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Reni77
Gast
Hey Du,
wie du unschwer erkennen kannst, sitze ich schon recht früh vor dem Computer. Schaue nach Mails, lese ein paar Nachrichten und durchstöbere bei einem Morgenkaffee ab und zu das Forum.
Ich habe auch nur noch ein gutes halbes Jahr vor mir. Auch ich bin gerade physisch wie psychisch etwas angeschlagen, was zum einen an der grauen, regnerischen Jahreszeit liegt, zum anderen am Dauerstress.
Sicher muss man gerade in diesem Beruf lernen, seine Zeit effektiv einzuteilen und mit seinen Kräften zu haushalten, aber es ist bei all den Sachen, die parallel laufen sehr schwierig. Ich für meinen Teil weiß, dass ich zu 90% diesen Beruf nicht ausüben werde. Klingt bestimmt vermessen in Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit.
Doch wie du schon geschrieben hast, was nützt einem eine sichere Arbeitsstelle und Gehalt, wenn man nach wenigen Jahren ausgebrannt und kaputt ist.
Einen Tipp möchte ich dir aber geben. Horche in dich ganz tief hinein und hinterfrage die Gründe an deinem Zweifeln. Warum kannst und willst du zur Zeit nicht mehr? Wegen dem Seminar, den ständigen Beobachtungen+Beurteilungen, dem Prüfungsstress, den schriftlichen Ausarbeitungen? Wenn das der Fall ist DANN MACH WEITER! Zieh es irgendwie durch, denn wenn dir das Arbeiten mit Kindern wirklich Spass macht und du dich wohl fühlst...auch bei kleinen Rückschlägen, dann bist du an der richtigen Stelle, glaube mir! Dann wird die Zeit nach dem Ref. garantiert entspannter, schöner...einfach besser!
Ich habe zum Beispiel super Mentoren, nette Fachseminarleiter, die Unterrichtsbesuche laufen super, das Feedback ist gut, die schriftlichen Ausrabeitungen gehen gut voran, mit meinen Mitrefis verstehe ich mich blendend....das ist alles im grünen Bereich. Da ich eine Wochenendbeziehung führe, scheffle ich mir sogar Zeit frei....fahre mit dem Auto hin und her. Auch das klappt prima. DOCH!!!!! Ich fühle mich in der Lehrerrolle auch nach über einem Jahr noch nicht angekommen. Ich bemerke, dass ich mit älteren Schülern, also mit Jugendlichen recht gut klar komme. Hier macht der Unterricht auch Spass. Doch gerade in den unteren Klassenstufen sehe ich mich Schwierigkeiten gegenüber gestellt, die ich momentan nicht bewältigen kann, die an den Nerven zerren...und wo ich einfach merke...nein das ist es nicht, das willst und kannst du nicht.
Sicher hat jeder Anfänger Schwierigkeiten, wäre ja auch schlimm wenn nicht. Sicher hole ich mir Hilfe und Unterstützung. Sicher bemühe ich mich Woche um Woche an meinen Fehlern zu arbeiten. Doch nach dieser langen Referendariatszeit glaube ich beurteilen zu können, dass mein Bauchgefühl mich nicht trügt....dieser Beruf tut mir auf Dauer nicht gut.
Umso mehr Energie werde ich in meine Zukunft stecken müssen. Ich wäre naiv zu glauben, dass sich mit abgeschlossenem Studium (vorausgesetzt ich bestehe) schon irgendwas finden wird. Es wird eine harte Zeit und viele meiner Freunde und Bekannten werden mit dem Kopf schütteln und sagen -wie kannst du nur!?
Also wer will zufällig eine hochmotivierte fast-Gymnasiallehrerin einstellen 😱)?
Ich werde mich auf alles bewerben, was auch nur ansatzweise auf meine Fähikeiten und Fertigkeiten abzielt. Da muss ich jetzt durch!
Zum Schluss...die Fahrerei kann ich dir nicht ersparen, auch deinen Liebeskummer leider nicht. (Ich kann es aber sooooo gut nachfühlen, hab es selber hinter mir!) Bitte, bitte nimm dir ein-zwei Tage in der Woche frei...auch wenn der Plan noch so voll ist. Du mußt Kräfte tanken! Und dann Sachen unternehmen, die absolut nichts mit Schule zu tun haben!
Ich drücke dich mal ganz fest, wenn auch nur virtuell...falls du gerne vor der Klasse stehst und die Arbeit mit den Kleinen und Größeren von Herzen liebst....dann kämpfe, kämpfe und lass dich ja nicht von irgendwelchen Unidoktoren, Professoren, die ggf. vor 20 Jahren ein Klassenzimmer von innen gesehn haben, verunsichern. Durchhalten!
LG Reni
wie du unschwer erkennen kannst, sitze ich schon recht früh vor dem Computer. Schaue nach Mails, lese ein paar Nachrichten und durchstöbere bei einem Morgenkaffee ab und zu das Forum.
Ich habe auch nur noch ein gutes halbes Jahr vor mir. Auch ich bin gerade physisch wie psychisch etwas angeschlagen, was zum einen an der grauen, regnerischen Jahreszeit liegt, zum anderen am Dauerstress.
Sicher muss man gerade in diesem Beruf lernen, seine Zeit effektiv einzuteilen und mit seinen Kräften zu haushalten, aber es ist bei all den Sachen, die parallel laufen sehr schwierig. Ich für meinen Teil weiß, dass ich zu 90% diesen Beruf nicht ausüben werde. Klingt bestimmt vermessen in Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit.
Doch wie du schon geschrieben hast, was nützt einem eine sichere Arbeitsstelle und Gehalt, wenn man nach wenigen Jahren ausgebrannt und kaputt ist.
Einen Tipp möchte ich dir aber geben. Horche in dich ganz tief hinein und hinterfrage die Gründe an deinem Zweifeln. Warum kannst und willst du zur Zeit nicht mehr? Wegen dem Seminar, den ständigen Beobachtungen+Beurteilungen, dem Prüfungsstress, den schriftlichen Ausarbeitungen? Wenn das der Fall ist DANN MACH WEITER! Zieh es irgendwie durch, denn wenn dir das Arbeiten mit Kindern wirklich Spass macht und du dich wohl fühlst...auch bei kleinen Rückschlägen, dann bist du an der richtigen Stelle, glaube mir! Dann wird die Zeit nach dem Ref. garantiert entspannter, schöner...einfach besser!
Ich habe zum Beispiel super Mentoren, nette Fachseminarleiter, die Unterrichtsbesuche laufen super, das Feedback ist gut, die schriftlichen Ausrabeitungen gehen gut voran, mit meinen Mitrefis verstehe ich mich blendend....das ist alles im grünen Bereich. Da ich eine Wochenendbeziehung führe, scheffle ich mir sogar Zeit frei....fahre mit dem Auto hin und her. Auch das klappt prima. DOCH!!!!! Ich fühle mich in der Lehrerrolle auch nach über einem Jahr noch nicht angekommen. Ich bemerke, dass ich mit älteren Schülern, also mit Jugendlichen recht gut klar komme. Hier macht der Unterricht auch Spass. Doch gerade in den unteren Klassenstufen sehe ich mich Schwierigkeiten gegenüber gestellt, die ich momentan nicht bewältigen kann, die an den Nerven zerren...und wo ich einfach merke...nein das ist es nicht, das willst und kannst du nicht.
Sicher hat jeder Anfänger Schwierigkeiten, wäre ja auch schlimm wenn nicht. Sicher hole ich mir Hilfe und Unterstützung. Sicher bemühe ich mich Woche um Woche an meinen Fehlern zu arbeiten. Doch nach dieser langen Referendariatszeit glaube ich beurteilen zu können, dass mein Bauchgefühl mich nicht trügt....dieser Beruf tut mir auf Dauer nicht gut.
Umso mehr Energie werde ich in meine Zukunft stecken müssen. Ich wäre naiv zu glauben, dass sich mit abgeschlossenem Studium (vorausgesetzt ich bestehe) schon irgendwas finden wird. Es wird eine harte Zeit und viele meiner Freunde und Bekannten werden mit dem Kopf schütteln und sagen -wie kannst du nur!?
Also wer will zufällig eine hochmotivierte fast-Gymnasiallehrerin einstellen 😱)?
Ich werde mich auf alles bewerben, was auch nur ansatzweise auf meine Fähikeiten und Fertigkeiten abzielt. Da muss ich jetzt durch!
Zum Schluss...die Fahrerei kann ich dir nicht ersparen, auch deinen Liebeskummer leider nicht. (Ich kann es aber sooooo gut nachfühlen, hab es selber hinter mir!) Bitte, bitte nimm dir ein-zwei Tage in der Woche frei...auch wenn der Plan noch so voll ist. Du mußt Kräfte tanken! Und dann Sachen unternehmen, die absolut nichts mit Schule zu tun haben!
Ich drücke dich mal ganz fest, wenn auch nur virtuell...falls du gerne vor der Klasse stehst und die Arbeit mit den Kleinen und Größeren von Herzen liebst....dann kämpfe, kämpfe und lass dich ja nicht von irgendwelchen Unidoktoren, Professoren, die ggf. vor 20 Jahren ein Klassenzimmer von innen gesehn haben, verunsichern. Durchhalten!
LG Reni