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Alternativen zum Lehrerberuf?

Hallo Gast,
ich bin derzeit als ambulante Sprachheillehrerin tätig, nur ein paar Stunden die Woche. Das ist ok für mich und lässt sich auch aushalten. Natürlich wieder in diesem System 🙁 aber da kommt man wohl so leicht nicht raus.
Alternativen wären für mich aber in der Zukunft die Arbeit im Kindergarten, einer Frühförderstelle und ich hätte auch die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche über ein Netzwerk persönlich zu betreuen. Dieses wurde bei uns in der Nähe gegründet. Die Arbeit dort ist sehr vielseitig und interessant. Es gibt sozialpädagogische Familienhilfe, intensive Einzelbetreuung, soziale Gruppenarbeit und anderes mehr. Mitarbeiter werden dort immer gesucht 😉
Wie sieht es bei dir aus, "Gast"?
Liebe Grüße
mutti123
 
hey leute 🙂
mir gehts genauso.. mit dem großen unterschied, dass ich gerade mal in der ersti-woche stecke. um mich rum sind nur leute, die anscheinend für den lehrberuf "geboren" sind, workaholics sind und vor riieeesigen mengen sprechen können. ich bin leider garnicht so! selbst bei normal referaten in der schule haben mir immer die knie geschlottert. und außerdem zweifel ich jetzt schon daran, dass ich mal glücklich als lehrerin werde. :S kennt das jemand? also eventuell auch jemand der nicht gerade im ref steckt sondern noch gaanz am anfang wie ich?

lg!
 
Hallo,

kann mir jemand von Euch vielleicht eine Frage beantworten?
Ich bin im Moment im Ref (Ba-Wü) und habe mich für einen anderen Studiengang beworben (Studienbeginn nach dem Ref im Sommer nächstes Jahr). Jetzt habe ich eine Einladung zu einem Auswahltest bekommen, leider morgens an meinem Seminartag. Weiß jemand ob es möglich ist aus solch einem Grund befreien zu lassen?

Danke für Eure Antworten!
 
Ich würde mich am Seminartag einfach krank melden. Wenn du nur einen Tag fehlst, will ja niemand eine ärztliche Bescheinigung sehen. Den wahren Grund würde ich nicht sagen.
 
Hallo,
nach über 10 Jahren Beruferfahrung als Lehrer kann ich all denen die Zweifel hegen, ob sie das richtige studieren folgendes ans Herz legen:
Ihr werdet genug Gelegenheiten bekommen, die eure Zweifel bestätigen. Wer jetzt schon zweifelt wird nicht die Energie und Überzeugung aufbringen das in entsprechenden Situationen beiseite zu schieben. Es gibt genug Lehrer, die keine Zweifel hatten und jetzt am liebsten was ganz anderes machen würden, aber nicht mehr können, weil die Alternativen nunmal relativ rar sind und man dann in Konkurrenz zu Leute mit Fachausbildung steht.
Je länger ihr dann dabei seit, umso schwieriger wird der Absprung, weil euch dieser auch finanziell sehr unattraktiv erscheinen wird und ihr entsprechende Verpflichtungen erfüllen müsst.
Falls Ihr nicht extrem idealistisch und überzeugt seid, lasst die Finger davon.
Die relativ gute Bezahlung bringt euch nichts, wenns nur als Schmerzensgeld empfunden wird.
Den Beruf kann man auch nicht mit halber Kraft machen, ohne dabei unzufrieden zu werden.
Besonders tumbe und exotische Zeitgenossen mal ausgenommen.
Schaut euch die Jugendlichen an und überlegt es euch gut.
Das was ihr jetzt seht, wird in ein paar Jahren nicht besser werden.
Bis ihr in der Schule seid, sind die Schüler eine ganze Ecke schwieriger geworden als ihr es noch von eurer Schulzeit kennt. Und zu schwierigen Schülern gehören auch die entsprechenden Eltern, die das aber garnicht wahrhaben wollen und alles besser wissen. Diesen Punkt finde ich mittlerweile noch viel gravierender.
Die gesellschaftliche Gesamtsituation wird es mit sich bringen, dass man den Lehrern immer mehr Aufgaben übertragen wird, die normalerweise in der Familie stattfinden müssten.
Das wird nie genau definiert sein und damit niemals genug sein.
Ihr werdet viel arbeiten müssen, keinen Dank dafür bekommen und oftmals Ärger, wenn ihr den Schülern/Eltern nicht notenmäßig oder wie auch immer zum Willen seid und damit deren Pläne behindert.
Für mich klingt das nicht als wäre das ein Beruf für Zweifler.
Macht euch nicht unglücklich - der drohende Lehrermangel in vielen Fächern hat schon seinen Grund - Hundertausende, die was anderes machen, können sich nicht irren.
 
Hallo,

eigentlich wollte ich gar nicht posten, sondern mich nur etwas durchlesen, aber ich habe mich jetzt 2 Stunden lang durch die meisten Postings gelesen und muss auch schreiben:
Ich habe im Sommer mein Ref (Gym) beendet und wusste auch davor schon, dass der Job mir nicht gefällt. Man merkt es mir nicht an, viele Schüler mögen mich, ich habe jetzt auch eine eigene Klasse und eine volle Stelle, verdiene also zum ersten Mal richtig was. Und gehe endgültig zugrunde. Ich hasse meinen Job, ich habe Alpträume und Panik, wenn ich wieder an den Montag denke. Ich habe Angst in der Schule, auch wenn viele Schüler meinen ich nehme meinen Job locker und sei "cool". Tatsächlich konnte ich mich noch nie mit ihm identifizieren. Ich habe Sprachen studiert, eigentlich auf Magister, aber weil damit kaum was anzufangen war, habe ich mich zum Schuldienst überreden lassen. Und war erleichtert, endlich war ich unter. Deswegen habe ich auch keine Alternative, aber seit den 3 Jahren seit dem Ersten Staatsexamen wusste ich, dass ich den Job nicht machen will. Wenn ich nicht langsam aktiv werde, werde ich aus dieser Hölle nicht entfliehen, denn niemand wird mich retten kommen. Warum auch, es juckt ja niemanden, wenn man zugrunde geht. Man hört ja auch so oft Spott bezüglich des Berufs. Ich habe versucht eine Therapie anzufangen, aber keinen Platz bekommen. Und mein Hirn ist im Alltag so gelähmt, dass ich gar nicht über Alternativen nachdenken kann. Es kostet mich unglaubliche Mühe die Hoffnung zu verfolgen zu glauben, dass ich auch glücklich sein könnte. Die Angst vor dem Ferienende am Montag lässt mich schon wieder schweißgebadet aufwachen nachts, und ich muss bis dahin noch fast 100 Klausuren korrigieren...heilige Ferien, so eine Verarsche.
Für mein Gehalt verkaufe ich meine Seele, ich gebe zu viel Geld aus um mich Woche für Woche, die ich überstanden habe, zu belohnen, kaufe mir teure Dinge, die mich aber auch nicht glücklicher machen.
Aber im Sommer muss spätestens Schluss sein. Ich will nicht mehr. Und ich bin soweit, dass ich auf die Sicherheit des Jobs pfeife. Ich will nur noch raus, oder ich ende damit mich nur noch krankschreiben zu lassen.

Noch ein Wort zur Routine: ja, man wird besser und schneller und kann mehr mit der Zeit, aber die Lage wird nicht besser. Man braucht ein dickes Fell, man muss sich unglaublich viel anhören, man hat keinen Feierabend. Und kaum Anerkennung. Auch wenn mich die meisten meiner Klassen lieben (soll nicht arrogant klingen), fühle ich mich inzwischen nach einem Schultag ganz klein und halte mich für einen unfähigen Loser.

Schade, dass die Aussteiger hier kaum Alternativen gepostet haben, vielleicht sind einfach nur wir Verzweifelten hier. Ich kann sagen, was ich mir jetzt gerade überlege:

Ich will meinem Herzen folgen und zu meinem Partner auswandern. Dann will ich mit meinen Sprachkenntnissen etwas anfangen, zB Erwachsene unterrichten, übersetzen, Texte verfassen, als Autor durchstarten (habe einen Roman angefangen zu schreiben, bin aber zu gelähmt weiterzuarbeiten), den Tourismus mit Individualreisen unterstützen. Ich werde niemals so viel verdienen wie jetzt, aber vielleicht kann ich einfach leben, das wäre schon mal etwas. P.S. Natürlich rät mir hier daheim jeder davon ab 😉
 
Hallo,
ich wollte mich an dieser Stelle aucm mal bezüglich Alternativen melden. Ich bin selber Referendar, mache im Dezember mein Examen (wahrscheinlich nicht), und bin den Job auch seit einiger Zeit satt. Nebenbei, ich hab Sprachen und Geisteswissenschaften studiert.
- Verwaltungsausbildung bei der Kommune, zumindest zu den Tests wird man eingeladen, allerdings neue Ausbildung
- Aufbaustudium, meist private Anbieter (mein Favorit)
- Maklerausbildung, geht schnell und man hat zumindest einen Abschluss
- Aufbaustudium Verwaltung
Ich würde meine Sprachkenntnisse gerne mit einer Berufsausbildung verbinden, bin dankbar für Ideen.
Viel Erfolg allen Zweiflern
 
Hallo,

ich habe gerade mein erstes Staatsexamen abgelegt und werde im Januar ins Ref (E/GG Berufliche Schulen) gehen - zumindest war ich mir dessen bis letzte Woche sicher... Jedenfalls habe ich seit sechs Monaten einen Studentenjob bei dem ich mich wahnsinnig wohl fühle. In den ersten Wochen nach dem 1. SE habe ich mich durchaus aufs Ref gefreut, aber je näher es kommt und damit der Abschied von meiner aktuellen Stelle, desto weniger will ich eigentlich gehen. Und das, obwohl ich mich an der Schule bereits vorgestellt habe und den Eindruck hatte, dass es dort echt in Ordnung ist. Allerdings zweifle ich grad immer mehr an der Berufswahl. Am Montag kam dann noch hinzu, dass ich mich mit einem unserer Chefs unterhalten habe und mir daraufhin bewusst wurde, dass bei uns alle etwas anderes studiert haben, aber dann geblieben sind und sich auf frei werdende Stellen für Leitungen in bestimmten Bereichen etc. beworben haben. Jetzt frage ich mich gerade, ob ich vielleicht das Ref gar nicht erst anfangen sollte, da ich mir denke, dass ein Cut in der Situation im Lebenslauf evtl. besser aussieht, als ein abgebrochenes Ref zumal meine SE-Note nicht so toll war und ich deshalb sowieso an den Einstellungschancen für später zweifle. In meinem Freundeskreis sagen natürlich alle, ich soll das Ref machen, weil ich ja so lang darauf hingearbeitet habe. Auch meine Kollegen haben mir dementsprechend zugesprochen und ich weiß durch diese Gespräche auch, dass ich jederzeit zurückkehren kann. Vom Verdienst her wäre es sicherlich wesentlich schlechter als im Lehramt, aber ich gehe einfach jeden Tag gern zur Arbeit und frage mich, ob ein Job, den man mit Herzblut macht, vielleicht besser ist, als einer, an dem ich jetzt schon zweifel und der mir zwar wesentlich mehr Geld bringt, aber in dem ich mich gerade überhaupt nicht sehe. Die Sache ist auch, dass ich mich eigentlich schon entschieden hatte, das Ref in jedem Fall erstmal anzufangen und wenn es ganz schrecklich wird abzubrechen bzw. zu versuchen, es durchzuziehen. Doch die Entscheidung macht mich nicht glücklich und ich frage mich dennoch die ganze Zeit, ob es das Richtige ist oder ich einfach auf mein Herz hören sollte - denn das ist grad definitiv gegen das Ref. Allerdings frage ich mich halt auch, ob ich nicht vielleicht während des Refs feststelle, dass es genau das ist, was ich möchte. Mir ist klar, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber dennoch wäre ich über ein paar Rückmeldungen dankbar.
 
Also wenn du das 2. Staatsexamen hast, dann hast du erst eine fertige Berufsausbildung. Von daher würde ich schon raten, das Ref noch zu machen. Danach kannst du ja auch noch etwas anderes machen. Wenn sich allerdings alles in dir dagegen sträubt, dann solltest du wohl besser auf dein Bauchgefühl hören. Ich wünsche dir alles Gute für deine Entscheidung!
 

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