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Alternativen zum Lehrerberuf?

Nach diesen Ausführungen müßte das Bildungsniveau ja gefallen sein...
Ja, ins Bodenlose :-(

(An ein paar Gymnasien gehts wohl noch, und es gibt wohl auch Bundesländer, wo es besser aussieht.)

Weder Lehrer noch Schüler gehen gerne zur Schule...irgendwie stimmt da doch was ned...
Da stimmt was ganz gewaltig nicht.

Schüler müssen heute so in Watte gepackt werden, dass sich für sie keine Notwendigkeit ergibt, irgendwas zu lernen.

Also lernen sie nicht. Warum auch? Lernen ist ja lästig.

Trotzdem kommen sie damit weiter und weiter - bis sie irgendwann gar nichts mehr verstehen, weil ihre Kenntnisse absolut nicht mehr zu dem passen, was im Lehrplan steht. Das kann ja auch nicht gehen: Wer den Stoff der 6. Klasse noch nicht beherrscht, wird am Stoff der 11. Klasse verzweifeln.

Und so werden die höheren Klassen dann zu einer unglaublich frustrierenden Angelegenheit, sowohl für die Schüler, als auch für die Lehrer.


Mir scheint, ich muss als Lehrer lernen, einfach die Augen zuzumachen, im Unterricht irgendeinen Kindergartenkrams zu machen und mein Gehalt als Schweigegeld einzukassieren. So kann ich vielleicht durchkommen.


Noch vor kurzem mussten meine Schüler erlernen, wie viel Millimeter ein Zentimeter hat. Ich ließ das in Klausuren so oft vorkommen und habe denen, die es immer noch nicht konnten, so viele Punkte abgezogen, dass das in der Gesamtnote echt schmerzte, wenn man es nicht lernt. Jetzt aber muss ich Parallelarbeiten schreiben, vielleicht passiert es noch mal, dass irgendwo Millimeter in Zentimeter umzurechnen sind, aber selbst wenn es vorkommt, kostet ein Fehler dabei nur einen Punkt. Es lohnt sich also nicht mehr für die Schüler, es zu erlernen, und ich werde sie mit Abitur entlassen, aber wie viel Millimeter ein Zentimeter hat, das werden sie dann nicht mehr wissen.

Dass diese Überbehütung der Kinder, dieser Schutz vor jeder Notwendigkeit zu lernen, den Kindern nicht nutzt, sondern ihnen auf lange Sicht nur massiv schadet, das kapiert kaum einer. Und die betroffenen Eltern am allerwenigsten.


Aber was macht man da als Lehrer?

Am besten die Augen zu und von den nächsten Ferien träumen.

Sonst wird man schnell ein Fall für die Klapsmühle.


(Wie ich jetzt gelesen habe, wird von Seiten unserer Landesregierung nun auch noch per "Zielvereinbarung" Druck auf die Universitäten gemacht, dass die Studienabbrecherquoten runtergeschraubt werden sollen. Auch da sollen unseree Schüler mit ihren nicht vorhandenen Kenntnissen also bis zum Abschluss gebracht werden, egal, ob sie den Stoff beherrschen oder nicht. Den Professoren steht also dasselbe Schicksal bevor wie uns Lehrern.)
 
ich danke für die Info. Vieles hab ich aus meinem Alltag als Nichtlehrerin mitbekommen bei dem Teenager meines Freundes. Da bin ich einen Bericht durchgegangen und habe Rechtschreibfehler korrigiert, wobei ich den Kommentar einkassiert habe: "Rechtschreibung ist nicht wichtig" Na, ja, ich dachte, dass mir das mit14 J. schon wichtig war.

Daß Goethe ein Dichter war kam nach langem Nachdenken doch als Antwort. Ich weiß, daß ich in diesem Alter schon viel über Goethe wußte z.B. Errungenschaften im Bereich der Medizin.

Ich dachte nur, viell. liegt der Schwerpunkt heute woanders.

Die Wirtschaftswelt wird weiter funktionieren...irgendwie.

Aber ich denke, dass die Schüler auf dem Gym ehrgeiziger sind.

w.
 
ich danke für die Info. Vieles hab ich aus meinem Alltag als Nichtlehrerin mitbekommen bei dem Teenager meines Freundes. Da bin ich einen Bericht durchgegangen und habe Rechtschreibfehler korrigiert, wobei ich den Kommentar einkassiert habe: "Rechtschreibung ist nicht wichtig" Na, ja, ich dachte, dass mir das mit14 J. schon wichtig war.

Daß Goethe ein Dichter war kam nach langem Nachdenken doch als Antwort. Ich weiß, daß ich in diesem Alter schon viel über Goethe wußte z.B. Errungenschaften im Bereich der Medizin.

Ich dachte nur, viell. liegt der Schwerpunkt heute woanders.
Rechnen zu können, betrachten die Schüler heute auch nicht mehr als wichtig. Naturwissenschaften erst recht nicht.

Der Schwerpunkt liegt woanders, ja: Beim Chillen.

Die Wirtschaftswelt wird weiter funktionieren...irgendwie.
So einfach nicht. Gute Teile der Schulabgänger sind ja gar nicht mehr ausbildungsfähig (und bekommen dann auch keinen Ausbildungsplatz).

Und die deutsche Wirtschaft lebt nicht von hier vorhandenen Rohstoffen (welche denn auch), sie lebt von gut ausgebildeten Arbeitnehmern. Wenn die nicht "nachwachsen", wird es heftige Probleme geben. Mit lausiger Bildung werden wir auf Dauer den hohen deutschen Lebensstandard nicht halten können.

Aber ich denke, dass die Schüler auf dem Gym ehrgeiziger sind.
Ja, da gibt es noch Schulen und Schüler, bei denen man noch Hoffnung haben kann.

An meiner Schule dagegen verliere ich allmählich jede Hoffnung.
 
Ich habe mich bei vielen Aussagen in diesem Thema wiedergefunden. Ich habe das erste Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Englisch. Ursprünglich wollte ich nach einer abgeschlossenen Bankausbildung in den Lehrerberuf. Während des Studiums kamen mir immer mal wieder Zweifel, aber ich wollte es nicht abbrechen. Praktika waren ganz gut, aber so richtig hat man auch keinen Einblick erhalten.
Nun stehe ich da. Druck der Familie "Du wolltest doch Lehrer werden, wieso denn jetzt nicht? Da denkt man doch vorher drüber nach."
Ja, warum nicht?

1. Angst, nach dem Ref keine Stelle zu finden. Mache ich nur Vertretungstellen, habe ich in den Ferien kein Anspruch auf Arbeitslosengeld, weil ich kein Jahr durchgearbeitet habe und rutsche immer wieder in Hartz4.

2. Nachdem ich das Studium mit 4 Nebenjobs beendet habe, bin ich fertig. Ich sehne mich nach einem Job, wo ich nach der Arbeit Feierabend habe.

3. Angst, dass die Schüler mich nicht akzeptieren.

Positiv ist die Verbeamtung, die es aber angeblich auch bald nicht mehr geben soll in NRW.
Aber sollte ich nur wegen der Verbeamtung seelisch kaputt gehen? Klar, kann alles ganz anders und toll werden, aber ich sträube mich innerlich gegen diesen Beruf.

Druck macht mir die Familie, weil sie es nicht akzeptieren kann, wie ich mein Studium abbrechen kann. Was ich ja nicht getan habe, nur versteht das hier leider niemand zu Hause.
Habe mich woanders beworben. Im sozialen Bereich, mit der Hälfte an Gehalt. Mitte Januar bekomme ich Bescheid, ob es klappt. Ich bete, dass es klappt. Nur macht mich der Druck von Seiten der Familie fertig, ebenso wie die Ungewissheit, ob ich nicht einen gutbezahlten Job bereits vorab wegwerfe. Ich könnte nur noch heulen.
 
Nachdem ich das Studium mit 4 Nebenjobs beendet habe, bin ich fertig. Ich sehne mich nach einem Job, wo ich nach der Arbeit Feierabend habe.
Kann ich so gut verstehen. Auch Studium fast selbstfinanziert bis zum Diplom. Doktor lag nicht mehr drinne;zu erschöpft. Bin auch ab ins Berufsleben...
Tu, was DU für richtig hälts...
w.
 
Hallo,

ich habe mich hier in diesem Thread mal ein bisschen eingelesen. Wie es aussieht haben ja viele angehende Lehrer gerade in der Anfangsphase des Referendariats sehr viel Stress da sie sich komplett umstellen müssen und auch noch wenig Erfahrung haben im Planen von Unterricht.

Könntet Ihr euch nicht viel Arbeit ersparen indem Ihr z.B. Unterrichtsmaterialien von verschiedenen Verlagen kauft? Meine damaligen Lehrer haben oft solche Materialien genutzt und den Unterricht fand ich dadurch nicht schlechter....
Wie sehen das die Mentoren bzw. die zuständigen im Referendariat wenn man seinen Unterricht aufgrund solcher Dokumenten aufbaut? Ein didaktisches Konzept haben diese Materialien ebenso wie nützliche Bilder oder Graphen. In Selbstarbeit ist es ja klar, das sowas sehr viel Arbeit und Recherchen erfordert. Man könnte doch den Grundaufbau dieser Materialien nutzen und dann stetig verbessern/ weiterentwickeln. Somit hätte man schonmal ein gutes Grundkonzept.

MfG
 
Ich versteht es nicht.

Ich bitte um Aufklärung.
Klar das Referendariat ist sicher hart, aber wenn man ein paar Jahre Mathe und z.B. Englisch unterrichtet hat und sich nicht mehr vorbereiten braucht ( na ja meine Abi Lehrer waren nicht "in besonderem Maße" vorbereitet. Als Schüler hat man es nicht gemerkt), dann hat man doch eigentlich einen Halbtagsjob mit Korrekturen dann den 3/4 Job und unendlich lange Ferien..

Sicher das gilt als Klischee, aber ich habe nach Jahren nichts anderes gesehen.

Die Lehrer bei uns und die Schwägerin von mir, die sind mittags zu Hause und grossartig jeden Tag am Schreibtisch?
Na ja sie machen es dann heimlich..

Ich würde gerne mal eine Auflistung der Stunden eines durchschnittlichen Lehrers sehen um mich von diesem Klischee zu befreien.

Heute denke ich, gerade Grundschule, das ist doch ein vielleicht stressreicher, aber wenig arbeitsintensiver (in Stunden) Job...

Also quasi das was man zusammen mit der Verbeamtung anstreben könnte...
 
Es kommt auf das Fach an.

Naturwissenschaften sind etwas leichter als Sprachen, weil nicht so vielfältig. Man kann auch nicht so leicht auf vorgefertigte Vorbereitungen zurückgreifen.

Natürlich wird es mit den Jahren leichter. Man hat Übung, das Curriculum verinnerlicht, eigene Wissenslücken geschlossen (hoffentlich).

Wenn man es aber Ernst nimmt und den Unterricht individuell der Klasse mit ihren innneren Leisungsdifferenzen entsprechend vorbereitet, hat man mehr als Fulltime. Dazu vielleicht noch Klassenlehrer, dann ist nichts mehr mit easy halbtags und extra langem Urlaub.

Dazu kommt es auf die Stundenzahl an und auch, ob man im Staatsdienst ist oder nicht. Als Lehrer an einem privaten Institut hat man seine ganz normalen Urlaubstage wie jeder andere auch und wenn man Pech hat, 40 Wochenstunden. Theoretisch kann man dann gar keinen Unterricht mehr vor- und nachbereiten, keine Klausuren, Hausaufgaben oder Prüfungen korrigieren, keine Konzepte schreiben, Ausflüge, Klassenfahrten planen, Elternabende einberufen und betreuen, an Sitzungen und Fachkonferenzen teilnehmen ...
 
Ich kann das echt nicht mehr lesen, geschweige denn hören, wenn da immer nur rum gelabert wird: Lehrer habens ja so gut, morgens Rechts, nachmittags frei.
Dann sollen den Job doch mehr Leute machen, wenns so easy going ist.
 
Ich wollte eigentlich mal aufgeklärt werden wie es so im Schnitt bei den Lehrern ist die das schon über Jahre machen.

Natürlich, wenn man es so ernst nimmt das man jede Stunde vorbereitet ist es ne Menge Arbeit, keine Frage.

Ist das aber nach mehreren Jahren die Regel?
 

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