ich kann dich so gut verstehen...
Bei mir ist es eine ähnliche Situation. Mein Vater lebt noch, doch er ist schwer krank- er ist schon immer krank- früher alkoholiker nun schwerbehindert.
und es steht so langsam Abschied an- vll erst in 2 Jahren vll 3 aber er steht an.
Zwischen uns gibt es ein ebenso unausgesprochenes Geheimnis- Das schlimmste für mich ist, dass ich es nicht definitiv weiß. Als er noch getrunken hat war ich noch klein (bin heute 24) und ich habe sehr früh "anzeichen" für missbrauch gezeigt- war mit 6 Jahren das erstemal in Therapie, stationär. Wenn ich alles addiere komm ich mit 24 Jahren auf 4 Jahre davon stationär.
Ich hatte viele Jahre immer eine Therapeutin, die mich betreut hat, wenn ich mal gerade nicht in einer KLinik war. und mit ihr hab ich das erstemal das Thema Missbrauch thematisiert. einige Wochen später waren dann meine ELtern zu einem Gespräch bei ihr ( ich hab mich immer geweigert mit ihnen zusammen ein Gespräch zu führen) und sie erzählte mir hinterher, dass mein Vater sagte "ich weiß nicht mehr was passiert ist- wenn aber etwas passiert ist, dann tut es mir sehr leid"
naja das sagte sie mir auch so. und ich weiß auch heute nicht 6 Jahre später was ich glauben, denken und fühlen soll. Ich wurde zusätzlich mit 14 vergewaltigt, allerdings nicht aus der Familie heraus...
Aber meinem Vater gegenüber empfinde ich null hass, ärger oder oder gar nicht. Mein Freund ist der einzige der das noch weiß und schüttelt nur den Kopf- kann es nicht nachvollziehen.Als ich ihm mal sagte, dass ich gerne möchte, das mein Vater mich in die Kirche begleitet- wenn wir heiraten sollten, ich möchte ihn im ROllstuhl schieben, ich will das er mich dir übergibt- war er noch sprachloser. Ich denke mir vll - er ist nun schwerkrank, er ist ein guter Mensch, hat dem Alk abgedankt und sein Leben dann in den Griff bekommen. Er wurde nun bestraft, hängt am Sauerstoffgerät, kann nicht mehr laufen usw. Man muss auch verzeihen können. Und es geht mir besser so. Mein leben läuft seit einigen Jahren gut- keine Therapie mehr usw- ich bin gesund und glücklich.
Als ich deinen Brief las, war es so als ob du so meine Zukunft bist. Ich finde das ist eine gute Idee mit dem ganzen endgültig abzuschließen, und auch ich werde es mir vornehmen, ihm en Brief mit ins Grab zu legen- ich möchte ihm verzeihen und dennoch sagen, das es kein "stilles Geheimnis war- denn ich habe gewusst, was er damals meiner Therapeutin gesagt h at