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Alles kaputt. - Was fühle ich wirklich?

L

Levyah

Gast
Es war im Dezember, eine Woche vor Weihnachten. Lange schon hatte ich mir überlegt, wir ich es ihm sage - dass ich nicht mehr will. Wir machen uns nur mehr gegenseitig fertig, die Nähe ist fort... wir reden aneinander vorbei, ich liebe dich nicht mehr... ich fühle mich eingesperrt, kann nicht atmen. All das und mehr sagte ich ihm, vorsichtig. Es tat mir so weh, ihn so zu verletzen. Viereinhalb Jahre waren wir zusammen, seit ich 19 war, er ist drei Jahre älter. Und wie haben wir uns geliebt! Zwei Jahre hat er sich um mich bemüht bis ich mich traute, doch eine Beziehung einzugehen. Beide sagten wir immer, wir seien keine "Beziehungstypen".

Nun, was war es, dass ich nicht mehr fühlen konnte, wie am Anfang? Dass ich plötzlich nicht mehr wußte, warum ich mit ihm zusammen war? Dass ich das Gefühl hatte, ihn nicht zu lieben? Alles war Alltag. Und ich trennte mich von ihm.
Da es mit unserer Vermieterin immer Probleme gibt, und ich im Sommer für ein Jahr ins Ausland studieren gehe, beschlossen wir, derweil weiterhin zusammenzuwohnen. Jeder hat mir davon abgeraten...
Und jeder Tag war, als müsste ich mich erneut von ihm trennen. Oft sehnte ich mich nach ihm, und nach seinem Körper (ein Gefühl, dass ich seit 1.5 Jahren nicht mehr hatte), und immer hielt ich mich zurück, um ihn nicht zu verletzen, da es für mich keine Beziehung mehr gab. Er litt sehr unter der Trennung und meiner Kälte, die ich zeigte, um mich abzugrenzen. Ich will doch nur, dass er glücklich ist!! Aber zusammen konnten wir nicht mehr glücklich sein, er war nicht mehr glücklich, ich auch nicht.

Letzter Samstag - gut zweieinhalb Monate nach der Trennung. Ich wache auf, hatte einen schrecklichen Albtraum - er und eine andere Frau. Und als ich aufwache, ist er nicht da - nichts besonderes, seit der Trennung geht er jeden Freitag und Samstag fort, oft bis 12 Mittags. Und ich weiß, es ist so - er schläft mit einer anderen.
Ich breche zusammen.
Ich probiere ihn zu erreichen. Dreimal. Nichts.
Ich musste dann zu meinen Eltern, feiern gehen (Geburtstag) - ich war nicht wirklich in Stimmung. Mein Onkel sagt mir, dass er ihn gesehen hat in der Früh - mit einer anderen Frau, wie sie in sein Auto steigt. Sich auf meinen Platz setzt.
Ich breche erneut zusammen. Übergebe mich. Heulkrämpfe, hyperventilieren. Ein Gefühl, als würde mein gesamtes Inneres bluten, als wären meine Eingeweide zerissen. Alles ist offen... ich kämpfe mit der Übelkeit. Meine Mutter tröstet mich... es hilft nichts.

Ich konnte eineinhalb Tage gar nichts, seit dem zumindest ein bisschen was essen. Samstag auf Sonntag nacht konnte ich nicht schlafen, ging fort. kam heim, wieder heulkrämpfe, kein Auge zugemacht, erst Montag früh um 1, endlich 3 Stunden schlaf.
Seit dem versuche ich krampfhaft mich abzulenken, aber ich heule ja schon wieder. Ich bin eigentlich eine sehr starke Frau - bis mich mal was wirklich umhaut... so wie jetzt... so dreckig ist es mir seit zwei Jahren nicht mehr gegangen.
Aber warum, wenn ich ihn doch nicht mehr liebe?
Ich habe dann am Sonntag mit ihm geredet, und ihm gesagt wie verletzt ich bin (dass ich ihm das sage, hätt ich mir nie gedacht - bin normalerweise zu stolz für sowas...), und irgendwann haben wir beide geweint, und er meinte, er kann mich nicht vergessen und wollte einfach versuchen ob es funktioniert, er wollte endlich sich selbst die Hoffnung zerstören, dass es je wieder etwas wird... Und ich umarmte ihn, und hatte das Gefühl "Ich liebe dich" - so intensiv wie schon lange nicht mehr. Auf einmal wußte ich wieder, wie es früher war, und warum ich mit ihm zusammen war.
Und trotzdem bin ich so irrsinnig verletzt... es tut so unbeschreiblich weh... trotz jeder Menge Uni und Arbeit und Training kann ich den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken.
Wie kann er nur schon zwei Monate nach der Trennung mit einer anderen Frau schlafen (noch dazu mit einer Blondine ;) - und mir sagen, er liebt mich noch? Ich habe zwar die Beziehung beendet, könnte aber nicht mit einem anderen Mann schlafen (Gelegenheiten hätte es gegeben)... und wenn ich es tun würde, wäre es Selbstverletzung. Ich weiß, ich habe kein Recht, es ihm vorzuwerfen, denn ich habe Schluss gemacht. Aber ich habe doch ein Recht, auf was ich fühle?

Kann mir jemand sagen was ich fühle? Was ich tun soll? Warum es so weh tut? Warum ich das Gefühl habe, es nicht ertragen zu können? Warum ich körperlich so heftig reagiere (Erbrechen, Hyperventilieren - bin Asthmatikerin)?
Warum ich es nicht vergessen kann?

Danke für's Lesen. Danke für's Zuhören.
 
L

Leah

Gast
Hallo,

puh, eine heftige Situation - und Du scheinst ein Mensch zu sein, der sehr emotional ist und reagiert.

Zunächst mal ist es eigentlich "normal", dass man nach einer Trennung (auch wenn man selbst derjenige war der sich trennte!) dieses Gefühl entwickelt, etwas "verloren" zu haben, vielleicht sogar die vermeintliche "Liebe" noch einmal aufbäumt - besonders in Eurem Falle, wo Ihr ja noch weiter zusammen gelebt habt, Euch täglich gesehen! Da war es fast vorprogrammiert, dass so etwas passieren würde.

Bitte nimm Deinem Freund (? ist er es nun oder doch nicht mehr?) nicht allzu übel, dass er "schon" nach so kurzer Zeit wieder Sex-Kontakt zu einer anderen hatte! Für Ihn war das eine überzogene Möglichkeit von Dir Abstand zu bekommen, Dir und vor allem sich selbst zu zeigen und klar zu machen, dass schluss ist. Niemand kann wirklich sagen, wie ein Mensch in so einer Situation reagiert. Der eine vergräbt sich und will erst mal niemanden mehr sehen, der andere such - natürlich - die Bestätigung bei anderen Menschen. Du darfst nicht vergessen, dass Du ihn "abgelehnt" hast mit der Trennung! Du hast ihm mehr oder weniger ja deutlich gesagt, dass da nichts mehr sei, dass der Alltag Eure Beziehung gekillt hat, also fühlte er sich irgendwo sicher auch "unfähig" eine Beziehung zu führen, bzw. nicht mehr begehrt von Dir und nicht geliebt - was Deine Kälte ihm gegenüber ja noch unterstützt hat! Du hast ihm ja nicht erklärt WARUM DU so zu ihm warst, nämlich um ihn zu schützen, sondern Du warst einfach nur abweisend! Und dass ein Ego so etwas nur dann verarbeitet, wenn es sich die Bestätigung ein toller Kerl zu sein, begehrt zu sein usw. bei einer anderen Frau holt, das ist doch eigentlich einzusehen oder nicht? Sicher ließe sich darüber diskutieren ob es sein "musste", aber Du schriebst ja selbst schon, dass schluss war und er niemandem Rechenschaft schuldig war!

Also wenn Du Dir Deiner Gefühle wirklich sicher bist und es ernst mit ihm meinst, dann solltest Du jetzt Wert darauf legen, sein Ego ein wenig aufzubauen, ihm zu zeigen, dass er Dir doch ganz viel wert ist, dass Du zu ihm stehst, ihn bewunderst, dass Du halt durch den Alltag ganz von diesen Gefühlen weg gekommen bist, aber durch die Trennung erst gemerkt hast, wie sehr Du an ihm hängst und was er Dir wert ist! Das wird sein Selbstwertgefühl auch wieder stärken und ihr werdet Euch wieder annähern können.

Bitte tu Dir und ihm das nicht an, Dir darüber Gedanken zu machen was war! Er hat es absolut ehrlich gemeint als er sagte, er liebt nur Dich! Daran glaube ich ganz fest! Es war kein böser Wille und kein Fremdgehen! Er war niemandem Rechenschaft schuldig und er hat Dich nicht betrogen, ok? So lange er JETZT treu bleibt und keinen Kontakt mehr zu der anderen hat (und auch hier gilt: bitte KEINE Kontrollen, kein Misstrauen, vertraue auf sein Wort!) ist doch alles in Ordnung? Versuche einfach zu vergessen was war!

Das was Ihr beiden erlebt habt, war die erste richtig heftige Krise in einer Beziehung! Viele Menschen laufen in solchen Momenten einfach davon, trennen sich, schmeißen hin und das wars dann. Dass Ihr beiden versuchen wollt da durch zu kommen - gemeinsam! - das will doch etwas heißen! Also schmeißt es nicht weg, sondern arbeitet einfach dran! Notfalls mit einer Paartherapie, die kann sehr hilfreich sein!

Ich wünsche Euch Beiden ganz viel Glück und hoffe sehr, dass diese Krise Euch nicht trennt, sondern noch enger zusammenschweißt!

LG Leah
 
L

Levyah

Gast
Leah, danke für deine liebe Antwort.
Du hast schon Recht, ich weiß, dass sie ihm nichts bedeutet hat, aber das macht's irgendwie nur manchmal besser. Bevor er mit mir zusammen war, hatte er nur One-Night-Stands, nie eine Beziehung -das wollte er nicht. Ich war die einzige, um die er sich sehr lange bemüht hatte. Aber irgendwie spielt sich all dieses Wissen nur im rationalen Teil meines Ich ab. Der emotionale Teil schreit und schlägt um sich. Ich habe das Gefühl, als wären wir erst wieder auf gleich, wenn auch ich mit einem anderen Mann schlafe. Etwas, was ich mir während der Beziehung nur einmal mit einem Mann gewünscht hätte, es aber trotz Möglichkeit nicht getan habe - weil ich meinen Freund liebte und es so ein kurzes Intermezzo nicht wert gewesen wäre, ihn zu verletzen und alles zu zerstören.
Aber jetzt - ich habe das Gefühl, dass er etwas "erlebt" hat, was ich nicht habe. Fühle mich irgendwie ihm unterlegen, und vielleicht muss er erst checken, dass auch ich eine "begehrte Frau" bin. Wenn ich ihm jetzt verzeihen würde, wäre das, als würde ich ihn für etwas "belohnen", was mich sehr verletzt hat... Ach, und mein rationales ich sagt, dass es falsch wäre... aber mein Bauch... In einem Moment liebe ich ihn sehr, möchte, dass alles wieder so wird wie früher - aber das wird es nie sein! Ich kann so schwer vergessen, auch wenn ich weiß, dass er mich während der Beziehung nie betrogen hat. Aber jetzt - soll ich in knapp sechs Monaten versuchen, alles zu kitten, und dann bin ich ein Jahr weg (in den USA), und es wäre schwierig, eine so "zarte" Bindung aufrechtzuerhalten.

Ein großer Teil ist sicher mein Stolz... er ist der erste Mann, den ich geliebt habe. Und er hat für mich all das verraten, was uns ausgemacht hat... Ich weiß, das ist jetzt sehr theatralisch, aber ich versuche, mein Gefühl zu beschreiben, und das ist nunmal so :)
Ich vermisse ihn, und im nächsten Moment hasse ich ihn fast schon, und will ihm weh tun, will "Rache"... es ist wie eine Achterbahn.
Ich muss dazu sagen, er war immer der einfachere Mensch in der Beziehung. Er war der ruhige, den alle mögen, der fast schon perfekte. Das war nicht leicht für mich, ich bin ein Mensch, der extrem glücklich aber auch extrem traurig sein kann - bei ihm war alles eher gleichförmig: er war ein bisschen glücklich, selten traurig, Probleme hatte er nicht (seine Aussage). Und gegen Ende der Beziehung, da passieren natürlich immer häßliche Sachen. Und er wußte, wie er mir weh tun kann: "Du findest eh keinen anderen, du bist viel zu kompliziert", "Du bist ein Egoist", "Du bist ein Soziopath", etc. etc. Aber für alle anderen war ich wieder die böse, weil ich ja Schluß gemacht habe... All das vereinfacht die Sache jetzt nicht - wenn ich ihn jetzt zurückwill, ist es wie ein Schuldeingeständnis... "Ja, mea culpa, ich bin die Böse, Schlechte..."

"Sometimes love ain't enough"
 
L

Levyah

Gast
Update - auch wenn es keinen interessiert.

"They say two wrongs don't make a right
Well, maybe that's true
But I can't describe the feeling I get
When I take revenge on you"

[Suicidal Tendencies - Two Wrongs don't make a Right]

Ich habe heute Nacht mit einem anderen Mann geschlafen. Und ich fühle mich nun viel besser - "quitt". Der Schmerz ist betäubt...

Und mehr denn je weiß ich, wiesehr ich meinen "Ex"-Freund liebe. Doch jetzt ist wirklich alles kaputt... aber es fühlt sich so gut an, dass er jetzt weiß, wiesehr es mich verletzt hat... ich hab den Schmerz in seinem Gesicht gesehen. Nennt mich Sadist, aber es tat verdammt noch mal gut...

Klingt komisch, aber jetzt geb ich der alten Beziehung wieder eine wirkliche Chance, fühle mich nicht mehr als "die Schwächere".
 
J

Jordan

Gast
Hallo,

jetzt habe ich seit ganz langer Zeit mal wieder intensiver einen Thread gelesen,

habe überlegt ob ich etwas dazu schreibe.

besser nicht, denn sonst muss ich auch in den Boxring.

hmm, wünsche dir und euch alles Gute

Reiner
 
L

Lebowski

Gast
Tut mir leid Levyah, aber was soll sowas? Erst machst du mit ihm Schluss, dann bist du sauer und verletzt weil er "schon" nach zwei Monaten eine Andere hat...und dann seid ihr wieder zusammen und du schläfst extra noch mit nem Anderen um ihm im Nachhinein eins auszuwischen? Lass dich mal psychologisch untersuchen. Ich glaube dein Freund sollte sich schnellstens wo anders umschauen.
 
L

Leah

Gast
Liebe Levyah,

puh, ist mir auch ziemlich heftig aufgestoßen was Du da getan hast. Aber niemandem hier steht es zu einen anderen dafür zu verurteilen was er tut oder getan hat! Bei allem Unverständnis - ich verstehe den Wunsch nach "Vergeltung", aber muss man dem immer so nachgeben wie ein kleines Kind, das nicht in der Lage ist sich zu beherrschen und die Konsequenzen seines Tuns abzuschätzen? Du bist doch wahrhaftig keine 5 Jahre mehr alt!

Die Frage ist: war dieses Gefühl der Genugtuung nicht trügerisch und wird nur kurz anhalten? Wirst du es irgendwann bereuhen etwas ganz bewusst getan zu haben, das Du nie wieder rückgängig machen kannst, etwas aufs Spiel gesetzt zu haben, dass Du vielleicht nicht retten konntest mit dieser Aktion, Dir irgendwann vorwerfen zu müssen, dass Du mit offenen Augen den letzten Rest Vertrauen und Liebe kaputt gemacht hast, nur um Deinem niederem Bedürfnis nach "Rache" nachzukommen? Manchmal bedeutet "Mensch sein" eben auch, sich diesen Gefühlen nicht hinzugeben, darüber zu siegen, darüber zu stehen und großzügig dem anderen zu vergeben, zu vergessen was passiert ist und einen neuen Anfang zu machen - oder eben einen Schlussstrich zu ziehen mit allen Konsequenzen. Aber jetzt noch zu erwarten, dass Dein Freund denken soll ihr seid Euch "quitt" und könnt gemeinsam neu anfangen - ziemlich viel verlangt....

LG sendet
Leah
 
L

Levyah

Gast
*lach* he, auf einmal schreiben so viele Leute, aber hat jemand auch alles gelesen? Vorher antwortet nur eine, und jetzt fühlen sich alle Moralisten berufen?

"Und wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein..." Ihr seid teilweise sehr selbstgerecht und habt anscheinend nicht genau gelesen...

@Lebowski: wir waren nicht wieder zusammen. Also - was soll die Antwort? Vielleicht hättest du genauer lesen sollen. Und dass mein (Ex)Freund sich woanders umschauen soll, war einfach nur eine tiefe Ansage - kehr' besser vor deiner eigenen Tür. Du gehörst offensichtlich zu den "flachen" Menschen. Wenig Tiefgang, wenig Hirn. Ja, ich schreib das absichtlich so provozierend. Wenn schon ein Ars**, dann ordentlich. (Schon mal was von self-fullfilling prophecy gehört?)

@Leah: Nun, ich weiß, dass es viel verlangt ist - ich erwarte es auch nicht von ihm. Aber wie hätte ich ihm glauben können, als er sagte, es hätte ihm nichts bedeutet? Ich dachte, Sex ohne Liebe funktioniert nicht. Jetzt weiß ich, dass es funktioniert, und was er getan hat, tut mir nicht mehr weh. Ich kann ihn jetzt verstehen, und jetzt kann ich ihm auch "verzeihen" (nicht falsch verstehen, nicht für ihn, sondern für mich kann ich ihm verzeihen).
Und ich war immer ein so "moralischer" Mensch! Egal, wie schwer ein Weg war, wenn ich ihn für richtig befunden habe, bin ich ihn gegangen. Egal, wie sehr mich gewisse Dinge gereizt haben, ich habe sie mir versagt. Glaube mir, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass nicht viele Menschen soviel Rückgrat wie ich gehabt hätten in vielen Situationen.
Und am Wochenende habe ich beschlossen, dass auch ich einmal meine Regeln vergessen darf, dass ich einmal einfach nur nach meinem Gefühl handle. Dass ich nicht an andere zuerst denke, sondern zuerst an mich. Und ich finde noch immer nichts Falsches dabei, egal, was andere sagen. Mir geht es jetzt besser.
Und er hat gestern zu mir gesagt: "Vielleicht haben wir beide mal eine Ohrfeige gebraucht..." Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.

Und zu meinem letzten Post: wie viele von euch schaffen es, ehrlich mit ihren Gefühlen umzugehen? Nicht nur mit den positiven, auch mit den negativen? Und ich glaube nicht, dass keiner von euch nicht schon einmal Angst hatte vor seinen/ihren Gefühlen ("Wie kann ich nur so schlecht sein und so etwas denken?") Ich bin ehrlich zu mir. Ja, mein Wunsch nach Rache ist ein negatives Gefühl gewesen, eine meiner Schwächen, war aber durchaus nicht der einzige Grund, das zu tun, was ich getan habe (was nichts anderes war, als mit einem anderen Mann zu schlafen - und ich bin ja "solo". Ich habe nicht mehr vor, päpstlicher als der Papst zu sein.). Ja, ich habe es genossen, ihn so verletzt zu sehen. So lange (auch in der Beziehung) habe ich nur immer gelitten. Jetzt hat seine perfekte Welt einen Knacks, und er sieht die Realität durchleuchten - und nachdem ich schon hart am Boden der Realität aufgeschlagen bin, können wir und ja vielleicht in der wirklichen Welt noch mal treffen.
Ja, ich habe meinem negativen Gefühl/Wunsch (Rache) nachgegeben. Und jetzt geht es mir besser. Und er versteht mich... jetzt. Und er weiß, warum es mir so besch**** gegangen ist, und ich verstehe, wie es ist, nach einer so langen Beziehung mit einem Fremden zu schlafen, ich kenne nun auch das Gefühl, dass Sex ohne Liebe nicht halb so schön ist. Also... machen wir aus meinem "Fehler" das Beste. Und das finde ich das Tollste, was man aus so einer Situation machen kann.

Ich versuche nicht, mich hier anders darzustellen als ich bin. Ich will nicht vorgeben, ein supertoll perfekter Mensch zu sein. Und deshalb sage ich euch, seid vorsichtig mit schnellen Urteilen, wenn ihr nur einen kleinen Teil der Geschichte kennt.

@yssabeau: Ich habe ihm viel zugemutet... hallo? wir sind nicht mehr zusammen! Keine andere Situation als bei ihm. Es könnte mir genauso egal sein wie es ihm war. Und wer sagt, dass er mich damals nicht auch verletzen wollte? Was macht dann sein Handeln so viel besser? (Seine Aussage damals: "Ich dachte, es sei dir egal. Aber ich hoffte, dass es nicht so ist.") *räusper*

Die letzten zwei Wochen waren ein Albtraum. Ich habe mich zwei Jahre nicht mehr aufgeschnitten, und jetzt hab ich es wieder getan. Ich wollte mich nicht selbst zugrunde richten, und darum habe ich meinem Wunsch nach Rache nachgeben müssen... Ich wäre sonst zerbrochen.
Mir ging es so besch*****, egal was er sagte, es waren leere Worte. Er sagte, es tut ihm leid, er liebt mich, kann mich nicht vergessen... Aber er handelte nicht so. Dann meinte er am Do letzte Woche, dass er nicht wisse, ob aus uns noch mal was wird, weil er Angst hat, dass es ihn wieder so fertig macht wie die Zeit bevor ich Schluss gemacht habe. Daraufhin war ich so fertig, dass ich die Aktion mit dem anderen Mann geschossen habe. Und ich habe soviel daraus gelernt, dass ich die letzten Monate nicht missen möchte. Wenn ich damals nicht Schluss gemacht hätte, hätte er es getan, weil es uns beiden nur mehr schlecht ging mit der Beziehung, weil wir uns verloren hatten, weil ich nicht mehr wußte, ob ich ihn noch liebe. Jetzt haben wir die Möglichkeit, eine reifere Beziehung zu führen, oder ganz getrennte Wege zu gehen. Und seit gestern sehe ich beiden Möglichkeiten mit Optimismus ins Gesicht. Was kommt, soll kommen.
Danke für all eure Antworten.
 
R

registriert!Micky

Gast
@Levyah
Wichtig ist,was für Euch beide bleibt...oder neu entsteht.
Ihr seid JETZT kein Paar--deshalb ist es so oder so kein "Fremdgehen"---und selbst da hätte ein Außenstehender Probleme mit der Wertung(denn:es gibt das reelle Fremdgehen--und das ständige gedankliche Untreusein-was ist "besser"?).
Richtig gut ist dann:sich aus innerem Bedürfnis (wieder)treu sein.
Manchmal kommt man erst über Umwege zum Verstehen.
Sex an sich ist weder verwerflich--noch schädlich(im GEGENTEIL)---setz ich mal voraus,beide haben es freiwillig und mit gleicher Wertung gesehen.
Du hast jetzt mehr Verständnis--und er auch--
Vielleicht wird Euch beiden nun erst klar,was Ihr Euch bedeutet(habt).
Du klingst befreit von Grübelei.Es tat Dir gut---nicht nur,um dieser menschlichen Schwäche nachzugeben.Wer ist schon ohne dunkle Seiten?Da hast Du recht.
Und--wir sind ja hier selbst alle fehlerreich...so oder so.
Ich wünsche Dir aufrichtig Glück...egal,wie es für Dich/Euch weitergeht !

Micky
 
L

Leah

Gast
Hey Levyah,

*lachmit* ja, ist es nicht erstaunlich, aus welchen Löchern die Moralapostel plötzlich kriechen? Immer fleißig mitlesen und dann im richtigen Moment feste druff. Ich sehe aber Du bist selbstbewusst genug um dagegen zu halten - Bravo!

Natürlich sollte man immer die ganze Geschichte sehen, die hinter einem Verhalten steckt und je mehr Du von Dir preis gibst und je genauer Deine Erzählungen werden, umso verständlicher wird auch Deine Reaktion und Deine Vorgehensweise. Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass es keinem hier zusteht, den "ersten Stein" zu werfen, mir besonders nicht! Aber manchmal erreicht man halt auch mit einer gewissen Provokation, den anderen aus der Reserve zu locken, ihm mehr seiner Geschichte abzuringen, zu erreichen, dass er sich öffnet und seine Beweggründe darlegt.

OK, Du hast Dir ebensowenig vorzuwerfen wie er - und diese "Ohrfeige" wie er sie nennt mag heilsam gewesen sein - für Euch beide. Dass Du sagst, Du erkennst dadurch nun, dass das möglich ist, was Du vorher nicht für wahr haben wolltest (Sex ohne Liebe) und Du erkennst auch, was Dir wirklich wichtig ist und war und wofür es sich lohnt zu kämpfen, das ist für mich der beste Teil Deiner Geschichte. Mag sein, dass man manchmal ungewöhnliche Wege beschreiten muss, um zu erkennen wohin man geht...

Ich wünsche Dir mehr als alles andere, dass Deine Rechnung aufgeht und dieses "Gleichgewicht" - vor allem für DICH - jetzt wieder hergestellt ist, so dass Du wirklich unvoreingenommen und frei auf ihn zugehen kannst! Wenn ihm genug an Dir liegt, ist ein "auf Dich zu kommen" von seiner Seite sowieso keine Frage.

Eigentlich verrückt, aber durch Dein Handeln hast Du Dich "frei" gemacht, dich praktisch auf seine Seite begeben, die Situation durch seine Augen gesehen und erkannt, was Du vorher nicht in der Lage warst zu sehen....

Du hast meinen vollen Respekt, ich wäre nicht so mutig gewesen, hätte viel zu viel Angst vor dem gehabt was ich verlieren könnte....

Leah-Schaaf
 

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