Alkohol - normal?

Und zwar geht es um die Mutter meines Partners, wobei sich das eigentlich durch die ganze Familie zieht. Alkohol spielt eine sehr große Rolle und ist immer Thema. Wirklich. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Familie mehrmals jeden Tag Alkohol thematisiert. Das Problem ist auch der Umgang. So wirft die Mutter bei zunehmendem Alkoholeinfluss mit Ausdrücken um sich, insbesondere an Tagen wie Karneval, Geburtstagen oder Silvester wird sehr viel getrunken. Aber nicht nur dann, sondern auch insbesondere wochenends und unter der Woche. Nun war es so, dass die Mutter mal mit Schürfwunden und einmal mit Blutergüssen und abgeschlagenem Zahn nach Hause kam (es waren die Härchen im Ohr..... Kann das sein? Natürlich hatte sie auch zu viel getrunken). An Feierlichkeiten wie Silvester oder Karneval kippt sich der Vater das Bier übers T-Shirt, besäuft sich mit den Freunden der Kinder oder kommt nach Hause getorkelt und weiß nicht, wie er nach Hause gekommen ist. Oder er liegt samstags verkatert auf der Couch. Zudem trinkt er jeden Abend nach dem Essen mehrere "Absacker". Mein Freund ist mittlerweile auch schon fleißig dabei, wenn wir seinen Geburtstag im Pub feiern, trinkt er so viel, sodass ich zusehen kann, wie ich ihn nach Hause bekomme, tanzt dann um mich herum und legt sich dann mit Klamotten ins Bett. Auch auf Geburtstagen trinkt er dermaßen viel, dass er mind. angetrunken ist. Zudem geht er auch unter der Woche sehr oft noch mit Leuten einen trinken. Das ist nicht das Problem, aber vor dem Hintergrund der Familie frage ich mich, ob insbesondere der Alkoholumgang der Eltern "normal" ist? Heißt Alkoholtrinken immer = sich betrinken/Kontrollverlust?



Die Familie hat mal einen Städtetrip gemacht und ist von Kneipe zu Kneipe gezogen, also die waren nur in Kneipen.

Das ist nicht normal. Alkohol ist ein Nervengift.

Regelmäßiger Alkoholkonsum ist nicht normal, sondern ein Suchtzustand. In den Medien wird das gerne so dargestellt als wäre es vollkommen normal, dass sich Frauen zu jedem Anlass ein Gläschen Wein oder Sekt (oder halt einfach so in der Badewanne, weil man das zum Entspannen braucht) reinpfeifen, dass Spaß und Parties grundsätzlich mit Alkoholexzessen einhergehen müssen, dass Männer ihr Feierabendbier brauchen und sowieso bei jeder "männlichen" Zusammenkunft, beim Heimwerken, beim Campen etc. pp. einen saufen müssen – alles nur indoktrinierte Sch*****!!!

Niemand braucht Alkohol. Niemand muss Alkohol trinken.

Meine persönliche Meinung: Alkohol ist etwas für seltene Anlässe. Vielleicht trinkt man mal einen über den Durst, aber das sollte die absolute Ausnahme sein. Ich kann jedenfalls keinen ernst nehmen, der es für normal und richtig hält, sich jedes Wochenende (oder öfter) zu besaufen. Sowas machen Jugendliche vielleicht mal in ihrer wilden Phase. Wer das nicht hinter sich bringen kann, hat ein Problem.

Niemals würde ich mir einen Partner anschaffen, der übermäßigen Alkoholkonsum zelebriert. Mir wäre das viel zu heikel, ob das nicht doch noch zu einer Sucht ausartet. Das zerstört so viel: Beziehungen, Familien, Menschen. Und für was? Für einen lustigen Abend? Das ist grausam.

Informiere dich gründlich darüber, wie eine Alkoholsucht entsteht und führe eine ernsthafte Unterhaltung darüber mit deinem Freund. Der Stoff macht körperlich abhängig – jegliche Argumente darüber, man habe es im Griff oder könne sich kontrollieren, sind hinfällig. Wer regelmäßig und viel Alkohol trinkt, wird irgendwann zwangsweise in die Sucht rutschen. Der Körper wird dadurch zerstört und wenn man Pech hat, sind Nieren und Leber am Allerwertesten und man hängt an der Dialyse.

Da verzichte ich gerne drauf!

Ich geb Dir mal einen Tipp. Verabschiede dich von diesem Assi Pack inklusive Freund und such dir einen Freund, dessen Familie Niveau hat. Da fehlt nur noch, dass die ins Casino gehen oder sich Koks durch die Nase ziehen.

Ob das normal ist oder nicht, sollte irrelevant sein. Es zählt, womit Du Dich wohlfühlst und womit nicht.

Und da Du Dich nicht wohlzufühlen scheinst, solltest Du mit Deinem Freund darüber sprechen. Also über seinen Alkoholkonsum, der seiner Familie geht Dich nichts an.

Holidea meinte:

trinkt er so viel, sodass ich zusehen kann, wie ich ihn nach Hause bekomme, Zudem geht er auch unter der Woche sehr oft noch mit Leuten einen trinken. Das ist nicht das Problem,

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Doch, das ist das Problem. Sein Problem. Mach' es nicht zu deinem Problem, das geht schief.
Dein Freund ist durch den maßlosen Alkoholkonsum in seiner Familie geprägt und kennt von klein auf vermutlich kein anderes Konsumverhalten, empfindet es also als normal.
Wenn er, dir zuliebe, weniger trinkt, wird er von seiner Familie aufgezogen. Wenn er, um nicht von seiner Familie schief angeschaut zu werden, so weiter trinkt, bekommt er irgendwann Stress mit dir.

Suche dir einen anderen Freund.

Das ist eine reinrassige Alkoholikerfamilie. Da solltest Du Dich um Deiner selbst willen nicht hineinziehen lassen, selbst wenn Du abstinent bleibst, denn wenn man erst mal drin ist, wird man immer irgendwie co-abhängig.

Daß Dein Freund sich "großzügig" drauf verläßt, daß Du ihn nach seinen Saufexzessen schon irgendwie nach Hause bringst und versorgst, ist ein starkes Anzeichen, Du sollst als Rettungsanker für ihn und irgendwann vermutlich auch für seine ganze Familie dienen, damit sie alle ihrem Lebensstil ungehindert weiter frönen können.

Da solltest Du im eigenen Interesse sagen, nein danke. Entweder Dein Freund ändert sich, läßt ab sofort den Alk sein (was ich ehrlich gesagt nicht glaube, daß er dazu bereit sein wird), oder Du trennst Dich und suchst Dir was besseres.

Wenn die sich ihr Leben durchs Saufen versauen wollen ist das ihre Sache. Nicht Deine, ist auch nicht Deine Schuld, egal was mit ihnen passiert.

Dein Freund hat den gesunden Umgang mit Alkohol nie gelernt, daher schlägt er über die Stränge, wie seine Alten auch.

Muss man nicht mögen (ich würde das auch nicht gut heissen), aber wenn sie sonst ihr Leben im Griff haben würde ich da nicht eingreifen, das ist halt ihre Art Spaß zu haben und zu feiern.
Du musst für dich entscheiden, ob du damit leben möchtest. Als Paar ist man schließlich auch immer Teil der anderen Familie.

An Feierlichkeiten wie Silvester oder Karneval kippt sich der Vater das Bier übers T-Shirt, besäuft sich mit den Freunden der Kinder oder kommt nach Hause getorkelt und weiß nicht, wie er nach Hause gekommen ist. Oder er liegt samstags verkatert auf der Couch. Zudem trinkt er jeden Abend nach dem Essen mehrere "Absacker".

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Find ich jetzt nicht so dramatisch, auch nicht, nachdem du es so negativ darstellst.

Hattest du nie das Bedürfnis nach komplettem Kontrollverlust (=Lust am Rausch)?

Das lese ich jetzt schon als Verharmlosung. :mad: Wo täglich Alkohol getrunken wird und das als ganz normal hingestellt wird, das ist dramatisch! Zum Trinken gibt es Wasser, Kaffee, Tee, Säfte, Limonaden, Milch ... Alk braucht kein Mensch. Eine Kleinigkeit mal bei einer Feier, gerne. Totaler Kontrollverlust, niemals! :mad:

Kerstin1976 meinte:

Dein Freund hat den gesunden Umgang mit Alkohol nie gelernt, daher schlägt er über die Stränge, wie seine Alten auch.

Muss man nicht mögen (ich würde das auch nicht gut heissen), aber wenn sie sonst ihr Leben im Griff haben würde ich da nicht eingreifen, das ist halt ihre Art Spaß zu haben und zu feiern.
Du musst für dich entscheiden, ob du damit leben möchtest. Als Paar ist man schließlich auch immer Teil der anderen Familie.



Find ich jetzt nicht so dramatisch, auch nicht, nachdem du es so negativ darstellst.

Hattest du nie das Bedürfnis nach komplettem Kontrollverlust (=Lust am Rausch)?

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Nein, hatte ich nie.

Daoga meinte:

Das lese ich jetzt schon als Verharmlosung. :mad: Wo täglich Alkohol getrunken wird und das als ganz normal hingestellt wird, das ist dramatisch! Zum Trinken gibt es Wasser, Kaffee, Tee, Säfte, Limonaden, Milch ... Alk braucht kein Mensch. Eine Kleinigkeit mal bei einer Feier, gerne. Totaler Kontrollverlust, niemals! :mad:

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Du überträgst deine Maßstäbe auf andere, ziemlich anmaßend.

Das Feierabendbier oder der Absacker nach dem Essen ist absolut nichts unübliches.
Feiern wo es nur Wasser, Kaffee, Tee, Säfte, Limonaden oder Milch gibt - was sollen das für Feiern sein, Kindergeburtstage? Selbst da gibts für die Muttis doch ein Sektchen.

Der Wunsch nach Rausch / Kontrollverlust ist absolut menschlich: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-11/drogen-konsum-geschichte-global-drug-survey-2017

Es liegt an der Gesellschaft / Kultur in der man sich bewegt, wie akzeptiert es ist.