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Alternativen zum Lehrerberuf?

Hallo Ihr Lieben,

ich bin fast geschockt zu wissen, wie vielen es auch so geht wie mir.
Ich habe meinen 2. UB gehabt und mir wurde geraten, darüber nachzudenken, ob ich auch wirklich Lehrerin werden soll. Und seitdem zerbreche ich mir den Kopf, was ich machen könnte...
 
Ich würde dir auf jeden Fall raten dich nach einer Alternative zum Lehrberuf umzuschauen.
Du bist jetzt "erst" im 3. Semester und hast damit noch nicht so viel Zeit investiert.
Ich selbst bin gerade im 2. Jahr des Refs und bin auch hoch motiviert und mit den besten Noten gestartet. Aber nach kürzester Zeit wird diese Motivation zu nichte gemacht. Wie viele aus meinem Seminar wollen wir das Ref nur noch irgendwie "durchziehen" und dann schauen was kommt. Eine Festanstellung werden wohl nur die wenigsten bekommen. Benötigter Schnitt liegt vermutlich bei 1,8.
Wie schon von anderen beschrieben, erlebe nicht nur ich das Ref als Hölle auf Erden.
Ich glaube, dass kann sich niemand vorstellen, der nicht selbst diese Erfahrung macht bzw. gemacht hat.
Ich selbst bin mit vielen Idealen eingestiegen und hätte mir den Lehrberuf auch nicht einfach ausreden lassen. Nun wurde ich eines besseren belehrt und kann nur jedem abraten Lehramt zu studieren, solange sich die Bedingungen im Ref nicht verändern.
 
Der Thread ist wirklich hochinteressant und es werden viele Probleme und Emotionen geschildert.

Was mir fehlt sind allerdings tatsächliche Alternativen...
Hat jemand von euch einen konkreten Vorschlag, welche Berufe man mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium (1. oder 2. Staatsexamen) ergreifen kann?
Wo wird das Studium anerkannt?
In welchem Bereich sollte man sich umschauen?


Hat jemand hier wirklich konkrete Tipps?

Danke!
 
Na, ich denke mal, man kann alles damit machen - und nichts... Das hängt doch sehr davon ab, welche Fächer man studiert hat. In den 80ern als quasi gar keine Lehrer eingestellt wurden, mussten sehr Viele nach Alternativen suchen. Am einfachsten haben es da wohl die Naturwissenschaftler und Mathematiker, die auch in der Wirtschaft gern genommen werden (ich hab mal eine Weile bei einer Versicherung gearbeitet, und ein Softwarekonzern hätte mich damals auch eingestellt)

Ich kenne auch einen Lehramtsabsolventen (zugegeben, auch Mathematik...), der eine Fahrschule aufgemacht hat...

An die Threaderstellerin schrieb ich ja auch, dass ich ihre Kombination von Sport und Kunst toll finde - man kann da sicher im Fitness-, Wellness- oder Tourismusbereich was werden.

Ich denke, wir alle müssen nachdenken, was wir sonst so und generell anzubieten haben. Ein Lehramtsstudium in Deutsch und Geschichte wird vielleicht nicht so einfach "anderweitig verwertbar" sein. Da hilft nur Fantasie und Erkundigungen einziehen.

Fakt ist sicher, dass man den Verdienst und die Arbeitsplatzsicherheit wie beim Lehrer nicht so schnell woanders hat, aber alles hat Vor- und Nachteile, das Leben ist eben kein Ponyhof...

Für Leute, die gar nicht wissen, was sie beruflich denn machen sollen, fand ich den Ansatz von Uta Glaubitz toll. (Mal in Suchmaschine eingeben - wenn ich hier einen Link angebe, wird er sicher gelöscht -und nein, ich bekomme von ihr keine Vermittlungsprovision, ich kenne sie nicht mal...)
 
P.S. Also, als konkret und naheliegend würde mir einfallen z.B. Schulbuchautor, Lektor in einem Verlag, Mitarbeiter bei der Ausrichtung kultureller Events (diese Art Jobs liegt allerdings nicht auf der Straße...). Leichter reinzukommen ist sicher als Vertreter für Schulbuchverlage oder Leiter eines Nachhilfeinstituts, z.B. auch in Verbindung mit Lerntherapie: Legasthenie/ Dyskalkulie (dann aber bitte mit Zusatzausbildung, auf dem Markt gibt es schon zu viele schwarze Schafe).

Ansonsten, wie gesagt, mal nachdenken, was man sonst so gern macht oder kann: Posaune spielen -> kann man z.B.C-Kantor werden, viele Kirchengemeinden suchen händeringend Leiter für Chöre und Posaunenchöre, Fußball -> wie wäre es mit Trainerlizenz?, gut kochen -> Café aufmachen? Das erfordert alles ein bisschen Mut, aber man kann genausogut versuchen, noch eine Verwaltungsausbildung draufzusatteln, um in den öffentlichen Dienst zu kommen (hierzulande suchen z.B. die Finanzämter Leute...)

Fantasie muss man schon entwickeln und sich bewegen, denn eine Berufslaufbahn wird einem niemand hinterhertragen.
 
sehr interessant hier, danke für eure beiträge- mir geht es genauso...
vielleicht eine blöde frage, aber was mich interessieren würde: wie gelangt man (langfristig gesehen) ins bildungs-/kultusministerium oder in die landesschulbehörde? habe vor dem studium eine kaufm. ausbildung gemacht und weiß diese bürojobs mittlerweile echt zu schätzen...
freue mich über jede antwort!
kopf hoch, auch wir werden unseren job noch finden 😉!
grüße!
die gästin
 
Hallo an alle Leidgeplagten!

Ich habe gerade diesen Thread gefunden, da ich mich - wie viele andere hier auch - nach Alternativen für den Lehrerberuf erkundigen möchte...

Es ist regelrecht erschütternd, wie oft es tatsächlich vorkommt, dass man sich schon nach kurzer Zeit nicht (mehr) mit diesem "Berufswunsch" identifizieren kann. Für mich eindeutig auch ein Resultat des unüberschaubaren und repressiven Systems "Arbeitsmarkt". Man wird regelrecht dazu gedrängt, schnell und erfolgreich einen Beruf zu ergreifen, ohne sich im Vorfeld ausgiebig Gedanken machen zu können, geschweige denn Eindrücke zu gewinnen. Entsprechend ist die Enttäuschung später groß... Zu alledem erfährt man viel zu häufig eine äußerst unzureichende Ausbildung im Studium, die einen nicht annähernd nötiges Handwerkszeug vermittelt oder angemessen an die Realität heranführt... Damit kann es eigentlich nur zu Frust kommen, wenn man diesen Beruf nicht von Herzen anstrebt.

Ich zweifle seit dem 2. Semester an der Entscheidung, doch hatte ich nicht den Mut, alles abzubrechen. Nun stehe ich kurz vor dem 2. Staatsexamen (Prüfung in 4 Wochen) und bin mir so sicher wie noch nie, dass es absolut nicht meine Passion ist und eine weitere Ausübung dieses Berufs lediglich zur Verstärkung der Qual wird...

Ich möchte hiermit allen Mut machen, auf ihr Innerstes zu hören und so früh wie möglich den Absprung zu wagen. Das Leben geht weiter - ich denke, es kann eigentlich nur besser werden, wenn man sich wirklich nicht wohlfühlt. Sobald man weiß, dass es einen nicht erfüllt, wird jedes Semester zur Zeitverschwendung und steigert nur die Demotiavtion...

Jedoch möchte ich gleichzeitig diejenigen ermutigen, die wirklich Lehrer werden wollen, aber sich gerade am Anfang des Studiums oder Referendariats mit Selbstzweifeln plagen, weil sie meinen, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Ihr findet eure Linie... Es ist völlig normal, dass man sich erst einmal auf diese ganz spezielle und schwierige Situation einstellen muss. Der eine benötigt weniger, der andere etwas mehr Zeit. Am Ende werdet ihr alle eure Fortschritte machen und euren Möglichkeiten entsprechend wachsen - abgerechnet wird erst nach 2 Jahren. Lasst euch nicht von unfähigen Seminarleitern und gefrusteten Schuldirektoren unterkriegen, sondern gebt einfach euer Bestes!

Ich muss sagen, dass es wirklich gut getan hat, die Empfindungen bzw. Gedanken von Gleichgesinnten zu lesen und wünsche euch ganz viel Stärke sowie Kraft für die Zukunft.

Falls jemand noch weitere oder ausführlichere Alternativen aufzeigen kann, möge er/sie es gerne schreiben. Ich wäre sehr dankbar dafür.

Viele Grüße, eure Kugelschreiberin 🙂
 
Hallo
ich habe das Thema nicht komplett gelesen. Ist ja schon älter. Irgendwann früher schonmal reingeguckt und heute nochmal.
Ihr sprecht alle nur davon, dass ihr denkt, es ist doch nicht das Richtige für euch oder?
Andere Frage (falls sie schon drin war tuts mir leid). Die Einstellungssituation. Was macht man wenn man hinterhe nix kriegt? Grade mit Grundschule z.B. gibt es doch kaum Alternativen oder? Hab nämlich grade das 1. Semester hinter mir und weiß genau aus diesem Grund wirklich nicht, ob ich dabei bleiben soll oder nicht...
Bin dankbar für Antworten
LG
 
Es ist wirklich erschreckend, aber auch beruhigend zugleich in diesem Forum zu lesen. Ich bin irgendwie froh nicht die Einzige zu sein der es so geht, andererseits frage ich mich auch woran das liegt?!
Seit gerade mal einem Monat mache ich nun mein Referendariat (Grundschule) und weiß einfach nicht mehr weiter!!
Ich merke jeden Tag mehr, dass der Beruf nicht der Richtige für mich ist, dabei hatte ich noch nichtmal einen UB. Es ist der Druck und die Kontrolle von allen Seiten, ich bin dem einfach nicht gewachsen und es nagt an meinem Selbstwertgefühl. Ich weiß, dass ich das niemals 2 Jahre lang durchstehen werde.

Und letztendlich frage ich mich wohl das Gleiche wie die meisten hier:
Was habe ich für eine Alternative??
Fast 5 Jahre Studium und Bafög Schulden für nichts??

Ich würde am Liebsten sofort das Handtuch schmeißen!
Aber ich muss ja auch Miete und Essen bezahlen..
Finanzielle Reserven habe ich nicht!

Gibt es niemanden hier, der eine Alternative gefunden hat, der uns einen Rat geben kann? Sollte ich zum Arbeitsamt gehen und mich dort erkundigen? Oder in der UNI eine Beratungsstelle aufsuchen? Ich weiß ja jetzt, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Gibt es dafür Anlaufstellen?

Vielleicht gibt es "Abbrecher", die uns aufbauen können?
 
hi , ich bin auch abbrecher, habe aber leider immer noch keinen Job. lebe auf Kosten meiner Eltern , was mit 37 auch nicht gerade toll ist.Bin auh für jegliche Alternativen offen und hoffe weiter auf einen Megajackpottlottogewinn.
 

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