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Alternativen zum Lehrerberuf?

Ich kann zum Referendariat an sich nichts sagen, weil ich damit nichts am Hut habe, aber ich würde erst mal weiter durchhalten und dich weiter beobachten.
Von Freunden die Lehrer sind weiß ich , dass das Ref sehr hart sein soll. Von dem her würde ich da jetzt erst mal sagen Augen zu und durch. Wenn du in ein paar Monaten überhaupt nach wie vor nicht klar kommen solltest, dann kannst du immer noch überlegen was du machen könntest. Aber vorerst würde ich den Kopf nicht in den Sand stecken. Du hast doch schon so viel Wegstrecke geschafft, da wäre es dich schade um die verschwendete Energie!
Kopf hoch, du schaffst das!
 
Hast du mal geguckt, von wann dieser Thread ist???

Ich bin aufs Referendariat dann auch mal gespannt. 😉
 
Hallo Reni,
dein Betrag ist nun schon 2 Jahre her. Ich habe mich heute abend auch ans Netz gesetzt, weil ich nach Leuten suchen wollte,denen es evtl. so geht wie mir, eh voila.
Ich bin nun seit 1 Jahr "richtige" Lehrerin. Bei mir wars auch so, dass ich das Ref angefangen habe, und es seitdem eigentlich nur furcthbar war für mich. Und das Schlimme an der Sache ist, ohne überheblich zu klingen - aber ich mache meine Job gut. Ich komm mit den Kindern klar, habe tolle Noten bekommen, habe laut Fachleitern, Schulleiter und Mentoren eine tolle Lehrerpersönlichkeit usw. und TROTZDEM stehe ich da, und frage mich: was mach ich hier? Ich mag die Kiddies ganz gern, aber das wars auch. Wenn ich eine gute, oder nette Stunde hatte, dann geht mir nciht das Herz dabei auf und ich sage freudestrahlend: Oh, das ist sooooo toll mit den Kindern! Es war dann einfach nur "okay".
Und um hier keinen falschen Eindruck zu vermitteln: gestresst bin ich auch zu genüge: von übereifrigen Kolleginnen, die alle ihren Traumberuf ausüben, von unverschämten Eltern, vom Vorbereiten bis in die Nacht, weil mir nichts Gescheites einfällt usw.

Aber ich glaube ich würde alles einfacher ertragen, wenn ich wüsste: das ist genau mein Ding. Nur weiß ich das nicht.
Es tut so gut zu lesen, dass es mir nicht allein so geht.

Mich würde interessieren, ob du noch Lehrerin bist. Ob sich dein Empfinden geändert hat oder ob du was völlig anderes jettz machst. Mein Problem ist nämlich auch: Ich weiß keine Alternative, die ich machen könnte. Das quält mich nun auch schon seit über 2 Jahren. Weiß nicht, was ich machen soll.

Würde mich sehr freuen von dir zu hören,
LG, Mia
 
Hallo,

ich wünschte mir wirklich, ich hätte diesen Thread - am besten schon vorm Lehramtstudium, spätestens aber vorm Ref! - gelesen. Er spiegelt das wider, was einem großen Teil von uns - auch mir - im Ref passiert.

Da wird man mit allen Schikanen bis an die Leistungsgrenzen gefahren, hört in 2 Jahren lang nicht ein einziges Mal (wirklich nicht!) ein Lob sondern nur wenig hilfreiche Kritik (weil danach auch auf Nachfragen meist nichts mehr kommt, keine Verbesserungsvorschläge, nicht einmal ein "also ich hätte das jetzt so gemacht"), und wenn man dann, wie ich, auch noch das "Pech" hat eine relativ oft vorkommende Fächerkombi zu haben, heißt es danach - "Naja, also mit Verbeamten wird das wohl nichts. Warum haben sie denn nicht Mathe oder Physik studiert?".

Aber als "Lückenbüßer" - um Unterrichtsausfälle abzudecken - sind wir auf einmal wieder gut genug. Dabei wird auch gerne außerschulisches Engagement "hingenommen" (Theater-workshop? Gerne! Adventsbasar? Her damit! Eltern spätabends treffen, um sich gemeinsam mit ihnen zu überlegen, wie man einem Kind, das Probleme hat zu helfen? Klar doch. Und die Klassenfahrt nach Buchenwald wollen sie doch sicher auch machen, oder? Am besten an ihrem freien Tag?) - aber kaum bemerkt. Wenn man dann gleichzeitig zwei Kollegen hat, die zwar verbeamtet sind, aber nur das allerallernötigste machen, methodisch irgendwo in der Kaiser-Wilhelm-zeit stehengeblieben sind und trotzdem mehr zu melden haben ist das schon bitter. Diese Hierarchien (und manchmal einige Eltern) schaffen mich ehrlich gesagt mehr als undisziplinierte Kids.

Habe das jetzt schon seit ein paar Jahren hinter mir und mich dieses Jahr bewusst dazu entschieden, den ganzen Zirkus nicht mehr mitzumachen. Werde jetzt ALG beantragen (werde wsch. nicht viel bekommen) und mir ein "Sabbatical" gönnen. Danach habe ich vor, mich bei einigen Schulbuchverlagen zu bewerben (wobei ich jetzt schon weiß, dass mir die Arbeit mit den Kindern fehlen wird - aber spätabends nicht mehr an der Unterrichtsvorbreitung/Korrektur zu sitzen hat auch etwas für sich). Gleichzeitig schaue ich mich intensiv nach Stellenangeboten aus dem Ausland um.

Wenn man nach "Alternativen Lehramt" googelt findet man auch noch weitere Sachen, die man - auch nach dem 1. Staatsexamen - machen kann.
 
Hallo, was für ein aufschlussreicher thread! Und ich dachte schon, nur mir ging es so in meinem Referendariat, das allerdings schon sehr lange her ist. Ich hab diese Zeit als die schlimmste meines Lebens in Erinnerung. Ein bescheuerter Seminarleiter, der mir ständig sagte, wie unfähig ich doch sei und dass doch nicht jeder Lehrer werden müsse, unmotivierte Fachbatreuer, die keine Ahnung hatten von dem, was sie da von sich gaben usw.usf.
Ich hab dann nach dem Ref. ne Stelle an einer Berufsschule bekommen und erstmal genommen, weil ich meine 2 Kinder ja ernähren musste und mein Man auch nicht soviel verdiente.
Eigenartigerweise kam ich mit den oft schwierigen Schülern klar...trotz des Seminarleiters und seinen blöden Äußerungen.
Bin aber nach 5 Jahren aus dem öffentlichen Schuldienst ausgestiegen und an eine Schule iun freier Trägerschaft gegangen. Bin dort zwar nicht beamtet und krieg weniger Geld, dafür hab ich mehr Arbeit (grins), aber das Verhältnis zu den Schülern ist auch ein ganz anderes...
Manchmal kotzt mich aber auch alles an, besonders, dass man eben nach der Arbeit nicht fertig ist sondern ich dann abends am Schreibtisch sitze und korrigiere...
Die Frage ob man den richtigen beruf gewählt hat...schwierig. Würde mir heute jemand einen genauso bezahlten Job anbieten, z.B. irgendwo im Schulamt oder so...ich würd zuschlagen.
Ist zwar langweilig dort, aber selbst verwirklichen könnt ich mich auch in meiner Freizeit, die ich dann vielleicht mal hätte...
 
Hallo zusammen,

dieser Thread ist echt Balsam für meine Seele. Mit gehts besonders wie Mia79. Ich komme insgesamt mit den Schülern klar, arbeite gerne mit Menschen und habe bis jetzt keine Probleme mit Kollegen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich im falschen Beruf bin. Mich würde mal interssieren, welche alternativen Berufswege ihr so kennt..ich würde gerne mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten, mit schwebt etwas im sozialpädagogischen Bereich vor...hat jmd eine Ahnung,wie dort die Berufschancen als fertiger Lehrer liegen?
 
hallo alle zusammen,
ich kann nur jedem vom lehrerberuf abraten!!!!
ich bin zum referendariat (grundschule) in eine andere stadt gezogen und habe mich extrem durchgekämpft, um in meinem traumberuf arbeiten zu können. ich habe mit einer 1,5 erstes und zweites staatsexamen abgeschlossen und habe eine stelle an einer igs in der nähe meiner heimatstadt bekommen, an der ich seit zwei jahren (beamtin auf probe) arbeite.
ich unterrichte in einer 6. klasse (sonderschüler bis gymniasasten in einer klasse, 30 schüler pro klasse) hauptsächlich mathe und englisch (studierte fächer). die arbeit ist enorm: innere differenzierung, klassenlehrerin, sehr auffällige schüler, klassenkonferenzen, jedes halbjahr lern-entwicklungs-gespräche mit jedem schüler + eltern, zeugnisse ohne noten (zu jedem fach ein din a 4 blatt mit kompetenzen pro schüler ausfüllen), schüler die in der pause zuschlagen, eltern die abends anrufen, jede woche 2 stunden jahrgangsteamsitzung, jede zweite woche konferenz, wir sind ganztagsschule, ich pendle: mind.1 std. fahrt+stau oder zug: wartezeit zwischen anschlüssen, 6 uhr aufstehen und bis 22 uhr vorbereiten, arbeit auch am sonntag.
meine arbeit habe ich ein halbes jahr wirklich gern gemacht, bis mein körper rebelliert hat. ich habe ständig schwindelanfälle, die psychosomatisch sind. ich mag meine 30 schüler wirklich gern und würde jeden einzelnen vom fleck weg adoptieren, aber ich kann nicht mehr. ich habe oft hinterfragt, woran es liegen könnte, dass ich so an der realität gescheitert bin bzw. wie andere lehrer ihren beruf als traumberuf sehen können.
vielleicht liegt die antwort darin, dass wir lehrer sehr lebensfroh sind und deshalb uns die arbeit mit kindern spaß macht. dass wir eine andere rolle einnehmen müssen (böses gesicht aufsetzen, streng und konsequent sein, immer rechenschaft ablegen müssen, viel verantwortung tragen), kann für einige bestimmt zermürbend sein. für mich ist es das. und wo bleibt der ausgleich, wenn man keine freizeit hat (hinweis für nicht-lehrer: 1. woche ferien=dauerschlaf, 2. woche=wohnung wieder bewohnbar machen).
ich werde nach den sommerferien meine kündigung einreichen, auch ohne alternative, denn ich war noch nie in meinem leben so unglücklich.
 
Hallo Leute,

ich hatte mich hier schonmal geäußert, Anfang bis Mitte diesen Jahres (2010). Damals war das Ref noch jung und ich war bereits unzufrieden...hatte ehrlich gesagt schon vorher deutliche Zweifel, die sich leider weitgehend bestätigt hatten. Jetzt bin ich schon weiter und immer noch unzufrieden, sogar sehr. Mit dem "normalen" Unterricht komme ich mitlerweile zwar deutlich besser klar, aber die Unterrichtsbesuche habe ich regelmäßig versemmelt. Ich nehme es zumindest an. Die Seminarleiter sagen es mir nicht direkt ins Gesicht, aber ich kann ja "zwischen den Zeilen lesen" wie man so schön sagt.
Neben meiner beständigen Unzufriedenheit und dem Gefühl fast permanent überfordert zu sein und kaum Freizeit zu haben, auch oft müde zu sein (wegen kurzer Nächte), frage ich mich allmählich immer ernsthafter ob es eigentlich noch Sinn macht weiter zu machen. Mit einer schlechten Vorbenotung ins Examen zu gehen ist nicht gerade motivierend. Da muss man durch das Examen ja sogar noch ausgleichen. Da ich auch keine typischen Mangelfächer habe, dürfte es wohl (mit voraussichtlich zusätzlich schlechten) Noten auch ziemlich schwierig werden eine Stelle als Lehrer nach dem Ref (falls es überhaupt geschafft wird) zu bekommen. Der Direktor hält ebenfalls nicht allzu viel von mir, ist aber ebenfalls nicht unerheblich an der Zusammensetzung der Gesamtnote beteiligt. Mich woanders (al schulische Arbeitgeber) zu bewerben mit einem schlechten 2. Staatsexamen oder gar Durchgefallen ist sicherlich auch nicht gerade die beste Referenz. Wenn man vorher abbricht, könnte man sich wenigstens noch eine überzeugende Ausrede einfallen lassen wie z. B. "Ich habe gemerkt, dass ich beruflich etwas anderes machen will" oder "die Arbeit mit Kindern war nicht das Richtige für mich".

Faktisch spricht wahrscheinlich so ziemlich alles dagegen für mich weiter zu machen, aber jetzt aufzuhören ist etwas schwierig. Einerseits weil ich weiss, dass mich niemand finanziell unterstützen wird. Ein paar Reserven habe ich zwar, aber die werden ziemlich schnell aufgebraucht sein. Die Wohnung müsste ich auch verlassen (etwas zu teuer und abgelegen), zumal ich bei der Gelegenheit aus dieser (ungeliebten) Kleinstadt sowieso verschwinden wollen würde. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass es anstrengend wird und lange dauern kann einen neuen Job zu finden, jedenfalls einen halbwegs gescheiten, der ansatzweise meiner akademischen Qualifikationsstufe angemessen ist. Was ist wenn der neue Job (nach möglicherweise langer Suche) auch wieder beschissen ist? Ich habe wirklich Sorgen eine falsche Entscheidung zu treffen. Ich habe das Gefühl in einem totalen, nahezu auswegslosen Dilemma zu stecken. Ein echt beschissenes Gefühl. Ich glaube egal wie ich mich entscheide, es wird ein Fehler sein.
Hatte jemand von euch ähnliche Gedanken? Falls ja, welche Entscheidung hast du schliesslich getroffen? Wie ist es danach gelaufen und wie hast du dich gefühlt als die Entscheidung durchgeführt wurde?
 
Hallo,

ich bin keine Lehrerin. Ich bin eigentlich hier, weil ich nun über 10 Jahre in meinem Beruf bin, ich bin Diplom Biologin und arbeite im Krankenhaus als Biologin und was anderes machen möchte.

Seit Jahren flirte ich mit dem Lehrerberuf. Ich bin allerdings 44 Jahre, mein Diplom liegt jetzt 10 Jahre zurück und überhaupt, ja, ja, ich weiß, Bio ist kein Mangelfach. Hinzu kommt: jetzt noch studieren? Wer soll das bezahlen?

Ich wollte allerdings auf etwas anderes hinaus:

Der Direktor hält ebenfalls nicht allzu viel von mir, ist aber ebenfalls nicht unerheblich an der Zusammensetzung der

Hier haben sich zum größtenteil Lehrer-innen gemeldet, die im Referendar sind. Genau das war meine Begründung, daß ich auf Diplom studiert habe und eben NICHT auf Lehramt. Ich habe so schlechte Erfahrung mit der Schule als Schülerin gemacht. Die Lehrer haben einen NUR fertig gemacht. Ich habe einen regelrechten Dachschaden von dieser Schule gekriegt. Wie waren die Lehrer teilweise entwürdigend!!!

Mir kommt es "bei Euch als Referendare" so vor, als wenn es NICHT unbedingt um Lehrerkompetenzen handelt, worunter ich verstehe, Lehrstoff interessant zu vermitteln, Kinder motivieren, Erziehen in dem Sinne, daß Gute herauszuholen...Schule als Ort der Geborgenheit...

Leider habe ich es nicht erfahren und wenn ich lese und ja auch höre, wie schwer die Referendarzeit für junge (!) Leute sind, daß so zickig mit Euch umgegangen wird - ja, dann kann ich es schon nachvollziehen, daß Lehrer, die durch diesen Scheuersack gegangen sind, daß an den kindern ausläßt.

Ich möchte jetzt nun auch ned pauschalisieren - im Gegenteil, mir tut es im Herzen leid. Ich glaube nicht, daß Ihr sooooo schlecht seid, wie man Euch weißmachen will. Irgendwas stimmt in der verdammten Schule nicht!!! Irgendwas ist da nicht ganz kocher!

Macht weiter - beißt Euch durch!

Ich arbeite im Krankenhaus und da weht auch ein ganz schöner Wind und ja, wenn ich an meine Kollegen in der Pharmaindustrie und überhaupt in der freien Wirtschaft mir anschaue - es ist kein Zuckerlecken.

Ich hoffe, ich habe Euch Mut gemacht...in dem Sinne: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Ich kann mir gut vorstellen, daß es NACH der Zeit des Durchbeißens besser wird und, man wächst mit den Herausforderungen...

w.

P.S. es gibt eine Menge Menschen, die als Quereinsteiger in den Lehrerberuf möchte. Irgendwie ist fast jeder mit seinem Beruf, seiner Berufswahl unzufrieden.

Ich wünsche Euch alles Gute.
 

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