war lange Zeit auch arbeitssuchend) - und was mache ich (sollten wir solange verheiratet bleiben), wenn er vor mir sterben würde? Ich bekomme ja keine Rente. Und natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass wir es solange zusammen schaffen (auch wenn ich das sehr hoffe). Und es kommt mir einfach falsch vor, als würde ich ihn ausnutzen.

Also muss ich irgendwie trotzdem irgendwas für mich finden, wie ich irgendwie später ein wenig Rente bekommen kann. 5 Jahre muss man eingezahlt haben, wenn ich es richtig verstanden habe. Jobsuche ist aber sehr schwierig für mich, hatte ich noch nie Erfolg (hatte da im Thema Beruf schon was geschrieben ). Ich bezweifle das ich es jemals schaffen werde. Habe einfach keine Hoffnungen mehr was das Thema angeht.

Welche Möglichkeiten habe ich?
Ich las etwas von freiwillig in die Rentenkasse einzahlen. Aber wie viel muss das sein? Geht das damit überhaupt, um diese "5 Jahre" vollzubekommen?

Behindertenwerkstatt schreckt mich total ab. Habe gelesen das man da 20 Jahre arbeiten muss, um Rente zu bekommen und bekommt monatlich ja sehr wenig, wo man alleine nicht von leben könnte. Ich habe mir das angesehen hier im Ort und das halte ich keine 20 Jahre durch da, viel zu laut und zu viele Menschen auf ein Haufen.

Ich habe wirklich furchtbare Angst vor die finanzielle Zukunft. Was kann ich nur tun?

Dann wirst du im Alter halt von Harz IV leben müssen.
Selbst wenn du 5 Jahre einzahlst, was meinst du wie viel du bekommst?
Es gibt Menschen die Zahlen 50 Jahre ein und bekommen zum Schluss 1500 - 1800 €, oftmals weniger, und dürfen vielleicht noch Krankenkasse selber zahlen, zieh die Miete ab, dann hast du etwas mehr als HarzIV.
Du liegst seit jeher dem Staat auf der Tasche, woher willst du monatlich 500€ für eine Vorsorge hernehmen, wenn du Erwerbslos bist?
Von Nichts kommt nunmal Nichts.
Mein Tipp, geh arbeiten, oder freunde dich mit dem Gedanken an Alters Harz IV an.
Ansonsten bleibt erben, Lotto spielen, einen reichen Partner heiraten.
Klingt hart, ist aber leider die Realität.

Es gibt doch auch Jobs, wo keine Ausbildung erforderlich ist. Die Supermärkte bei uns suchen ständig. Es gibt zwar nur 12,50€ als Gehalt, aber bedenke bitte dabei auch, dass ihr nach der Heirat nur von einem Gehalt leben müsst. Selbst Hartz-IV wird dann nur anteilig gezahlt, je nachdem wieviel dein Freund verdient.
Wie bereits geschrieben muss man ein Leben lang in die Rentenkasse einzahlen, ansonsten kommt nichts dabei rum. Freiwillige Beiträge lohnen sich somit nur um etwaige Fehlzeiten auszugleichen. Der Mindestbeitrag liegt derzeit bei 83,70€ pro Monat, also für dich höchstwahrscheinlich unbezahlbar. Als Gegenleistung erhält man für diesen Beitrag dann eine monatliche Rente von 4,40.
Da müsste man also schon sehr viel mehr einzahlen, damit man im Alter davon leben kann.
Alles weitere zu dem Thema kannst du direkt hier erfahren.

Lilyjana meinte:

Danach war lange Zeit nichts (Diagnose Autismus bekommen,

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Wenn du aufgrund der Behinderung arbeitsunfähig bist, müsste die Grundsicherung greifen.
Auch, wenn du im Rentenalter bist.

Pro Kind gibt es 3 Rentenpunkte
10 Kinder und es läuft*lach*

Selbst 500€ für eine private Vorsorge langt nicht...

Z.b.
3000€ Bruttolohn AG und AN zahlen da ein was schon fast 600€ im Monat
Rente zu Schluss nahe Grundsicherung...

In deiner Situation würde ich heiraten lassen... Da es nur dein Harz 4 senkte und Stress bedeutet mit den Arbeitsamt...
Fein Freund wird sich immer nackig machen dürfen....etc. Z.b meine Frau 30 Jahre 2.7 Rentenpunkte...
1 Kind dazu plus 3 Punkte

Wird mit 31fertig und Ärztin...
Selbst sie muss kucken das es zum Schluss langt (Rente)

Lass Dich hier nicht verunsichern bzgl. Deiner geplanten Hochzeit.
Bis zu einem bestimmten Alter kannst Du freiwillig - auch rückwirkend - einzahlen. Die nötigen Informationen gibt es auf der Seite der RV.

Wenn du im Alter keine Rente bekommst und kein Vermögen hast greift die Grundsicherung im Alter. Das ist unabhängig von einer Behinderung. Höhe wie Hartz 4, kommt aber vom Sozialamt. Irgendwie Leben im Alter kannst du also auf jeden Fall.
Falls nicht schon passiert; du kannst einen Pflegegrad beantragen. Bei der Pflegkasse, die gehören zur gesetzlichen Krankenkasse mit dazu. Als Pflegeperson deinen Ehemann angeben. Macht zB. Bei Pflegegrad ll 317€ monatlich. Bei einer autistischen Störung wird das oft bewilligt.
Als Ehepaar habt ihr gegenseitig Anspruch auch auf die Rente des anderen. Wenn dein Mann aber selbst nichts hat ist das brotlose Kunst.

Für die gesetzliche Rente ist der Zug abgefahren. Wenn du jetzt anfängst einzuzahlen und verdienst netto 1500€ bekommst du am Ende weniger als die Grundsicherung.
Die 5 Jahre Beitragsdauer beziehen sich wohl bei dir auf den Anspruch auf Rentenleistungen allgemein. Also auch EU Rente und medizinische Reha. EU Rente würde dich aber auch nicht retten. Du landest immer bei Hartz 4 Niveau.

Das geht einem echt nah beim Lesen... 😟

Du hattest bisher Misserfolg aber das heißt nicht dass es für immer so bleiben muss!

Unterstützt dich denn dein Freund/ Verlobter denn gar nicht, herauszufinden was es für dich noch gäbe?
Aber unabhängig davon sollte man sich eh selbst um sich kümmern. Daher ist es gut dass du an die Zukunft denkst und auch weißt dass eine einzige Person eher keine gute Altersorsorge ist und niemand weiß was duw Zukunft bringt und ob es in 20 Jahren überhaupt noch Rente gibt.
Beim Mindset solltest du beginnen:
Gib dich bitte noch nicht auf! Du hast Abi, du kannst dich so gut ausdrücken dass du auch Emotionen auslösen kannst. Das ist schonmal Potential.
Ein Therapeut könnte dich sicher dahin bringen, dass du es dir zutraust und wieder Versuche unternimmst. Denn du meinst nur dass du es nie schaffen könntest.
Sei dir das bitte selbst wert!

An Deiner Stelle würde ich prüfen - oder prüfen lassen, ob Du entweder einen Grad der Behinderung
( GDB) bekommst - oder nicht.
Bekommst Du keinen, so bist Du gesund.
Bekommst Du aber einen, so öffnet es Dir die Türe im Bereich Öffentlicher Dienst, denn der ist gehalten, Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu einem gewissen Prozentsatz vorzuhalten. Dies deswegen, weil es im öD nicht um Gewinnmaximierung geht sondern um Dienstleistung am Bürger.

In der Summe macht es meiner Ansicht nach viel mehr Sinn, Leute mit handicap am Berufsleben teil haben zu lassen, als sie zu etwas geringeren Konditionen - ohne Leistung - zu versorgen!

In unserer Behörde haben wir einen Mann mit einer Beinlähmung. Im Laufen ist er langsamer als andere, im Denken aber schneller. Deswegen ist er im Prüfungsdienst, wo man keinen brauchen kann, der schnell laufen kann.
Bei Dir kann es sein, dass Du vielleicht Dinge an Dir entdeckt hast, die Du besser als andere kannst.
Wenn nicht, solltest Du versuchen, das heraus zu finden, also Dich mit anderen vergleichen.
Dies ist dann deine Stärke, und da setzt Du an.

Ebenso kann es ( hört sich schrecklich an) sein, dass Du mit einem Partner zusammen mehr erreichst als alleine. Wenn Kinder gewünscht sind, braucht man dazu eine Frau.
Die Frau kann allerdings kaum arbeiten gehen und gleichzeitig schwanger sein, also muss ein gemeinsam zu besprechender Plan her, der beide Interessen gleichmäßig berücksichtigt.
Beispielsweise kann man Gütertrennung vereinbaren.
Dazu legt man fest, dass das Familieneinkommen geteilt wird, er in die Rentenkasse einzahlt und gleichzeitig zu Deinen Nutzen ein gleichwertiger Vertrag vereinbart wird, in den zu Nutzen deiner Rente - oder zu Nutzen Deiner Vermögensbildung Beiträge einfließen.
Ersteres gibt Rente, letzteres gibt Kapital.
Beide Seiten vereinbaren also im Rahmen der Ehe - sprich im Rahmen eines Versprechens, zueinander zu halten, also die Teilung der Ressourcen, die zur Verfügung stehen.
Ist das nicht gewünscht, so braucht man kein Eheversprechen abzulegen und verlebt nebeneinander einen Zeitraum.

Lilyjana meinte:

Ich habe wirklich furchtbare Angst vor die finanzielle Zukunft. Was kann ich nur tun?

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Zeitungen austragen oder so was und jeden Euro auf die hohe Kante legen. Bzw. in Sachwerte anlegen (Edelmetall).
Jeder Euro, den du nicht aus einem Arbeitsverhältnis, wo er automatisch in die Rentenkasse geht, sondern aus eigenem Vermögen einzahlst, ist verbranntes Geld, das du nie wieder siehst. Oder nur zu einem sehr kleinen Teil.