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Alkohol / Depressionen HILFE!

antigone.lu

Mitglied
Hallo,
am 28.08.08 habe ich bezüglich meiner Schwester bereits folgenden Eintrag hier im Forum verfasst :
Wut im Bauch!
Meine Schwester kam letzten Samstag, nach 8 Wochen Therapie aus Ahrweiler zurück: magerer und kränker als bei der Ankunft!
Im Moment liegt sie mit etlichen Flaschen in irgendeinem Versteck (absolut unauffindbar - ich habe heute mehrmals das ganze Haus auf den Kopf gedreht!) und vertröstet uns per sms mit "morgen gehts mir sicher wieder besser", "macht euch keine Sorgen", "ich brauche eine Auszeit", "sucht mich nicht" (so sms-t sie mir prompt wenn ich das Haus verlasse!) usw. Ich habe eine Mordswut im Bauch!

Die waren da in einer Clique täglich im Dorf unterwegs, haben getrunken, gefeiert und sich lustige Streiche gespielt...
Munteres weitertrinken mit Vollpension nenne ich das! Ach ja - Specksteinschleifen war auch schön. Herrgott!!! Da sind doch Fachleute sollte man meinen! Qualifizierte Betreuer die sich mit Depressionen und Alkohol auskennen! Sie hat mir erzählt dass da welche waren die brav ihre Medikamente eingenommen haben und sich dazu aus der mitgebrachten Apotheke in der Handtasche vollgedröhnt haben! Na Bravo!!!
Wir hatten uns so gefreut dass sie sich endlich auf eine Therapie eingelassen hatte! 8 Wochen für die Katz!
Der Arzt war wochenlang krank, dann im Urlaub; wurde wohl von irgendjemandem vertreten der sich aber nicht wirklich interessiert hat - war ja auch nur die Vertretung...) Kein Abschlussgespräch, NICHTS!
Wie auch immer: es ging ihr dort "einigermassen gut" und WIR hatten eine Auszeit in der WIR uns nicht sorgen mussten. Unterm Strich bleibt allerdings nur ein bitterer Nachgeschmack. Sie ist schlimmer dran als vor den 8 Wochen!


Wir haben sie damals irgendwann gefunden, auf dem Dachboden, nebst 5 leeren Flaschen Sekt, einiger trockener Brotkrummen und einer Tüte Gummibärchen, kaum fähig aufrecht zu sitzen... Ich habe die ganze Nacht neben ihrem Bett verbracht um aufzupassen dass sie nüchtern wird. Morgens habe ich sie dann in die psychiatrische Notfallklinik gebracht wo sie eine Woche lang aufgebaut wurde. Danach kam sie auf eigenen Wunsch wieder nach Hause. Das Blatt schien sich zu wenden. Sie hatte eine gute Zeit. Immer wieder noch kleinere depressive Verstimmungen aber auch sehr gute Phasen in denen sie eigentlich prima klar kam. Auf Anraten einer Therapeutin hat sie auch weiter regelmässig getrunken (sie solle jeden abend EIN Glas Wein trinken, es sich dabei schön gemütlich machen und Bilanz des Tages ziehen, das Glas Wein sozusagen zelebrieren), kam damit auch gut klar soweit ich das beurteilen kann.

Letztes Wochenende dann, waren ihre 3 Kinder beim Vater (sie ist getrennt lebend seit September - auf ihren eigenen Wunsch hin! Er hat inzwischen eine Freundin). Sie verkraftete diesmal das plötzliche Alleinsein nicht und verfiel wieder in eine Depression die sie mit Alkohol (viel!) betäubte. Jetzt sind wir wieder fast wieder soweit wie im August. (Flaschen verstecken, Nicht kochen für die Kinder, Elternbesprechung nicht wahrgenommen, Tiere nicht füttern, jedes Bett im Haus verheult, liegt eigentlich nur rum usw da zu betrunken/kaputt/verheult/schwach...)

Heute früh hat sie offenbar sich neue Reserven an Alkohol besorgt und diese versteckt. Dann hat sie demonstrativ schwer körperlich zu arbeiten versucht, konnte aber beim Mittagessen bereits nicht mehr ihr Wasserglas füllen da zu betrunken. Am späten Nachmittag habe ich sie "erwischt" wie sie in Zeitlupe eine leere Portweinflasche entsorgen wollte - ich hab sie auf den Tisch gestellt und sie gefragt "meinst du nicht dass du ein grosses Problem hast?" -"doooch..." "dann solltest du etwas dagegen unternehmen! ICH werde dich nicht mehr dazu überreden, dir keinen Notarzt rufen, gar nichts! Das wirst du jetzt alleine tun! Oder eben nicht! Wir können dir nicht (mehr) helfen. Du bist selber dafür verantwortlich dass du trinkst, niemand zwingt dich dazu!"

Heute abend ist sie in ihrer Küche Küche 2 mal rückwärts umgefallen weil sie kaum mehr aufrecht stehen kann (da war gottseidank nur meine Mutter dabei).

Ich muss dazu sagen dass wir Donnerstag abend (ohne sie) bei einer Al-Anan-Gruppe waren, um zu reden, uns zu informieren was wir denn nur tun können um ihr zu helfen. Der Schock: "Sie können NICHTS tun!", "Sie muss SELBER wollen!" "Sie muss so tief sinken bis IHR SELBER bewusst wird dass es so nicht weitergehen kann", "Achten SIE darauf dass es IHNEN gut geht"

Wir haben also jetzt beschlossen, nichts mehr zu unternehmen, sie alleine zu lassen. (Sie kennt natürlich die Notarztnummer und die der Notfallklinik)
Die Kinder sind jetzt bei meiner Mutter und mir. Wir haben viel geredet und es geht ihnen, den Umständen entsprechend, gut.

Ich gestehe: ganz wohl ist uns nicht dabei! Sie hat dermassen abgenommen ("seit ich aus Ahrweiler zurück bin kann ich nicht mehr essen") und körperlich abgebaut dass wir alle Angst haben dass ihr etwas passiert, dass sie also irgendwann so kaputt ist dass sie die Notfallnummer gar nicht mehr wählen kann oder so, und niemand ist da!

Meine Schwester ist so eine tolle Frau! Immer für andere da, kann alles und alles perfekt, ihre Meinung ist anderen immer wichtig da sie "die Dinge auf den Punkt bringt". Sie hat prachtvolle Kinder, ein Traumhaus das immer tiptop in Schuss ist, engagiert sich für Menschen denen es nicht gut geht, ... Sie hat ein sehr hohes Ansehen - deshalb ist es umso schwerer, sie so zu erleben wie sie jetzt ist. Wir leben und schätzen sie alle wahnsinnig (obwohl es sich bei diesem Beitrag wohl nicht danach anhört)

Gibt es hier jemanden der da mehr Erfahrung hat? Ich (wir alle: Familie, Freunde) haben wahnsinnige Angst um sie!!!
 
C

collie

Gast
JA! ich habe das Jahre mit meinem ehemaligen Lebenspartner erlebt, ich bin gegangen, mit seinem Kind, und schaue immer noch zu.

Ich weiß wie Ihr Euch fühlt, auch er ist kein schlechter Mensch.

Ich kann Euch nur sagen, Eure Entscheidung war richtig, aber sie wird folgenschwere Konsequenzen haben, bereitet euch darauf bitte vor.

Die Thera die geraten hat, sie solle Ihr Glas Wein zelebrieren, würde ich verklagen, sorry!

Ihr braucht jetzt Kraft und was ich jetzt schreibe ist hart aber leider Wahr.

Wenn Deine Schwester nur noch einen Funken Überlebenswillen hat, wird sie dem Tod von der Schippe springen, einmal, zweimal, dreimal vll auch viermal.

Ich hoffe für Euch Sie schafft es, auch für die Kinder.....oh man die Kinder!!!
Sie muß ganz unten sein um zu begreifen, daß sie hoch kann.

In Gedanken bin ich bei Euch.

LG Collie
 

Lexi77

Mitglied
Hallo Du!

Ganz furchtbar, die Situation-Dein Kummer schreit einem förmlich zwischen den Zeilen entgegen.
Was Deine Unterstützung für deine Schwester und ihre Kinder angeht- Respekt.
Leider muss ich den Leuten in der Selbsthilfegruppe recht geben: Sie muss wollen- ohne ihre Mithilfe arbeitet Ihr gegen die Wand. Ich weiß nicht inwieweit Du Dich schon einmal mit dem Begriff de Co-Abhängigkeit befasst hast (das klingt immer vorwurfsvoll ist aber keinesfalls so gemeint) Fakt ist: solange jemand da ist der das (ihr) System stützt wird deine Schwester weitertrinken.
Ohne ihre Entscheidung wird sich nichts ändern. War sie eigentlich freiwillig in der Klinik? Hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten. Ich finde es ganz toll dass du nicht bereit bist sie aufzugeben.

Ganz viel Kraft wünscht Dir Lexi
 

antigone.lu

Mitglied
Ja, sie ist damals freiwillig nach Bad-Neuenahr-Ahrweiler gegangen! Sie - und wir alle - hat alle Hoffnungen auf diese lange Therapie gesetzt (vielleicht zu viele...).
Ich denke, sie hat das mit dem Alkohol (wenn sie dort überhaupt davon gesprochen hat! - leider hat sie, so befürchten wir, Tendenz bei jedem neuen Therapeuten nur Teile der Wahrheit zu erzählen um nicht ganz so schlecht da zu stehen. Sie beschreibt dann natürlich ihre derzeitigen Probleme mit Mann, Kindern, Angstzuständen, Überlastung, Gesundheit usw als Auslöser für ihre Depressionen. Wir vermuten auch dass sie, wenn es ihr gut geht, die Anti-Depressiva in Selbst-Indikation absetzt oder zumindest einschränkt - niemand weiss da richtig Bescheid!) lediglich als "Therapiemethode gegen diese schlimme Depression" gesehen. Sie konnte ja zu der Zeit wieder kontrolliert damit umgehen, hat ihn bestimmt auch phasenweise ganz weg gelassen. Alkohol helfe schneller als Anti-Depressiva, sagte sie. Auch heute sieht sie es wohl noch so. Ausserhalb der Depressionsphasen hat sie ja "kein Alkohol-Problem".
Wir sind keine Mediziner und schon gar keine Alkohol-Fachleute (Alkoholiker gab's in unserer Familie nie!) und von daher wissen wir nicht in wie fern das jetzt stimmt oder nicht.

Ihr "System nicht stützen" ist ja schön und gut (Ausser der Versorgung ihrer Kinder und ihrer Tiere praktizieren wir das ja im Moment so), aber im Grunde ist ihr das ja Recht so: sie WILL ja in Ruhe gelassen werden!
Argh! Ich bin hellwach und schrecklich nervös! Hoffentlich geht das gut! Ich brenne darauf morgen früh nach ihren Hunden zu sehen, nur um mich davon zu überzeugen dass sie noch lebt...
 

antigone.lu

Mitglied
Nur kurz: sie lebt noch, hat den Tieren Futter "hingeworfen" (mehr verstreut als in die Näpfe gefüllt)
Jetzt schläft sie, da sie offenbar heute nacht nicht schlafen konnte (so hat sie ge-smst)
Meine Mutter hat vorhin ihr Auto "entführt", um sicher zu gehen dass sie nicht mehr betrunken fährt.

Später mehr...
 
C

collie

Gast
Ich möchte Dir und deiner Mutter meinen höchsten Respekt aussprechen. Deine Schwester hat eine wundervolle Familie, das kann nicht jeder behaupten.

Ich wünsch Euch Kraft.

Collie
 

antigone.lu

Mitglied
Heute Nachmittag (oder morgens schon?) hat sie den zugesperrten Weinkeller in ihrem Haus aufgebrochen - mit der BOHRMASCHINE!!! Das ganze Schloss mitsamt Klinke verschrammt und kaputt... über der Klinke hing eine alte Platikplane - Sie lag bereits wieder total betrunken im Bett, unfähig sich zu rühren. Dann haben wir (ihre älteste hat das vorgeschlagen) sämtliche Flaschen aus dem Weinkeller zum Glascontainer gefahren! Eine versteckte volle (und eine leere) haben wir auch noch gefunden, die ist auch mitgegangen.
So! Helfen tut's wohl nicht aber es hat gut getan.
Eine Freundin hat sich zu ihr ans Bett gesetzt und versucht mit ihr zu sprechen. Sie berichtete vor etwa einer Stunde dass meine Schwester jetzt auf den Beinen sei, sich wahnsinnig schämen würde, ihre Kinder heut abend bei sich haben wolle, morgen für sie kochen wolle, die Therapeutin morgen anrufen (nicht die mit der Wein-Zelebration) usw. Meine Schwester sagte ihr, es sei gut dass die Flaschen jetzt weg seien und auch das Auto. Sie würde gerade einen Yoghurt essen und einen Kaffee trinken. Die Freundin war ganz zuversichtlich... Sie habe ihr aufgeschrieben was sie alles morgen früh machen soll, wohin anrufen...

Jetzt vorhin war meine Tochter da, sie liegt wieder flach...

Wann ist man denn so am Ende dass man sich wirklich ernsthaft Hilfe holt statt es immer wieder aufzuschieben???
 

Lexi77

Mitglied
Hi,
Ich würde euch wirklich empfehlen weiter zu der Al-Anon Gruppe zu gehen! Habe ich das richtige verstanden, dass die Kinder deiner Schwester momentan bei dir Leben (oder bei deiner Mutter?) Wie gehen denn die denn damit um? ist da eventuell auch eine psychologische Beratung sinnvoll?
Ansonsten kann ich dir noch ein Buch empfehlen: "Wenn Alkohol zum Problem wird" für Betroffene und Angehörige.

Liebe Grüße

Lexi
 
G

Günter

Gast
Hallo antigone.lu

Die Erfahrungen, die Menschen mit Kliniken machen, sind sehr verschieden. Ich kenne nur wenige Menschen, denen es in und nach der Klinikzeit schlechter ging. Dagegen gibt es recht viele Menschen, die in einer Klinik aufleben, und die Probleme, die sie zuhause hatten, vergessen, sie unterschätzen, wenn sie zurückkommen. Sie stürzen dann zuhause in den ersten Tagen ab, weil sie mit Problemen konfrontiert werden, an die sie gar nicht mehr gedacht hatten, wenn sie nicht ausreichend vorgesorgt haben (z.B. mit einem Therapeuten).

Diese Klinik, war das eigentlich eine spezielle Suchtklinik, oder eine andere Klinik? Gerade in Bad Neuenahr gint es auch eine Suchtklinik mit einer relativ kurzen stationären Therapie von 8 Wochen.

Andere Kliniken sind nicht auf die Aufnahme von Alkoholikern vorbereitet. Alkoholkonsum ist nur in Grenzen gestattet, wird nur wenigen, evtl gefährdeten Menschen ganz verboten. Sie sind nicht zur Behandlung von Suchtproblemen ausgelegt, sondern mehr darauf, Menschen in einer anderen Umgebung ihr Leben noch einmal neu erleben zu lassen.

Ich denke, sie hat das mit dem Alkohol (wenn sie dort überhaupt davon gesprochen hat! - leider hat sie, so befürchten wir, Tendenz bei jedem neuen Therapeuten nur Teile der Wahrheit zu erzählen um nicht ganz so schlecht da zu stehen. Sie beschreibt dann natürlich ihre derzeitigen Probleme mit Mann, Kindern, Angstzuständen, Überlastung, Gesundheit usw als Auslöser für ihre Depressionen. Wir vermuten auch dass sie, wenn es ihr gut geht, die Anti-Depressiva in Selbst-Indikation absetzt oder zumindest einschränkt - niemand weiss da richtig Bescheid!) lediglich als "Therapiemethode gegen diese schlimme Depression" gesehen. Sie konnte ja zu der Zeit wieder kontrolliert damit umgehen, hat ihn bestimmt auch phasenweise ganz weg gelassen. Alkohol helfe schneller als Anti-Depressiva, sagte sie. Auch heute sieht sie es wohl noch so. Ausserhalb der Depressionsphasen hat sie ja "kein Alkohol-Problem".
Wir sind keine Mediziner und schon gar keine Alkohol-Fachleute (Alkoholiker gab's in unserer Familie nie!) und von daher wissen wir nicht in wie fern das jetzt stimmt oder nicht.

Ihr "System nicht stützen" ist ja schön und gut (Ausser der Versorgung ihrer Kinder und ihrer Tiere praktizieren wir das ja im Moment so), aber im Grunde ist ihr das ja Recht so: sie WILL ja in Ruhe gelassen werden!
Ich kann mir vorstellen, dass Deine Schwester ihr Alkoholproblem tatsächlich selbst unterschätzt hat, und in der Klinik darauf entsprechend nicht reagiert wurde.

Genauso kann es sein, dass sie ihre Medikamente selbst abgesetzt hat. Das machen viele Menschen. Sie nehmen irgendwann die Wirkung nicht mehr bewußt wahr, oder glauben, dass es ihnen besser geht, sie die Medikamente nicht mehr benötigen. Das wird einer der häufigsten Fehler bei der Einnahme von Antidepressiva sein.

Und tatsächlich gibt es einige Alkoholiker, die das Trinken ursprünglich gegen Depressionen eingesetzt haben. Er wirkt tatsächlich relativ schnell. Er dämpft Ängste, und bei einer ausreichenden Dosis wirkt er auch betäubend. Im Grunde versucht so mancher Alkoholiker zuerst nur, sich durch den Mißbrauch selbst zu helfen.

Das Problem ist, dass Alkohol im Laufe der Zeit ein Eigenleben bekommen kann. Viele Menschen trainieren sich im Laufe der Zeit regelrecht an, Alkohol zum Ertragen von Problemen einzusetzen. Was dazu führen kann, dass man neben den Depressionen irgendwann auch noch ein großes Alkoholproblem hat, also wieder lernen muss, ohne Alkohol zu leben. Dann wird in der Regel sowohl die Depression, als auch der Alkoholismus behandelt werden müssen.

Dass sie in Ruhe gelassen werden will, ist auch verständlich. Sie will ihr Leben alleine schaffen. Es muss doch irgendwie gehen, früher hat es doch auch einmal geklappt. Und sie will nicht mit den Gedanken und Sorgen der anderen Menschen konfrontiert werden, das belastet sie zusätzlich. Mit Alkohol bekommt sie es hin - scheinbar jedenfalls. Da steckt nicht nur die Einsicht dahinter, ein Alkoholproblem zu haben, sondern auch die Einsicht, nicht mehr in der Lage zu sein, sein Leben in den Griff zu bekommen. Das Problem haben nicht nur Alkoholiker.

Wie lange mißbraucht sie denn schon Alkohol? Erst seit einem Jahr, oder schon länger?

Wann ist man denn so am Ende dass man sich wirklich ernsthaft Hilfe holt statt es immer wieder aufzuschieben???
Das ist bei jedem Menschen anders. Es kann auch Jahre dauern, manchmal sogar ein Leben lang.

Tatsächlich kann es auch mit Hilfe der Familie klappen. Aber meist führt das halt dazu, dass der Betroffene die Unterstützung in sein Leben integriert. Solange es funktioniert, muss er es nicht ändern. Die Einsicht, sein Leben nicht mehr in der Hand zu haben, ist schwer. Wenn man betrunken ist, fast unmöglich.

Ein guter Kompromiss für Angehörige ist, dann zu helfen, wenn derjenige sich aufrichtig helfen lassen will, und ihn ansonsten mit seinem Müll alleine zu lassen. Damit läuft man nicht Gefahr, sich in den Alkoholismus einspannen zu lassen. Ihr seid nicht dafür verantwortlich, dass der Alkohol mehr, als unbedingt nötig, auch Euer Leben bestimmt.

Ich halte es auch für eine gute Idee, wenn Ihr den Kontakt zur Al-Anon-Gruppe haltet.

Günter
 

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